Kassenfusionen?

Informationen zu Fusionen, Zusatzbeiträgen und Beitragsausschüttungen der gesetzlichen Krankenkassen

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ippuj
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Kassenfusionen?

Beitrag von ippuj » 11.08.2014, 15:07

Ich entschuldige mich im Voraus bei einigen Krankenkassenmitarbeitern hier, aber jetzt muß ich mal Dampf ablassen.

Kriegen die Krankenkassen ihre Fusionen denn ab und zu auch mal geregelt?

Leuchtendes Beispiel ist die IKK Classic, die es bislang (in über vier Jahren) nicht geschafft hat, die Datenbestände ihrer gefühlten etwa 12 Kassen zusammenzuführen.

Die AOK Plus (ehemals Sachsen und Thüringen) hat es auch in mehreren Jahren nicht geschafft.

Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen, bis zum aktuellen Beispiel der BKK Mobiloil, die zum 01.01.2014 mit der BKK HVB fusioniert hat und es vielleicht zum Jahreswechsel 2015 schaffen wird, ihre Datenbestände zusammenzuführen.

Ich arbeite bei einem größeren Unternehmen der Dienstleistungsbranche, bei uns geht so etwas wesentlich schneller (aber wir sind ja auch keine Körperschaft des öffentlichen Rechts). :evil:

broemmel
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Beitrag von broemmel » 11.08.2014, 16:10

Die Barmer hat es wohl immer noch nicht geschafft die Daten der GEK zusammenzuführen.

Gerüchteweise soll es irgendwann mal klappen. Bisher arbeiten die mit 2 unterschiedlichen Systemen.

Kann ich ehrlich gesagt auch nicht verstehen. Zum einen will man Synergieeffekte nutzen und verursacht mit sowas erhöhte Personalkosten.

Den Ärger mit den Versicherten und den Arbeitgebern mal ausgenommen. Der kommt noch dazu.

ahorn2009
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Kassenfusionen ohne Nachhaltigkeit

Beitrag von ahorn2009 » 11.08.2014, 18:45

Das Hauptproblem sind Kassenvorstände, die ohne jegliche echte Führung durch Verwaltungsräte regelmäßig schalten und walten können, wie es ihren persönlichen Machtansprüchen zuträglich ist.

Da Verwaltungsratsmitglieder in der absoluten Übermacht fachlich ohne Sozialversicherungskompetenz in dieses eigentlich als Kontrollgremium vorgesehene Organ gewählt werden, führt dieser systemimmanente Webfehler immer wieder dazu, dass gefälschte Zahlen von Seiten der Kassenvorstände und beidseitig gepflegte Eitelkeiten in der Kassenpraxis zu den in den Vorkommentaren aufgezeigten Unglaublichkeiten führen.

Der Gesetzgeber und die Aufsicht in Form des BVA sind in Kenntnis dieser immer wiederkehrenden Entscheidungsschemata bislang effektiv untätig geblieben.

Es mangelt beispielsweise an einer gesetzlichen Regelung, dass Verwaltungsratsmitglieder eine Mindestberufspraxis von 5 Jahren im Sozialversicherungsbereich nachweisen müssen, um überhaupt von Grundkenntnissen der Kassenpraxis sprechen und gewählt/berufen werden zu können.

Ein einfaches Jurastudium oder ein Einschleusen von völlig Fachfremden durch Gewerkschafts- oder Arbeitgeberorganisationen sollte zukünftig nicht mehr möglich sein um sicherzustellen, dass die Entscheidungsträger überhaupt ansatzweise wissen, über was sie entscheiden. Erst hierdurch könnte der eigentliche Auftrag, eine Aufsicht auszuüben, in Grundzügen wahrgenommen werden.

Dass weder Kassenvorstände noch deren Verwaltungsratsmitglieder das Thema Fusion (das Thema ist austauschbar) mehrheitlich effektiv erledigen, wie es in der Privatwirtschaft bei Unternehmensfusionen zumindest nach einer relativ kurzen Zeitspanne der Fall wäre, zeigt wie degeneriert (und folgenlos) das Abhängigkeitswahlsystem zwischen Kassenfürsten und Verwaltungs-ratsmitgliedern ist.

