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krankheitsbedingt kündigen - was muss ich beachten?
Verfasst: 30.07.2012, 13:19
von schreiberin
hallo liebes forum,
ich bin seit ostern wegen mittelgradiger depressiver episode und akuter belastungsstörung krankgeschrieben, bekomme seit juni krankengeld. habe seit 20 jahren eine innenohrschwerhörigkeit, für die ich vor 2 wochen auch einen antrag beim versorgungsamt gestellt habe - vermutlich wird es auf einen grad der beeinträchtigung von etwa 30 prozent hinauslaufen. das ganze zieht sich aber bestimmt noch lange hin.
seit 2006 habe ich hörgerate, aber es ging mir schon seit jahren nicht gut mit 2 kindern und dem job als journalistin, dazu privaten problemen (trennung stand im raum). hatte darum und wegen der kinder von 30 auf 24 stunden reduziert und 2009 eine auszeit genommen. dann ab 2010 auf 18 wochenstunden reduziert. trotzdem bin ich ostern dann zusammgebrochen.
bin seitdem in therapie, habe reha beantragt und nehme antidepressiva. es geht mir wieder besser, aber nun steht eine wiedereingliederung an und wenn ich nur daran denke, wird mir schlecht. ich fühle mich diesem job nicht mehr gewachsen und weiß jetzt nicht, was ich zuerst unternehmen soll.
kündigen?
antrag auf eu-rente stellen? denn ich habe ja schon auf eigenen kappe immer weiter reduziert, um die arbeit bewältigen zu können...?
was mache ich mit der wiedereingliederung? von vornherein nicht anfangen oder hingehen und wieder nach hause? gefühlt wird es eh darauf hinauslaufen und ich würde mir einen weiteren zusammenbruch vor den kollegen wirklich gern ersparen
danke für eure infos. ich weiß gar nicht, wo ich jetzt anfangen soll...möchte nicht noch einmal viele tausend eure verschenken, weil ich nicht informiert genug war.
eure schreiberin
Verfasst: 30.07.2012, 13:47
von reallyangry
Hallo Schreiberin,
ich glaube du solltest in ein anderes Forum wechseln, genauer, das Forum "Krank-ohne-Rente".
Ich denke, da kann man dir besser helfen.
Als erste Antwort hier: nicht kündigen!!!!
Rückfrage: Die Wiedereingliederung ist nur sinnvoll, wenn man wirklich davon ausgehen kann, dass sie auch medizinisch vertretbar ist. Sie bedarf der Zustimmung des Arbeitgebers, des Arztes und des Erkrankten.
Auf Grund deiner ersten Schilderung wirkt es eher, als ob hier irgend jemand Druck ausübt, damit du möglichst schnell aus der Krankengeldzahlung rauskommst.
Verfasst: 30.07.2012, 20:08
von schreiberin
hallo reallyangry,
dann poste ich das jetzt nochmal in dem renten-forum. danke für die schnelle antwort.
in der tat ist es so, dass die krankenkasse druck macht. das fing schon im juni an, als es darum ging, ob ich den familienurlaub mitmachen darf oder nicht, was ärztin und therapeutin befürwortet hatten (therapie ruhte ferienbedingt ohnehin). mein eindruck ist, dass die kasse mir einen "deal" andrehen wollte. motto: wir lassen dich fahren und du fängst direkt danach die wiedereingliederung an. darauf habe ich mich aber nicht eingelassen, auch die ärztin war nicht dafür. nun kommt es mir so vor, als wenn die kasse bei ihr druck gemacht hat, weil es bei mir nicht klappt. sie ist zurzeit im urlaub, darum muss ich erstmal abwarten, was sie dazu sagt.
liebe grüße
die schreiberin
Verfasst: 30.07.2012, 21:03
von Czauderna
Hallo,
eine bestimmte Vorstellung wie es weitergehen soll, wirst du aber schon haben, denn wenn dir die Wiedereingliederung schon Angst macht, dann kann man doch davon ausgehen, dass der Arbeitsplatz insgesamt nichts für dich ist - so gesehen läuft es dann auf das Leistungsende wegen Erreichen der Gesamtkrankengelddauer hinaus, und dann ??
