Krankengeldlücke wegen Krankheit entstanden!

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Moderator: Czauderna

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Hektor
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Krankengeldlücke wegen Krankheit entstanden!

Beitrag von Hektor » 20.05.2014, 20:05

Guten Abend,

ich hoffe, in diesem Forum kann mir weitergeholfen werden.

Zu meiner Krankengeschichte:
Nach plötzlich auftretenden ersten Anfällen im Sommer und Herbst seit 13.12.2013 AU geschrieben!
Symptome: Zittern, Krämpfe, Gedächtnislücken
Diagnose: Epilepsie, Ursache bisher noch unklar
In Behandlung befinde ich mich beim Facharzt, befinde mich momentan in der Medikamentenerprobung (Keppra).
Krankenkasse: AOK Passau/Bayern

Mein Arbeitgeber, zu dem ich erst Anfang letzten Jahres gewechselt bin, hat mich während meiner Krankschreibung fristgerecht zum 31.01.2014 gekündigt....

Letzter Auszahlschein wurde von meinem Facharzt bis 13.05.2014 ausgestellt, dort hätte ich auch einen Termin gehabt.

Am 13.05. hatte ich gleich am Vormittag einen epleptischen Anfall im Beisein meines Bruders und war danach den ganzen Tag über ans Bett gefesselt. An das Ende meines Auszahlscheins und meinen FA-Termin konnte ich mich danach nicht mehr erinnern, da durch die ständigen Anfälle meine Gehirnfunktionen schwer beeinträchtigt worden sind.

Gestern erhielt ich nun den Bescheid über das Ende meiner Krankengeldzahlung.

Fakt ist, dass durch die Epilepsie, unter der ich schwer leide, meine Gehirnfunktionen schwer beeinträchtigt sind. Ich kann mich an Geburtstage meiner Freunde nur schwer erinnern, nach einem Anfall weiss ich nicht mehr, wo ich meine Sachen hingelegt habe und welche Termine ich hatte. Ich fahre auf ärztliche Anweisung momentan nur noch mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Morgen habe ich einen neuen Termin bei meinem Facharzt, mal sehen, was der mir noch raten kann.

Ich bin immer noch geschockt und habe mich hier und in vielen anderen Foren zum Thema "Lücke" eingelesen. Ich habe aber keinen einzigen Fall gefunden, in dem die Krankheit des Versicherungsnehmers Schuld am Entstehen der Lücke und des Endes der Krankengeldzahlung war. Entweder wurde in den anderen Fällen schlichtweg der Termin verschlafen oder der Arzt hat falsch beraten.

Kennt sich jemand hier aus und kann zu meinem Fall was sagen?
Bisher habe ich noch keinen Kontakt zur AOK aufgenommen!

Vielen Dank
Hektor
Zuletzt geändert von Hektor am 20.05.2014, 20:26, insgesamt 1-mal geändert.

Poet
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Beitrag von Poet » 20.05.2014, 20:09

@Hektor: Heute ist der 20.05. Warst Du nicht wenigstens an einem der Tage danach beim Arzt?

Hektor
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Beitrag von Hektor » 20.05.2014, 20:18

Poet hat geschrieben:@Hektor: Heute ist der 20.05. Warst Du nicht wenigstens an einem der Tage danach beim Arzt?
Nein, war ich nicht.
Ich habe nur Ende letzter Woche telefoniert und einen neuen Termin ausgemacht.Letzte Woche war ziemlich hart für mich, ich komme mit der ganzen Situation und der Krankheit einfach nicht klar. Mein ganzes Leben geht so richtig den Bach runter...

Poet
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Beitrag von Poet » 20.05.2014, 20:30

@Hector: Hier wirst Du jetzt Unterstützung des Behandlers brauchen. Dieser muss med. begründen dass und warum eine Meldung nicht möglich war und die Lücke schließen. Nachdem heute schon 5Tage vergangen sind, halte ich das für ziemlich schwer.

Hektor
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Beitrag von Hektor » 20.05.2014, 20:37

Poet hat geschrieben:@Hector: Hier wirst Du jetzt Unterstützung des Behandlers brauchen. Dieser muss med. begründen dass und warum eine Meldung nicht möglich war und die Lücke schließen. Nachdem heute schon 5Tage vergangen sind, halte ich das für ziemlich schwer.
Das habe ich bereits mit ihm besprochen, er stellt mir ein Attest darüber aus. Das sollte nicht das Problem sein.

Was mir etwas Erleichterung verschaffen würde, wäre ein Verweis zu einem ähnlichem Fall und seinem Ausgang.

Weisst Du (oder jemand anders) von einem anderen Krankengeldfall, in dem die Lücke durch die Krankheit des Versicherungsnehmers entstanden ist? Idealerweise durch krankheitsbedingte Gehirnaussetzer/Gedächtnislücken/Gedächtnisverluste?

