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Urlaub während Krankengeldbezug

Verfasst: 27.03.2013, 11:33
von Christine
ich bin seit 05. Januar 2013 krankgeschrieben und erhalte Krankengeld. Grund: Depressionen, Angstzustände, usw.
Nachdem ich schon längere Zeit für den Mai 2013, 14 Tage Urlaub (Ausland, Europa, mit Flug) gebucht habe, hat der Arzt abgelehnt den Urlaub zu befürworten. Er würde grundsätzlich keinen Urlaub während der Krankschreibung und Krankengeld-Bezug befürworten.

Für mich ist der Urlaub eines der wenigen Dinge, über das ich mich zur Zeit freuen kann. Ich habe keine Reiserücktrittsversicherung.

Jetzt stellt sich für mich die Frage, ob es einen Sinn hat bei der Krankenkasse anzufragen, ob der Urlaub genehmigt wird. Das Krankengeld muss für diese Zeit ruhen, ganz klar.
Die andere Möglichkeit wäre mich arbeitsfähig schreiben lassen, aber dann weiß ich nicht was danach ist.
Zudem soll noch ein Aufenthalt in einer Einrichtung zur Genesung durchgeführt werden und dieser Aufenthalt wird durch den Urlaub, eventuell verzögert.
Der Urlaub ist eines der wenigen Dinge, die ich, aus gesundheitlichen Gründen, noch zusammen mit meinem Partner machen kann.

:?:

Verfasst: 27.03.2013, 12:07
von Machts Sinn
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Verfasst: 27.03.2013, 13:03
von Christine
Vielen Dank für Deine Antwort.

Verfasst: 27.03.2013, 13:34
von kaltwasser
Das wirkt auch der Mitwirkungspflicht des Patienten zu gegen, wenn er Dinge tut, die die Genesung verzögern / verhindern.

Dat wird wohl nix mit dem Urlaub, es sei denn Christine trägt alle daraus entstehenden Folgen... finanzielle und auch gesundheitliche :oops:

Verfasst: 27.03.2013, 13:44
von Machts Sinn
Dieser Text wurde auf Wunsch des Nutzers entfernt.

Verfasst: 27.03.2013, 15:53
von KKA
Hallo Christine,

ich befand mich Mitte letzten Jahres in einer ähnlichen Situation. Die KK lehnte zunächst die Zahlung des Krankengeldes für den Zeitraum einer bereits geplanten und gebuchten Urlaubsreise ab. Mein Widerspruch in Verbindung mit einem den Urlaub befürwortenden Schreiben meines behandelnden Arztes bewog die Kasse umzudenken...und zahlte das Krankengeld rückwirkend für die 14 Tage.
Es kann demnach nicht grundsätzlich davon ausgegangen werden, dass Urlaub während des Bezugs von Krankengeld von der Kasse nicht genehmigt wird. Natürlich ist das auszuschließen, wenn z.B. jemand mit einem Bandscheibenvorfall einen Ski-Urlaub genehmigt wissen möchte.
Bei psychischen Krankheiten kann ein 'weg-von-zu-Hause' Urlaub durchaus der Genesung dienlich sein. Ist individuell vom Arzt zu beurteilen.

Gruß
M.

Verfasst: 27.03.2013, 20:40
von Krankenkassenfee
Hallo,

ja kann es sein, dass KK-Mitarbeiter tagsüber arbeiten und nicht im Internet surfen?

Ich denke mal, dass es ohne ärztliche Bescheinigung schwierig wird.

Und nein, Sonne tut nicht automatisch bei psychischen Erkankungen gut. Manche Medikamente vertragen sich schon mal gar nicht mit der Sonne des Südens. Und je nach Situation ist ein Tapetenwechsel sogar kontraindiziert.

Trotzdem muss die Kasse natürlich ihr Ermessen pflichtgemäß ausüben und die Angelegenheit gründlich prüfen. Daher sollten Deine Argumente stichhaltig sein. Uralub kann man mit dem Partner auch zuhause machen.

