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Risikoselektion – restriktive Leistungssachbearbeitung
Verfasst: 20.02.2013, 15:24
von Machts Sinn
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Verfasst: 20.02.2013, 16:01
von Czauderna
Hallo,
wer kann das wissen ?? - die DAK ?? - vielleicht hast du ja Glück und man antwortet dir - hast du deshalb den Beitrag hier eingestellt und deine Vermutungen dazu im anderen Forum belassen ??
Ich schaue mir erstmal die Sendung an.
Ob sich die Kasse aufgrund einer Frage eines anonymen Forums-User dazu offiziell äussert - wait and see.
Gruss
Czauderna
Verfasst: 20.02.2013, 20:38
von CiceroOWL
Das Problem wird sich denn spätestens 2014 anders
lösen.
http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... tener.html
Entscheidend anders..
http://www.gkv-spitzenverband.de/presse ... dungen-959
Zum Verband gehören die Barmer-GEK, die Techniker-Krankenkasse (TK), die DAK-Gesundheit, Kaufmännische Krankenkasse KKH, die Hanseatische Krankenkasse HEK sowie die Bremer hkk. Die TK, HEK und die hkk kündigten bereits Bonus-Zahlungen für die Mitglieder an. Schätzungen gehen davon aus, dass der Gesundheitsfonds und die Gesetzlichen Krankenkassen 2012 zusammen mit einem Überschuss von 30 Milliarden Euro abgeschlossen haben.
Verfasst: 21.02.2013, 10:07
von Lohnbuchhalter
hier der link zum Beitrag Risikoselektion bei den Krankenkassen
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/ ... nke-Kassen
Verfasst: 21.02.2013, 11:25
von Machts Sinn
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Verfasst: 21.02.2013, 12:50
von Lohnbuchhalter
Das Problem der Risikoselektion gibt es schon seit über 10 Jahren und hat meiner Meinung nichts mit der letzten Gesundheitsreform oder dem Gesundheitsfonds zu tun (das soll jedoch nicht heißen, dass ich beides befürworte).
Aus unternehmerischer Sicht kann ich das Verhalten der Krankenkassen nachvollziehen, aus menschlicher Sicht ist dies eine Katastrophe und sollte sanktioniert werden.
Jedoch sollte man sich auch die Frage stellen wie es zu sowas kommen kann. Und hier liegt das eigentliche Problem. Warum gibt es für diesen Personenkreis keinen Hoch-Risiko-Pool (ich glaube sowas gab es schon einmal) dieser könnte durch Steuermittel finanziert werden, so würde dann auch die PKV ihren Teil dazu tragen.
Verfasst: 21.02.2013, 13:16
von reallyangry
Sorry, aber wie bitte schön will man dann feststellen, wer in diesen Hochrisikopool hineingehört???
Das Prinzip der GKV ist Solidarität.
Solidarität gibt es in diesem Land nicht. Medizin ist mittlerweile zum "Mehr-Klassen-System" verkommen.
Mit 100%er Solidarität müsste es diesen Pool nicht geben.
Und mit besserer Ursachenforschung bei Krankheiten und Prävention würde es auch auch nicht notwendig sein, einen Hochrisikopool zu schaffen.
Gruß
ReallyAngry
Verfasst: 21.02.2013, 14:08
von roemer70
Jetzt wird schon vom Wegfall der Solidarität gesprochen...
Wenn dem so wäre, gäbe es keine Sozialversicherung mehr. Dann müsste jeder für sich selbst sorgen. Und diejenigen, die dazu nicht in der Lage wären, fielen hintenüber.
Wenn wir den Beitrag hier diskutieren wollen, sollten wir auch in der Realität bleiben.
Fakt ist: Eine Krankenkasse kann nur mit einem Mix aus Kranken und Gesunden existieren. Auch wenn die Beiträge aus dem Fonds kommen, findet zwischen diesen Versicherten noch immer eine Quersubventionierung statt (Solidarprinzip, da ist es).
Was ein Unverhältnis zwischen diesen Gruppen ausrichten kann, haben wir bei den Insolvenzen gesehen.
Fakt ist auch: Gesunde Versicherte haben grds. eine höhere Wechselbereitschaft. Wenn ich also im Wettbewerb nicht aktiv für den Zugang Gesunder sorge, verschiebt sich das Verhältnis meist. Mittel- oder sogar kurzfristige Folge: ein Zusatzbeitrag, der wiederum für ein erhöhtes Kündigungsaufkommen der Gesunden sorgt - ich komme also in eine Abwärtsspirale.
Wer jetzt also anprangert, dass eine Kasse sich über einen gesunden Neukunden mehr freut (und diesen vielleicht auch aktiver umwirbt), versteht die Regularien des Marktes und des Wettbewerbs nicht.
Genau dieser Wettbewerb sichert den Kranken z.B. die Integrierte Versorgung. Oder Satzungsleistungen. Ohne Zusatzbeitrag! Denn welcher Kranke würde den gerne zahlen?
Andererseits sind Auswüchse mit nahegelegten Kündigungen natürlich keinesfalls in Ordnung. Mir sind in meiner Berufslaufbahn bislang keinerlei Fälle untergekommen - weder in meinem Unternehmen, noch bei der Konkurrenz.
Wenn die Repoter also vermuten, dass solche Praktiken die Regel seien, vergessen sie etwas:
Rund 10% der Versicherten verursachen rund 80% der Gesamtausgaben. Bei rund 70 Millionen gesetzlich Versicherten müssten also schon 7 Millionen der Wechsel nahegelegt worden sein. Und das ist nun definitiv Blödsinn!
