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Muss ich in die PKV?

Verfasst: 11.04.2012, 13:36
von miri-kiri
Hallo Zusammen,

ich beginne demnächst einen Job auf Honorarbasis. Mein zukünftiger Arbeitgeber meinte nun ich müsse mich als Selbständige in einer PKV versichern. Stimmt das? Also das Gehalt ist nicht über dieser Grenze und meines Erachtens nach kann doch zumindest wählen, oder?

Liebe Grüße
Miri

Re: Muss ich in die PKV?

Verfasst: 11.04.2012, 13:38
von Czauderna
miri-kiri hat geschrieben:Hallo Zusammen,

ich beginne demnächst einen Job auf Honorarbasis. Mein zukünftiger Arbeitgeber meinte nun ich müsse mich als Selbständige in einer PKV versichern. Stimmt das? Also das Gehalt ist nicht über dieser Grenze und meines Erachtens nach kann doch zumindest wählen, oder?

Liebe Grüße
Miri
Hallo,
nein, ein Wechsel in die PKV. ist nicht notwendig.
Die Versicherung kann natürlich auch in der bisherigen GKV-Kasse
erfolgen. Am besten - hingehen und sich dort beraten lassen, auch was die Frage betrifft ob tatsächlich eine "hauptberufliche Selbständigkeit" vorliegt.
Gruß
Czauderna

Verfasst: 11.04.2012, 13:39
von anton5
Hi,

nein, du musst dich nicht zwingend privatversichern. Du hast die Wahl zwischen PKV und freiwilliger GKV. Würde dir aber die freiwillige empfehlen.

PS: Die Grenze die du vermutlich meinst, heißt JAEG (Jahresarbeitsentgeltgrenze), hat aber hiermit nichts zu tun.

Verfasst: 25.06.2012, 17:30
von Tashina
Es ist richtig, als Selbständige hast Du die Wahl zwischen freiwilliger gesetzlicher KV und PKV.

Hier pauschal die freiwillige GKV zu empfehlen, ist jedoch Unsinn, da die GKV nicht nur schlechtere Leistungen beinhaltet, sondern dazu auch in vielen Fällen teurer ist als die PKV.

Eine individuelle Beratung bei einem unabhängigen Spezialisten bringt Licht ins Dunkle und ermöglicht eine fundierte Entscheidung.
Für eine konkrete Auskunft stehe ich gern zur Verfügung.

Verfasst: 25.06.2012, 17:33
von broemmel
Ich hoffe mal das sich jetzt mehr Leute beim Moderator melden.

Sind die Adressen im Aussendienst ausgegangen?

Verfasst: 25.06.2012, 17:40
von Czauderna
Hallo,
in einem solchen Forum so platt fuer sich
und dann auch fuer die PKV zu werben,
wer soll denn darauf hereinfallen ?
Ein allgemeiner Hinweis, dass auch eine PKV-Versicherung
waere dem Anspruch dienlicher gewesen
Gruss
Czauderna

Verfasst: 25.06.2012, 19:18
von Tashina
Hallo Czauderna,

wenn Du meinen Beitrag aufmerksam gelesen hättest, hätte Dir auffallen können, dass ich keineswegs ausschließlich für die PKV geworben habe.

Ich finde es lediglich fahrlässig, in diesem Forum pauschal von der PKV abzuraten, ohne die konkreten Hintergründe der betreffenden Person zu kennen.
Die Entscheidung für die GKV oder die PKV ist von zu vielen Faktoren abhängig, um derart oberflächlich behandelt zu werden. Ich unterstelle hier einfach, dass jeder, der vor einer solchen Entscheidung steht, mit dieser auch langfristig zufrieden sein möchte.

Für manche Dinge braucht man einfach einen Spezialisten. Oder würdest Du Dich bei einem schweren Nierenleiden mit dem Hausarzt oder gar der Auskunft eines fachlichen Laien zufrieden geben?

Verfasst: 25.06.2012, 23:48
von roemer70
Hallo Tashina,

Sinn und Zweck dieses Forums sind aber Meinungsaustausch und Hilfestellung - nicht die Alternative zum Leadkauf.
Wenn Du also Dein Fachwissen unter Beweis stellen möchtest, dann tu' es doch so wie der Rest der Nutzer - kostenlos und ohne Gewinnerzielungsabsicht!

Gruß
roemer70

Edit:
Kleine Ergänzung: Die beste Werbung in eigener Sache machst Du in diesem Forum mit gehaltvollen Beiträgen. Und darauf freue ich mich schon. :)

Verfasst: 26.06.2012, 11:42
von Tashina
Hallo Roemer70,

die Entscheidung für die freiwillige gesetzliche oder die private Krankenversicherung will gut überlegt sein, da sie in der Regel auf lange Sicht erfolgt.

