Guten Abend,
zuerst möchte ich mich für all eure Antworten bedanken. Es ist schon recht viel und ich bin auch ehrlich gesagt noch etwas überfordert mit all den Infos, da sie auch in verschiedene Richtungen gehen. Streiten sollt Ihr euch natürlich nicht
Ich kann natürlich, um es klarer zu machen, gerne nochmal auf einige Punkte eingehen, wenn ihr möchtet, nur auf welche ?
Der Brief ist seit Montag bei der Krankenkasse, bisher habe ich natürlich keine Antwort erhalten und somit auch noch kein MDK Gutachten in dem hervorgeht, aus welchem Grund ich "gesund geschrieben" wurde.
Nachdem ich den Widerspruch losgeschickt habe, habe ich auch nochmal bei der Krankenkasse angerufen, da ich etwas geschockt war von dieser Info. Ein Mitarbeiter hat mir dann gesagt, dass ich wahrscheinlich nur ein Gutachten von meinem Arzt brauche, die Krankenkasse mit meinem Arzt telefonieren möchte oder ich mich persönlich vorstellen muss. Er wusste es aber nicht genau, aber das hat er mir gesagt.
Ich versuche mal einige Punkte, die für euch noch nicht ganz klar waren, nochmal genau zu erklären.
Urlaub :
Ich war im Ausland. Vor Antritt des Urlaubes habe ich mit meinem Arzt gesprochen und er hat mir gesagt, dass mein Urlaub aus der Sicht meines Krankheitsbildes sinnvoll ist und hat es auch so nochmal mit in der AU vermerkt. Wie gesagt, ich bin depressiv erkrankt und es basiert viel auf familäre Geschichte und sozialen Kontakten, somit ist dieser Urlaub gesundheitlich in keinster Weise schädlich gewesen, sondern er tat mir gut. Ich wusste nicht, dass ich im Ausland kein Krankengeld bekomme und bin davon ausgegangen, dass meine AU und das grüne Licht vom Arzt für die Krankenkasse ausreichend ist. Kurz vorm Urlaub bin ich dann sogar noch persönlich zu meiner Krankenkasse gegangen und habe eine Auslandsversicherung abgeschlossen, aber mein persönlicher Bearbeiter meines Krankengeldfalles war nicht da und ich habe meine Versicherung mit einer anderen Mitarbeiterin abgeschlossen. Als ich vom Urlaub zurück gekommen bin, hatte ich Post von meinem Berater von der Krankenkasse indem er mich zu einem persönlichen Gespräch zum Datum x eingeladen hat ( da war ich schon im Urlaub ) zudem hat er im Brief darauf aufmerksam gemacht, dass ich bei einem Urlaub im Ausland kein Krankengeld mehr bekomme. Ich habe mich dann bei der Krankenkasse gemeldet und meine Unwissenheit geschildert und dass mein Arzt diese Reise befürwortet hat. Der Mitarbeiter der Krankenkasse hat mir gesagt, dass ich für das Ausland aber kein Krankengeld bekomme er aber nochmal mit seinem Chef sprechen möchte damit ich vielleicht noch Anteilig was bekomme, da mir die Reise gesundheitlich was gebracht habe. In der Au wurde es auf jeden Fall vermerkt und ich hatte das Gefühl, dass die Hälfte auch nur mehr aus Sympathie gezahlt wurde. Irgendwie ganz schön schwammig das Ganze, ich war auf jeden Fall froh, dass ich überhaupt noch was bekommen habe. Was sagt ihr, ist das rechtens ? Ist es komplett mein Fehler und meine Pflicht mich dort so zu informieren bzw. unbedingt jeden Schritt mit meinem Berater besprechen muss, die Au und das grüne Licht vom Arzt bezüglich des Urlaubs dann nicht ausreichend ist ?
