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Wechsel von PKV zurück zur GKV
Verfasst: 17.10.2017, 09:20
von hannes123
Guten Tag
Ich bin neu hier im Forum und habe eine Frage bzgl. eines Wechsels von der PKV zurück in die GKV.
Ich bin 32 Jahre alt, 2 Kinder (über mich in PKV, meine Frau auch Angestellte GKV) und habe mich vor ca. 5 Jahren privat versichert.
Mein aktuelles Gehalt liegt über der BBG.
Aktuell sind die Tarife im Verhältnis zur Leistung noch völlig OK.
Warum ich mich dennoch für einen Wechsel interessiere hat 2 Gründe:
- Eventuell planen wir noch mit einem 3. Kind
- Was bringt die Zukunft (bleiben die Tarife/Preise so, insbesondere wenn dann 3 Kinder versichert sind)
Wenn man im Internet sich umschaut heist es immer das es nicht möglich ist in meiner Situation zurück in die GKV zu gehen.
Meine Frage, warum nicht? Woran scheitert es?
Darf die GKV mich nicht mehr aufnehmen?
Eigentlich sind Kunden (Jung & Gesund) die den Höchstsatz bezahlen doch gern gesehen?
Vielen Dank
Verfasst: 17.10.2017, 13:01
von broemmel
Mit der Entscheidung in die PKV zu wechseln hast Du Dich aus der Solidargemeinschaft verabschiedet. In der PKV zahlt jeder nur für sich.
Komischerweise wird die GKV später immer interessant wenn die Beiträge in der PKV steigen. Dann soll die Solidarität wieder einsteigen.
Wenn dann Leistungen anfallen sollen die Kosten doch bitte von der Solidargemeinschaft getragen werden.
Gerade auf zukünftige Nachteile wird von den Kassen bei den Rückwerbungsgesprächen intensiv hingewiesen. Die Aussicht auf die aktuelle Beitragsersparnis überspielt meistens die Folgen in der Zukunft. Im übrigen gab es mal einen Hinweis vom Verband der PKVn. Die Beitragsersparnis in der Jugend sollte angespart werden, um die Beiträge im Alter auszugleichen. Die wenigsten legen das gesparte jedoch zur Seite.
Kurz gesagt: Am Solidarprinzip scheitert es.
Verfasst: 18.10.2017, 10:34
von Okabe
broemmel hat geschrieben:Mit der Entscheidung in die PKV zu wechseln hast Du Dich aus der Solidargemeinschaft verabschiedet. In der PKV zahlt jeder nur für sich.
Das stimmt natürlich nicht. In der PKV zahlt man für das Kollektiv seines jeweiligen Tarifs. Er hat sich also nicht aus der Solidargemeinschaft verabschiedet, sondern er hat die Solidargemeinschaft gewechselt.
Komischerweise wird die GKV später immer interessant wenn die Beiträge in der PKV steigen. Dann soll die Solidarität wieder einsteigen.
Wenn dann Leistungen anfallen sollen die Kosten doch bitte von der Solidargemeinschaft getragen werden.
Das wiederum ist korrekt.
An den OP: Du genießt die guten Leistungen der PKV, die insbesondere (auch für deine Kinder) später mal besonders relevant werden. Jetzt in die GKV zurückzuwechseln ist nicht sinnvoll. Lass das sein und sei entsprechend sparsam, sodass du steigende Beiträge in Zukunft gut kompensieren kannst.
Kurz gesagt: Am Solidarprinzip scheitert es.
Quark mit Soße. Von wegen Solidarprinzip. Wieso werden die anfallenden Gesundheitskosten von Kindern in der GKV eigentlich vom Steuerzahler bezahlt, in der PKV aber von den Eltern - die aber wiederum zusätzlich auch noch die Kinder in der GKV quersubventionieren?
Ganz schön heuchlerisch. Entweder der Staat zahlt die Beiträge für alle Kinder, egal ob PKV oder GKV - oder zahlt zumindest für alle Kinder eine gleiche Pauschale - oder gar nicht.
