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Fragen zum Krankengeld
Verfasst: 22.02.2013, 00:15
von DEPRIMAN
Hallo liebe Forummitglieder,
ich bin neu hier und habe noch keine Erfahrungen sammeln können was ich zu tun habe, wenn ich länger als 6 Wochen krank bin.
War noch nie länger als 3 Wochen in meinem Arbeitsleben krank !
Ihr könnt mir bestimmt weiter helfen.
Folgendes....
bin seit dem 31.Januar 2013 krank geschrieben...wurde gekündigt....werde ab dem 1 April Arbeitslos sein.
Habe mich bereits *Arbeit suchend* beim Arbeitsamt gemeldet...die sagten mir nur daß ich erst wieder vorsprechen soll wenn ich gesund bin !
Bin seit Mitte 2012 in psychiatrischer Behandlung und nehme versch.
Medikamente.
Meine Krankheit ist dadurch leider nicht besser geworden..und ich werde eine längere Zeit nicht arbeiten können.
Und wich eiß auch nicht ob ich es je wieder kann ???
Meine Krankheit ist mit dem Alter stärker geworden...
Meine Fragen:
Mein Arbeitgeber zahlt ja 6 Wochen den Lohn weiter, aber wie geht daß mit dem Krankengeld ?
Muß ich einen Antrag bei meiner KK stellen...irgendwas ausfüllen ?
Meldet sich demnächst meine KK bei mir ?
Muß ich mich darum kümmern, oder schreibt mich die KK an, kurz bevor die 7 Woche anfängt ?
Bin wie gesagt seit dem 31.1.13 krank geschrieben..die KK hat von mir auch die AU MELDUNG erhalten.
Wie geht daß jetzt weiter....???
Lese hier viel Negatives über Krankenkassen !
Bin psychisch fertig und hoffe daß ich mich nicht noch mit meiner KK rumstreiten muß wegen dem Krankengeld
Verfasst: 22.02.2013, 08:47
von GerneKrankenVersichert
Guten Morgen,
bitte lass dich von den Beiträgen hier nicht verunsichern. Dass sich in einem Forum die unzufriedenen, ungerecht oder auch nur vermeintlich ungerecht behandelten Versicherten tummeln, liegt in der Natur der Sache. Wenn man sich bewusst macht, wieviele Krankengeldzahlungen jeden Tag erfolgen, relativiert sich die Menge der Beiträge im Forum schnell.
Jetzt zu dir persönlich: Aus deinem Nicknamen schließe ich, dass du unter Depressionen leidest. Ich verstehe es so, dass du bereits in fachärztlicher Behandlung bist. Das ist gut. Wenn du in einem anerkannten Ausbildungsberuf und nicht als Un- und Angelernter gearbeitet hast, richtet sich die Beurteilung deiner Arbeitsunfähigkeit auch nach dem Ende des Beschäftigungsverhältnisses nach deiner bisherigen Tätigkeit. Dann wird dich ein hier oft behandelter Streitpunkt, die Verweisung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt, nicht betreffen.
Ein weiterer "Dauerbrenner" im Forum ist die sogenannte BSG-Falle, d. h., wenn dein Beschäftigungsverhältnis endet, musst du bei einigen Kassen genauestens darauf achten, dass du lückenlos krankgeschrieben wirst. Krankschreibung bis zum 12.04.13 bedeutet dann, dass du allerspätestens am 12.04.13 wieder beim Arzt vorstellig werden musst - ohne wenn und aber (ggf. Vertretungsarzt, Notdienst und auch - bildlich gesprochen - mit dem Kopf unter dem Arm).
Wenn du diese Sache beachtest, kann eigentlich nichts passieren.
Der technische Ablauf der Zahlung des Krankengeldes ist von Kasse zu Kasse leicht unterschiedlich. Wenn du die Kasse nennst, kann dir bestimmt ein Mitarbeiter genauer sagen, wie es weitergeht. Grundsätzlich übermittelt dein Arbeitgeber mit dem Ende der Lohnfortzahlung automatisch die entsprechenden Daten an die Krankenkasse, die dann das Krankengeld berechnet und dir Auszahlscheine zuschickt. Diese musst du dann vom Arzt bestätigen lassen, sie ersetzen die bisherigen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen. Wie dann die Zahlungen erfolgen, ist von Kasse zu Kasse unterschiedlich. Es gibt Kassen, die geben die Termine vor, dann gibt es Kassen, denen es vollkommen egal ist, wann du den Schein einreichst und die auch die lückenlose Krankschreibung nicht weiter prüfen.
