Seite 1 von 1
Ablehnung Kostenübernahme stationäre Psychotherapie
Verfasst: 03.09.2014, 14:36
von Alexa
Habe letzten Donenrstag die Ablehnung einer beantragten stationären Psychotherapie nach massiven Belastungen vor allem privater Natur (drei Todesfälle: naher Verwandter u.a.) bekommen. Es wrude zwar bestätigt, dass eine intensive psychosomatische-psychotherapeutische Behandlung mit Distanz zum Wohnort notwendig sei, aber ich solle einen Reha-Antrag stellen.
Der war gleich beigefügt. Meine AU-Zeiten in drei Jahren: 2 Wochen wegen grippalen Infekts.
Ich werd ein jedem Fall Widerspruch einlegen, weiss aber nicht so genau, was für eine Begründung wichtig ist. Das Argument der Gutachterin, die Symptomatik sei nicht "schwerwiegend" genug für eine Krankenhausbehandlung (ist eine spezialisierte Akutklinik mit Schwerpunkt Belastungsstörungen), kann ich nicht nachvollziehen (die drei vorgelegten Atteste/Notwendigkeitsbescheinigung samt Einweisungsschein belegen was anderes) genauso wenig wie die "Gefährdung der Erwerbsfähigkeit". (s. AU-Zeiten).
Für Hinweise, die erfolgversprechend sein könnten, bin ich dankbar.
Verfasst: 03.09.2014, 14:58
von Czauderna
Hallo,
erfolgversprechende Hinweise kann ich leider nicht geben sondern nur den Rat für einen Widerspruch auf jeden Fall den einweisenden Arzt mit ins Boor zu holen, damit diese(r) seine medizinische Begründung für diese stationäre Behandlung zu Lasten der Krankenkasse abgibt. Du als betroffene Patientin kannst meiner Meinung nach gar nichts erreichen.
Wenn du "nur" den Widerspruch einlegst wird der mit großer Wahrscheinlichkeit zurückgewiesen weil es keine neuen, medizinischen Aspekte gibt. Auch wenn es noch so hart zu lesen ist, deine persönliche Einschätzung interessiert hier weder Kasse noch MDK-Gutachter - da müssen Fachleute her, also Ärzte, Zweitgutachten und ggf. auch Rechtsanwälte.
Was spricht denn gegen eine Reha ?! - wenn du kein "Akutfall" bist.
Gruss
Czauderna
Verfasst: 03.09.2014, 15:38
von Alexa
Also ich habe die ärztliche Notwendigkeitsbescheinigung von einer Fachärztin für Psychiatrie, Psychotherapie....ich habe zwei weitere Atteste und doch, es ist akut. Mal abgesehen davon, dass ich selber "vom Fach" bin.
Ich finde es "merkwürdig", dass man hier gleich beim ersten Eintrag entwertet wird, ohne Kenntnis irgendeinen realen Hintergrundes.
Da werde ich mich dann gleich wieder verabschieden.
Gegen eine Reha spricht, die Zeit!, das Thema, eine erneute Antragstellung, mal ganz abgesehen davon, dass ich die Anwartschaftzeiten bei der DRV für eine Reha meines Wissens gar nicht erfülle (bin Freiberuflerin und woanders versichert).
Vielen Dank
Verfasst: 03.09.2014, 16:48
von Czauderna
Alexa hat geschrieben:Also ich habe die ärztliche Notwendigkeitsbescheinigung von einer Fachärztin für Psychiatrie, Psychotherapie....ich habe zwei weitere Atteste und doch, es ist akut. Mal abgesehen davon, dass ich selber "vom Fach" bin.
Ich finde es "merkwürdig", dass man hier gleich beim ersten Eintrag entwertet wird, ohne Kenntnis irgendeinen realen Hintergrundes.
Da werde ich mich dann gleich wieder verabschieden.
Gegen eine Reha spricht, die Zeit!, das Thema, eine erneute Antragstellung, mal ganz abgesehen davon, dass ich die Anwartschaftzeiten bei der DRV für eine Reha meines Wissens gar nicht erfülle (bin Freiberuflerin und woanders versichert).