Dann kommt Arbeitslosengeld-1 oder Arbeitslosengeld-2 oder eben die Erwerbsminderungsrente.
Von daher hast du wirklich ein Problem.
Dass die Kasse nicht die vollen 78 Wochen Krankengeld zahlen will, ich denke, das hat sich in den Foren schon herumgesprochen - deshalb wurde man offenbar auch dort tätig. Allerdings muss klar gesagt werden, dass es nicht Aufgabe der Kasse ist irgendwelche Einflussnahme auf das Arbeitsverhältnis als solches zu nehmen, die darin gipfelt zu fordern oder nahezulegen das Beschäftigungsverhältnis zu kündigen und sich beim Arbeitsamt zu melden -
das geht meiner Ansicht nach zu weit.
Mein Rat - auf keinen Fall kündigen, sich aber trotzdem mal damit zu beschäftigen wie es denn weitergehen soll, wenn eine Rückkehr an den Arbeitsplatz nicht mehr möglich sein sollte.
Gruss
Czauderna
Verfasst: 30.07.2012, 21:12
von schreiberin
hallo czauderma,
das stimmt, ich habe das gefühl, dieser job ist nichts mehr für mich. ich war ja schon 2009 freiwillig in auszeit (ohne krankengeld etc.) und auch die arbeitszeitreduzierung hat nicht gereicht, das ganze wieder zu schaffen. aber eine gesundheitsbedingte kündigung ist ja sicher etwas ganz anderes als das übliche vorgehen, wenn man den job nicht mehr machen will. kündigen-sperrzeit-neu orientieren.
ich weiß z.b. nicht, ab wann eine eu-rente beantragt werden kann. geht das z.b. auch, wenn ich bereits gekündigt habe? oder sollte ich das vor einer kündigung anstoßen? einen termin bei der deutschen rentenversicherung habe ich erst mitte oktober (eher geht das in hamburg nicht), bis dahin weiß ich nicht, an wen ich mich mit diesen fragen wenden kann. die krankenkasse scheint ja nicht der wahre ansprechpartner zu sein, wenn ich an das bisherige procerede denke
ich finde es auch sehr unglücklich, meinen AG die ganze zeit hinzuhalten, wenn eh für mich klar ist, dass ich nicht mehr wiederkomme.
gruß
die schreiberin
Verfasst: 30.07.2012, 21:58
von Czauderna
Hallo,
eine Beratung durch einen Rentenberater, da muss man auch in Hamburg nicht bis Oktober warten. Jede Krankenkasse verfügt über eine Liste von
Rentenberatern (teilweise sind das auch Mitarbeiter der Kassen selbst), die
im Auftrag der Rentenversicherung Auskunft, Beratung erteilen, aber auch Kontenklärungen vornehmen und Rentenanträge entgegennehmen und weiterleiten. Wenn man nicht unbedingt einen Kassenmitarbeiter haben will, es gibt natürlich auch andere Berater. Die Termine können relativ kurzfristig gemacht werden, teilweise machen die sogar auch Hausbesuche, wenn es gewünscht wird. Die offiziellen Sprechstunden der Rentenversicherung, ja das kann dauern - in meiner Region (Hessen) kommt ein Rentenberater einmal im Quartal ins Rathaus.
Mein Rat, auch wenn du Rente beantragst, nicht vorher kündigen , dein
Arbeitgeber wird es verkraften.
Gruss
Czauderna
Verfasst: 30.07.2012, 22:01
von broemmel
Bist du wegen der Krankheit gleich erwerbsunfähig?
Also Du kannst quasi keine Erwerbstätigkeit ausüben?
Das scheint mir ein Schnellschuss zu sein. Also tief durch atmen, mit den behandelnden Arzt über die Wiedereingliederungreden, über die Erfolgsussichte und was unternommen werden kann damit Du wieder gesund wirst.
