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Psychosomatik

Verfasst: 08.12.2012, 13:11
von reallyangry
Liebe Krankenkassen,
die folgende Feststellung ist einfach genial. Darum: Zahlt bitte für jeden 5ten Patienten lange Therapien damit die Krankheitsursachen nicht wirklich gesucht werden müssen und "wir" uns weiterhin in Selbstbedienungsmentalität bereichern dürfen:

Quelle:
Deutsches Ärzteblatt
Ärzteschaft
Jeder fünfte Patient in der Hausarztpraxis psychosomatisch erkrankt
Freitag, 7. Dezember 2012
Berlin – Auf die Verbreitung psychosomatischer Beschwerden haben die Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM) und das Deutsche Kollegium für Psychosomatische Medizin (DKPM) hingewiesen.
Danach leiden rund zwanzig Prozent aller deutschen Hausarzt- Patienten an körperlichen Beschwerden, für die es keine ausreichende organische Erklärung gibt. Die Symptome der sogenannten somatoformen Störungen reichten von Kopf- oder Rückenschmerzen über Erschöpfung und Atemnot bis hin zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.
„Deren Behandlung ist meist schwierig und kostspielig, denn durchschnittlich dauert es sechs Jahre und bedarf entsprechend häufiger Arztbesuche, bis die Betroffenen eine psychosomatische Behandlung erhalten“, hieß es von den Fachgesellschaften.
Psychische Erkrankungen sind Herausforderung für die Gesellschaft
Laut DGPM und DKPM hat sich das Krankheitsspektrum in Deutschland tiefgreifend verändert. „Psychische und psychosomatische Störungen sind eine Herausforderung für die Gesellschaft und müssen adäquat behandelt werden“, sagte Johannes Kruse, Vorsitzender der DGPM und Direktor die Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Universitätsklinikums Gießen und Marburg. Darauf habe die medizinische Versorgung reagiert und 1990 das eigenständige Fachgebiet der Psychosomatischen Medizin geschaffen.
Die psychosomatische Grundversorgung finde aber zunächst meist in der Hausarztpraxis statt. Wenn diese erste Stufe der Versorgung nicht mehr ausreiche, sei der Spezialist gefragt. Die beiden Fachgesellschaften betonen, der Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sei am umfassendsten in diesem Gebiet weitergebildet.
„Es darf nicht zum Etikettenschwindel kommen, denn nur wo eine qualifizierte Psychosomatische Medizin betrieben wird, darf auch Psychosomatische Medizin drauf stehen“, erläutert Kruse den Standpunkt der DGPM. Der Facharzt für Psychosomatische Medizin gewährleiste diesen hohen Qualitätsstandard, Deutschland habe deshalb in der Versorgung in der Psychosomatischen Medizin eine weltweit führende Rolle. © hil/aerzteblatt.de
(Fettdruck durch mich)
LG
RA

Verfasst: 08.12.2012, 14:07
von Czauderna
Hallo,
ohne Wertung, nur aus 45 Jahren Berufserfahrung - die Zahl der Fälle im Zusammenhang mit dieser Problematik haben sich in den letzten 10 Jahren verdoppelt, wenn nicht sogar verdreifacht.
Gruss
Czauderna

Verfasst: 09.12.2012, 17:37
von BEK-Frust
ich habe die Diagnose somatoforme Schmerzstörung in einer Rehaklinik angehängt bekommen, nur weil ich wegen einer anderen Sache in Therapie bin. :(
Ohne Befunde zu sichten wurde mir gleich gesagt das jeder der mit seinen Knie Probleme hat, hatte eine schlechte Kindheit.
Mir hat das bisher nur Probleme bereitet. Habe mich nicht mehr getraut zum Orthopäden zu gehen obwohl die Schmerzen immer schlimmer wurden seit dem Klinikaufenthalt.
Hatte aber das Gefühl jetzt beweisen zu müssen das da doch was ist und habe ein MRT durchgeboxt. Befund: massive Knorpeleinrisse, Bänderschwäche, Ergussbildung usw.

Verstehe nicht wie schnell man so einen Stempel aufgesetzt bekommt und dann auch noch von einer Orthopädischen Klinik. :evil:

Verfasst: 09.12.2012, 17:58
von Gast
@BEK-Frust: ich muss dir absolut zustimmen. ich hab den Stempel vor 6 Jahren aufgedrückt bekommen. mir gehts von Jahr zu Jahr schlechter. ich musste den Ärzten Lügenmärchen auftischen, um MRT und spezielle Untersuchungen gemacht zu bekommen. herausgekommen sind schwerwiegende organische Erkrankungen, wegen den ich jetzt schwerbehindert und nur noch vermindert erwerbsfähig bin. hätte man das alles früher gemacht und mich nicht für psychosomatisch abgestempelt, dann gänge es mir heute besser. und mal abgesehen davon, ich war in den letzten 6 Jahren auf 3 psychosomatischen Rehas, die natürlich nichts gebracht haben, außer dass der Beitragszahler das zahlen musste. und das nur, weil die Ärzte heute bei weitem nicht mehr so sind wie früher und gleich alles auf die Psyche schieben, ohne weiter auf den Grund zu gehen.

Verfasst: 09.12.2012, 18:21
von BEK-Frust
@Wildwasser, am schlimmsten finde ich, das ich wegen der Klinik jetzt nicht mal eine Umschulung durch bekomme. Die wollten mir ständig einreden das ich es endlich akzeptieren soll das mein Knie komplett OK sei. Dann bräuchte ich auch keine Umschulung und könne wieder meinen Beruf ausüben. SO ungefähr wurde das dann auch noch in den Entlassungsbericht geschrieben. Ach so arbeitsfähig bin ich natürlich auch. Muss beruflich ständig in die Knie, Hocken, Treppensteigen usw. was mir zunehmend schwerer gefallen ist.
Hoffe jetzt das die DRV den MRT Befund akzeptiert und ich die Möglichkeit bekomme um einen neuen Anfang zu starten.