Alle Fälle hier und anderswo liegen entweder in der Eigenverantwortung der Versicherten oder entstanden wegen falscher Beratung/Krankschreibung durch Ärzte.

Poet
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Beitrag von Poet » 20.05.2014, 20:54

@Hektor: Ja, einen Fall kenne ich aus der Praxis. Da hat der Arzt die AU-Bescheinigung mit Rückwirkung ausgestellt und extra eine Begründung geschrieben.

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 20.05.2014, 21:53

Hallo,
ja, wenn der Arzt das bestätigt, was du hier ausgeführt hast, dann wird es auch die Kasse (hoffentlich) anerkennen. Ich kenne solche Fälle auch aus der Praxis.
Gruss
Czauderna

Hektor
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Beitrag von Hektor » 21.05.2014, 18:01

So, ich war jetzt heute beim Facharzt. Der war schlichtweg entsetzt, als ich ihm das Schreiben meiner KK zeigte. Er stellte mir ein Attest aus und schickte mich direkt zur AOK (ist in der Stadt gleich um die Ecke)

Meine Krankengeldbeauftragte, die bisher immer recht freundlich zu mir war, hat mir dann ihr wahres Gesicht gezeigt.

Das Attest hätte aktuell keinen Wert mehr ("das hätten sie wohl gerne, könnte ja jeder seinen Arzt bestechen...") und ich könne es gleich wieder mitnehmen. Sie erklärte mir kurz und schroff die aktuelle Rechtslage, verwies auf die beiden BSG-Urteile, eines davon von März 2014 und sagte dann, das ich mich ab sofort nur noch schriftlich äussern könne und am besten schon mal zum Jobcenter gehen soll ("jemand anders wird sie sowieso nicht nehmen"). Wenn ich nicht sofort das Gebäude verlassen würde, drohte sie mir mit Hausverbot und dem Sicherheitsdienst.

Als ich versuchte, ihr zumindest das Attest noch zu geben, holte sie zwei ihrer Kollegen "zu Hilfe". Diese haben mich dann "freundlich" zur Tür gebracht. Mit einem älteren Kunden, der zu dieser Zeit vor der AOK war, habe ich in meiner Geistesgegenwart gleich Daten ausgetauscht. Sowas habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht erlebt.

Werde gleich morgen zu einem Fachanwalt für Sozialrecht gehen und den Widerspruch vorbereiten. Leider habe ich für das Geschehen in der AOK-Filiale keinen Beistand mitgenommen.

@Czauderna&Poet: Die AOK ist auf Krawall gebürstet, denen ist es egal, das ich wegen meiner Krankheit den Termin versäumt habe. Mein Anwalt meinte am Telefon heute, dass alleine über ihn im Moment 13 Verfahren wegen der Krankengeldlücke laufen würden, alle gegen die AOK Bayern!

Poet
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Beitrag von Poet » 21.05.2014, 19:18

@Hektor: Diese Kasse ist auch im Forum öfter vertreten bei Ablehnungen. Die Frage ist jedoch: Was ist für Dich ein Attest? Der gelbe Schein? Ich hatte geschrieben, dass Du eine Begründung vom Doc brauchst zum gelben Schein.

Hektor
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Beitrag von Hektor » 21.05.2014, 19:54

Poet hat geschrieben:@Hektor: Diese Kasse ist auch im Forum öfter vertreten bei Ablehnungen. Die Frage ist jedoch: Was ist für Dich ein Attest? Der gelbe Schein? Ich hatte geschrieben, dass Du eine Begründung vom Doc brauchst zum gelben Schein.
Zwei Dokumente hat mein FA mir mitgegeben.
1. Auszahlschein
2. Attest über meinen Gesundheitszustand und meine Unfähigkeit, den letzten Termin wahrzunehmen.

Beide Dokumente wollten sie in der AOK nicht haben, ich soll sie dem Widerspruch hinzufügen.

Poet
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Beitrag von Poet » 21.05.2014, 20:04

@Hektor: Supi!

Ein Zeuge wäre schön gewesen, ist aber nicht so schlimm. Jetzt muss schnell der begründete Widerspruch geschrieben werden.

Ach so ja, das Verhalten und das Gesagte dieser Kassen-Mitarbeiter ist übrigens unterste Kanone.

Bully
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Beitrag von Bully » 22.05.2014, 13:19

Hallo Hektor,

wie es Poet schon sagte, Widerspruch einlegen lass es aber Deinen Anwalt machen.

wegen dem Verhalten, der guten Dame lohnt es sich nicht hier eine Beschwerde rauszuhauen weder zur AOK noch zu deren Aufsichtsbehörde,
ist vergebene Liebesmühe.

in solchen Fällen, bewirkt der Hinweis " Sie möge sich doch schon mal eine Aussagegenehmigung erteilen lassen"bei solchen Leuten WUNDER :)

Gruß Bully

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