Davon, dass nach der Fusion ein Gebilde entsteht, das völlig in der Luft hängt, das weder AOK noch IKK ist, davon war in den zwei Jahren auch nie die Rede. Also wenn ich nicht vollkommen unfähig bin, einer Rede zu folgen und den Inhalt zu verstehen, dann war bei allen Mitarbeiterversammlungen die Rede davon, dass die neue Kasse dem AOK Bundesverband angehört. Vielleicht hat man das nur dem IKK Verwaltungsrat in den zwei Jahren nicht erzählt. Anders ist das Abstimmungsverhalten vom 5. September 2011 nicht zu erklären.„Die beiden AOKn konnten doch nach über zwei Jahren konstruktiv und vertrauensvoll geführten Fusionsverhandlungen auf Augenhöhe nicht ernsthaft davon ausgegangen sein, dass zum Schluss eine reinrassige AOK im Südwesten entsteht“, so Rainer Lunk abschließend.“
Dass eine vollkommen neue, verbandsneutrale Kasse entsteht, die einzig und allein dem "Verband" des IKK-Vorstands angehört, davon war nie die Rede. Warum wohl war in der Presse größtenteils Verständnis für die die Haltung der beiden AOK'en zu lesen?
Sich zu waschen, ohne sich dabei nass zu machen, ist bisher noch nie jemanden gelungen. Erst recht nicht, wenn man am Ende sauber dastehen will.
Weder Personalrat noch Vorstand der beteiligten AOK'en würden die Beschäftigten einem solchen Abenteuer aussetzen. Darüber besteht zwischen beiden vollstes Einvernehmen. Auch das ist eine Stärke der AOK! Den Kollegen der IKK hätte die AOK Lösung, die man auf den Mitarbeiterversammlungen versprochen hatte, übrigens auch gut getan. Ich erinnere nur an das Schlagwort: Zufriedene Mitarbeiter!
Da ging’s um kein Logo, da ging’s um keine Kasse, sondern um die Ausweitung von Macht.
Auf jeden Fall wurden große Erwartungshaltungen enttäuscht und aufwendig aufgebaute Motivationen leichtfertig zerstört!
Ich habe mich auf die neue Kasse gefreut, aber nicht um den Preis, keinem Kassenverband mehr anzugehören. Wieso haben noch am 1. September alle beteiligten Vorstände und Vorsitzenden der Verwaltungsräte (einer ist es mittlerweile ja nicht mehr) der Kompromisslösung von Frau Malu Dreyer zugestimmt?
Da ist am Schluss lediglich eine Rechnung nicht aufgegangen.
Man kann es drehen und wenden, wie man will. So wie ich gehört habe, soll aufgebautes Vertrauen schwer enttäuscht worden sein.
Und was heißt hier reinrassige AOK? Wie sähe denn eine "Promenadenmischung-AOK" aus? Ich wiederhole es erneut: Es ging einzig und allein um Macht!
Und das Scheitern dem Vorstandsvorsitzenden der AOK Rheinland-Pfalz, Herrn Bockemühl, zuzschreiben, ist zwar eine kühne Behauptung, aber kein Argument für das Scheitern der Fusion. Die ist am Verwaltungsrat der IKK gescheitert.
Oder will man den Leuten ernsthaft glauben machen, dass die Vertreter der AOK zwei Jahre lang verhandelt hätten, wenn man ihnen von Anfang an "reinen Wein" eingeschenkt hätte?
Zitat:
Dann sollte man sich am besten auch wieder persönlich zusammensetzen, und das Vertrauen, das zerstört wurde, wieder auf eine verlässlichere Basis stellen, die verbindlichen Bestand für alle hat. Im Interesse der zufriedenen Mitarbeiter, die diese neue Kasse doch so einzigartig machen sollten. Da müssen dann auch verlässliche Zeichen gesetzt werden, denen die Mitarbeiter vertrauen können und sie nicht in Existenzängste versetzten.„Eine Fusion, die noch vor wenigen Wochen von allen Beteiligten und der Politik als strategisch und ökonomisch sinnvoll bezeichnet wurde, hat auch heute nichts an Attraktivität verloren“
Viele Grüße aus dem Saarland!
Saarländer