Krankenkassenwechsel während bestehender Krankheit

Informationen und Fragen zum Krankengeld

Moderator: Czauderna

Susanne
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Krankenkassenwechsel während bestehender Krankheit

Beitrag von Susanne » 21.12.2014, 16:39

Ich bin zum ersten Mal in einem richtigen Forum, deshalb entschuldige ich mich schon vorab, falls ich diese Thema an die falsche Stelle gestellt haben sollte oder etwas anderes falsch mache.

Vorgestern habe ich hier bereits eine Antwort auf mein eigentliches Problem

[b]AOK beendet Arbeitsunfähigkeit / Widerspruch[/b]

schon eine Antwort in diesem Forum aus 2013 gefunden, und bin dabei wieder Mal darüber gestolpert dass die AOK eine bekannte Kasse für übereifriges gesund schreiben und dergleichen ist.


Ich hab inzwischen viele Fallbeispiele gelesen bei denen aber auch andere Krankenkassen überreagiert hatten, mir aber diese Fälle nicht ganz so extrem vor kommen wie die bei der AOK.

Und ich selbst habe inzwischen auch so meine Erfahrungen mit der AOK Bayern gemacht und denke immer mehr daran noch während der Krankheit die Kasse zu wechseln.
Und frage Euch deshalb, welche Krankenkasse ist denn noch am besten zu empfehlen, die einen nicht so unter Druck setzt wie die AOK?



Für den, den es interessiert, nachfolgend die Erklärung zu meiner Situation, die Überlegung trotz bestehender psychischer Erkrankung die Kasse zu wechseln:

Zum Ende der Lohnfortzahlung wurde ich schon zu einem „Beratungsgespräch“ eingeladen.
Bin da sehr blauäugig hin gegangen und dachte da geht es tatsächlich um eine Beratung um mir vielleicht mit einer zusätzlichen Therapie, Familienaufstellung, Qui Gong oder dergleichen zu helfen. Tja dachte ich ...

Zuerst mal hat mich das Grossraumbüro in dem ich warten musste regelrecht eingeschüchtert und hatte mit dem atmen Probleme.
Und dann in dem Büro in dem ich den Termin hatte, standen mehrere Schreibtische und darin saß noch ein weiterer „Zivilist“ der auf seine Bearbeiterin wartete.
[b]Der konnte also alles mit anhören!!! [/b]
Die Bearbeiterin hat laut meinen Vor- und Nachnamen, Geburtsdatum und meinen Arbeitgeber genannt. [b]Also von Datenschutz keine Spur![/b]
Und in diesem Moment war ich nicht so bei mir das ich sofort dagegen widersprochen hätte.
War jedenfalls eine furchtbare Situation für mich und hatte mich während des Gesprächs vorgebeugt um mich hinter meinen Haaren vor dem anderen „lauschenden“ Patienten in Gipshand zu verstecken weil mir das so unangenehm war.

Die Bearbeiterin hat mich dann richtig ausgefragt und auch dazu gebracht über ein Sympthom zu reden. Hatte das Gefühl mich rechtferigen zu müssen. Es dauerte nicht lange bis mir meine Stimme hoch gerutscht ist und ich dann gar nicht mehr sprechen konnte um nicht in Tränen auszubrechen. Habe deshalb bei der nächsten Frage anstatt nein zu sagen, mit dem Kopf geschüttelt und ihr nach der Frage nach dem nächsten Termin, den Zettel mit dem Termin gezeigt.
Irgendwo zwischendrin hat sie dann auch gesagt dass sie wenn ich länger als drei Monate krank bin, den Vorgang in eine andere Abteilung weiter geben muss.
[b]Und am Ende das Gesprächs sagte sie dann, dass sie mir es schon ansieht.
Erst da ist mir schön langsam bewusst geworden, dass das ein Test war. Sie hat mich begutachtet!
[/b]Ach und am Schluss hat sie mir noch eine Vollmacht zur Unterschrift gereicht, die ich blind unterschrieben hatte, nur um da schnell raus zu kommen.

Auf dem Weg nach draußen konnte ich die Tränen schon nicht mehr zurück halten und zu Hause habe ich dann den ganzen Tag geheult. Nach diesem Gespräch ging es mir so schlecht und war richtig am Boden.
[b]Wobei es mir erst später gedämmert hat, dass sie mir mit der Aussage „sonst muss sie es in eine andere Abteilung geben“ indirekt gedroht hat. [/b]Kenne ich aus meinem eigenen Berufsalltag dass man den Schuldnern droht wenn sie nicht zahlen gibt man es zum Kollegen weiter.
Habe das ganze dann meinem Arzt (Psychiater, also Facharzt) geschildert, der mich dann wieder aufgebaut hat. Haben uns eine ganze Therapiestunde nur damit befasst. Erst nach diesem Arztbesuch ging es mir wieder etwas besser.