Auf jeden Fall nicht kündigen, den AG kostest Du Grad nix
Verfasst: 30.07.2012, 22:26
von Machts Sinn
Dieser Text wurde auf Wunsch des Nutzers entfernt.
Verfasst: 30.07.2012, 22:43
von schreiberin
hallo broemmel,
ich leide seit kindheit unter innenohrschwerhörigkeit, was ich jahrelang mit großer anstrengung ausgeglichen habe und was sich immer weiter verschlechtert hat. antrag zur feststellung des grads der beeinträchtigung läuft auch bereits - hatte ich sicherheitshalber schon einmal gestartet, falls mein AG probleme macht. der hörverlust war im nachhinein sicher mit eine der ursachen, warum ich die arbeitszeit immer weiter reduziert habe. ich denke, in meinem fall wäre wohl wenn, dann eher eine teil-eu gegeben. also eine verminderte arbeitsleistung. und ich möchte nichts falsch machen hinsichtlich eines solchen teil-anspruchs. ist ja auch finanziell nicht unwichtig, um zu entscheiden, wie es vielleicht beruflich weitergehen könnte. denn ich verdiene jetzt ja noch recht gut diesem job. ein "leichterer", weniger anspruchsvoller wird ja sicherlich auch schlechter bezahlt und die frage wäre, womit ich eventuell zusätzlich von der rentenversicherung rechnen könnte.
@czauderma: da werde ich mal nachfragen wegen der rentenberater. der oktobertermin war seitens der deutschen rentenversicherung. direkt mit leuten von der kasse bin ich skeptisch, aber erst einmal versuchen schadet sicher nicht. vielleicht hatte ich bisher auch bloß pech mit "meiner" sachbearbeiterin.
sollte ich denn überhaupt die wiedereingliederung pro forma am ersten tag starten oder es von vornherein lassen? ich kann es leider erst direkt am tag vor dem start mit der ärztin besprechen, da sie zurzeit im urlaub ist
gruss
Verfasst: 01.08.2012, 09:13
von Czauderna
schreiberin hat geschrieben:hallo broemmel,
ich leide seit kindheit unter innenohrschwerhörigkeit, was ich jahrelang mit großer anstrengung ausgeglichen habe und was sich immer weiter verschlechtert hat. antrag zur feststellung des grads der beeinträchtigung läuft auch bereits - hatte ich sicherheitshalber schon einmal gestartet, falls mein AG probleme macht. der hörverlust war im nachhinein sicher mit eine der ursachen, warum ich die arbeitszeit immer weiter reduziert habe. ich denke, in meinem fall wäre wohl wenn, dann eher eine teil-eu gegeben. also eine verminderte arbeitsleistung. und ich möchte nichts falsch machen hinsichtlich eines solchen teil-anspruchs. ist ja auch finanziell nicht unwichtig, um zu entscheiden, wie es vielleicht beruflich weitergehen könnte. denn ich verdiene jetzt ja noch recht gut diesem job. ein "leichterer", weniger anspruchsvoller wird ja sicherlich auch schlechter bezahlt und die frage wäre, womit ich eventuell zusätzlich von der rentenversicherung rechnen könnte.
@czauderma: da werde ich mal nachfragen wegen der rentenberater. der oktobertermin war seitens der deutschen rentenversicherung. direkt mit leuten von der kasse bin ich skeptisch, aber erst einmal versuchen schadet sicher nicht. vielleicht hatte ich bisher auch bloß pech mit "meiner" sachbearbeiterin.
sollte ich denn überhaupt die wiedereingliederung pro forma am ersten tag starten oder es von vornherein lassen? ich kann es leider erst direkt am tag vor dem start mit der ärztin besprechen, da sie zurzeit im urlaub ist :-(
gruss
Hallo,
schwer, da einen Rat zu geben - ich würde es zumindest probieren, allein um damit deinen "guten Willen" zu zeigen - wenn es nicht geht, dann brichst du nach Rücksprache mit deinem Arzt die Massnahme ab.
Gruss
Czauderna