Hört der Fusionenwahn jetzt auf?

Informationen zu Fusionen, Zusatzbeiträgen und Beitragsausschüttungen der gesetzlichen Krankenkassen

Moderatoren: Czauderna, Karsten

Lumpie
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Beitrag von Lumpie » 23.11.2009, 16:02

Michael hat geschrieben:
Lumpie hat geschrieben:Hallo zusammen,

Danke an Lord Dragon für die klaren Worte.
Ich stimme Dir voll zu! Kassen müssen lernen wirtschaftlich zu arbeiten. Und wer es nicht schafft, muss weg.
Das ist freie Marktwirtschaft. Ich arbeite nicht bei einer Krankenkasse sondern in der freien Wirtschaft im Gesundheitswesen.
Wir haben hier auch täglich mit Vorgaben zu kämpfen, die wir nicht ändern können.
(Ausschreibungen im Hilfsmittelbereich, Preisvorgaben der Krankenkassen, Kunden die im Internet alles billiger bekommen usw.)
Ich kann hier auch nicht meckern, dass z. B. die AOK Bayern mehr für einige Produkte bezahlt als die AOK WL hier vor Ort.
OK, meckern könnte ich, aber es interessiert niemanden.
Also muss ich damit klarkommen, oder es lassen. Ich kann auch nicht, wenn am Ende des Jahres unser Betrieb ein Defizit von 5 Millionen Euro hat, bei der Bundesregierung um irgendwelche Zuschüsse bitten.
Entweder wir kommen klar so wie es ist, oder wir sind weg von der Bühne.
Da wir die Umstände und Vorgaben in dieser verrückten Branche nicht ändern können, müssen wir uns umstellen und damit leben.

Und mal eine Frage, die mir schon lange auf der Seele brennt:
Was ist so schlimm daran, wenn wir nur noch 10 Krankenkassen hätten? Oder noch weniger?
Wo ist das Problem?
So lange es BKKs gibt, die bei 2 (ich wiederhole ZWEI!!!) Versicherten mit einer seltenen Krankheit schon kurz vor der Pleite stehen (oder es eigentlich schon ist), ist die Frage von Fusionen wohl überflüssig.
Solche Kassen haben absolut keine Berechtigung und gehören weg.
Auch zum Schutz der Versicherten.

Viele Grüße,
Lumpie
und wenn am ende nur noch eine kasse übrig bleibt, die aber auch nicht mit dem zugewiesenen geld auskommt (was einige gleichsetzen mit der definition "nicht wirtschaftlich arbeiten") - soll diese kasse dann auch geschlossen werden?
nur ein theoretisches beispiel, entspricht aber eigentlich der realität.
Hallo Michael,

naja, die Aussage ist ja ziemlich plakativ. Die EINE Rentenversicherung und die EINE Arbeitslosenversicherung wird ja auch nicht abgeschafft.
Mit nur einer Kasse hätte man aber die in Deutschland bestmögliche Mischung der Risiken. (Mal abgesehen von den privaten Versicherungen)
Man hätte alle Risiken in einer Kasse.

Czauderna hat geschrieben: Hallo,

auch wenn ich das schon x-mal hier und auch in anderen Foren geschrieben habe - es passt immer wieder.

Zum Thema "persönliche Verwaltungskosten" gab es mal eine Studie über eine der grössten Krankenkassen in Deutschland. Dort wurde dann festgestellt wenn man sofort allen, aber auch wirklich allen Arbeitnehmern und dem Kassenvortand den Stuhl vor die Tür setzen würde dann hätte dies zur Folge, dass die Kasse den damaligen Beitragssatz um 0,5 % hätte senken können.

Soviel zum Thema Verwaltungskosten in der GKV - sicher gibt es da bestimmt Kosten, die man einsparen könnte, aber das hätte keinesfalls Einfluß auf die Leistungsausgaben bzw. die Höhe der Beiträge.

Gruß

Czauderna
Bei dieser Aussage hätte mich noch interessiert, ob bei der Rechnung auch die Kosten für Gebäude, Grundstücke, Arbeitsmaterialien, Firmenfahrzeuge, Abschreibungen usw. mit eingerechnet wurden. So ein Mitarbeiter verursacht ja nicht nur Lohnkosten.
Außerdem zeigt dies deutlich, dass bei großen Kassen die Verwaltungskosten nicht mehr viel ausmachen. Wie würde es da erst bei einer riesengroßen (oder einzigen?) Kasse sein. Wahrscheinlich noch deutlich unter 0,5 %.
Und so stellt sich mir auch die Frage, wie hoch ist wohl der Prozentsatz bei einer kleinen Kasse mit unter 100.000 Versicherten?