[b]Deshalb hatte ich das nächste Schreiben dass etwa vier / fünf Wochen danach kam zu meinem Arzt gebracht der dann bei der Bearbeiterin angerufen hatte um mir diese Konfrontation zu ersparen.
[/b]Gleichzeitig habe ich auch eine E-Mail geschickt mit der Aussage dass ich mich dem Gespräch nicht gewachsen fühle um nicht etwaige Probleme zu bekommen, falls mein Arzt noch nicht dazu gekommen sein, oder es vergessen haben sollte. (Ist schließlich auch nur ein Mensch)
Antwort habe ich auf meine E-Mail nicht bekommen. Aber die täglichen Anrufe der AOK Service, die ich nie abgenommen hatte und Schreiben hörten erst mal auf.


[b]Aber jetzt kam wieder ein Schreiben, aber dieses Mal dass noch offene Fragen wären und ich am 10.12. zu erscheinen habe.
[/b][b](In der ersten Nacht nach diesem Brief bin ich etwa jede Stunde aufgewacht).[/b] Habe ein paar Tage gegrübelt was ich machen soll. Und dann der Dame von der AOK geschrieben, dass ich mich nicht in der Verfassung fühle mit ihr zu sprechen, und sie gebeten mir ihre Fragen schriftlich zu schicken damit ich diese schnellstmöglich beantworte.

Auch auf diese E-Mail habe ich keine Antwort und auch keine Fragen von der AOK Bearbeiterin zugesandt bekommen!
Habe natürlich auch über dieses Schreiben und meine schriftliche Antwort mit meinem Arzt gesprochen.

[b]Am vergangen Dienstag hat sie dann zwei mal bei mir angerufen, bin aber nicht ran gegangen, weil ich Panik davor habe mit dieser Frau, oder sonst wem von der AOK zu sprechen.
[/b]
Und am Mittwoch ... wie ich schon befürchtet hatte, - habe ja zwischenzeitlich schon viel von der AOK gelesen was passiert wenn man nicht brav erscheint - folgte die Strafe der Befehlsverweigerung zu erscheinen auf dem Fuße ... sie hat mich jetzt mit den nachfolgenden Worten gesund geschrieben:

[b] „Nach medizinischer Feststellung können Sie Ihre zuletzt ausgeübte Tätigkeit ausüben.
Alleiniger Grund für die Arbeitsverhinerung ist die ungelöste Konfliktsituation am
Arbeitsplatz.“
Und hat mir mitgeteilt dass der Anspruch auf Krankengeld am 15. Januar endet.
[/b]
Diese Aussage das alleinig der Grund der Arbeiskonflickt verantwortlich sei, stimmt nicht, und halte ich für eine reine Mutmassung der Bearbeiterin.
Deshalb halte ich diesen Bescheid für unhaltbar. Erscheint mir eher so, als wäre dass der Standartgrund (Denn schließlich – jeder der länger krank oder anderweitig evtl Mutterschutz war hat es nicht so leicht an den Arbeitsplatz zurück zu kehren .... aber dass hat ja nichts mit der Krankheit zu tun... und dafür gibt es ja dann auch die Widereingliederung wenn es einem wieder besser geht).

Aber obwohl ich weiss dass sie damit nicht durch kommt bin ich ein Nervenbündel und habe Angst. Ich bin so froh dass ich für den Notfall Medikamte bekommen habe, die ich jetzt schlucke um mit der psychischen Belastung durch die AOK fertig zu werden ... Ja die Gesundheitskasse macht auch mich noch kränker und verschlimmert meine Sympthome.
Aber ich habe Hoffnung, weil ich einen so guten Arzt habe, wie man ihn sich nur wünschen kann.


Jetzt habe ich gestern sogar schon mal mit einer Dame einer anderen Krankenkasse, bei der ich früher versichert war telefoniert, und ihr den Fall geschildert.
Die sagte mir dass sie das von der AOK öfter hören und es bei ihnen nicht so ist.
Und sie natürlich die Fälle mit dem MDK prüfen müssen. Aber sie dass, so wie diese Bearbeiterin das geschrieben hat nicht verstehen kann, weil sie ja keine Ärztin ist. Und auch mit diesen Hereinbestellungen wird das nicht so gemacht, weil dass psychischen Patienten oftmals schadet. [b]Eigentlich wollte ich zu dieser Kasse zurück kehren [u]wenn ich wieder gesund bin[/u][/b].
NUR:....