Da wird auch der kommende Zusatzbeitrag nichts dran ändern.

Poet
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Beitrag von Poet » 11.08.2014, 23:04

@ahorn: Es gibt in der Privatwirtschaft weit mehr gescheiterte Fusionen als gelungene und dies mit noch größeren Auswirkungen als dass eine scheinbar vereinte schnöde deutsche Krankenkasse immer noch mit zwei EDV-Systemen arbeitet.

Das was Du zur Selbstverwaltung forderst beinhaltet einen Widerspruch in sich. DIE besagten Menschen mit SV-Erfahrung dürften allesamt nicht als Korrektiv arbeiten denn sie wären mind. so befangen wie die anderen vielleicht unwissend sind. Aber auch hier sei getröstet: Weder in der Politik noch in der Privatwirtschaft gibt es DIE Aufsichts-Räte welche fachlich stets Schritt halten könnten. In der GKV kommt hinzu dass die VWR-Mitglieder keinerlei Vorteil aus der Tätigkeit haben, keine Vorteilsaktien, keine Sonderleistungen...gar nichts. Aber: Die dort sitzenden sind beileibe nicht doof und wissen darum dass die dort beschlossenen Sachen sie auch als Mitglied, Arbeitgeber oder Leistungserbringer treffen könnten. Wäre es wirklich besser dort nur Leute mit Kenntnissen zur GKV und daraus res. Selbsterhaltungstrieb sitzen zu haben?

Aber: DER Kassenvorstand, der aus eigenen (falschen) Machtansprüchen bewusst seinen Arbeitgeber an die Wand fährt, ist ein Märchen. Ähnlich wie in der Kommunalpolitik hast du wenig Gestaltungsspielraum, bist an Gesetze und Geldzuweisungen anderer gebunden, darfst weder zu erfolgreich noch unerfolgreich sein, musst wirtschaftlich handeln aber nicht zu wirtschaftlich...usw. Im Übrigen kontrollieren BMG, BVA & Co. sogar sehr gut und zwar auch die Kommunikation der Vorstände an den VWR und an die Mitarbeiter. Da ist kein Raum für bewusste Verschleierung.

ahorn2009
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Kassenfusionen

Beitrag von ahorn2009 » 12.08.2014, 13:03

@poet:

"Im Übrigen kontrollieren BMG, BVA & Co. sogar sehr gut und zwar auch die Kommunikation der Vorstände an den VWR und an die Mitarbeiter. Da ist kein Raum für bewusste Verschleierung".

Mal ganz ehrlich: Das Wort "Kassenfürst" kommt nicht aus fusionierten oder nicht fusionierten Kassen und auch nicht aus großen Orts-, Ersatz-, Innungs- oder kleinen BKKn.

Der Begriff findet übereinstimmend für das ganze System Anwendung.
Alleine diese Tatsache müsste bei funktionierenden Verwaltungsräten doch zumindest im Laufe der Jahre dazu geführt haben, dass diese Verwaltungsräte nicht im stillen Kämmerlein (vor der ggfs. obligatorischen Erbsensuppe) mit den jeweiligen Kassenvorständen im nichtöffentlichen Teil das "gemeinsame Süppchen" kochen.

Sie müssten im eigenen Legitimitätsinteresse dafür sorgen, dass durch öffentliches transparentes Handeln die Steuerung und Kontrolle des Unternehmens Krankenkasse nachweislich wirksam erfolgt.
Das Gegenteil ist der absoluten Praxis der Fall.

Die Verwaltungsräte sind mehrheitlich den Kassenmitarbeitern unbekannt. Nicht, weil die Kassenmitarbeiter nicht auf der Kassenhompage oder in irgend einer Verlautbarung deren Namen nicht nachlesen könnten, sondern weil die Verwaltungsräte schlichtweg öffentlichkeitsscheu sind.

Es gibt weder strukturelle Berichte noch sonst in irgend einer Form aussagekräftige und regelmäßige Kommunikation in das einzelne Unternehmen. Ein Fall für transparency?

