Fusion DAK & BKK Gesundheit

Informationen zu Fusionen, Zusatzbeiträgen und Beitragsausschüttungen der gesetzlichen Krankenkassen

Moderatoren: Czauderna, Karsten

held
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Beitrag von held » 01.07.2010, 11:57

wir gehen mal davon aus, das die neue DAK Gesundheit dem VDEK angehören wird. Dann ist an erster Stelle der VDEK gefragt, wenn es um Unterstützung geht - reicht diese nicht aus, sind alle Kassen - also die gesamte GKV gefragt. Fakt ist aber, dass zwar das Insolvenzrecht für die Kassen gilt - aber die Politik sich hüten wird, eine Körperschaft des öffentlichen Rechts die mit der sozialen Sicherung des Volkes beauftragt ist vor die Hunde gehen zu lassen.

Kassendino
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Beitrag von Kassendino » 01.07.2010, 12:08

too big to fail - das wird für die DAK wohl gelten, ich schätze auch, dass die Politik eingreifen würde, wenn es richtig ernst wird. Dass die DAK sich aber auch noch die BKK Gesundheit ans Bein binden würde, verstehe ich auf Anhieb nicht. Denn die BKK Gesundheit würde nicht nur ihre "Zusatzbeitragslast" mitbringen, die Struktur mutmaßlich also nicht verbessern, sondern würde im Zuge der sog. Nachhaftung auch die anteiligen Kosten für Schließung/Insolvenz/Rettungsfusionskosten aus dem BKK-System mitbringen.

Kassendino
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Beitrag von Kassendino » 01.07.2010, 12:13

zur Nachhaftung noch: siehe § 171a Abs. 2 SGB V

held
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Beitrag von held » 01.07.2010, 12:40

Synergien... die Strukturen der DAK verkraften einfach viel mehr Mitglieder als vorhanden sind - und diese Strukturen sollten doch ausgelastet werden.

CiceroOWL
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Beitrag von CiceroOWL » 01.07.2010, 17:58

Ist denn wie bei den Banken, to big to fall, aber irgendwie so ganz überzeugt mich das ganze nicht. Man sollte sich doch denn "Krankenversicherung" 11/09, näher ansehen, gibt es auch einzeln zukaufen,
Da ist denn der ganze Schlamassel en Detail beschrieben.


Kassenkenner25
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Beitrag von Kassenkenner25 » 01.07.2010, 19:23

Auf der Homepage der BKK Gesundheit steht bereits Vollzug zum 01.10.2010:

DAK und BKK Gesundheit führen Fusionsgespräche
Hamburg/Frankfurt, 1. Juli 2010. Die DAK und die BKK Gesundheit erklären anlässlich ihrer jeweiligen Verwaltungsratssitzungen, dass sie in konkrete Verhandlungen mit dem Ziel der Vereinigung beider Krankenkassen eintreten.


Unter dem Namen DAK Gesundheit soll die vereinigte Krankenkasse ab dem 01.Oktober 2010 ein kompetenter und leitungsstarker Partner für mehr als 7 Millionen Versicherte sein.
Gemeinsames Ziel ist es, die Herausforderungen des Gesundheitsmarktes und die Synergieeffekte der Fusion im Interesse der Versicherten zu nutzen.

CiceroOWL
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Beitrag von CiceroOWL » 01.07.2010, 19:35

Holla die Waldfee, donnerwetter, das ging aber fix, .

Kassendino
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Beitrag von Kassendino » 02.07.2010, 08:08

ich halte das für Selbstmord mit Ansage. Finanziell, strukturell, kulturell - was passt denn da zusammen?

Kassendino
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Beitrag von Kassendino » 02.07.2010, 09:38

Sagt mal, kann es sein, dass die DAK-Chefs die Nachhaftung nicht kennen (siehe früheren Beitrag)?

In der Financial Times steht heute: zunächst ist von den gefährdeten BKKs die Rede, dann .... " ... zahlten also zunächst die Kassen der gleichen Art - also alle BKKen. Mit der Firmierung als Ersatzkasse könnte sich die BKK Gesundheit aus der Affäre ziehen."
Ja, sie schon, aber die DAK und damit in der Konsequenz der VdEK nicht. Mit 1,2 Mill. Versicherten = 9% der BKK-Versicherten bringt die BKK Gesundheit diesen Risikoanteil aus dem BKK-System mit. Das muss man sich leisten können.

