Krankenkassenforum

Hallo,
ich habe nach einer Reha und einem demensprechenden Gutachten die Teilerwerbsminderungsrente beantragt.
Mein AG hält sich bedeckt was die Weiterbeschäftigung betrifft, er sagte mir, er will erst den Bescheid abwarten und dann könne man Verhandlungen führen. Ich gehe davon aus, dass ich 50% Erwerbsminderungsrente bekomme.
Die Krankenkasse schreibt mich aber ständig an und fragt wie es mir geht, und ob es eine Einigung mit meinem AG gibt.
Ich informierte die KK, dass es noch keine Einigung gibt, da schrieb mir die KK dass ja ab Eingang des Rentenbescheides Arbeitsfähigkeit
für täglich 3 bis unter 6 Stunden besteht.
Was soll/kann ich jetzt machen??? Angenommen die Erwerbsminderungsrente wird zu 50% gewährt und mein AG hat sich aber noch nicht entschieden, oder der AG macht mir ein Angebot, was ich nicht annehmen kann z.B. aus finanziellen Gründen? Ich könnte mir vorstellen, dass mein AG da versucht mich rauszuekeln indem er mir nur ganz wenig bezahlt. Das letzte Angebot meines AG war, auf 50% zu reduzieren aber mit 100% Leistung.
Nun meine Frage!! Denn ich habe Angst plötzlich ohne Bezüge da zu stehen: Kann die KK ab Datum des positiven Rentenbescheids mir sofort die Bezüge streichen, a) auch wenn ich noch krank geschrieben bin b)und/oder es keine Einigung mit dem AG gibt??
Ich weiß dass wenn mein AG nicht mitmacht, dass die Rente sogar in eine Volle umgewandelt werden kann. das hilft mir nichts, ich muss noch arbeiten, das bischen Rente reicht nicht zum Leben.
Über aussagekräftige Antworten wäre ich sehr dankbar, der ganze Druckvon allen Seiten macht mir noch mehr krank. Danke an Alle.

Hallo,
das eine hat mit dem anderen erst mal nichts zu tun. Das Eine ist, du bekommst eine Teilerwerbsminderungsrente und kannst dich mit deinem Arbeitgeber nicht einigen, egal aus welchen Gründen, dann kann es aber nicht so sein, dass die Arbeitsunfähigkeit nur deshalb weiter besteht weil ihr euch nicht einigen könnt.
Das Andere ist die vorliegende Arbeitsunfähigkeit, wenn die trotz Rentenbewilligung weiterbesteht dann muss die Kasse auch weiter Krankengeld zahlen, ein bisschen Arbeitsunfähigkeit gibt es nicht.
Erwerbsminderung hat mit einer Arbeitsunfähigkeit auch nichts direkt zu tun.
Gruss
Czauderna

Hallo,

das ist rechtlich so nicht richtig, was die Kasse macht. Wenn Du weiter arbeitsunfähig bist und die teilweise Erwerbsminderungsrente bekommst, dann wird das Krankengeld um den Zahlbetrag der Rente gekürzt.

Alles andere ist Fallmanagement der Krankenkasse, die halt versucht dich aus dem Leistungsbezug zu bekommen.

Und noch etwas: du kannst ja nichts dafür, dass Dein Arbeitgeber Dir nicht mit einem anderen Job entgegen kommt.

Mein Tipp: Hol Dir Unterstützung (VdK, Anwalt, Gewerkschaft oder auch einem versierten Freund/Bekanntem, dem Du eine Vollmacht gibst). Das wirkt meist, wenn man was nicht so legales vor hat.

LG, Fee

Hallo Kfrankenkassenfee

Und noch etwas: du kannst ja nichts dafür, dass Dein Arbeitgeber Dir nicht mit einem anderen Job entgegen kommt.

Und dieser Umstand begründet den weiteren Anspruch auf Krankengeld ??
Ich denke, dass da eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung schon noch dazugehört, oder ?
Gruss
Czauderna

vielen Dank für die bisherigen Antworten.

Natürlich bin ich krank geschrieben weil ich krank bin und nicht weil es noch keine Einigung mit dem AG gibt.
Aber die KK schrieb wort wörtlich: Es wäre schön, wenn Sie bis dahin die Arbeitszeitregelung mit ihrem Arbeitgeber
klären könnten, da ja ab Eingang des Rentenbescheides Arbeitsfähigkeit
für täglich 3 bis unter 6 Stunden besteht.