Verfasst: 18.10.2017, 12:16
von broemmel
Okabe hat geschrieben:broemmel hat geschrieben:Mit der Entscheidung in die PKV zu wechseln hast Du Dich aus der Solidargemeinschaft verabschiedet. In der PKV zahlt jeder nur für sich.
Das stimmt natürlich nicht. In der PKV zahlt man für das Kollektiv seines jeweiligen Tarifs. Er hat sich also nicht aus der Solidargemeinschaft verabschiedet, sondern er hat die Solidargemeinschaft gewechselt.
Hast Du die Formulierung aus dem letzten Verkaufsseminar?
Dann lies mal in dem link der bpb http://www.bpb.de/politik/innenpolitik/ ... nzip?p=all
Komischerweise wird die GKV später immer interessant wenn die Beiträge in der PKV steigen. Dann soll die Solidarität wieder einsteigen.
Wenn dann Leistungen anfallen sollen die Kosten doch bitte von der Solidargemeinschaft getragen werden.
Das wiederum ist korrekt.
An den OP: Du genießt die guten Leistungen der PKV, die insbesondere (auch für deine Kinder) später mal besonders relevant werden. Jetzt in die GKV zurückzuwechseln ist nicht sinnvoll. Lass das sein und sei entsprechend sparsam, sodass du steigende Beiträge in Zukunft gut kompensieren kannst.
Kurz gesagt: Am Solidarprinzip scheitert es.
Quark mit Soße. Von wegen Solidarprinzip. Wieso werden die anfallenden Gesundheitskosten von Kindern in der GKV eigentlich vom Steuerzahler bezahlt, in der PKV aber von den Eltern - die aber wiederum zusätzlich auch noch die Kinder in der GKV quersubventionieren?
Ganz schön heuchlerisch. Entweder der Staat zahlt die Beiträge für alle Kinder, egal ob PKV oder GKV - oder zahlt zumindest für alle Kinder eine gleiche Pauschale - oder gar nicht.
Auch hier: Der Staat subventioniert die Familienversicherung. Na klar. Eine Entscheidung der Regierung die Steuermittel dafür zu verwenden. (im übrigen werden die Kosten nicht 1:1 ausgeglichen).
Um in den Genuss dieser Subvention zu gelangen ist es einfach: In der GKV verbleiben und gut ist. Mit dem Wechsel wird auch der freiwillige Verzicht auf diese Subvention deutlich gemacht. Hinterher sich darüber zu mokieren ist sehr einfach. Aber passt dazu
Verfasst: 19.10.2017, 16:03
von Okabe
Sorry aber ohne richtige Zitate ist mir das zu anstrengend. Darum kurz: mir egal, wenn irgendwelche Leute einfach Begriffe mit einer bescheuerten Bedeutung belegen. Ich mach da nicht mit.
Fakt ist: Solidarität bedeutet (laut Wikipedia): "Sie drückt ferner den Zusammenhalt zwischen gleichgesinnten oder gleichgestellten Individuen und Gruppen und den Einsatz für gemeinsame Werte aus (vgl. auch Solidaritätsprinzip)". Dass jeder den gleichen Beitrag zahlt, hat mit dem Grundsätzlichen Prinzip nix zu tun.
Außerdem hast du meine Frage nicht beantwortet.
Ich habe nicht gefragt, wie man in den "Genuss" der Familienversicherungs-Subvention kommt.
Meine Frage war: "Wieso werden die anfallenden Gesundheitskosten von Kindern in der GKV eigentlich vom Steuerzahler bezahlt, in der PKV aber von den Eltern - die aber wiederum zusätzlich auch noch die Kinder in der GKV quersubventionieren?"
Hälst du das für sinnvoll und vernünftig? Hälst du das für rational und gerecht?
Verfasst: 19.10.2017, 19:52
von vlac
Hallo,
nur eine Anmerkung: Die Krankenhäuser, in denen PKVler behandelt werden, werden von Steuergeldern der GKVler und den Krankenkassen bezahlt. Ich habe noch nicht gehört, dass sich eine PKV beteiligt hätte, und die Honorare der PKVler können PKVlern auch keine flächendeckende Versorgung gewährleisten.
