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Wartezeit bei Notknopfbetätigung im Pflegeheim
Verfasst: 24.01.2018, 14:41
von indiaberty
Braucht man Hilfe betätigt man den Not Knopf.
Mich würde interessieren:
Wie lang darf die maximale Wartezeit betragen bis geholfen wird.
Dies ist wichtig, denn wenn zu spät geholfen wird, kann es schon zu spät sein. (unterlassene Hilfe).
Gibt es diesbezüglich Vorschriften im Pflegebereich oder haben die Pflegeheime eigene Vorschriften?
Verfasst: 24.01.2018, 15:04
von Pichilemu
Dass es für die Dinger eine "Hilfsfrist" gibt wie bei 110 und 112, wäre mir nicht bekannt.
Es liegt wirklich voll und ganz in der Entscheidung des Pflegeheims. Sollte dann natürlich wirklich mal jemand zu Schaden kommen weil das Pflegeheim auf den Notruf nicht rechtzeitig reagiert hat wird das Gericht die Umstände des Einzelfalls beurteilen.
Verfasst: 24.01.2018, 15:40
von Czauderna
Hallo,
da stimme ich Pichilemu zu - und merke noch an, dass du dich etwas in der Rubrik geirrt hast, bzw. dass dies überhaupt keine Frage zum Thema Kranken- oder Pflegeversicherung war - aber, egal - du bekommst auch darauf eine Antwort.
Gruss
Czauderna
Verfasst: 24.01.2018, 19:23
von indiaberty
Ich selbst habe im Heim folgendes erlebt.
Bin im Bad gestürzt, konnte mich nicht mehr bewegen und nur noch den Notknopf drücken.
Als ich am Boden lag schrie ich aus Leibeskräften um Hilfe.
Erst nach nachweislich 20 min. kamen 2 Pfleger zu Hilfe und besorgten einen Krankentransport zur nächsten Klinik. (Notknopf Zeitnachweis wird dokumentiert).
Ich hatte eine Reihenfraktur, 4 Rippen waren gebrochen.
Als ich entlassen wurde hatte ich eine Unterredung mit der Heimleitung und beschwerte mich über die lange Wartezeit nach dem Sturz.
Als Antwort bekam ich folgendes
Das Pflegepersonal ist so überlastet, dass man längere Wartezeiten in Kauf nehmen muss.
Was mich an dem Vorfall interessiert, wieviel Wartezeit sind noch vertretbar, 5, 10, oder 20 Minuten.
Verfasst: 24.01.2018, 20:25
von Czauderna
Hallo,
ich denke, das kann man nicht beurteilen ohne die genauen Umstände zu kennen und damit meine ich nicht, was deine Schilderung betrifft sondern wie das in dieser Einrichtung so gehandhabt wird. Das Pflegeheim mit dem ich zu tun hatte (!!), das war relativ klein und hatte ausreichend Pflegepersonal - da war es so, dass bei einem Notruf in der Regel innerhalb von zwei, drei Minuten jemand da war, ich kenne allerdings auch aus meiner Praxis Pflegeheime, die personell so unterbesetzt sind, dass es einfach vom Personal nicht zu schaffen ist - wenn da zwei Notrufe gleichzeitig ausgelöst werden und nur eine Pflegekraft da ist, hat eben einer bzw. eine Pech gehabt. Das klingt nun sehr makaber, ist aber so - beantwortet aber auch deine Frage nicht wirklich - zumutbar ? - wie gesagt, es kommt darauf an - in deinem Fall waren meiner Meinung nach 5 Minuten zumutbar und auch das ist schon ziemlich viel - es ist schwierig. Ich vergleiche es mal mit zu hause - wenn du allein in deiner Wohnung gewesen wärst und hättest einen Hausnotruf gehabt, dann wäre es wahrscheinlich auch nicht schneller gegangen.
Gruss
Czauderna
Verfasst: 31.01.2018, 03:37
von vlac
Hallo,
nein, es liegt nicht "voll und ganz in der Entscheidung des Pflegeheims". Wenn ein Notfallsystem zur Verfügung gestellt wird, ist unverzüglich darauf zu reagieren, denn es ist grundsätzlich davon auszugehen, dass ein Notfall vorliegt. Punkt. Ohne Vergewisserung, was los ist, kann man auch nicht sagen, dass kein Notfall vorliegt, und man kann auch nicht bei Bewohnern in Einrichtungen, in denen standardmäßig hilfebedürftige Menschen von oft prekärer Gesundheit erwarten, dass kein Notfall vorliegt. Was zumutbar gewesen wäre, lässt sich grundsätzlich immer erst hinterher sagen. 20 Minuten sind definitiv nicht zumutbar. Bis zum Eintreffen des Notarztes wären in Darmstadt insgesamt 30 Minuten; bis zur Anlieferung in der Notaufnahme zwischen 45 und 75 Minuten vergangen. Das ist viel zu viel, udn das auch bei Rippennbrüchen, bei denen man immer von inneren Verletzungen ausgehen muss.