Wenn ich das richtig verstanden habe, kann die KK mir das Krankengeld nicht streichen, wenn die Teilrente durch ist, oder? Klar den Anteil den ich Rente bekomme schon, aber ihren Anteil müssen Sie weiter bezahlen solange ich krankgeschrieben bin, oder?
Ich werde nächste Woche den VKD und/oder den Intergrationsfachdienst einschalten. Ein Anwalt wäre auch zu überlegen.

Hallo,
ja sicher solange die Arbeitsunfähigkeit besteht, also nachgewiesen ist solange muss auch Krankengeld gezahlt werden. Wichtig aus meiner Sicht ist für dich genau diesen Nachweis akribisch genau zu führen, also genau darauf achten, dass der Krankengeldauszahlschein immer richtig ausgefüllt wird vom Arzt.
Bevor der Rentenbescheid nicht ergangen ist, kann die Kasse sowieso nichts unternehmen und ich denke, da ist es auch mit einem Anwalt noch zu früh, aber das musst du selbst entscheiden.
Gruss
Czauderna

Meine Teilerwerbminderungsrente ist durch. Ich werde im Noveber 2013 ausgesteuert. Zu meinem Arbeitgeber habe ich längst Kontakt aufgenommen, die Verhandlungen lassen mich schier verzweifeln. Er hat dem Rentenversicherer mitgeteilt, dass er mir eine 50% Stelle zur Verfügung stellen kann. Nun erwartet der RV von mir, dass ich dies an oder ablehne. Ich bin weiterhin AU und 70 Grad Schwerbehindert.
Mein AG bietet mir 50 % aber ich muss annährend fast diesselbe Leistung wie früher bei 100%. Die zu erbringende Leistung wurde also keinesfalls den 50% angepasst. Auch der Hinweis, dass ich diesem Druck nicht mehr gewachsen bin und eine erneute Krankheit bei solch einer Arbeitsleistung schnell zu einem wiederholten Kranksein führt, wird von meinem AG ignoriert. Was passiert wenn ich ablehne? Wenn ich die RV richtig verstanden habe, wird das Ganze dann ans Jobcenter abgegeben. Ich bin aber nicht gekündigt und will auch gar nicht gekündigt werden. Meine Chancen mit 51 Jahren und 70 Schwerbehinderung und Teilerwerbminderungsrente sind nicht die besten auf dem Arbeitsmarkt noch vermittelt zu werden. Mein AG scheint es darauf anzulegen, er bietet mir zwar einen Arbeitsplatz, den ich aber in Teilzeit nicht bewältigen kann. Ich bin so verzweifelt und weiß nicht was ich tun soll, was ich tun kann??!!
Hat mir jemand einen kompetenten Rat? Im Voraus vielen Dank .

Habt ihr einen Betriebsrat, eine Personalvertretung in der Firma?

Wenn nein, solltest Du mal Kontakt mit der Gewerkschaft aufnehmen. Bei einer anerkannten Schwerbehindung steht auch das zuständige Integrationsamt bei Problemen am Arbeitsplatz zur Verfügung.

@andi46: Es ist schier unmöglich, hier als Außenstehender einen Rat zu geben. Das Angebot des Arbeitgebers kann eine ernsthafte Bemühung sein Dich integrieren zu wollen aber auch ein pro forma-Angebot. Woher weisst Du sicher dass die Leistung zu 100% gefordert wird? Arbeitest Du an einem Fließband im Akkord oder so etwas wo es abrechenbare Normen gibt?

Und dann steht für mich über allem die Frage: Was wünschst Du Dir den selbst? Wo soll Deiner Meinung nach die Sache hin gehen?

ich denke mittlerweile auch, dass als Aussenstehender da wenig Rat gegeben werden kann. ich habe heute einen Termin bei einem Fachanwalt gemacht. Die Sache ist komplizierter wie ich sie hier überhaupt beschreiben kann...

@ poet, es ist Provisionsarbeit, u.a. Terminierungen, es gibt einen Bonusplan der das Mindestziel vorschreibt. Es ist nun so, dass ich nicht ganz 100 % erbingen muss bei 50 % Arbeitszeit aber annähernd. Um es deutlich zu machen bei 100% Arbeit werden u.a. 7 Termine verlangt, bei 50 % 6 Termine. Das Tagesziel ist schon schier nicht zu schaffen, und halbtags schon gar nicht. Das weiß der AG auch, aber er sagt, dann müsst ihr halt mehr als 4 Std. arbeiten um euer Ziel zu erreichen... Habe lange genug 50% gearbeitet auf dem Papier aber in Real 70-80% um mein Ziel zu erreichen.