Also: Jeder Fall ist einer zuviel. Aber die Regel ist es nicht. Und den Untergang der Solidarität sehe ich noch immer nicht.
Verfasst: 21.02.2013, 16:40
von Machts Sinn
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Verfasst: 21.02.2013, 16:56
von roemer70
Mir war bewusst, dass Du dies nicht nachvollziehen willst.
In einer Einheitskasse wäre vor allem das Streben nach Kundenzufriedenheit obsolet. Und das Streben nach niedrigen Verwaltungskosten. Das ist mehr als hinreichend belegt. Ob damit dann eine schöne heile Leistungswelt oder ein restriktiveres Steuern kämen... Hmm... Wenn dann nicht die Kassen die Buhmänner für steigende Beiträge wären, sondern die Politik... Klingt für mich nicht sehr verlockend.
Und was soll überhaupt "sozialrechtlicher Wettbewerb" sein?
Verfasst: 21.02.2013, 17:47
von Machts Sinn
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Verfasst: 21.02.2013, 18:00
von Czauderna
Hallo,
Krankenkasse sind nun mal keine normale Firma und der Wettbewerb, der hier gemeint ist, der findet zwar statt, aber er darf eben nicht zu Lasten des einzelnen Versicherten stattfinden. Es macht einen erheblichen Unterschied ob ich als Kasse A. einen super Zusatztarif anbiete, den eben andere Kasse nicht haben und als Folge davon eben einen Zulauf an neuen Versicherten habe, oder ob ich hingehe und meinen "teuren" Versicherten die Vorzüge der Konkurrenz an Herz lege, um damit meienen Haushalt zu entlasten.
Das erste ist Wettbewerb, das zweite eine Riesensauerei. Dieses Geschäftsgebaren hat nicht nur betroffenen Menschen in erster Linie als
Opfer sondern natürlich auch andere Kassen, die auf diese Art und Weise
eben die kostenträchtigen Neuzugänge erhalten und sich eben nicht wehren können, dürfen und auch wollen. Und immer wieder ist die Frage, wer hat schuld, dass es zu solchen Fällen kommt - die Politik steht da in vorderster
Front und der Rest ist eben Mentalitätssache. Das "Wegloben" von Versicherten an andere Kasse hat mit Wettbewerb nix zu tun, jedenfalls nicht in meinen Augen.
Gruss
Czauderna
Verfasst: 21.02.2013, 18:07
von roemer70
Machts Sinn, nur weil Du zwei Worte zusammenhängst, muss das noch lange keinen Sinn ergeben. Wenn Du Wettbewerb im rechtlichen Rahmen meinst, dann schreib' das einfach!
Wenn Du der Meinung bist, dass der rechtliche Rahmen nicht ausreichend ist, schreib' dieses!
Wettbewerb, der im Rahmen geltenden Rechts abläuft und nicht zulasten der Versicherten geht (siehe auch mein vorletzter Beitrag), ist möglich und die tagtägliche Regel.
Dein erster Satz ist übrigens großer Blödsinn. Wenn Du Dich noch nicht einmal oberflächlich mit dem Thema Wettbewerb befassen magst, sondern nur rein populistisch textest, kannst Du keine Diskussion erwarten. Für Populismus kennst Du bestimmt andere Spielwiesen...
Verfasst: 21.02.2013, 18:53
von Sportsfreund
Hi,
ich kann roemer bei seinem obigen Text nur zustimmen. Die Politik alleine ist aber nicht Schuld. Schließlich wird das Ablehnen von Versicherten wegen Krankenheit usw. ja gesetzlich untersagt. Sie kann aber ggf. an diesem Morbi-RSA etwas drehen, damit hier ein kundenfreundlicherer Ausgleich stattfindet. Hier steht sie in der Verantwortung. Aber gänzlich Beheben läßt sich das wohl nie.
Und noch was zur Vor- und Nach-Gesundheitsfonds-Ära:
Auch vorher schon gab es einen RSA und die Kassen konnten ihre Beitragseinnahmen nicht (voll) behalten. Aber wie wurde damals das Geld verteilt? Lediglich unter Berücksichtigung von Geschlecht, Alter, Erwerbsminderungsrentenbezug.
Jetzt wird viel weitläufiger ausgeglichen. Nämlich zusätzlich unter Berücksichtigung von 80 Krankheitsbildern. Das denke ich doch, dürfte viel genauer ausfallen, also noch der alte Ausgleich.
Aber was ist heutzutage schlimm daran? Ganz einfach. Die Beitragsdifferenzen sind heute in Form von Zusatzbeiträgen. Die werden nicht mehr solidarisch erhoben und diese sieht jeder sofort und jeden Monat von seinem Kto. weggehen. Nicht mehr so wie zuvor über den Lohn direkt. Dadurch wurden die Versicherten viel viel sensibler bzgl. der Preisunterschiede.
Und die betroffene Kasse gerät in einen Abwärtsstrudel wie von roemer schon beschrieben.
Gruß
Sportsfreund
Verfasst: 21.02.2013, 18:54
von Poet
Machts Sinn hat geschrieben:Was will oder kann uns dieser Beitrag sagen?
Wenn sozialrechtlicher Wettbewerb unmöglich ist,
doch nur, dass in der Einheitskasse derartige Idiotie
und alle Überlegungen in diesem Zusammenhang
obsolet sind.
@Machts Sinn: Wir haben bereits in D Systeme mit Einheitskassen ohne verteufelten Wettbewerb mit den bekannten Auswirkungen für die Versicherten: Die Agentur für Arbeit, die Unfallkasse, die Deutsche Rentenversicherung und die Pflegeversicherung.