Gestern habe ich ein Infoschreiben von der AOK erhalten in dem u. a. steht dass ich im Januar 2015 ein Sonderkündigungsrecht hätte.

Das ist gerade jetzt wo es mir wegen der AOK wieder so schlecht geht schon sehr verlockend.
Eigentlich wollte ich es vermeiden während der Krankheit zu wechseln ... zum einen finde ich es der neuen Kasse gegenüber unfair, dass sie weil die AOK ihre lästigen Versicherten wegen der Kosten hinaus mobbt,
und zum anderen entsteht da für die neue Kasse ein großer Verwaltungsaufwand.

[u]ABER MEINE GRÜNDE DIE MICH BEWEGEN ES DENNOCH ZU TUN:[/u]
Auch wenn der Widerspruch fruchtet, und das wird er - und wenn es über Klage sein muß - ich dann nach meinem Besuch beim MDK [b]wieder weiteren „Einladungen“ ausgesetzt bin zwingt mich das richtig zu einem Wechsel wenn ich nicht durchdrehen will. [/b]
Außerdem habe ich noch ein Problem dass mir mein Hausherr Eigenbedarf angemeldet hat und ich aber nach Rücksprache mit meinem Arzt umziehen darf, sofern meine Freunde den Umzug für mich machen und ich damit nicht belastet bin. ... Denn spätestens wenn ich dann der AOK die neue Anschrift mitteile, fürchte ich schon wieder diszipinarische Massnahme im Sinne von Krankengeldkürzungen o. ä. ... buhuuu



Mir wäre es lieber gewesen, die AOK hätte mit offenen Karten gespielt und mich von vorn herein zum MDK geschickt. So seltsam wie das da läuft, ist das für mich wie Psychoterror.

Habe zwar in diesem Forum schon gelesen dass hier viele Angestellte von Krankenkassen sind und keine Werbung machen wollen. Aber vielleicht könnt Ihr in meinem Fall eine Ausnahme machen und es mir kurz mitteilen und gleich wieder löschen? Oder mir diese Info irgendwie verschlüsselt zukommen lassen.
Wäre Euch jedenfalls sehr dankbar für Eure Tipps.


Hoffnungsvolle Grüße
Susanne

GerneKrankenVersichert
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Beitrag von GerneKrankenVersichert » 21.12.2014, 17:10

Hallo Susanne,

ich würde mich nicht darauf verlassen, was irgendein ein anonymer GerneKrankenVersichert in einem Forum als die beste Kasse ansieht, sondern beim Behandler nachfragen, welche Kasse er als angenehm und fair im Umgang mit den Patienten erlebt.

Und dann im Bekanntenkreis Werbung für diese Kasse machen, damit noch ein paar Gesunde wechseln und dein schlechtes Gewissen beruhigt ist :wink: .

Alles Gute

Susanne
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Beitrag von Susanne » 21.12.2014, 17:29

Hallo GerneKrankenVersichert,

vielen lieben Dank für den passenden Tipp
An die Möglichkeit hab ich noch gar nicht gedacht, dass ich bei meiner neuen Kasse Wiedergutmachung leisten könnte indem ich Werbung für die mache. Das würde mein schlechtes Gewissen sicher ein bisschen lindern.

Meinen Arzt hab ich auch schon mal indirekt gefragt, weil er immer sagt, nur mit der AOK hat er immer so Probleme. Nur hat er von sich aus keine genannt.
War früher bei der DAK, und gegen diese hat er nichts.
Nur tut es mir so leid, vor allem weil die Dame mit der ich sprach so nett war. Das hatte mich sogar ein bisschen aufgebaut mit ihr zu reden.

Werde ihn am Montag fragen "mit welcher er am wenigsten Probleme hatte" Und dann muss ich mal schauen wie es rechtlich ist, ob ich dass in dem Fall nach dem ich ja "aktuell" gesund geschrieben bin und noch Einspruch einlege, überhaupt wechseln darf, oder erst dass Ende diese laufenden Vorgangs abwarten muss.

Jedenfalls vielen Dank für die Idee mit dem Werbung machen - find ich super

:D

Sussane

GerneKrankenVersichert
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Beitrag von GerneKrankenVersichert » 21.12.2014, 18:14

Susanne hat geschrieben:Und dann muss ich mal schauen wie es rechtlich ist, ob ich dass in dem Fall nach dem ich ja "aktuell" gesund geschrieben bin und noch Einspruch einlege, überhaupt wechseln darf, oder erst dass Ende diese laufenden Vorgangs abwarten muss.
Du darfst unter Einhaltung der Kündigungsfrist jederzeit wechseln. Das Sonderkündigungsrecht wäre für dich dann interessant, wenn du bisher noch keine 18 Monate bei der AOK versichert gewesen wärst.