Meine Arbeit :
Ich war seit fast 10 Jahren in der Firma in Vollzeit mit einem unbefristeten Vertrag und einer guten Anstellung. Wie auch schon im Widerspruch geschrieben, lag zu keinem Zeitpunkt ein Arbeitsplatzkonflikt vor. Ich musste gekündigt werden da mein Standort leider schließen musste. Das war für mich natürlich zu meiner aktuellen Krankheit nochmals ein Rückschlag, der meine Depression erneut verstärkt hat. Ich glaube, das reisst jedem den Boden unter den Füssen weg, wenn man dann noch so eine Nachricht bekommt.
Mein Berater :
Mein persönlicher Berater, mit dem ich seit Krankengeldbezug kommunizieren muss, hat mir anfangs gesagt, dass ich dafür zuständig sei mir einen Therapeuten zu suchen und mich auf eine Internetseite verwiesen sowie mir eine alte Therapeutenliste mitgegeben und eine Anrufliste, die ich wieder bei der Krankenkasse einreichen musste, um zu sehen, was ich getan habe. Der Berater hat mir gesagt, dass wenn ich mehr als 15 Therapeuten angerufen habe, könnte ich auch einen "außervertraglichen Therapeuten" aussuchen. Seither bin ich auf der Suche und habe mir neue Therapeuten rausgesucht. Nach einigen Monaten habe ich dann meine Anrufliste abgegeben und hatte ein Gespräch mit dem Berater. Der Berater hat dann gleich Druck gemacht und gesagt, dass langsam mal was passieren muss und ich hartnäckig bei den Therapeuten sein soll. Ich bin bei einigen in der Warteschleife und viele sind komplett ausgelastet, andere viel zu weit weg. Ich hätte nicht gedacht, dass sowas so eine Herausforderung werden kann. Mein Berater hat mir dann noch dazu geraten einen Facharzt zu besuchen, da dieser mir schneller ein Therapieplatz verschaffen kann. Ich habe gesagt, dass ich das mit meinem Hausarzt klären werde und mich kümmern werde. Ich habe dann die Infos wegen des Facharztes an meinem Hausarzt kommuniziert. Mein Hausarzt meint, dass ich durch den Facharzt auch nicht schneller einen Therapieplatz bekomme und ich bei ihm bleiben kann. Zudem hat er gesagt, dass auch der Facharzt mir kein anderes Medikament geben kann, da es keine anderen bzw. besseren Antidepressiva gebe würde und ich bei anderen Medikameten sehr viel zunehmen würde. Das habe ich wiederrum so an die Krankenkasse kommuniziert. Darauf hin hat der Berater gesagt, dass er sich dann nicht mehr einmischen würde. Fakt ist auf jeden Fall, dass der Berater zwar einen Facharzt vorgeschlagen hat, es aber für mich keine Pflicht gewesen wäre. Er hat nie gesagt " Wenn Sie sich keinen Facharzt suchen, wird Ihnen irgendwann das Krankengeld gestrichen" , genauso verhält es sich mit der Therapeutensuche. Er hat mir keine "Deadline" gesetzt bis wann ich einen Therapeuten gefunden haben muss. Somit sehe ich da keinen Grund mir das KG zu streichen, dann hätten die mir sagen sollen, dass ich zu einem Facharzt gehen MUSS, was nicht geschehen ist. Somit war und bin ich natürlich der Meinung, mich nicht falsch verhalten zu haben. Ich bin selber kein Arzt und natürlich glaube ich das, was man mir dort erzählt.
Ich hoffe ich konnte etwas aufklären.
Achso, Ihr würdet euch wirklich jetzt schon bei der AfA melden, falls der Fall länger dauert ? Das wäre ansich eine ganz schön unangenehme Sache
und was war das mit der Rechtsaufsicht beim Bundesversicherungsamt oder Landesminesterium ?
Ich habe im Internet gelesen, dass ich mit dem Sozialgericht einen Fall klären kann und ich dort keine Gerichtskosten tragen muss. Oh man, ich hoffe, das kommt nicht so weit, das würde mich nur noch zusätzlich unter Druck setzen und mich gesundheitlich sicher auch nicht nach vorne bringen.
Schönen Abend an Alle
Grüße
CH