Im Rahmen eines solchen Forums zu einzelnen Fachfragen Stellung zu nehmen, ist kein Problem. Umfassende Hilfestellung ist jedoch nur möglich, wenn die Situation des Einzelnen genau *** wird. Ich nehme mal an, dass hier niemand öffentlich Fragen zu seinem Gesundheitszustand, seiner Bonität o.ä. beantworten möchte.

Kein Arzt stellt eine Diagnose, ohne seinen Patienten genau untersucht zu haben. Genausowenig kann ein verantwortungsvoller freier Makler beraten, ohne seinen Kunden zu kennen.

Verfasst: 26.06.2012, 12:02
von broemmel
Also kommen von Dir keine gehaltvollen Beiträge?
Oder wie soll ich das verstehen?

Verfasst: 26.06.2012, 12:07
von Tashina
Hallo Broemmel,
welche konkrete Frage hast Du?

Verfasst: 26.06.2012, 12:32
von broemmel
Ich hab keine Frage, eher eine Hoffnung.

Nämlich das kein weiteres "plattes Werben" für die PKV erfolgt.

Es ist nämlich ein Unterschied ob man wirbt oder neutral Auskünfte erteilt. Und den Unterschied sehe ich bei Deinen Posts nicht.

Verfasst: 26.06.2012, 13:09
von roemer70
Hallo Tashina,
Hier pauschal die freiwillige GKV zu empfehlen, ist jedoch Unsinn, da die GKV nicht nur schlechtere Leistungen beinhaltet, sondern dazu auch in vielen Fällen teurer ist als die PKV.
diese Aussage aus Deinem ersten Beitrag gehört zu den Äußerungen, die ich schon zu oft auseinandergepflückt habe. Denn sie ist nichts anderes als (sorry!) Marketing-Blabla, das Vermittlern in den ersten Stunden eingetrichtert wird. Ich kenne zahlreiche Makler (nicht Vermittler oder Mehrfachagenten), denen bei solchen Äußerungen der Kragen platzt. Das würde hier aber den Rahmen sprengen.

Dass eine umfassende Beratung nur in Kenntnis aller Umstände möglich ist, wird keiner bestreiten. Nur steht am Ende einer solchen Beratung eine Tarifempfehlung - und darum geht es hier grds. nie. In diesem Thread hier war die Fragestellung z.B. "Muss ich in die PKV oder kann ich auch in der GKV bleiben?" Das lässt sich auch so beantworten.

Wenn jemand eine konkrete (Krankenvoll-)Tarifempfehlung sucht, wird er hier nicht glücklich werden - das kriegen die Fragesteller auch gleich mitgeteilt. Wenn er aber für andere Dinge Hilfestellung sucht, werden wir hier im Rahmen unserer Kenntnisse und Erfahrungen tätig. Und wenn weitere Angaben nötig sind, erfragen wir diese oder spielen mehrere Szenarien durch. Nur dann ist auch ein Mehrwert für andere Leser gegeben.

Wenn Du also Dein Fachwissen einbringen und uns andere Standpunkte aufzeigen willst, sind wir gespannt.

Gruß
roemer70

Verfasst: 26.06.2012, 18:34
von Tashina
Danke Roemer70,

jetzt weiß ich endlich, wo Dein/Euer Problem liegt. Mein Problem lag in folgender Aussage eines anderen Teilnehmers: Nein, du musst dich nicht zwingend privatversichern. Du hast die Wahl zwischen PKV und freiwilliger GKV. Würde dir aber die freiwillige empfehlen."

Auf welcher Grundlage??? Marketing für die GKV??? :)

Vielleicht helfen diese Ausführungen weiter:
Möglichkeit 1: freiwillige GKV
Gründer mit staatlicher Förderung (Gründungszuschuss/Eingliederungshilfe) zahlen einen Mindestmonatsbeitrag in Höhe von ca. 224 €, und Gründer/Selbständige ohne Förderung zahlen einen Mindestmonatsbeitrag in Höhe von ca. 336 €. Die GKV unterstellt dabei ein Einkommen von ca. 1300 €/Monat bei Gründern mit Förderung und bei Selbständigen jenseits der Gründungsphase ein Einkommen von ca. 1900 €/Monat. Übersteigt mein Einkommen diese Werte muss ich nach Einreichen meines Steuerbescheides bei der GKV mit einer Nachzahlung rechnen. Da die Monatsbeiträge für die GKV sich nach dem Einkommen bemessen und man als Selbständiger oft kein regelmäßiges und kalkulierbares Einkommen hat wie ein Angestellter mit einem konstanten Monatslohn, sind also auch bei den Beiträgen zur GKV von Jahr zu Jahr Schwankungen einzuplanen. Da die Beiträge infolge des Steuerbescheids erst im Folgejahr angepasst werden können, kann es passieren, dass ich in einem aktuell schlechten Geschäftsjahr hohe Beiträge zahlen muss, weil es im Vorjahr gut lief. Umgekehrt zahle ich dann im Folgejahr natürlich wieder niedrige Beiträge.
Ich brauche als Gründer also ein gutes finanzielles Polster, um solche Schwankungen auszugleichen.