Susanne
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Beitrag von Susanne » 21.12.2014, 19:39

Hallo GernKrankenVersichert,

das würde ja bedeuten, dass ich sofort kündigen darf obwohl ich diesen Bescheid schon bekommen habe.
Mit der Kündigungsfrist (müssten drei Monate sein, oder? - Werde ich noch recherchieren) könnte es dann eh hin kommen dass dem Widerspruch in dieser Zeit schon statt gegeben wurde. Und ich sogar schon beim MDK war.

Aber wie ist dass wenn ich von der AOK schon beim MDK war.
Schickt mich die neue Kasse dann auch gleich wieder zum MDK, oder reicht denen der Befund von dem MDK der AOK?
Jetzt wird's kompliziert :)

Ich mach mich eh schon die ganze Zeit verrückt ... obwohl ich weiß dass es für mich gut aus geht

Naja ich warte sowieso erst morgen ab, was mein Arzt zu dem Schreiben der AOK sagt. Und dann frage ich ihn auch gleich welche Kasse er mir empfiehlt.

Und danach bespreche ich mein weiteres vorgehen wegen des Einspruchs mit meinem Berater bei der Ver.di, ob ich selbst den Widerspruch schreibe und ob ich dann auf das Urteil vom Hessischen Landessozialgerichtes vom 18.10.2007 Az: L 8 KR 228/06 verweisen soll, in dem ein Richter dem MDK in einem Einzelfall untersagt hat lediglich nach Aktenlage gesund zu schreiben.

Oder ob der Herr von der Verdi das übernimmt. (Die hatten mir schon Eröffnet das es erfahrungsgemäß wohl noch Ärger mit der Krankenkasse geben wird und ich dann zu ihnen kommen könnte)

Vielleicht übernimmt es ja auch mein Arzt.

Oder ob ich es gleich an einen Anwalt übergebe (Habe eine Arbeits -Rechtsschutz-Versicherung mit 250 EUR SB die auch das mit der Krankenkasse mit einschließt)

Mein Kopf brummt :roll:


Naja jedenfalls ... vielen Dank für die Infos :)
Viele Grüße
Susanne

PS: Werde dann weiter berichten wie es aus gegangen ist

[/b]

Poet
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Beitrag von Poet » 21.12.2014, 21:41

@susanne: Wenn die Kündigung bei der Kasse bis zum 31.01.2015 eingeht, dann endet die Mitgliedschaft zum 31.03.2015. Schreibe bitte rein dass Du vom Sonderkündigungsrecht Gebrauch machst. Man muss Dir eine Kündigungsbestätigung zustellen, diese sendest Du bis 31.03. zur neuen Kasse. Weihe die neue Kasse aber über den bisherigen Ärger mit der Vorkasse ein.

Das Einbeziehen des MdK/die persönliche Vorstellung kannst Du übrigens auch selbst fordern. Auch neben einem laufenden Widerspruch. Das hat den meisten hier im Forum schon geholfen, denn die Feststellung des MdK ist für die Kasse bindend. Wenn Du darum gebeten hast nur noch schriftlich zu kommunizieren dann lass das Telefon klingeln... Diese Bitte des Versicherten ist ja nicht schwer zu verstehen und umzusetzen.
Zuletzt geändert von Poet am 21.12.2014, 22:25, insgesamt 1-mal geändert.

Swantje B.
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Beitrag von Swantje B. » 21.12.2014, 22:14

Hallo Susanne,

ob ver.di oder Anwalt - du solltest die rechtliche Vertretung gegenüber der Kasse in professionelle Hände geben und den Widerspruch (wenn es sich vermeiden lässt) nicht selbst schreiben. Meine Einschätzung: Du brauchst mehr Hilfe als ein Internetforum liefern kann, und jeder Tag zählt.

Gruß
Swantje

Susanne
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Beitrag von Susanne » 23.12.2014, 13:41

Erst mal vielen lieben Dank an alle für Eure guten Ratschläge. :D
Das hat mir etwas Kraft und auch Hoffnung gegeben. :)

Bin ein Forum Neuling und sehr sehr froh dass ich meine Geschichte hier eingestellt habe.
Und in meinem Fall bestärkt mich dass so viele der gleichen Meinung sind und dass sogar bei denen die für Krankenkassen tätig sind und auch mein Arzt.
Das gibt mir Hoffnung und an der Halte ich mich jetzt fest. :)

Susanne
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Beitrag von Susanne » 23.12.2014, 14:18

Habe gestern meinen Arzt nach einer Kasse gefragt die er mir empfehlen kann. Das konnte er mir leider nicht sagen, da etwa 80 % seiner Patienten bei der AOK sind.
Aber er hat auch gesagt, dass er einen derartigen Fall wie bei mir, noch nicht erlebt hat. Und vor allem weil ich noch gar nicht so lange krank bin kann er das gar nicht verstehen.