Davon, dass beispielweise auf Betriebsversammlungen dem Kassenvorstand (wie auch den Verwaltungsräten) ein Vertrauen durch Mitarbeiter ausgesprochen oder verweigert werden könnte, ist seit Jahrzehnten bis heute schier unvorstellbar.

Warum eigentlich?

Nur weil Kassenmitarbeiter keine Anteilseigner dieses Unternehmens sind aber dennoch durch unternehmerische Fehlentscheidungen zur Haftung (Arbeitsplatzverlust etc.) voll herangezogen werden?

Wieso gibt es ähnlich der Politik (und dort aus genau dem selben gewichtigen Grund) eigentlich für Kassenvorstände wie für Verwaltungsräte keine Amtszeitbegrenzung aus hygienischen Gründen?

Wer 2 mal Kassenvorstand oder VWR-Mitglied war, darf nicht wieder. Bei übergroßer Kompetenz stünden weitere Unternehmen mit offenen Armen zur Sicherung der weiteren Karriere zur Verfügung.

Dass sich seit einigen Jahren das Bundeskartellamt auch um das Thema Krankenkassen kümmert, kommt nicht von ungefähr und hat nicht ausschließlich mit Kassenfusionen zu tun, das hat tiefere Gründe.

Die aktuellen Strukturen aufzubrechen und sich an Entscheidungs- und Kommunikationswegen der Wirtschaft stärker zu orientieren, mag Ängste bei Wenigen schüren, mehrheitlich allerdings gib es hierzu beim Abschied von Behörden keine Alternative.

Poet
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Re: Kassenfusionen

Beitrag von Poet » 13.08.2014, 17:05

ahorn2009 hat geschrieben:@poet:

@ahorn:

"Im Übrigen kontrollieren BMG, BVA & Co. sogar sehr gut und zwar auch die Kommunikation der Vorstände an den VWR und an die Mitarbeiter. Da ist kein Raum für bewusste Verschleierung".

Mal ganz ehrlich: Das Wort "Kassenfürst" kommt nicht aus fusionierten oder nicht fusionierten Kassen und auch nicht aus großen Orts-, Ersatz-, Innungs- oder kleinen BKKn.

Der Begriff findet übereinstimmend für das ganze System Anwendung.

Ich vermute, diese Begrifflichkeit hat eher eine politische Bedeutung. Nur da ist mir bekannt, dass man die Kassenoberen, welche nicht immer in Reih und Glied der jew. Bundesregierung getanzt haben, so betituliert hat.

Alleine diese Tatsache müsste bei funktionierenden Verwaltungsräten doch zumindest im Laufe der Jahre dazu geführt haben, dass diese Verwaltungsräte nicht im stillen Kämmerlein (vor der ggfs. obligatorischen Erbsensuppe) mit den jeweiligen Kassenvorständen im nichtöffentlichen Teil das "gemeinsame Süppchen" kochen.

Nichtöffentlich sind in den VWR-Sitzungen nur Dinge welche Eigentumsangelegenheiten der jew. Kasse betreffen und das ist ein ganz kleiner Teil. Eigentlich könnte jeder dort teilnehmen, von Herrschaftswissen und Geheimniskrämerei keine Spur. Dein Statement mag ein Eindruck sein, wird aber meiner Meinung nach der Arbeit der VWR-Mitglieder, welche auch in zig Widerspruchsausschüssen mitwirken, nicht gerecht. Nicht zu vergessen: Die dort sitzen wo die Vorstände hin entlasten müssen haben nicht das Eigeninteresse wie es ev. ein Mitarbeiter der GKV selbst hätte. Ich mache Dir einen Vorschlag: Du bist Mitglied einer Gesetzlichen Kasse oder ev. sogar einer Gewerkschaft. Lass Dich bei der nächsten Sozialwahl aufstellen und mache Dir Dein eigenes Bild. Du wirst erstaunt sein wie viel schnöde Arbeit dahintersteckt und wie wenig Vorteile.

Sie müssten im eigenen Legitimitätsinteresse dafür sorgen, dass durch öffentliches transparentes Handeln die Steuerung und Kontrolle des Unternehmens Krankenkasse nachweislich wirksam erfolgt.
Das Gegenteil ist der absoluten Praxis der Fall.