Viele Grüße,
Lumpie

GerneKrankenVersichert
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Beitrag von GerneKrankenVersichert » 23.11.2009, 17:48

Lumpie hat geschrieben: Hallo Michael,

naja, die Aussage ist ja ziemlich plakativ. Die EINE Rentenversicherung und die EINE Arbeitslosenversicherung wird ja auch nicht abgeschafft.
Mit nur einer Kasse hätte man aber die in Deutschland bestmögliche Mischung der Risiken. (Mal abgesehen von den privaten Versicherungen)
Man hätte alle Risiken in einer Kasse.
Die "eine" Rentenversicherung gibt es nicht. Die verschiedenen Rentenversicherungsträger stehen nur nicht in Konkurrenz zueinander, da sich der Versicherte "seine" Rentenversicherung nicht aussuchen kann.

Wer einmal mit der Rentenversicherung oder dem Arbeitsamt zu tun hatte, kann sich nicht ernsthaft wünschen, dass diese Einheitsversicherung bei der Krankenkasse ebenfalls kommt. Ein sich Zurückziehen auf Paragraphen, Prozessabläufe, verlegte Akten und kranke Kollegen können sich die Krankenkassen nicht leisten. Und wenn sich eine das doch leistet - wechseln.

Im Grunde genommen haben wir doch durch den Fonds die von dir gewünschte Mischung der Risiken. Bei einer gleichzeitigen Konkurrenzsituation zugunsten der Kunden.
Bei dieser Aussage hätte mich noch interessiert, ob bei der Rechnung auch die Kosten für Gebäude, Grundstücke, Arbeitsmaterialien, Firmenfahrzeuge, Abschreibungen usw. mit eingerechnet wurden. So ein Mitarbeiter verursacht ja nicht nur Lohnkosten.
Außerdem zeigt dies deutlich, dass bei großen Kassen die Verwaltungskosten nicht mehr viel ausmachen. Wie würde es da erst bei einer riesengroßen (oder einzigen?) Kasse sein. Wahrscheinlich noch deutlich unter 0,5 %.
Und so stellt sich mir auch die Frage, wie hoch ist wohl der Prozentsatz bei einer kleinen Kasse mit unter 100.000 Versicherten?

Viele Grüße,
Lumpie
Wenn ich Czaudern richtig verstehe, meinte er 0,5 % vom Beitragssatz. Nicht 0,5 % der Beitragseinnahmen.

Beim BMG sind alle Zahlen veröffentlicht (2008)

Persönliche Verwaltungkosten GKV 7.128.301.418 €
Sächliche Verwaltungskosten GKV 2.117.731.570 €
Verwaltungs- und Verfahrenskosten ist nicht aufaddiert, aber insgesamt kommt das BMG auf
Bruttoverwaltungkosten GKV 10.498.473.829 €
abzüglich erstattete Verwaltungskosten 2.215.345.321 €
macht Nettoverwaltungskosten von 8.283.128.509 €

Leistungsausgaben der GKV 2008: 160.762 Mrd. €

Machen wir mal einen Dreisatz pi mal Daumen:

Wenn 14,9 % Krankenversicherungsbeiträge 169 Mrd. € ergeben, würde der Beitragssatz ohne Verwaltungskosten bei entsprechen die 8,2 Mrd. Verwaltungskosten einem Beitragssatz von 0,72 %. Das heißt, der Krankenversicherungsbeitrag wäre bei ca. 14,2 %, wenn es überhaupt keine Verwaltung mehr gäbe, was ja nicht möglich ist. Frag mal in der Bevölkerung, wer dafür ist, dass er wegen eines Einsparpotentials von 0,36 % keine freie Krankenkassenwahl und keinerlei Ansprechpartner mehr hat. Ganz davon abgesehen, dass die Leistungsausgaben ganz schnell um einen höheren Satz steigen würden, wenn niemand mehr darauf achtet, dass keine Selbstbedienung stattfindet.