Was ich will ?, ich will eine faire 50 % Arbeitsstelle, mit angepasstem Leistungsziel. Hatte meinen AG auch gebeten mir ein Festgehalt anzubieten, damit der Druck, der mich auch krank gemacht hat weg ist, das hat er abgelehnt. Wäre bereit sehr viel weniger zu verdienen, wenn dieser Provisionsdruck wegfallen würde...

@ brommel, Nein wir haben keinen Betriebsrat oder Personalvertretung.
Das Interationsamt wäre noch ne Option, die hatte ich bereits vor der Reha eingeschaltet gehabt, aber irgendwie ist alles so verfahren...

ich werde nun nächste Woche den Termin beim Anwalt wahrnehmen, dann bin ich hoffentlich etwas schlauer. Danke für eure Infos

Hallo Andi,

Du hast es schon richtig erkannt: Es ist eine schwierige Situation.

Du steuerst im November aus. Also bleibt Dir nichts anderes über als das mit dem 50 %-Job zu versuchen oder Dich weiter krank schreiben zu lassen und dann ins Arbeitslosengeld 1 abzurutschen. Finanziell geht die Schraube in jedem Fall weiter bergab. Für den Fall, dass Du den Job nicht nimmst wirst Du leider bei Hartz 4 landen, wenn Du nicht gerade einen solventen Partner hast.

Und eine volle EM-Rente wird es wohl kaum geben. Mit Anfang 50 ist die Altersrente ewig weit weg. Neues Krankengeld gibt es so schnell auch nicht mehr - eine schlimme Situation.

Aber im Gegensatz zu vielen anderen Menschen in der Situation hast Du wenigstens einen Arbeitgeber, der Dir einen 50 % - Job anbietet. Wenn Du das nicht annimmst, verspielst Du vielleicht eine Chance, die Du in einem oder in 1,5 Jahren bitter bereust, wenn Du im Jobcenter Hartz 4 beantragst ...

Die 70 % Schwerbehinderung bringen Dir erst mit 62 etwas, wenn Du die Altersrente für Schwerbehinderte beantragen kannst. Vorher nützt das relativ wenig, bzw. im Job schützt es Dich vor einfacher Kündigung.

LG, Fee

andi46 hat geschrieben:@ poet, es ist Provisionsarbeit, u.a. Terminierungen, es gibt einen Bonusplan der das Mindestziel vorschreibt. Es ist nun so, dass ich nicht ganz 100 % erbingen muss bei 50 % Arbeitszeit aber annähernd. Um es deutlich zu machen bei 100% Arbeit werden u.a. 7 Termine verlangt, bei 50 % 6 Termine. Das Tagesziel ist schon schier nicht zu schaffen, und halbtags schon gar nicht. Das weiß der AG auch, aber er sagt, dann müsst ihr halt mehr als 4 Std. arbeiten um euer Ziel zu erreichen... Habe lange genug 50% gearbeitet auf dem Papier aber in Real 70-80% um mein Ziel zu erreichen.

Was ich will ?, ich will eine faire 50 % Arbeitsstelle, mit angepasstem Leistungsziel. Hatte meinen AG auch gebeten mir ein Festgehalt anzubieten, damit der Druck, der mich auch krank gemacht hat weg ist, das hat er abgelehnt. Wäre bereit sehr viel weniger zu verdienen, wenn dieser Provisionsdruck wegfallen würde...

@andi: Okay, dann weiß ich ungefähr was Du machst. Gibt es dort auch eine Inbound-Telefonie? Wenn ja, kannst Du eine Versetzung dorthin erwirken?

Aus dem Bauch heraus geurteilt: Bei dieser Art Arbeit wirst Du nicht glücklich, sie bedeutet immer Druck. Der Gesundheit zuliebe würde ich Dir persönlich empfehlen -> sieh zu dass Du von da weg kommst. Bzgl. des Umgangs mit dem AG/Beschäftigungsverhältnis würde ich das gerne mit Dir per PN besprechen wenn Du Interesse hast.