Möglichkeit 2:
Für einen gesunden Mann mit 30 liegt der Monatgsbeitrag zur PKV in einem guten Tarif für Selbständige zwischen 140-210 € (je nach Leistungswünschen). Für eine gesunde Frau mit 30 liegt er zwischen 230-280 €. In der PKV gibt es keine gehaltsabhängigen Schwankungen, sondern einen kalkulierbaren Beitrag, der im Abstand von mehreren Jahren immer wieder angepasst wird. Diese Beitragsanpassungen bewegen sich bei guten Gesellschaften im unteren einstelligen Rahmen, sind also überschaubar.
Wenn die Dinge ganz schlecht laufen, schlimmstenfalls also das Geschäft aufgegeben und Hartz IV beantragt werden muss, übernimmt das Jobcenter den PKV-Beitrag in Höhe von derzeit ca. 290 €. Bei o.g. Beispiel würde der KV-Beitrag also komplett übernommen werden.
Im o.g. Beispiel sprechen also mehrere Gründe für eine PKV.

Vermutlich habe ich nun wieder Wasser auf die Mühlen der renitenten PKV-Gegner gegossen, möchte aber nochmals darauf aufmerksam machen, dass es sich hier nur um EIN Beispiel handelt. Die Erfahrung zeigt, dass bereits viele Mittzwanziger unter gesundheitlichen Einschränkungen leiden oder durch andere persönliche Faktoren in der PKV nicht versicherbar sind. Auch die Familienversicherung ist häufig ein Argument, dass für die GKV spricht.

Verfasst: 26.06.2012, 21:15
von Lady Butterfly
Marketing für die GKV???
du musst nicht immer von dir auf andere schließen (in jedem deiner Beiträge lese ich das Angebot einer individuellen Beratung)
Für einen gesunden Mann mit 30 liegt der Monatgsbeitrag zur PKV in einem guten Tarif für Selbständige zwischen 140-210 € (je nach Leistungswünschen). Für eine gesunde Frau mit 30 liegt er zwischen 230-280 €. In der PKV gibt es keine gehaltsabhängigen Schwankungen, sondern einen kalkulierbaren Beitrag, der im Abstand von mehreren Jahren immer wieder angepasst wird. Diese Beitragsanpassungen bewegen sich bei guten Gesellschaften im unteren einstelligen Rahmen, sind also überschaubar.
Wenn die Dinge ganz schlecht laufen, schlimmstenfalls also das Geschäft aufgegeben und Hartz IV beantragt werden muss, übernimmt das Jobcenter den PKV-Beitrag in Höhe von derzeit ca. 290 €. Bei o.g. Beispiel würde der KV-Beitrag also komplett übernommen werden.
Im o.g. Beispiel sprechen also mehrere Gründe für eine PKV.
diese "Billig-Tarife" werden zwischenzeitlich selbst von der PKV kritisiert - zum einen, weil die günstigen Beiträge nicht auf Dauer haltbar sind und die immensen Beitragssteigerung führen zu einer negativen Berichterstattung. Zum anderen fehlen zu viele Leistungen. Auch werden viele Menschen angesprochen, die nicht zu den eigentlichen Zielkunden der PKV gehören - Selbständige, die sich Monat für Monat eben so über Wasser halten können.

der nächste Kritikpunkt ist: die meisten bleiben weder dreissig noch gesund. Und dies führt zu Beitragssteigerungen. Wenn dann noch Familie und Krankheiten dazu kommen, wird's schnell teuerer - häufig zu teuer. Oft genug erlebt (leider).

ich nenn die PKV ganz gern eine Schön-Wetter-Versicherung: klasse, wenn man jung und gesund ist und über ein hohes Einkommen verfügt.

die GKV zeigt ihre Stärken dagegen erst bei Gewitter und Sturm: sie hat ein umfassendes Leistungsangebot und wenn es schlecht läuft und das Einkommen knapp wird, passt sie sich den Verhältnissen an - bis hin zur Beitragsfreiheit bei Krankengeldbezug.

Gruß Lady Butterfly