Mutter-Kind Kur - sozial-med. Prognose im Abschlußbericht ?

Fragen zu einzelnen Krankenkassen

Moderator: Czauderna

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rico70260
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Mutter-Kind Kur - sozial-med. Prognose im Abschlußbericht ?

Beitrag von rico70260 » 08.05.2013, 16:32

Eine Bekannte bezieht aktuell eine befristete EM-Rente wo im Herbst ein Verlängerungsantrag gestellt wird. Jetzt will Sie vorher noch eben eine Mutter Kind Kur bei ihre Krankenkasse beantragen bzw. absolvieren. Telefonisch wurde die Zuständigkeit durch die Kasse bereits bestätigt und damit auch die Übernahme der Kosten. Rentenversicherung hat damit also damit nichts zu tun und ist - erstmal - somit aussen vor. Bei der RV gibt es glaube ich ja auch keine reine Mutter Kind Kur.

Frage : Erfolgt eigentlich bei einer Mutter-Kind Kur eben finanziert durch die Krankenkasse und nicht durch die RV im Abschlussbericht auch immer eine sozial-med. Prognose hinsichtlich der Erwerbsfähigkeit ? Dies ist ja bei einer normalen med. Reha immer der Fall mit den entsprechenden Auswirkungen auf die Verlängerung oder Nichtverlängerung der EM-Rente.

Oder ist dies bei so einer Massnahme wie der Mutter Kind Kur - vor allem wenn der Kostenträger eben die Krankenkasse ist und nicht die RV ist - nicht vorgesehen bzw. erfolgt nicht ? Gibt es in dem Abschlussbericht keine soziel-medizische Prognose aus denen die RV irgendwelche Schlüssen ziehen könnte ?

Eine sozial-med. Beurteilung im Abschlussbericht so einer " Kur " KÖNNTE - falls die RV von dem Bericht Kenntnis erlangt - dann ja auch Auswirkungen ( u.U. negative ) auf die nach der Mutter Kind Kur recht zeitnah dann anstehende EM-Rentenverlängerung haben. Darum diese Frage .

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 08.05.2013, 19:05

Hallo,
nein, zumindest habe ich noch nie einen "Reha-Bericht" von einer Mutter-Kind-Kur erhalten bzw. gesehen, wo so etwas behandelt wurde. - wäre mir absolut neu, was meinen die anderen Kassenmitarbeiter ?
Gruss
Czauderna

rico70260
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Beitrag von rico70260 » 08.05.2013, 19:41

Danke für Einschätzung.

Aber es wird am Schluß doch irgend etwas schriftlich von der Rehaklinik erstellt. Die Kasse will doch auch wissen was gemacht wurde und wie der aktuelle Stand der Erkrankung(en) ist. Eben so eine Art Abschlußbericht wie in einer normalen med. Reha oder nicht ? Oder wird da von der Klinik bei so einer Muitter Kind Kur gar nichts erstellt ?? Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Heute wird doch alles schriftlich festgehalten etc. pp.

Es besteht eben die Befürchtung, das die RV im Rahmen des dann zeitnach anstehenden Rentenverlängerungsantrages ( wo man ja alles angeben muss was die letzten 2 Jahre an ärztlichen Behandlungen/Rehas erfolgt ist ) dann diesen Mutter Kind Rehaabschlussbericht anfordert und bezüglich Rentenverlängerung ( mit ) bewertet. Das das positiv als auch negativ für die Rente ausfallen kann ist klar. Deshalb gilt es ja im Vorfeld eine gewisse Risiskoabwägung vorzunehmen ob wegen des Rentenverfahrens dann eine Mutter Kind Kur - was ja letztlich auch eine med. Reha ist - angezeigt erscheint oder besser nicht. Die Verlängerung der Rente ja natürlich oberste Priorität.

Die Frage also gibt es überhaupt einen Abschlussbericht und wenn ja, steht da was sozial-medizinisches drin zur zukünftlichen Erwerbsfähigkeit .

Krankenkassenfee
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Beitrag von Krankenkassenfee » 09.05.2013, 11:23

Hallo,

einen ausführlichen Entlassungsbericht gibt es.
Wobei mir nicht erinnerlich ist, dass dort eine Aussage zur Erwerbsprognose gegeben wird.
Denn eine Mutter-Kind-Maßnahme hat eine völlig andere Intention als eine Reha-Maßnahme der Rentenversicherung.