Verfasst: 20.10.2017, 12:26
von Okabe
vlac hat geschrieben:Hallo,
nur eine Anmerkung: Die Krankenhäuser, in denen PKVler behandelt werden, werden von Steuergeldern der GKVler und den Krankenkassen bezahlt.
Und von den Steuern der PKVler (die übrigens pro Person höher ausfallen) werden die Krankenhäuser nicht bezahlt?
Ich habe noch nicht gehört, dass sich eine PKV beteiligt hätte, und die Honorare der PKVler können PKVlern auch keine flächendeckende Versorgung gewährleisten.
Sorry, aber an dieser Stelle bist du den Nachweis schuldig, dass sich *nur* die GKV und *nicht* die PKV an der Finanzierung von Krankenhäusern beteiligt. Ansonsten kann ich nur sagen: nach meinen Informationen ist deine Aussage falsch.
Dass die PKVler alleine für sich keine flächendeckende Versorgung gewährleisten könnten mag sogar sein (wobei ich es erstmal anzweifeln würde). Aber was tut das zur Sache? Ist ja nicht so als würden PKVler für deutlich weniger Geld deutlich mehr Gesundheitsleistungen bekommen. Das Gegenteil ist der Fall.
Die Frage wurde nicht beantwortet
Verfasst: 20.10.2017, 14:09
von hannes123
Hallo
Vielen Dank für die Antworten, aber leider schweifen die etwas vom Thema ab. Antworten wie "dann hättest du halt in der GKV bleiben sollen" findet man viele.
Ich habe aber nicht gefragt was ich hätte vor Jahren tun sollen, sonder woran es heute konkret scheitern würde wenn ich zurück wollte?
Ich könnte z.b. einen Aufnahmeantrag einer beliebigen Kasse ausfüllen (OK, ich könnte es einfach wirklich mal machen) was käme dann zurück?
Danke
Verfasst: 20.10.2017, 15:54
von broemmel
Hast Du es wirklich nicht verstanden?
Es scheitert an dem was Du vor Jahren gemacht hast. Der Wechsel in die PKV.
Re: Die Frage wurde nicht beantwortet
Verfasst: 20.10.2017, 19:49
von Okabe
hannes123 hat geschrieben:Hallo
Vielen Dank für die Antworten, aber leider schweifen die etwas vom Thema ab. Antworten wie "dann hättest du halt in der GKV bleiben sollen" findet man viele.
Ich habe aber nicht gefragt was ich hätte vor Jahren tun sollen, sonder woran es heute konkret scheitern würde wenn ich zurück wollte?
Um in die GKV zu kommen bleiben dir mehr oder weniger folgende Möglichkeiten:
- Versicherungspflicht durch (perspektivisch langfristiges) Unterschreiten der JAEG als Angestellter.
- Nachweis einer von der GKV anerkannten Sozialversicherung, z.B. in einem anderen Land.
- Familienversicherung als Ehegatte mit geringem Einkommen.
Verfasst: 21.10.2017, 15:24
von Czauderna
Hallo,
solange sich deine persönlichen Verhältnisse nicht ändern, also Arbeitnehmer außerhalb der Krankenversicherungspflicht, darf dich eine GKV-Kasse nicht aufnehmen - daran scheitert es.
Gruss
Czauderna
Re: Die Frage wurde nicht beantwortet
Verfasst: 10.12.2017, 10:36
von Apolon
hannes123 hat geschrieben:Ich habe aber nicht gefragt was ich hätte vor Jahren tun sollen, sondern woran es heute konkret scheitern würde wenn ich zurück wollte?
Das scheitert daran, dass du als Angestellter ein Brutto-Einkommen hast, das über der Jahresarbeitsentgeltgrenze liegt (2017 = 57.600 €) und nicht wie du irrtümlicher weise angefügt hast der Beitragsbemessungsgrenze (52.200 €).
Die BBG besagt nur, dass für die Beiträge in der GKV dieses Einkommen für den maximal Beitrag herangezogen wird.
Du hast natürlich die Möglichkeit wieder in die GKV zu wechseln, wenn deine Brutto-Jahreseinkünfte unter die Jahresarbeitsentgeltgrenze sinken.
Gruß Apolon