GKV

CiceroOWL
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Beitrag von CiceroOWL » 23.11.2009, 19:40

oder wir machen es wie in sChweden, alles über Steuern und denn den normal bürokratischen Wahnsinn.

CiceroOWL
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Beitrag von CiceroOWL » 23.11.2009, 20:50

Aber Schweden hat auch andere Traditionen ergo ein Satz mit X.
Aber so wie ich in einem anderen Forum gelsenh abe soll angeblich die Audi BKK mit der BKK FTE fusionieren.
Aber wahrscheinlich auch ein Satz mit X.

GerneKrankenVersichert
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Beitrag von GerneKrankenVersichert » 24.11.2009, 17:49

CiceroOWL hat geschrieben:Aber Schweden hat auch andere Traditionen ergo ein Satz mit X.
Und andere Leistungen. Zu den Zähnen z. B. überhaupt nichts. Längere Wartezeiten. Und ob ich jetzt 11 % zusätzliche Einkommenssteuer oder 14,9 % Krankenversicherung zahle, ergibt außer in der Höhe wenig Veränderungen.

GKV

CiceroOWL
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Beitrag von CiceroOWL » 24.11.2009, 19:27

Stimmt die sChweiz hatte bis 2005 ja auch keine Zahnleitungen in England gibt es da auch nix.

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Beitrag von CiceroOWL » 24.11.2009, 19:28

Zahnleistungen

Hoschi
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Beitrag von Hoschi » 25.11.2009, 17:08

Lord Dragon und Lumpie (welche m.E.n. beide die selbe Person sind) leben fern ab jeglicher Realität. Ich finde es sehr schade, dass solche Unwahrheiten in der doch so aufgeklärten Bevölkerung herrschen...

fee99
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Beitrag von fee99 » 26.11.2009, 20:01

CiceroOWL hat geschrieben:Aber Schweden hat auch andere Traditionen ergo ein Satz mit X.
Aber so wie ich in einem anderen Forum gelsenh abe soll angeblich die Audi BKK mit der BKK FTE fusionieren.
Aber wahrscheinlich auch ein Satz mit X.
das "angeblich" kannst du wohl weglassen. Der Vorstand hat sich öffentlich geäußert, also ist die Wahrscheinlichkeit der Fusion extrem hoch!! Mir tun da nur die Versicherten leid, die in Erwartung von mehr Leistungen zur FTE gewechselt haben und dann ab 01.04.10 dumm da stehen.

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Beitrag von CiceroOWL » 26.11.2009, 22:08

Jo naja ichhabs gelesen. Taja wird wieder viel Gedöns geben.

CiceroOWL
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Beitrag von CiceroOWL » 06.12.2009, 17:26

Auch die Barmer auf Partnersuche?

http://www.wiwo.de/unternehmen-maerkte/ ... en-415929/>

Recht intressant was das so der BEKvorstand von sich gibt.

Schauen wir mal weiter, man sollte mal das Interview des Vorstandes der neuen BKK Gesundheit in der Zeitschrift die Krankenversichrung, zu dem Thema lesen und das gleiche was die SBK zu diesem Thema in der Zeitschrift die BKK so dazu denkt.
Das gleiche sollte man mal im Rahmen des Risikomanagement mal genauer ***.
Wir sehen wir fusionieren weiter.

CiceroOWL
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Beitrag von CiceroOWL » 06.12.2009, 21:31

Achja die IKK classic entsteht und die Audi BKK und FTE fusionieren auch , hurra.

fee99
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Beitrag von fee99 » 18.12.2009, 22:33

:roll: tja, nun ist es amtlich. Die BKK FTE wird es ab dem 01.04.10 nicht mehr geben. Arme Versicherte..............................dumm gelaufen. weniger leistungen und 18 Monate gebunden. Sorry, ich nenne das Verarsche der FTE an ihre Kunden!!

CiceroOWL
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Beitrag von CiceroOWL » 19.12.2009, 14:27

Das wird denn wohl nicht die letzte Fusion gewesen sein, da jetzt ja auch landesunmitttelbare Kassen Insolvenzfähig sind, ergibt sich primär im AOK Bereich auch ein gewisser Fusionsdruck, vornehmlich im Südwesten der Republik.

Wie heir schon mehfach geschrieben wurde ist der Fusionsreigen immer noch am Tanzen.

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