Bezahlter Urlaub ist für Arbeitnehmer und Arbeitslosengeldempfänger als Erholung gedacht. Mal platt gesagt erholst Dun Dich schon seit Januar.

Aber versuchen kannst Du es natürlich - ist Dein Rest. Viel Glück.

LG, Fee

Verfasst: 27.03.2013, 21:10
von KKA
Und nein, Sonne tut nicht automatisch bei psychischen Erkankungen gut.


Hat niemand behauptet.
Trotzdem muss die Kasse natürlich ihr Ermessen pflichtgemäß ausüben und die Angelegenheit gründlich prüfen.


Genau, pflichtgemäß und gründlich prüfen...und im Sinne der Genesung des Versicherten entscheiden!!!
Uralub kann man mit dem Partner auch zuhause machen.
Betonung liegt auf 'kann'...muss im Zustand einer psychischen Krankheit aber nicht unbedingt angezeigt sein, es sei denn die Kasse besteht auf in diesen Fällen häufig kontraindiziertem 'Hausarrest'.
Mal platt gesagt erholst Dun Dich schon seit Januar.
Vermutung oder Erkenntnis?

Verfasst: 27.03.2013, 21:22
von roemer70
Solange der Arzt das nicht unterstützt und / oder eine Heilbehandlung verzögert wird, wird die Kasse da kaum entgegen kommen.

Verfasst: 27.03.2013, 22:58
von Poet
Machts Sinn hat geschrieben:naja, Urlaub verzögert die Genesung wohl nicht grundsätzlich - und wenn klar wäre, dass der "Aufenthalt in der Einrichtung" ohnehin nicht vor Urlaubsende möglich wäre, sähe alles schon ganz anders aus - möglicherweise sogar mit Krankengeld.
@Christine: Sehe ich genauso. Und ich würde an Deiner Stelle ganz nett bei der Kasse anfragen, ob es möglich ist...sofern der Urlaub nicht mit dem anderen Aufenthalt kollidiert.

Übrigens: Wenn der Arzt das wirklich so gesagt hat...*kopfschüttel*...was sind denn das für Grundsätze und was hat das miteinander zu tun? Ich denke, der Arzt sollte sich darauf beschränken, zu prüfen ob dem Urlaub irgendetwas Medizinisches im Wege steht.

Lass uns das Ergebnis wissen!

Verfasst: 27.03.2013, 23:01
von Poet
Krankenkassenfee hat geschrieben: Und nein, Sonne tut nicht automatisch bei psychischen Erkankungen gut. Manche Medikamente vertragen sich schon mal gar nicht mit der Sonne des Südens. Und je nach Situation ist ein Tapetenwechsel sogar kontraindiziert.

Bezahlter Urlaub ist für Arbeitnehmer und Arbeitslosengeldempfänger als Erholung gedacht. Mal platt gesagt erholst Dun Dich schon seit Januar.

Aber versuchen kannst Du es natürlich - ist Dein Rest. Viel Glück.
@Krankenkassenfee: Ich hoffe inständig, dass dies Ironie sein soll. :shock:

Verfasst: 28.03.2013, 00:42
von KKA
roemer70 hat geschrieben:Solange der Arzt das nicht unterstützt und / oder eine Heilbehandlung verzögert wird, wird die Kasse da kaum entgegen kommen.
Absolut korrekt. Christine ist anheim zu stellen ihren Arzt zu wechseln..

Gruß
M.

Verfasst: 28.03.2013, 00:57
von roemer70
KKA hat geschrieben:Absolut korrekt. Christine ist anheim zu stellen ihren Arzt zu wechseln..
Ich bezweifle, dass ein neuer Behandler als ersten Punkt gleich ein passendes Attest ausstellen kann und würde.
Ich empfehle das klärende Gespräch mit dem Arzt.

