GerneKrankenVersichert hat geschrieben:
KKA hat geschrieben:
Zwischen Spibu und MDK 'erarbeitete Richtlinien' hingegen, bleiben den Interpretationsfähigkeiten von MDK und KK vorbehalten, wie wir immer und immer wieder lesen, hören und sehen können, von der Dunkelziffer nicht beschwerdewilliger oder fähiger Menschen mal ganz abgesehen.
Ich nehme an, du beziehst dich auf diese Passage:
4. Richtlinien für die Erfüllung der Aufgaben des Medizinischen Dienstes unter Berücksichtigung der Richtlinien und Empfehlungen des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen nach § 282 Abs. 2 aufzustellen
Da lohnt es sich, weiterzulesen:
§ 282 SGB V
(2) Der Medizinische Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen berät den Spitzenverband Bund der Krankenkassen in allen medizinischen Fragen der diesem zugewiesenen Aufgaben. Der Medizinische Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen koordiniert und fördert die Durchführung der Aufgaben und die Zusammenarbeit der Medizinischen Dienste der Krankenversicherung in medizinischen und organisatorischen Fragen. Der Spitzenverband Bund der Krankenkassen erlässt Richtlinien über die Zusammenarbeit der Krankenkassen mit den Medizinischen Diensten, zur Sicherstellung einer einheitlichen Begutachtung sowie über Grundsätze zur Fort- und Weiterbildung. Im Übrigen kann er Empfehlungen abgeben. Die Medizinischen Dienste der Krankenversicherung haben den Medizinischen Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen bei der Wahrnehmung seiner Aufgaben zu unterstützen.
Hier geht es nicht um die Richtlinien, in denen festgelegt wird, unter welchen Voraussetzungen welche Leistung bewilligt werden kann. Diese Richtlinien - die für Krankenkassen, MDK und Leistungserbringer bindend sind - werden vom G-BA erlassen
http://www.g-ba.de/, der paritätisch mit vom GKV-Spitzenverband und von den Leistungserbringern benannten Mitgliedern sowie drei unparteiischen Mitgliedern besetzt ist.
Das ist sicher richtig und daran hege ich auch keine Zweifel. Aber, die von mir farbig herausgestellten Passagen des 282/2 lassen aus meiner und der Sicht eines Außenstehenden einen gewaltigen Interpretationsfreiraum zu. Und um diesen geht es mir (und denen, die
z.B. bei psychischen Krankheiten gesetzeswidrig nach Aktenlage gesund geschrieben werden bzw. unangemessene Leistungsverweigerungen mit einem Rattenschwanz an Ärger, Aufwand und finanzieller Benachteiligung unnötig zu ertragen haben).
KKA hat geschrieben:
Und das wird unter der Überschrift 'unabhängig' abgelegt? Wenn selbst ein ehemaliger MDK Mitarbeiter aus der Führungsebene Zweifel an der Unabhängigkeit des MDK anmeldet, dann glaube ich ihm das eher, als die hier übliche Formel MDK+KK= Unabhängigkeit.
Da müsste man mal genau definieren, wer was mit "Unabhängigkeit" meint. Natürlich ist der MDK nicht unabhängig in dem Sinne, dass er frei von Gesetzen, Richtlinien etc. entscheiden kann. Und die Kassen(vertreter) wirken über den G-BA an der Erstellung der Richtlinien mit - im Gegensatz zum MDK. Von daher ist der MDK schon abhängig davon, was der G-BA und in ihm die Kassenvertreter - die, wenn sie sich einig sind, schon einen Block im G-BA bilden - entscheidet.
Unabhängigkeit bedeutet u.a. autonome Entscheidungsgewalt. Die liegt in der Konstellation des MDK nicht vor. Die Mitwirkung der Kassenvertreter (über den G-BA) untermauert meine und vieler Leute Ansicht. Hand aufs Herz, diesbezüglich mangelt es an öffentlicher Transparenz und das befeuert m.E. die landläufige Meinungsbildung zum Thema MDK und Unabhängigkeit von den Kassen.
In diesem Bericht wie in vielen anderen wird nie genau dargelegt, worin denn die Abhängigkeit und die Einflussnahme bestehen soll
.