Noch etwas: Grundsätzlich hilft es immer, wenn du offen mit der Kasse zusammen arbeitest. Ihr habt ein gemeinsames Ziel: Dass du so schnell wie möglich wieder arbeitsfähig wirst. Wenn allerdings, wie hier im Forum bereits geschildert, unmögliche Forderungen an dich gestellt werden, stelle die mündliche Kommunikation ein und verlange, dass nur noch schriftlich kommuniziert wird. Wenn du dir unsicher bist, was du von dem ein oder anderen zu halten hast, kannst du dich gerne wieder melden. Wir können dir dann sagen, was im rechtlichen Rahmen liegt und was evtl. nicht.
Alles Gute, gute Besserung und nicht bange machen lassen.
Verfasst: 22.02.2013, 09:14
von Aha
Alles Gute und berichtete doch mal, wie du mit der Kasse zufrieden oder auch nicht zufrieden bist. Vielleicht kann man hier auch mal was positives lesen um zu beweisen, das Krankenkassen nicht nur "böse" sind.....
Verfasst: 22.02.2013, 13:02
von DEPRIMAN
Erstmal vielen Dank für eure Antworten Smile
Noch ein bischen was zu mir:
Ich sehe die Krankenkassen als Freund und Helfer an....allerdings war ich noch nie länger als 3 Wochen krank ....so daß ich eigentlich keine richtigen Erfahrungen sammeln konnte.
Aber nachdem ich hier im Forum gelesen habe wie oft doch kranke Menschen allein nach Aktenlage des MDK wieder gesund geschrieben werden, und was für ein Druck die Kassen machen wenn man länger als 6 Wochen krank ist........bin ich jetzt verunsichert !
Hmmm...nicht schön Sad
Nun, bin seit Juli letzten Jahres wegen meiner Krankhiet (BIPOLAR 2) in Behandlung.
Vorher habe ich mich die ganzen Jahrzehnte davor gedrückt zum Psychiater zu gehen.
Bin nun Anfang 40...und wenn ich auf mein Leben zurück blicke....ist es einfach nur ne Katastrophe !
Ich wollte immer arbeiten und habe es auch geschaft über 20 Jahre in mehreren Firmen berufstätig zu sein ...
...bin aber nun an einem Punkt angelangt wo ich einfach nimmer kann....
bin ausgebrannt...bin nur noch am denken...kann nicht abschalten...mache mir selber Vorwürfe....ich weiß daß ich an meinem Elend selber schuld bin.
Ich weiß auch nicht mehr weiter....keine Frau..keine Familie...keine Kinder...und bald keinen Job mehr.
Keinen Halt...
Denke daß ich auch nicht mehr ins Berufsleben reinkommen werde, da mich bisher ALLE Firmen entlassen haben, wegen meinen extremen Stimmungsschwankuingen....und Wutausbrüchen.
Nie wurde ich wegen meiner Arbeitsleistung angemahnt, immer nur wegen den SCH...Depressionen...den Stimmungsschwankungen die kommen und gehen wie sie wollen Sad
Heute alles Klasse....bin produktiv...klatsche in die Hände...freu mich wie ein Kind....
1 ..2 ..Tage später schwere Depriphase...weine ohne Grund...bin nicht ansprechbar...sehr greitzt...aggresiv...voller Frust...Hass...kommt alles zusammen....
Dann 1..2..3...Tage später wieder alles cool..alles easy..
die Manie fängt wieder an. kann nicht still stehen..bin wie auf Speed...rede viel..bin euphorisch...etc..
Ausgeglichen bin ich fast nie....
Es ist zum kotzen...will arbeiten....eine Frau haben...Kinder haben....aber diese verfluchte Krankheit macht alles kaputt...ob Arbeitsplatz....Partnerschaft...soziale Beziehungen....einfach alles....und die Medis wirken nicht Sad
In Rücksicht auf meinen Chef und die Kollegen habe ich mich in den fast 8 Jahren wo ich nun in dem Betrieb bin, nur 2 Wochen krank schreiben lassen.....wenn es mir schlecht ging habe ich dann immer Urlaub genommen oder Überstunden abgefeiert.
@ GERNEKRANKENVERSICHERT
Habe einen Beruf gelernt und war auch immer in diesem beschäftigt !