Beispiel?

Die Verwaltungsräte sind mehrheitlich den Kassenmitarbeitern unbekannt. Nicht, weil die Kassenmitarbeiter nicht auf der Kassenhompage oder in irgend einer Verlautbarung deren Namen nicht nachlesen könnten, sondern weil die Verwaltungsräte schlichtweg öffentlichkeitsscheu sind.

Bitte? Diese gehen ganz normalen Berufen nach oder sind Arbeitgeber... Ich denke, die werden anderes zu tun haben als sich in der Öffentlichkeit zu zeigen. Es ist ein unentgeltliches (und nicht gerade beliebtes) Ehrenamt im Sinne der Selbstverwaltung.

Es gibt weder strukturelle Berichte noch sonst in irgend einer Form aussagekräftige und regelmäßige Kommunikation in das einzelne Unternehmen. Ein Fall für transparency?

Falsch. Ein Fall für Stammtischwissen. Meines Wissen veröffentlicht jede Kasse die VWR-Protokolle an die eigenen Mitarbeiter und auf jeden Fall an das BVA, wie auch ein großer Teil der sonstigen schriftlichen Kommunikation.

Davon, dass beispielweise auf Betriebsversammlungen dem Kassenvorstand (wie auch den Verwaltungsräten) ein Vertrauen durch Mitarbeiter ausgesprochen oder verweigert werden könnte, ist seit Jahrzehnten bis heute schier unvorstellbar.

Wieso unvorstellbar? Viele Kassen machen anonyme eigene Mitarbeiterbefragungen und Treffen mit den Vorständen und den Mitarbeitern, auch zu Fragen zur Arbeit des Vorstandes. Ich glaube nicht, dass diese immer so wohlwollend ausfallen.

Warum eigentlich?

Nur weil Kassenmitarbeiter keine Anteilseigner dieses Unternehmens sind aber dennoch durch unternehmerische Fehlentscheidungen zur Haftung (Arbeitsplatzverlust etc.) voll herangezogen werden?

Auch die unternehmerische Fehlentscheidung eines Handwerksmeisters mit ein paar Arbeitnehmern kann diese treffen. Angestellter zu sein bedeutet immer damit zu leben, dass man selbst nicht der lenkende Inhaber ist. Das Risiko für GKV-Mitarbeiter liegt aufgrund tarifvertraglicher Regelungen aber unter dem der freien Wirtschaft und dem der Unternehmer.

Wieso gibt es ähnlich der Politik (und dort aus genau dem selben gewichtigen Grund) eigentlich für Kassenvorstände wie für Verwaltungsräte keine Amtszeitbegrenzung aus hygienischen Gründen?

Gibt es. Allein schon aus der Natur heraus. Länger als 2-3 Amtsperioden schafft selbst der Vorstand nicht, welcher als Bestager eingestiegen ist.

Wer 2 mal Kassenvorstand oder VWR-Mitglied war, darf nicht wieder. Bei übergroßer Kompetenz stünden weitere Unternehmen mit offenen Armen zur Sicherung der weiteren Karriere zur Verfügung.

Viele VWR-Mitglieder dürfen oder wollen gar nicht länger. Die Sozialwahlen sind Listen-Wahlen, es gibt dort auch so ganz viel Bewegung alle 4 Jahre, weil Mitgliedschaften beendet werden, die Stimmenverteilung sich ändert usw. usw. usw.

Dass sich seit einigen Jahren das Bundeskartellamt auch um das Thema Krankenkassen kümmert, kommt nicht von ungefähr und hat nicht ausschließlich mit Kassenfusionen zu tun, das hat tiefere Gründe.

Ja, aber politische Gründe, denn den jeweiligen Bundesregierungen war es ein mehr oder mindergroßes Greuel dass die Beitragseinnahmen in den Haushalten der einzelnen Kassen gelandet sind und diese sich in starken Verbänden organisiert haben. Man will auf der einen Seite noch größere Player vermeiden (Fusionen) aber die Anzahl der Kassen organisch reduzieren.