Verhindern, dass der Bericht bei der Rentenversicherung landet, das kannst Du meiner Meinung nach nicht. Denn wenn Du die Einverständniserklärung nicht gibst, kann es als mangelnde Mitwirkung ausgelegt und der Rentenantrag deshalb abgelehnt werden.

Andererseits, entweder ist man so krank, dass man eine EM-Rente bekommt, oder eben nicht. Was soll anderes in dem Bericht der Kurklinik stehen?

LG, Fee

rico70260
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Beitrag von rico70260 » 09.05.2013, 12:36

Danke auch dir für die Antwort.

Aber wir alle - zumindest die die sich beruflich mit dieser Materie befassen und/oder eigene Erfahrtung gemacht haben als Patient - wissen doch, das in einer med. Reha die Beurteilung einer Erkrankung seitens der Ärzte so eine Sache ist. Man kann im Vorfeld trotz schwersten Erkrankungen ( Einschätzung der eigenen behandelnden Ärzte und die von einem selbst ) absolut NIE absehen wie die Beurteilung in der Rehaklinik dann letztlich ausfällt. Besonders natürlich in einer med. Reha wo als Kostenträger die Rentenversicherung auftritt. Da geht es ja immer und nur um die Beurteilung der Erwerbsfähigkeit und nicht vorrangig um die Gesundung des Patienten.... Da werden die Leute auf Teufel komm raus wieder fit gemacht umd wieder arbeiten zu gehen - oft auch auf Kosten der Restgesundheit ! Das die Rehakliniken ihrem Auftrageber der RV gute Ergebnis liefern wollen , Berentungen möglichst verhindern wollen und darum auch oftmals dann die Rehaberichte in einem Tenor verfassen,
welche die Entscheidung der RV zur Berentung sagen wir mal für den Rentenantragsteller zumindest nicht förderlich sind ist ebenfalls ja nun fakt.

Überspitzt gesagt können dann lt. dem Bericht plötzlich Blinde wieder sehen und Lahme wieder gehen..Ich spreche aus eigener leidvoller Erfahrung. Und dann kämpft man gegen so einen Bericht dann an wie einst Don Qichote gegen die Windmühlen.. Darum rate ich immer zur Vorsicht in der Hinsicht bei solchen Rehamassnahmen. Das KANN dann eine ganz böse Falle sein und mächtig Ärger bereiten.

In einer von der Kasse finanzierten Massanhme sieht es ja anders aus. Da geht es ja auch in erster Linie um die Gesundheit des Patienten. Trotz allem werden auch diese Rehaberichte dann von der RV zur Bewertung im Rahmen eines EM-Rentenverfahrens ja herangezogen und fliessen eben mit in die Entscheidung zur Rente ein. Darum meine Frage was in so einem Mutter Kind Kur Abschlussbericht überhaupt steht und was die RV gegebf. dann davon " verwerten " kann/wird.

Ich rate meiner Bekannten auf jeden Fall jetzt vor der Rentenverlängerung und deren Entscheid keine Mutter Kind Kur mehr zu machen. Nach der Rentenverlängerung wäre dies eine Sache für das kommende Jahr, weil dann ja Rentenmäßig nichts ansteht und alles erstmal in trockenen Tüchern ist.

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 09.05.2013, 14:37

Hallo,
ich wiederhole gern noch einmal - Reha-Berichte von Mutter-Kind-Kuren, soweit wir sie überhaupt erhalten, beinhalten keine Aussagen über Erwerbsminderung oder damit zusammenhängende "Prognosen" und ich habe auch noch nicht in der Praxis erlebt, dass in einem Rentenverfahren (Erwerbsminderungsrente) vom RV-Träger bei uns danach gefragt wurde. Von daher sehe ich keinen Grund, der
eine "Verschiebung" der Mutter-Kind-Kur notwendig macht.
Gruss
Czauderna

rico70260
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Beitrag von rico70260 » 09.05.2013, 18:41

Ist angekommen. Danke.

Letztlich ist es ja nicht meine sondern die Entscheidung meiner Bekannten. Ich trage lediglich mit eigenen Erfahrungen und Infos - wie ich sie hier bekomme - zu ihrer Entscheidungsfindung bei.

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