Meine Krankheit hat nichts mit meiner Arbeit oder der Firma zu tun ....
es liegt nur an mir.
Habe die Probleme bereits seit meiner Jugend, nur sind die Depriphasen mit meinem Alter stärker geworden.
Kein Mensch kommt auf Dauer mit mir klar, da meine Stimmungsschwankungen EXTREM sind....
Nehme Medikamente aber die helfen nicht.....habe vor 3 Wochen ein neues Medikament dazu bekommen....merke aber keine Besserung außer das es mich müde macht und ich ständig Hunger habe.
[/b]Meine Krankenkasse ist die DAK Gesundheit....hoffe daß sie mir helfen und nicht gegen mich arbeiten ....
Bin nun seit fast 4 Wochen AU geschrieben....mal sehen wann ich was von meiner Krankenkasse bekomme.
Verfasst: 22.02.2013, 13:13
von Czauderna
Hallo,
dass Du dir Gedanken um die Zuklunft machst ist verstäbndlich und ich denke, jeder der selbst solche Erfahrungen hat und jeder, der, so wie beruflich damit zu tun hat, der kann sich in deine Lage hinein versetzen. Was die aktuelle Situation deiner Arbeitsunfähigkeit angeht, so wurde dir ja schon sehr gute Ratschläge erteilt.
Ich möchte dazu noch einmal ein ganz wichtigen Punkt herausheben. Es ist extrem wichtig, dass deine Arbeitsunfähigkeitbescheinigungen von deinem Arzt lückenlos ausgestellt und unverzüglich deiner Kasse zugeleitet werden. Dass sich die Kasse bei dir meldet, davon musst du ausgehen - das ist heute eine Normalität -, nur wann dies sein wird, dass kommt eben auf die Kasse und deren Philosophie des "Fallmanagements" an. Bespreche diese Wahrscheinlichkeit mit deinem Arzt, damit er dir ggf. helfen kann. Wichtig ist die Tatsache, dass du Arbeitsunfähig bist und diese Arbeitsunfähigkeit während deiner Beschäftigung aufgetreten ist, dass du ab einem Zeitpunkt nicht mehr beschäftigt sein wirst spielt für die lfd. AU. keine Rolle, auch wenn dir die Kasse evtl. etwas anderes erzählt - mehr dazu, wenn sich die Kasse tatslächlich gemeldet hat - ich wünsche dir alles Gute.
Gruss
Czauderna
Verfasst: 22.02.2013, 15:04
von GerneKrankenVersichert
Hallo Depriman,
ich denke, bei deiner Kasse bist du gut aufgehoben und so weit ich weiß, wird dort die sogenannte BSG-Falle nicht angewendet. Czauderna kann dir dazu mehr schreiben.
Ansonsten wünsche ich dir alle Gute, nimm die angebotenen Möglichkeiten wahr, teile das auch deiner Kasse mit und vielleicht gibt es ja andere Medikamente, die dir besser helfen.
Verfasst: 22.02.2013, 23:15
von DEPRIMAN
GerneKrankenVersichert /Czauderna..danke für eure Ratschläge
Werde jetzt erstmal abwarten bis die ersten 6 Wochen rum sind.
Falls sich die DAK in den nächsten 2 Wochen nicht meldet, werde ich da anrufen und nachfragen.
Auch wenn meine KK die BSG Falle nicht anwendet....ich werde penibel drauf achten das kein Tag fehlt wenn mir mein Psychiater die AU Bescheinigung ausstellt !
Werde miich hier immer wieder mal melden und euch erzählen wie meine KK mit mir und meiner Krankheit umgeht....
Bin mir sicher daß es hier auch Menschen gibt, die eine bipolare Störung haben, aber davon nichts wissen bzw. die Krankheit bei ihnen nicht so stark ist wie bei mir und damit besser im Leben klarkommen als ich.
Wünsche euch ein schönes Wochenende.
Verfasst: 22.02.2013, 23:25
von Machts Sinn
Dieser Text wurde auf Wunsch des Nutzers entfernt.
Verfasst: 23.02.2013, 13:39
von GerneKrankenVersichert
Genau, man weiß nie, da das mit der nahtlosen Krankschreibung geltendes Recht ist und die DAK bereits Lehrgeld zahlen musste, als sie nicht darauf achtete und verurteilt wurde, diese Tage ohne Anspruch auf Krankengeld nicht auf die Höchstbezugsdauer anzurechnen.