Die aktuellen Strukturen aufzubrechen und sich an Entscheidungs- und Kommunikationswegen der Wirtschaft stärker zu orientieren, mag Ängste bei Wenigen schüren, mehrheitlich allerdings gib es hierzu beim Abschied von Behörden keine Alternative.

Das tun die Kassen bereits seit Jahren, zum Glück (für die Versicherten) gelten aber eben dort nicht voll die wirtschaftlichen Gesetze und Wege.

Verrätst Du uns weshalb Du so einen Groll gegen den VWR hegst?


ahorn2009
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Kassenfusionen

Beitrag von ahorn2009 » 13.08.2014, 18:32

@poet:

Es geht nicht um Groll gegen VWR oder Vorstände, sondern um die Hintergründe für den eingestellten Erstbeitrag.

Der Erstbeitrag zeigt ganz eindeutig, dass die Problematiken, die der Autor für mehrere Kassen aufgezeigt hat, bei den Fusionsvorbereitungen und -entscheidungen entweder in deren bis heute alltäglichen Tragweite weder den beteiligten Vorständen noch den Verwaltungsräten eine Diskussion mit Erstellung eines effizienten Fahrplanes zur Erledigung wert waren, noch eine endgültige Erledigung auch teils Jahre danach erfolgt ist.

Eine Datenmigration schlichtweg nicht vorzubereiten, sondern nahezu vollständig auf die Zeit irgend wann nach einer Fusion zu verschieben, zeugt nicht von verantwortungsvollem Handeln.

Die Zeche zahlen nun täglich die Mitarbeiter und Kunden dieser Kassen, da die Aufgabenerledigung dauerhaft ineffizient und somit nicht zum Vorteil der Kunden erledigt werden muss.

Weder die Kunden noch die Mitarbeiter der Kassen sondern schlichtweg die beteiligten Vorstände und Verwaltungsräte haben sich bis heute ihrer Verantwortung abschließend gestellt. Das Thema ist weiterhin unerledigt.

Es geht daher weiterhin neutral um Entscheidungsträger und das hier vom Erstautor aufgezeigte Versagen der Kontrolleure.

Poet
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Beitrag von Poet » 13.08.2014, 23:25

@ahorn: Weder VWR noch der Vorstand selbst stellt sekundäre Prozesse im Rahmen von Fusionen auf. Deren Arbeit besteht im Abwägen der Chancen/Risiken, dem Beschluss, der Kommunikation und dem Verteilen der Aufgaben an Stabsstellen.

Klappt die EDV-Migration nicht, dann kann man dem Vorstand höchstens einen Vorwurf machen wenn er die notwendigen Mittel dafür nicht einplant. Der VWR ist da vollkommen außen vor.

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 13.08.2014, 23:36

Hallo,
ich bin selbst ein "Fusionierter" und da auch aktiv am Fusionsprozess und der Zusammenlegung beteiligt. Ich kann nur sagen, und jetzt bitte nicht falsch auffassen - Ihr habt ja keine Ahnung, was da alles geleistet werden muss von den Beteiligten. Man möge es mir glauben, einfach aus zwei eins zu machen, das ist nicht einfach.
Gruss
Czauderna

GerneKrankenVersichert
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Beitrag von GerneKrankenVersichert » 14.08.2014, 10:26

Czauderna hat geschrieben: - Ihr habt ja keine Ahnung, was da alles geleistet werden muss von den Beteiligten. Man möge es mir glauben, einfach aus zwei eins zu machen, das ist nicht einfach.
Gruss
Czauderna
Genau. Wenn man keine Ahnung hat, vielleicht einfach mal...

Klar, alles null problemo, einfach ein neues System für alle und die Altsysteme abschalten. Aber halt, geht ja nicht, wie will ich Auskünfte für die Vergangenheit erteilen, Vorerkrankungen und Vorversicherungszeiten prüfen etc. pp.??? Also ein neues System für alle und die alten weiterlaufen lasse? Tolle Synergieeffekte, dann muss man immer in drei plus Systemen suchen. Also wurden z. B. bei uns die Systeme nach und nach in ein gemeinsames überführt, in dem auch die Altbestände ersichtlich sind - ohne dass zwischen den Ursprungskassen unterschieden wird. Das geht bei den vorhandenen Datenmengen im Zusammenspiel mit den finanziellen Möglichkeiten (die Verwaltungskosten sind ja sowieso immer viel zu hoch) nun mal nicht von heute auf morgen. Allerdings frage ich mich, welches Problem Außenstehende damit haben, wenn Krankenkassenmitarbeiter mit zwei oder mehr verschiedenen Systemen arbeiten.