Personalknappheit ist dabei auch überhaupt kein Argument. Wer den ordnungsgemäßen Betrieb nicht sicherstellen kann, darf ein solches System nicht betreiben, zumal auch heute noch erschwerend hinzu kommt, dass viele Menschen über Handies verfügen, und entsprechend auch selbst HIlfe rufen könnten, aber auf solche Systeme vertrauen. Wenn dann Hilfe aber nicht kommt, geht unter Umständen wertvolle Zeit verloren.
Ich bin mir bewusst, dass die Bereitschaft bei vielen Betreibern von Einrichtungen der Pflege, aber auch anderer Einrichtungen sehr gering ist, sich darauf enzustellen, und auf die Bewohner einzugehen. Dabei gäbe es durchaus Lösungen, wie beispielsweise die Dienste von Anbietern professioneller Notrufsysteme. Das kostet aber Gewinn.
Dementsprechend kann ich nur empfehlen, jederzeit ein Handy mitzuführen, und im Ernstfall selbst den Rettungsdienst zu rurfen, wenn auf den Notfallknopf niemand antwortet. Es ist aber wichtig, beim Notruf klar zu sagen, dass auf den Notfallknopf niemand geantwortet hat, und dass man sofort Hilfe braucht.
Das ist zwar nicht elegant, aber besser, als 20 Minuten auf dem Boden zu liegen.
Verfasst: 23.02.2018, 11:11
von Mladica
Hallo Leute,
Warum toleriert man so, was ist mir nicht klar.Wenn man in Heim was schlechtes erlebt hat,dann sollte man bessere Betreuung suchen.
Meine Oma hat auch schlechte Erfahrung gehabt und haben wir sofort was besseres nachgesucht.Wir haben entweder ein Altersheim gesucht oder eine Hausbetreuung.In Nebenländer haben wir was passendes gefunden und sind wir alle zufrieden.Es ist auch immer möglich zu besuchen und ist wirklich sicher.Wir waren gezwungen in Nebenländer ein Altersheim zu suchen,weil in Deutschland alles unprofessionell ist.Ich weiß,dass Thema vor langem erstellt ist,aber meine Erfahrung möchte ich mitteilen.Wenn jemand ein Altersheim sucht,kann sich mehr über das Altersheim informieren !
LG
Verfasst: 23.02.2018, 16:06
von indiaberty
Der Notknopf - betrifft nicht nur das Pflegeheim, sondern auch das Krankenhaus
Ich war 10 Tage vom 09.02 bis 19.02 im Krankenhaus für Onkologie in Ludwigshafen wegen chemisch reaktive Corpusgastritis und Hämatinerbrechen.
Eine Darmspiegelung wurde vorbereitet. Als der Druck im Anus losging betätigte ich den Notknopf.
Nach ca. 5 Minuten kam eine Krankenschwester, sie war total aufgelöst und sagte, sie könne nicht helfen, da sie noch 2 weitere Patienten dringend wegen inneren Blutungen versorgen musste.
Sie empfahl mir ins Bett zu machen und warten bis Hilfe kommt, auch sollte ich mich beim Stationsarzt beschweren.
Auf dieser Station waren nur 2 Schwestern die 40 schwerkranke Patienten versorgten und total überfordert waren.
Bei meiner Entlassung erzähle ich dem Arzt über diesen Vorfall.
Er sagte mir meine Beschwerde zu überprüfen.
Da ich nur 1 E-Mail-Adresse habe und diese angeschrieben habe, bekam ich noch keine Antwort.
Habe nur erfahren, dass das Krankenhaus bzw. Pflegekräfte keine E-Mail Anfragen beantworteten.
Wie kann ich schriftlichen Kontakt bekommen?, müsste noch einige Dokumente an die Onkologie senden.
Ich frage mich jetzt, was kann ich machen um eine Antwort bzw. die E-Mail zu bekommen?
Verfasst: 26.02.2018, 09:44
von Christo
Wichtige Dinge würde ich nicht per Mail, sondern schriftlich per Post erledigen. Die Adresse dürfte sich auch leicht herausfinden lassen.
Verfasst: 03.03.2018, 17:02
von indiaberty
Christo hat geschrieben:Wichtige Dinge würde ich nicht per Mail, sondern schriftlich per Post erledigen. Die Adresse dürfte sich auch leicht herausfinden lassen.
Hallo Christo, habe einen Beschwerdebrief an jameda zur Prüfung und Veröffentlichung gesendet. Dieser wurde veröffentlich unter:
jameda.de