Verfasst: 28.03.2013, 01:18
von vlac
Hallo,

ich denke, dass die Vorgehensweise des Arztes nicht nur nicht hilfreich ist, sondern er lässt seine Patientin sogar an einem wesentlichen Punkt, bei einer Fragestellung, die sie belastet, allein: Menschen buchen Urlaube, werden krank, fragen sich, was nun mit dem Urlaub passiert. Und es ist die Aufgabe des Arztes, hier zu beraten und aufzuklären, denn der Arzt kennt die Patientin, kennt ihren aktuellen Zustand, und kann auf dieser Grundlage entscheiden.

Denn: Man kann gerade bei einer Depression nicht standardmäßig sagen, dass ein Urlaub nicht gut tut (auch wenn das die reine Lehre ist) oder das er gut tut.

Es hängt von vielen Faktoren ab. Davon, welche Art von Urlaub geplant ist. Aber auch davon, welche Erwartungen die Patientin an den Urlaub hat; welche Erwartungen der Mitreisende hat. Und auch, welche Medikamente in welcher Stärke genommen werden.

Jeder, der unter einer Depression leidet, vor allem wenn noch eine Angststörung dabei ist, muss sich bewusst sein, dass man nicht zur "Spaßkanone" wird, weil man im Urlaub ist: Allein das kann für den Patienten schon eine krankheitsverstärkende Belastung darstellen - man bekommt seinen aktuellen Zustand im Gegensatz zu den fröhlichen Menschen um einen herum regelrecht vor die Augen gehalten. Und die Mitreisenden müssen sich dessen auch bewusst sein: Man hat im Urlaub weniger persönliche Freiheiten, wird aber möglicherweise damit konfrontiert, dass man wegen der Erkrankung seine persönlichen Bedürfnisse hintan stellen muss.

Hier kommt es dann auch darauf an, ob eine medikamentöse Einstellung statt gefunden hat, ob das Medikament wirken. Und dabei muss dann auch berücksichtigt werden, wie sich das Medikament mit Sonnenlicht verträgt.

All' das muss nicht so kommen: Wenn der Patient und seine Mitreisenden vorbereitet, gut informiert ist, wenn er gelernt hat, mit seiner Erkrankung umzugehen, ist ein Urlaub durchaus nicht verkehrt, wenn auch alle andere Faktoren, also die Art der Reise und die Medikation, stimmen.

Wenn nicht alle dieser Faktoren stimmen, würde ich persönlich in dem Zustand nicht verreisen.

Die Beurteilung dessen kann aber nur ein Arzt vornehmen,und ich würde mir bei diesem wichtigen Punkt wenigstens eine zweite Meinung einholen. Dazu besteht das Recht; der behandelnde Arzt muss davon nichts erfahren.

Denn: Jetzt einfach abzusagen, ist ebenfalls ein Problem. Auch das belastet, verstärkt die Erkrankung möglicherweise. Deshalb ist es wirklich wichtig, dass diese Beratung, diese Aufklärung statt findet.

Verfasst: 28.03.2013, 18:46
von Christine
Hallo,

ich bin sehr überrascht über die vielen Antworten, Hilfestellungen, Anregungen, Gedankenschupse, Anmerkungen und vielen, vielen Dank.

Ich wollte schon den ganzen Tag, am liebsten an jeden, antworten.
Es fällt mir schwer.
Ich fühle mich seit Januar leider nicht ausgeruht, sondern überfordert, vom Alltag, vom Leben, von Sorgen auch mit Eltern und Ängsten.
Zudem in dieser Zeit noch ein kleiner Unfall und and. Erkrankung dazukamen.
Der Urlaub holt mich aus dem Alltag raus, um neu aufzutanken. Daran glaube ich fest.
Mein Arzt hat nie viel Zeit (5 Min.), er hat oft 10 Patienten im Wartezimmer sitzen, da habe ich keine Unterstützung.
Ich weiß nicht was ich tun werde, erst mal eine Nacht darüber schlafen.

Erholsame Osterfeiertage und vielen Dank an alle.
Christine