Und zum Thema BARMER GEK. Die hat nur noch ein System. Und nutzt die Synergieeffekte nun zum Abbau von 3500 Arbeitsplätzen.

broemmel
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Beitrag von broemmel » 14.08.2014, 11:45

Als mehrfach fusionierter...

Ist klar das Aussenstehende den totalen Überblick haben. Jupp. Und wenn wie gewünscht der Vorstand über jedes Detail Bescheid wissen würde hätte der Aussenstehende sofort gesagt der soll sich mit anderen wichtigen Dingen beschäftigen.

Natürlich funktioniert in der Privatwirtschaft jede Fusion tausendmal besser. Wäre interessant wenn da mal eine Umfrage erfolge würde. Das Ergebnis würde wohl überraschen.

Und der Hinweis auf Synergieeffekte. Ja. Der Laie denkt sich natürlich da ist der Fusionszeitpunkt und schwuppdiwupp ist die Synergie da. Das dies ein Prozess ist der erst in der Zukunft realisiert wird geht natürlich verloren wenn man schimpfen will.

Poet
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Beitrag von Poet » 14.08.2014, 13:42

GerneKrankenVersichert hat geschrieben:Allerdings frage ich mich, welches Problem Außenstehende damit haben, wenn Krankenkassenmitarbeiter mit zwei oder mehr verschiedenen Systemen arbeiten.
@GKV: Ja, das frage ich mich allerdings auch und wie diese es denn merken...

Lady Butterfly
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Beitrag von Lady Butterfly » 14.08.2014, 19:51

broemmel hat geschrieben:
Natürlich funktioniert in der Privatwirtschaft jede Fusion tausendmal besser. Wäre interessant wenn da mal eine Umfrage erfolge würde. Das Ergebnis würde wohl überraschen.
gibt es - und weniger als die Hälfte der Fusionen sind wirklich erfolgreich (es existieren verschiedene Studien, die genauen Zahlen sind unterschiedlich. die meisten Fusionen scheitern bereits bei den Verhandlungen) 8)

es ist wohl richtig, dass Vorstand und Verwaltungsrat sich nicht um alles kümmern können.
genauso richtig ist aber, dass sie für die Führung des Unternehmens die Verantwortung tragen - und damit auch für den Erfolg oder Mißerfolg einer Fusion

ippuj
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Beitrag von ippuj » 15.08.2014, 10:02

Kurz nach der Wiedervereinigung hatte ich noch sehr viel mit Amerikanern zu tun. In einer Unterhaltung zum Thema Wiedervereinigung sagte ich mal Folgendes: Unser damaliger Bundeskanzler hat behauptet, daß sich die Wiedervereinigung aus der Portokasse finanzieren läßt. Da gibt es nun zwei Möglichkeiten: Entweder er hat die Bevölkerung bewußt angelogen, dann gehört er nicht an die Spitze des Staates. Oder er hat sich selbst von angeblichen Fachleuten anlügen lassen und diese Lügen unreflektiert an das Volk weitergegegeben. Auch in diesem Fall gehört er nicht an diese Position.

Ähnlich sehe ich es bei den Kassenfusionen. :twisted:

Poet
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Beitrag von Poet » 15.08.2014, 10:32

@ippuj: Es ist bereits verbrieft, dass es insbesondere den 60Mio. Westdeutschen ggü. eine Lüge war um die Zustimmung zur Wiedervereinigung zumindest postum zu erhalten. Um große Zusammenschlüsse zu erzielen sollte zwar nicht gelogen werden, die ganze Wahrheit ist beim Umsetzen von Visionen aber auch eher schädlich...:-)

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