Anhand der gezeigten, oder in den Medien veröffentlichen Fällen lassen sich Einflussnahme und Abhängigkeit nur zu gut illustrieren.
KKA hat geschrieben:
Und umgekehrt? Dann belege doch bitte, dass die Aussage von Monika nicht zutrifft! Ich meine nicht bei deinem AG, sondern das gesamte System.
Übereinstimmend berichten hier Kassenmitarbeiter, dass sie dem MDK nichts vorschreiben können. Das hat weniger mit meinem Arbeitgeber zu tun, als mit dem gesamten System. Wenn du das anzweifelst, gehst du wohl davon aus, dass wir hier alle lügen und der Krankenkassenmafia angehören.
Das ich hier irgendjemanden der Lüge bezichtige, weise ich strikt von mir und den Begriff KK-Mafia habe ich nicht erfunden bzw. unterstelle ich keine mafiösen Machenschaften. Gestatte mir aber bitte die Frage, ob du die Ansichten der hier tätigen Anzahl von Kassenmitarbeitern representativ für alle in D arbeitenden Kassenmitarbeiter in Anspruch nimmst.
KKA hat geschrieben:
Einzelfälle sind das aber mitnichten, wie die Dame vom MDK zwangsläufig behauptet. Sich auffällig häufende Fälle dürfte einen Kompromiss wert sein.
Und auch der Dame vom MDK unterstellst du, zu lügen.
Nein, genau das tue ich nicht. Das sie in Anbetracht ihrer Position die im Bericht gestellte Frage zwangsläufig (und damit der Logik entsprechend) nicht im Sinne des Fragestellers beantworten wird, liegt auf der Hand. Und eine Behauptung ist noch lange keine Lüge.
"Sich auffällig häufende Fälle" - selbst wenn es so ist - können viele Ursachen haben.
Genau, eine davon könnte der politisch und wirtschaftlich auferlegte Sparzwang mit all seinen bekannten Folgen sein.
Aber es ist ja viel einfacher, zu behaupten, dass die Kassen den MDK anweisen, alles abzulehnen
Die (fehlgeleitete) Annahme, ich würde denken, dass z.B. ein Kassenmitarbeiter beim MDK anruft und diesen 'auffordert, Meier-Müller-Schulze ab Datum soundso nach Aktenlage gesund zu schreiben, unterstellt intellektuelles Missmanagement
. Abhängigkeit und Einflussnahme unterliegen subtileren, weder von dir noch von mir einsehbaren Strukturen. Nun frage mich bitte nicht, das zu 'belegen'..
Die sich häufenden Fälle sind der Beleg.
KKA hat geschrieben:
Poet, du schaffst es immer wieder, mir ein Schmunzeln beim lesen deiner Kommentare abzugewinnen.
..'die ja im Wettbewerb stehen'....ja, dank WBG...und RSA (der denselben de facto wieder aufhebt).
KKA, und du schaffst es immer wieder, dass ich mir das Resthaar raufe.
Ich hoffe nicht, dass ich für eine steigende Arbeitslosenquote unter Friseuren an deinem Ort verantwortlich bin....
Du kannst auch gerne mal bei mir hospitieren
,
Gerne, nur zu...
"Nicht-Wettbewerb"
Wenn ich bei Edeka ein Kilo Bananen für € 5,-- einkaufen kann und die gleiche Menge bei Lidl für € 3,-- zu haben ist, dann ist das Wettbewerb. Meine Krankenversicherung kostet mich 15,5 % meines Einkommens, egal bei welcher Kasse ich versichert bin.
Ach ja, da sind noch die Zusatzleistungen (oder Zusatzbeiträge
)..wie Bonus..solange man gesund ist und letztlich zu Lasten von Leistungen im Krankheitsfall (m.E. unnötig (teuer) in einer Gesetzlichen Krankenkasse) oder Hebammenrufbereitschaft. Wettbewerb?
[
http://de.wikipedia.org/wiki/Wettbewerb_(Wirtschaft)]
In diesem Sinne, wünsche ich noch einen angenehmen Tag.
Gruss
KKA[/url]