Vielen Dank
Hallo,
Wenn du vom Fach bist, dann verstehe ich deine Frage nicht so richtig. Du solltest dann doch wissen wie so etwas abläuft. Ich finde es nicht so gut, dass
Du mit einer offenen und vor allem ehrlichen Antwort so umgehst.
Was hattest du erwartet In solchen Fällen gibt es keinen Stein der Waisen.
Noch etwas fachliches - seit wann werden Einweisungen als Akutfall vorher bei der Kasse überhaupt beantragt. Ich kenne es aus meiner Praxis so, dass das Krankenhaus entscheidet und aufnimmt. Eine Überprüfung durch die Kasse bzw. Den MDK erfolgt erst hinterher.
Schade, dass du wieder gehen willst.
Gruss
Czauderna
Verfasst: 03.09.2014, 16:51
von GerneKrankenVersichert
Mir stellt sich die Frage, warum eine vorherige Kostenübernahme bei einer vorliegenden stationären Einweisung, noch dazu von einem Facharzt, erforderlich ist.
Das kann jetzt an der Kasse(nart) liegen, Beispiel:
http://www.median-kliniken.de/de/stando ... ebernahme/
oder an der Klinik, aus der Praxis kenne ich das Vorgehen bei Kliniken, die sowohl eine Akutbehandlung als auch eine Rehamaßnahme anbieten, in dem Fall muss eine vorherige Abgrenzung erfolgen.
Ohne Kenntnis der Kasse und der Klinik ist es deshalb schwer, einen Tipp zu geben.
Wenn die Vorversicherungszeiten bei der DRV nicht erfüllt sind, wird diese den Rehaantrag innerhalb von 14 Tagen an die Kasse weiterleiten, die dann entscheiden muss. Und wenn der MDK die Reha befürwortet, wird die Kasse nicht umhin kommen, sie zu bewilligen. Wichtig ist allerdings die Abklärung im Vorfeld, ob die gewünschte Klinik einen Versorgungsvertrag nach § 111 SGB V mit den Kassen hat.
Weitere Infos gerne auch per pn, wenn du mir mitteilst, um welche Kasse bzw. Kassenart und welches Haus es sich handelt.
Verfasst: 17.09.2014, 03:57
von merida
Ich bin zwar nicht vom Fach, aber ich bin in einer ähnlichen Situation gewesen, ich sollte zur Reha, war aber sehr akut krank. Ich bin dann Notfallmäßig ohne Einweisung in die Psychiatrie gegangen und der Doktor hat der Krankenkasse mitgeteilt, dass ich nicht Rehafähig bin. Er hat gesagt, dass ich erst im Januar soweit sein werde.
Das war im September 2011 ich war dann allerdings so weit unten, dass ich bis Ende 2011 stationär bleiben musste. Am 05.01.2012 bin ich dann in die Reha gegangen, was auch noch viel zu früh war, denn ich musste nach 4 Wochen mit dem Krankenwagen in die geschlossene Psychiatrie gebracht werden. War auch nicht so toll! Es endete mit einer EU-Rente die ich jetzt seit vielen Jahren bekomme. Ich versuche seit dem, wieder arbeitsfähig zu werden, was gar nicht so leicht ist, meinen letzten Rentenantrag habe ich auch so gestellt, dass die gar nicht auf die Idee kommen sollen, eine unbefristete Rente zu genehmigen. Da hat sich die RV drauf eingelassen und erstmal weitere 3 Jahre genehmigt.
Mein Hausarzt unterstützt mich auch in meinem bestreben unbedingt wieder arbeiten zu wollen. Nach jedem neuen, angeblichen Wundermittel denke ich, jetzt geht es bald los, doch leider war es bisher nicht der Fall. Ich bekomme jetzt regelmäßig EKTs und die Hoffnung ist wieder da!
Was wollte ich eigentlich sagen? Ich schweife ab... Ich meine, wenn jemand sehr akut krank ist, sollte er doch auch jederzeit in die Notaufnahme gehen können. So habe ich es sehr oft schon machen müssen und die Krankenkasse hat nie was dazu gesagt.
