Krankenkassen und Gesundheitsfonds machen Überschuss

Informationen zu Fusionen, Zusatzbeiträgen und Beitragsausschüttungen der gesetzlichen Krankenkassen

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Lohnbuchhalter
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Krankenkassen und Gesundheitsfonds machen Überschuss

Beitrag von Lohnbuchhalter » 21.04.2011, 13:26

Laut dem IfW-Finanzexperte Alfred Boss machen die Krankenkassen und der Gesundheitsfonds in diesem Jahr einen Überschuss von 5,8 Milliarden Euro. Da stellt sich mir die Frage, wie sich dieser Überschuss aufteilt. Wenn man hier im Forrum liest, kommt es einen ehr vor, dass es den KRankenkassen schlecht geht und einige kurz vor der Pleite stehen. Daher muss der Überschuss ja wohl ehr im Fonds liegen als bei den Krankenkassen. Warum häuft eigentlich dieser Gesundheitsfonds soviel Geld an, wenn es doch bei den Krankenkassen gebraucht wird?

gurke
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Beitrag von gurke » 21.04.2011, 14:51

Tja, der Fonds häuft deshalb Geld an, weil die derzeitige Gesetzeslage es so will. Die Kassen erhalten ihr Geld weiterhin aufgrund der im Herbst des Vorjahres geschätzten Einnahmestituation (Beitragseinnahmen) des Fonds.

Aufgrund der bisher bekannten deutlich besseren wirtschaftlichen Entwicklung gibt es über eine Milliarde Mehreinnahmen. Daneben wurden zwei Milliarden vom Bund für den in 2012 oder 2013 beginnenden Sozialausgleich bereit gestellt. Da neueste Wirtschaftsdaten auf einen noch besseren Verlauf der Einnahmenseite hindeuten, kommt möglicherweise noch eine Milliarde hinzu...was dann 4 Milliarden EUR wären.

Bei den Kassen selbst ist die Lage bekanntermaßen sehr unterschiedlich. Dies liegt insbesondere an dem Verhältnis Leistungsausgaben/Zuweisungen aber auch an dem Verhältnis Verwaltungskosten/Zuweisungen. Daher wird es 2011 und 2012 weiterhin Kassen geben, die Zusatzbeiträge brauchen und Kassen die Prämien zahlen, wobei die Zahl der Kassen mit Zusatzbeiträgen 2012 um einiges ansteigen dürfte. Insgesamt ist für Krankenkassen tatsächlich von einem Überschuss von rd. 1,7 Mrd. EUR auszugehen. Ursache sind (vereinfacht dargestellt) geringer als bisher erwartete Ausgaben, Mehreinnahmen durch die Zusatzbeiträge und Zinseinnahmen.

Ich sehe es allerdings genauso, das spätestens im Jahr 2012 das beim Fonds gehortete Geld (was über den Sozialausgleich und die vorgesehene Reserve hinausgeht) an die Kassen ausgezahlt werden sollte, um weitere Zusatzbeiträge noch eine Zeit lang zu vermeiden. Mal sehen, was die Politik da so macht.

roemer70
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Beitrag von roemer70 » 21.04.2011, 18:48

gurke hat geschrieben:Mal sehen, was die Politik da so macht.
Denkbare Variante:
Den KV-Beitrag senken, um beim Wähler zu punkten. Und die Schuld an Zusatzbeiträgen den Kassen geben. :wink:

CiceroOWL
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Beitrag von CiceroOWL » 21.04.2011, 18:59

City BKK und Vereinigte IKK , DAK & Co Kohle zur Sannierung geben . :wink: :?:

leser
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Beitrag von leser » 22.04.2011, 02:49

na, ob's die City noch bis zur nächsten Wahl schafft... :roll:

Spezi
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Beitrag von Spezi » 23.04.2011, 15:07

CiceroOWL hat geschrieben:City BKK und Vereinigte IKK , DAK & Co Kohle zur Sannierung geben . :wink: :?:
Ob das so sinnvoll ist, diese Kassen zu stützen ? Ich glaube, das Defizit liegt an schlechtem Managemant und weniger an den Aufwendungen für die Versicherten. Versicherungsmathematisch ist es eindeutig, weil es keine Kassen mehr gibt, die nur gute Risiken versichert haben.

CiceroOWL
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Beitrag von CiceroOWL » 23.04.2011, 16:26

Manche Risiken wie eine Fusion die gewollt ist, lassen sich denn leider nicht durch den Vorstand immer im Vorraus regeln ( Warum die AOK Rheinland/Hamburg wohl die Fusion trotz Drucks aus Düsseldorf nicht durchgezogen und die Signal Iduna IKK es getan hat bzw mußte?) Ich denke mal so wie wie ich das IKK System kenne wird eine positiv Lösung gefunden und der Weg zum Zusatzbeitrag umschifft. Der Rest wird denn intern geregelt, wie auch immer, lustig wird das nicht.
:cry: :?: Grundsätzlich hast du recht, rein statistisch gesehen, dürfte es nicht nur mehr positive Risiken geben, Ausser wenn die Bescheide vom BVA zum dritten mal korrigiert werden. Sogenanntes Plannungs - und Restrisiko = Fukushima.

Gruss

jochen

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