Das Problem von Machts Sinn und der DAK war allerdings ganz anders gelagert. Lass dich nicht verunsichern. Achte auf die lückenlose Krankschreibung, zur Not vom Notdienst, und dann kann nichts passieren.
Verfasst: 23.02.2013, 21:28
von DEPRIMAN
@ Machts Sinn , GerneKrankenVersichert
danke für eure Hinweise.
Wenn ich also bis zum 2.3 eine AU habe, und dann am 2.3 zu meinem Doc gehe und er mir ab dem 2.3 die Verlängerung ausstellt, dann ist doch alles im grünen Bereich, oder ?
Wäre der AU ab dem 3.3 auch noch ok ?
Und was würde passieren wenn ich an denm Tag nicht zum Doc gehen könnte und erst 1..2..Tage später meine Au bekommen würde..also ab dem 4.3
Welche Probleme würde ich dann mit der DAK bekommen ?
Würden die dann für die 2 Tage kein KG zahlen...oder was würde passieren ?
Wäre interessant zu wissen, da ich im Monat immer mal wieder Tage habe wo ich nicht das Haus verlassen kann. An denen ich zu nichts fähig bin und alles liegen lasse.
Verfasst: 23.02.2013, 21:40
von Machts Sinn
Dieser Text wurde auf Wunsch des Nutzers entfernt.
Verfasst: 23.02.2013, 22:15
von GerneKrankenVersichert
DEPRIMAN hat geschrieben:@ Machts Sinn , GerneKrankenVersichert
danke für eure Hinweise.
Wenn ich also bis zum 2.3 eine AU habe, und dann am 2.3 zu meinem Doc gehe und er mir ab dem 2.3 die Verlängerung ausstellt, dann ist doch alles im grünen Bereich, oder ?
Wäre der AU ab dem 3.3 auch noch ok ?
Und was würde passieren wenn ich an denm Tag nicht zum Doc gehen könnte und erst 1..2..Tage später meine Au bekommen würde..also ab dem 4.3
Welche Probleme würde ich dann mit der DAK bekommen ?
Würden die dann für die 2 Tage kein KG zahlen...oder was würde passieren ?
Wäre interessant zu wissen, da ich im Monat immer mal wieder Tage habe wo ich nicht das Haus verlassen kann. An denen ich zu nichts fähig bin und alles liegen lasse.
Die gefestigte Rechtssprechung ist, dass du spätestens am letzten Tag deiner Krankschreibung zum Arzt musst. Wenn du also bis zum 02.03. krankgeschrieben bist, musst du spätestens am 02.03. wieder zum Arzt, der 03.03. ist zu spät.
Bisher halten sich die Ersatzkassen, zu denen auch die DAK gehört, nicht an diese Rechtssprechung bzw. prüfen es überhaupt nicht nach. Wenn du Bedenken hast, mal einen Termin zu verpassen, rede mit deinem Arzt, dass er auf den Auszahlscheinen immer "bis auf weiteres" und kein konkretes Datum angibt. Dann kann nichts passieren.
Falls die Ersatzkassen sich - auch aufgrund eines BSG-Urteils, mit dem ihnen dieses Nichtprüfen nachteilig ausgelegt wurde - dazu entschließen sollten, auf diesen Daten zu bestehen, müsste die DAK sich ja bei dir melden und du wüsstest, worauf du in Zukunft achten musst.
Verfasst: 23.02.2013, 22:31
von DEPRIMAN
Danke, jetzt weiß ichs genau
Werde dann nächste Woche meinen Arzt drauf ansprechen das er mir die Folge AU und später auf den Ausszahlscheinen (wenn ich diese von der DAK kriege) *bis auf weiteres* drauf schreibt.
Verfasst: 23.02.2013, 22:36
von Machts Sinn
Dieser Text wurde auf Wunsch des Nutzers entfernt.
Verfasst: 23.02.2013, 23:04
von GerneKrankenVersichert
MS, warum verunsicherst du DEPRIMAN schon wieder? Ist dir bei deinem Rachefeldzug nicht klar, dass sich hinter dem Nick höchtwahrscheinlich ein kranker, verunsicherter, von Ängsten geplagter Mensch befindet?
Hier findest du die gefestigte Rechtssprechung:
http://dejure.org/dienste/vernetzung/re ... 024/02%20B
Andere, mir nicht bekannte Rechtsgrundlagen kannst du mir gerne mitteilen.