Liebe Grüße
Merida
Verfasst: 17.09.2014, 07:57
von Alexa
Ich danke dir für deine Antwort. Ich habe jetzt einfach meinen Widerspruch geschrieben mit FRistsetzung bis 02.10.14 für eine Stellungnahme und werde so bald wie möglich einen Aufnahmetermin bekommen in dieser spezialisierten Klinik. Zwischendurch habe ich tatsächlich mit dem Gedanken gespielt, in der Nähe der Klinik, in die ich will mich irgendwo aufnehmen zu lassen und dann weiterverweisen zu lassen. Hier vor Ort geht das nicht aus beruflichen Gründen.
War ja inzwischen bei einem Rechtsanwalt für Medizinrecht, man kann sich über die Stiftung Medizinrechts-Beratungsnetz kostenlos beraten lassen, der mir gute Hinweise gegeben hat. werde sehen, was beim Widerspruch rauskommt und sonst hinterher versuchen, die Kosten wieder zu bekommen (notwendige, unaufschiebbare Leistung, die sich ein Pat. selbst beschaftt, die die Krankenkasse zu Unrecht abgelehnt hat...).
Verfasst: 17.09.2014, 19:26
von merida
Ja, das ist ja dann schon ein Weg! Ich habe nur gedacht, das es Dir so schlecht geht, das Du nicht warten kannst. So geht es mir meistens, weil ich mich oft Wochen zu Hause rumquäle und dann muss es ganz schnell gehen, weil ich dann nicht mehr für meine Sicherheit garantieren kann. Ich bin aus diesem Grund auch schon oft erstmal auf die geschützte (geschlossene) Station gekommen.
Ich wünsche Dir alles Gute und das Du es bis dahin gut aushälst...
Liebe Grüße
Merida
Verfasst: 11.10.2014, 22:04
von Alexa
Also mit dem Aushalten: inzwischen geht nichts mehr. Ich kann nicht mehr, habe für Mittwoch die Aufnahme geregelt. Hatte mich noch an den Vorstandsvorsitzenden meiner Krankenkasse (per Mail) gewandt und bekam vorgestern einen Anruf von einem Mitarbeiter, der meinte, es stünde noch das Gutachten vom MDK aus (hatte ein Attest beigelegt zu meiner Widerspruchsbegründung), der Widerspruchsbescheid soll evtl. nächste Woche kommen.
Ich war aber sehr verblüfft, als er sagte, dass ich auf den "Kosten sitzen bliebe", wenn ich mir die Leistung selbst beschaffe, wenn ich den Bescheid nicht abwarte. Aber bevor ich zusammenklappe, gehe ich lieber. Ich habe mich seit Ende Juni gekümmert und jetzt geht nichts mehr, habe mich von Tag zu Tag so durchgehangelt.
Verfasst: 11.10.2014, 22:05
von Alexa
Also mit dem Aushalten: inzwischen geht nichts mehr. Ich kann nicht mehr, habe für Mittwoch die Aufnahme geregelt. Hatte mich noch an den Vorstandsvorsitzenden meiner Krankenkasse (per Mail) gewandt und bekam vorgestern einen Anruf von einem Mitarbeiter, der meinte, es stünde noch das Gutachten vom MDK aus (hatte ein Attest beigelegt zu meiner Widerspruchsbegründung), der Widerspruchsbescheid soll evtl. nächste Woche kommen.
Ich war aber sehr verblüfft, als er sagte, dass ich auf den "Kosten sitzen bliebe", wenn ich mir die Leistung selbst beschaffe, wenn ich den Bescheid nicht abwarte. Aber bevor ich zusammenklappe, gehe ich lieber. Ich habe mich seit Ende Juni gekümmert und jetzt geht nichts mehr, habe mich von Tag zu Tag so durchgehangelt.
Verfasst: 12.10.2014, 13:35
von GerneKrankenVersichert
Das ist nicht schön zu lesen. Wobei ich nach wie vor nicht verstehe, warum du diesen langwierigen Weg statt des von mir per pn als Tipp gegebenen Weg gegangen bist. Ich gehe davon aus, dass du die Kostenzusage dann schon in der Tasche hättest.