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 02.07.2010, 09:55

Hallo,
ich mag mich ja irren, aber man sollte sich mal das Versichertengefüge dieser BKK-Gesundheit anschauen. Diese Kasse hat die Grösse erst erreicht durch Fusionen mit anderen Kassen (z.B. Tauns-BKK), die widerum seinerzeit sich explosionsartig vergrössert hatten wegen des "Kampfbeitragssatzes". Wir haben in unserer Region damals gerade an die Taunus-BKK sehr, sehr viele Mitglieder deshalb verloren und das waren in der Regel nur "gute Risiken". Dass diese Kassen mit diesen Sätzen uns der geringen Präsenz vor Ort auf Dauer den Erfordernissen nicht gewachsen waren lag schon damals auf der Hand.So waren die folgenden Fusionen keine Überraschung. Lange Rede , kurzer Sinn.
Durch die Fusion mit der BKK-Gesundheit wird es wahrscheinlich so sein, nach meiner Meinung, dass wir dadurch als DAK strukrurell gewinnen werden und wenn man berücksichtigt was sich die Politik noch so alles einfallen lassen wird dann wird tatsächlich die Quantität ausschlaggebend sein in Zukunft als der Titel "klein aber fein".
Gruss
Czauderna

Kassendino
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Beitrag von Kassendino » 02.07.2010, 10:18

Hi Czauderna.

Ja, freilich, wir hatten auch eine Menge Mitglieder an die verloren, was mich halt stutzig macht, ist, dass insbesondere Alt-Gesundheit und Alt-Taunus bereits in den Jahren vor Gesundheitsfonds mit den Beiträgen deutlich hoch mussten, die waren vor dem 1.1.2009 keine "Billigkassen" mehr, und dass Ihnen offensichtlich die Zuweisungen für Ihre Versichertenschaft, sei sie risikomäßig schlecht oder gut, nicht reichen.

Das mit der Quantität stimmt natürlich. Flucht in die nächst größere Größe ist inzwischen Bodmers Markenzeichen.

Verstehst, ich mach mir Sorgen um Euch!

Grampa
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Beitrag von Grampa » 02.07.2010, 11:38

@Czauderna

bist du dir sicher, dass euch grösstenteils "gute Risiken" in Richtung Taunus verlassen haben?

meine Erfahrung ist eher, dass es meist junge Leute waren die gekündigt haben, die eh keine Leistung von der Kasse brauchten und somit keinen Kontakt/keine Bindung zu ihrer Kasse hatten

ob diese Leute eine Strukturverbesserung bedeuten in Zeiten des Morbi-RSA wage ich zu bezweifeln

Stefan
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Beitrag von Stefan » 02.07.2010, 12:22

Sicher sind viele Gesunde und viele Gutverdiener damals zur Taunus.

Aber so schnell wie die Taunus damals "abgebaut" hat, stieg auch deren Beitragssatz und damit kündigten viele Mitglieder wieder.

Zum Thema Morbi RSA: Da kann der "gesunde" Diabetiker mit Hartz IV Bezug der lukrativste Kunde sein.

Von daher vermag ich mir bei keiner Krankenkasse ein Urteil zur RSA Kostenstruktur erlauben. Zudem kann der teuere Kunde von 2008/2009 heute schon ein lukrativer Kunde sein, oder eben umgekehrt.

Die Gesundheit als Kasse ist natürlich eine der absoluten Fusionskassen, so manch "Branchenkenner" muss mal zusammenzählen was letztlich in der Gesundheit für "ehemalige Kassen" stecken. Von Taunus über Sancura BKK bis hin zur BKK Ost-Hessen (hieß die so?) ... und das ist gerade mal ein Bruchteil...

CiceroOWL
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Beitrag von CiceroOWL » 02.07.2010, 16:18

Da ändert sich denn auch noch die Zusammensetzung des Verwaltungsrates, sowas kann manchmal sehr posotov sein.

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