Aber jetzt erst nur mal das, berichte später ausführlich.
Denn momentan dreht sich mein Kopf ein bisschen von meinen Medikamenten. .... nu gerade kommt mir in den Sinn ... vielleicht steckt auch mein Arbeitgeber dahinter ... der wäre mich gerne kostengünstig los
(Bin schon über 15 Jahre bei dem und war die letzten 10 Jahre nie krank)

Poet
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Beitrag von Poet » 23.12.2014, 16:08

@Susanne: Ja, auch ein Arbeitgeber kann Zweifel an einer Arbeitsunfähigkeit über die Kasse anmelden. Das Vorgehen ist dann dasselbe über den MdK. Einen Beschäftigten über eine Krankheit "loszuwerden", dem sind Gottseidank enge Grenzen gesetzt. Dazu muss die Prognose auf Besserung und anderweitigen Einsatz ganz negativ sein. Bei größeren Arbeitgebern schützen darüberhinaus noch Dienstvereinbarungen und Personalvertretungen vor solchem Agieren.

Bezüglich des rigiden Vorgehens beim Krankengeld fallen insbesondere hier im Forum immer wieder zwei Kassen auf. (Es mag aber auch damit zusammenhängen, dass deren Marktanteil sehr groß ist). Dennoch: Du hast Rechtsmittel gegen das Vorgehen.

Susanne
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Beitrag von Susanne » 23.12.2014, 22:23

Mir kommt es ja vor als ob das die Strafe dafür wäre weil ich nicht gehorcht habe und zu dem letzten Termin nicht erschienen bin.



Das ging so los mit Schreiben 2.12.2014
Auszug aus diesem Schreiben:

In o. g. Angelegenheit wären noch Fragen zu klären. Dazu schlage ich
Ihnen ein persönliches Gespräch vor, in dem wir die noch offenen
Punkte individuell, ausführlich und zeitnah besprechen können.
Bitte besuchen Sie mich deshalb am 10.12. (...)



Ich war ja schon mal in einem solchen Gespräch und hatte regelrecht Panik davor. Die folgende Nacht wachte ich etwa stündlich auf.
Habe ein paar Tage gegrübelt und dann am 8.12. per Mail geantwortet:

Mit Ihrem Schreiben schlagen Sie mir den 10. Dez für einen Termin für
die mündliche Beantwortung Ihrer Fragen vor. Hier habe ich aber
bereits einen Termin bei meinem Arzt.

Abgesehen davon muss ich Ihnen mitteilen, dass es mir nicht so gut
geht, dass ich mich einem Gespräch mit Ihnen gewachsen fühle.
Deshalb bitte ich Sie, mir Ihre Fragen schriftlich zu schicken.

Ich werde diese dann so schnell wie möglich schriftlich beantwortet an
Sie zurück schicken.
Vielen Dank für Ihr Verständnis.



Nur dann ... am 15.12. hat sie zwei Mal bei mir angerufen...bin aber nicht ran gegangen, hatte Angst mit ihr zu sprechen (aus einer Erfahrung die ich am Anfang dieses Forumsgesprächs schon beantwortet habe)


Und dann kam am 17.12. dieses Schreiben:

Nach medizinischer Feststellung können Sie Ihre zuletzt ausgeübte
Tätigkeit als Verwaltungsangestellte ausüben. Alleiniger Grund für die
Arbeitsverhinderung ist die ungelöste Konfliktsituation am Arbeitsplatz.

Eine Arbeitsunfähigkeit im sozialversicherungsrechtlichen Sinne liegt
somit nicht mehr vor.

Leider konnte ich den Sachverhalt weder persönlich noch telefonisch
mit Ihnen besprechen.

Sie haben nun zwei Möglichkeiten, die Situation zu klären:

- Lösung des Arbeitsplatzkonfliktes
oder
- Auflösung des Arbeitsverhältnisses und Meldung bei der Agentur
für Arbeit.

Dazu räumen wir Ihnen aus sozialen Erwägungen eine angemessene
Zeit ein und zahlen ohne Anerkenntnis einer rechtlichen Verpflichtung
bis zum 15.01.2015.

Wenn Sie mit unserer Entscheidung nicht einverstanden sind, haben
Sie die Möglichkeit dagegen innerhalb von drei Monaten nach
Bekanntgabe schriftlich oder zur Niederschrift bei der AOK Bayern (...)
Widerspruch zu erheben.

Susanne
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Beitrag von Susanne » 23.12.2014, 22:54

Gestern, am Montag den 22. war ich dann mit dem ganzen Schriftverkehr bei meinem Arzt der mir sagte dass er das noch nicht erlebt hat.
Und er keine Berichte an den MDK weiter gegeben hat.
Er hat dann versucht die Dame telefonisch zu erreichen, um sie zu fragen wie sie auf dieses Urteil kommt, nur war diese leider gerade in der Mittagspause.
Mein Arzt sagte mir dass er sie dann später nochmals anruft.
Wieder einmal haben wir eine ganze Therapie Stunde nur über die AOK gesprochen. Außerdem hat mein Arzt festgestellt dass sich mein Zustand hierdurch jetzt wieder verschlechtert hat. Denke das würde er mir auch bescheinigen.
Vor allem kann mein Arzt dass nicht verstehen, weil ich noch gar nicht so lange krank, also arbeitsunfähig bin.
(.... hierdurch ist mir dann heute durch den Kopf gegangen dass vielleicht mein Arbeitgeber druck bei der AOK macht. Der hatte ziemlich zu Anfang nach meiner Krankschreibung direkt bei mir druck gemacht ... bzw. hat es Versucht)
Mein Arzt hat mich dann bis zum 31.01.2014 arbeitsunfähig geschrieben. (Krankengeldanspruch erlischt am 15.01.2014)
Auch mein Arzt hat mir empfohlen mir sofort einen Anwalt zu nehmen.



Ich bin dann sofort nach Hause und habe einen Herrn der Verdi angerufen der meinte ich solle gleich mal einen Widerspruch schreiben und wir könnten dann morgen noch mal darüber reden wenn er sich in den Schriftverkehr und meine Anmerkungen eingelesen hätte.


Also habe ich sofort diesen Widerspruch aufgesetzt (als Einschreiben - Einwurf) und war doch unsicher ob diese Formulierung in Ordnung wäre und wollte dann bei einer Anwaltshotline anrufen:

ich widerpreche Ihrem oben bezeichneten Schreiben. Weitere
Erläuterungen hierzu folgen durch meinen Rechtsbeistand.
Des Weiteren füge ich diesem Schreiben eine Kopie der heutigen
Krankschreibung bis zum einschließlich 31.01.2014 bei

Und wie ich so schreibe klingelt das Telefon ... normalerweise bin ich seit ich zu Hause bin nie ans Telefon gegangen und habe es auf lautlos gestellt, nur dachte ich da spontan dass es der Herr der Verdi sein könnte. ... aber wer war dran die AOK.
Genaugenommen die AOK Service aus Nürnberg die mir irgendwelche Neuerungen erzählen wollte. Nur habe ich fast sofort zu heulen angefangen und konnte mich nicht mehr beruhigen. Habe dann zu ihr gesagt sie soll sich an meine Betreuerin wenden und habe ihr deren Namen genannt. Sie meinte dann sie würde später noch mal anrufen.
Aber ich sagte das sie das bitte nicht tun soll.


So dann hatte ich mich irgendwann wieder im Griff und habe bei der Anwaltshotline angerufen. Habe dem den Sachverhalt kurz geschildert.
Und der ....
hat mir geraten parallel zu dem Widerspruch einen Sozial Anwalt aufzusuchen um eine EIL Klage beim Sozialgericht auf Unterlassung einzureichen.

Hierauf habe ich sofort den einzigen Sozialanwalt in meiner Gegend angerufen und für den 30.12 bei seiner Vertretung einen Termin erhalten, der die Angelgenheit dann aufnehmen und das nötigste veranlassen wird bis der Sozialanwalt am 12.01. aus seinem Urlaub zurück ist.

Habe diesen Termin vorläufig angenommen um am nächsten Tag, heute noch mal mit dem Herrn von der Verdi zu sprechen

Susanne
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Beitrag von Susanne » 23.12.2014, 23:43

Und heute habe ich dann gleich in der Früh den Herrn von der Verdi angerufen.
Das hat mir einen ganz schönen Dämpfer gegeben.

Er war der Ansicht dass ich gegen die AOK keine Chance habe und er mir nichts schön reden und keine Hoffnungen machen möchte.
Grund dafür ist seiner Meinung nach der Sachverhalt dass ich mich geweigert habe mit der AOK zu sprechen.
Ich wollte mich hierzu verteidigen, dass ich ja meine Gründe dafür hatte, aber die wollte er nicht gelten lassen.
Außerdem meinte er dass die Sozialgerichte auf der Seite der Gerichte sind weil die Krankenkassen kein Geld haben.
Und es für mich wenn ich psychisch krank bin eine Tortour wäre vor Gericht zu müssen.
Und er schätzt das so ein dass ich dann wahrscheinlich für drei Monate vom Gericht vielleicht Zahlungen zugesprochen bekomme und dann das Spiel von vorne beginnt. Er das aber so sieht das ich dem nicht gewachsen bin. Irgendwo dazwischen hab ich zu heulen angefangen ... da meinte er das bringt jetzt auch nichts wenn ich ihm vor heule. Und an einer anderen Stelle wollte ich mich damit verteidigen, weil ich ein paar Tage zuvor mit einer Dame der DAK gesprochen hatte und sagte "Das glaub ich nicht" das hat er sofort mit den Worten "Den Glauben soll ich mir für die Kirche aufheben" gekontert.
Bin sehr enttäuscht von diesem Verdi Mitarbeiter wegen seiner fehlenden Menschlichkeit. Seine Meinung darf er ja haben, aber so wie er mit mir geredet hat .... konnte mich den ganzen Vormittag nicht beruhigen deshalb habe ich dann zwei von meinen Tabletten geschluckt ... deshalb war mir heute auch so schwindlig und duselig.
Ich will hier nicht gegen die Verdi reden ... es geht nur um diese eine Person die offensichtlich nicht mit psychisch Kranken umgehen kann.
Bin bei der Verdi nämlich eigentlich bei jemand anderem gewesen ... nur ist der leider für längere Zeit erkrankt. Und bei diesem war ich schon vor Ort als mein Arbeitgeber mir so druck gemacht hatte. Der hat mir wunderbar geholfen und mich auch etwas aufgebaut. Hatte bei dem den eindruck dass der sich richtig gut auskennt. Der hatte auch gesagt wenn ich dann mit der Krankenkasse Probleme bekomme, ich wieder zu ihm kommen kann ... ja nur leider ist er für längere Zeit erkrank. Und bei dem anderen hatte ich von vorn herein das Gefühl dass der sich nicht so gut auskennt, wobei er auch zu mir meinte dass ich da nicht mit seinem Kollegen reden brauche, weil er sich jetzt ja schon eingelesen habe.
Naja.

Jedenfalls brauchte ich dringend eine andere Meinung also Trost und hab deshalb bei der Kanzlei bei der ich den Termin schon ausgemacht hatte angerufen um diesen zu bestätigen und um die Dame aus dem Sekretariat zu fragen aus ihrer Erfahrung ob das wirklich so ist, dass ich keine Chance gegen die AOK habe. Die sage dann: "Das kann man so nicht sagen, da gibt es schließlich Gutachten".
Dafür hab ich mich bedankt, aber das war mir noch zu wenig.

Zwischenzeitlich musste ich mich erst wieder beruhigen und habe dann wieder bei der Anwaltshotline angerufen.
Und da hatte ich so Glück ... endlich mal ein netter und ruhiger Anwalt.
Der war so lieb.
Der hat mir versichert, wenn ich krank bin muss ich nicht vor Gericht :) sondern werde vertreten. Der hat so ruhig und nett gesprochen und mir empfohlen heute doch was schönes zu mache wie schwimmen, oder spazieren gehen. Und hat dann auch gemeint, es ist ja auch noch gar nicht so weit. Und das einzige was für mich jetzt erst mal wichtig sein sollte dass mein Arzt mich gut mit Medikamenten einstellt.
Der Anwalt hat mir so gut getan und mich wieder runter geholt.

(Wobei ich sagen muss seit ich krank bin verkrieche ich mich nur zu Hause und gehe neben Einkaufen, nur zum Enten füttern und hin und wieder mit meinem Vater ins Kino, weil es da dunkel ist und mich niemand sieht ... und wenn ich das arglistig gemacht hätte hätte ich ja vorher auch eine Arbeitsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen, oder meinen Autokredit damit abgesichert ... aber wer rechnet denn schon damit dass einem sowas passiert ... ich hätte nie gedacht dass ich mal so lang ausfallen würde... und dazu kommt auch noch ... mein Vater lacht mich deshalb aus ... habe so eine Art Verfolgungswahn von der AOK .... habe am Fenster mal das Gefühl gehabt das es blitzt (kein Gewitter) und dachte spontan dass mir die AOK einen Dedektiv geschickt hat der mich fotografiert und hin und wieder wenn ich einkaufen gehe fühle ich mich beobachtet und denke mir ob mir die AOK vielleicht jemanden geschickt hat. .... natürlich verwerfe ich dass immer wieder als Unsinn, aber diese Gedanken kommen immer wieder.

War ja bei der Firma über 15 Jahre dabei und in den letzten zehn Jahren nie krank (bin immer mit Grippe in die Arbeit gegangen) nur bei Magen Darm Grippe oder Fieber bin ich daheim geblieben sonst habe ich mich immer rein geschleppt. ... nur bin ich denen inzwischen zu teuer geworden dass die mich gerne los hätten.
Bin da ja nicht die erste ... nur dachten sie, sie hätten leichtes Spiel mir mir weil ich so gutmütig bin und könnten mich ermutigen von selbst zu gehen
Das gleiche mutmaßt auch mein Arzt ... weil ich zu gutmütig bin und das Helfersyndorm habe, meinen alle sie könnten mit mir machen was sie wollen. Auch die AOK ... ein leichtes Opfer das sich nicht wehrt ... wenn sie sich da mal nicht irren.

Und ich bin auch nicht die erste die in diese Firma psychische Probleme bekommen hat .... weiß von fünf weiteren bestätigten Fällen von denen zwei in eine psychosomatische Klinik mussten und eine weitere die mit Hilfe ihrer Psychologin gekündigt hat ohne eine Sperre zu bekommen

Susanne
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Beitrag von Susanne » 23.12.2014, 23:54

so, da hab ich ja fast schon einen kleinen Seelenstrip hingelegt.

Werde jedenfalls weiter berichten, wie es dann ab dem 30.12.2014 weiter geht.
Denke da an alle die, die vielleicht irgendwann das gleiche Problem haben und dann froh sind ein Fallbeispiel zu lesen. (Den Kampfschwestern- und brüdern)
Und falls jemand noch einen Tipp oder Anregung, oder Aufbauendes hat bin ich dafür sehr dankbar.
Finde dieses Forum jedenfalls super und hat mir schon sehr durch die aufbauenden Tipps der Experten geholfen.

Allein der Umstand dass mir so viele geraten haben zum Anwalt zu gehen und auch so professionelle ehrliche gut gemeinte Tipps. Finde dieses Forum sehr seriös.

Und wünsche jetzt all meinen Experten "Engeln" schöne Weihnachten und ein gutes neues Jahr ... schön dass ihr den Ratsuchenden helft und wünsche Euch von Herzen aus Dankbarkeit dass sich Eure Wünsche erfüllen mögen

Liebe Grüße und noch mal vielen Dank für die bisherige Hilfe
Susanne

Susanne
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Beitrag von Susanne » 24.12.2014, 00:10

@Poet: Du hast geschrieben dass immer zwei der Kassen besonders auffallen

Das eine ist die AOK, nur die andere weiß ich noch nicht ... BKK?
hab ich hier irgendwo mal was von der großen Bkk? gelesen.

Habe jedenfalls vor meinen Anwalt zu fragen gegen welche er am wenigsten vor gehen muss.
Mein Arzt hätte es mir gesagt nur hat er 80% AOK Patienten und viel Ärger mit der AOK

Früher war ich bei der DAK und habe kürzlich dort angerufen und habe ihr kurz das vorgehen der AOK geschildert. Die sagte mir dann dass sie nicht so sind, dass sie sich zwar schon auch mit dem MDK prüfen, aber nicht so dass die Bearbeiter selber wieder gesund schreiben und auch dass mit diesen Beratungs (Ausfrage) gesprächen machen die nicht.
Hab ihr gesagt, dass ich vorhabe wieder zurück zu kommen wenn ich wieder gesund bind .... leider aber vielleicht auch schon eher wenn die AOK den Psychoterror nicht unterlässt. Die war so lieb von der DAK hat nur gesagt dass das für sie dann ein großer Verwaltungsaufwand wäre.
Aber tatsächlich täte es mir sehr leid ... nur weil man von einer der großen, die es sich ja wohl leisten können hinaus gemobbt wird, müssen andere Kassen dass vermutlich zu hauf abfedern.

Ich finde da müsste irgend was geschehen dass es diesen großen Kassen nicht so leicht gemacht wird.
zum Beispiel dass diese auch nach dem Wechsel noch zur Zahlung herangezogen werden können aber dann von den neuen Kassen.
Oder mit Strafgeldern die die Kassen dann an den Bund entrichten müssen. Irgend was dass die es sich zwei mal überlegen ob sie die Leute unter Druck setzten. Man könnte meinen die Gesundheitskasse nimmt nur Gesunde Leute :(

Aber jetzt genug der Schwarzmalerei ... morgen ist Weihnachten

Also schöne Feiertage und ein gutes neues Jahr

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