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Brustkrebs, Brustverkleinerung, Amputation
Verfasst: 22.11.2011, 21:45
von test
Hallo zusammen,
eine Bekannte hat folgendes Problem: nach Brustkrebsdiagnose wurde eine Brust teilentfernt. Die Patientin wollte danach die zweite Brust verkleinern lassen zwecks Größenangleichung. Hat die Kasse abgelehnt. Daraufhin hat sie sich entschieden für eine komplette Amputation der Brüste, weil die Ärzte aufgrund genetischer Vorbelastung maximales CA-Risiko festgestellt haben.
Frage: muss die Kasse die Kosten tragen? Vermutung ist: es handelt sich -mindestens bei der Amputation der gesunden Brust- nicht zwingend um Krankenbehandlung, oder???
Vielleicht kann jemand sogar noch Auskunft geben, ob die Kasse die Reduktion der gesunden Brust hätte tragen müssen.
Beim ersten Besuch der KK konnte der Bekannten keine Kostenzusage erteilt werden mit der Begründung, man müsse sich erstmal schlau machen.
Verfasst: 22.11.2011, 22:01
von Czauderna
Hallo,
da verstehe ich die Kasse bzw. den MDK nicht so ganz - wenn aufgrund einer CA-Erkrankung die Kasse die Kosten einer Brustkorrektur quasi als Selbstverständlichkeit übernimmt, dann ist es, zumindest für mich, doch logisch, dass die andere Brust "angepasst" werden muss, das ist für mich ein Vorgang.
Von daher hätte die zweite Frage eigentlich nie auftauchen dürfen, aber es ist dann auch wieder logisch, dass die Kasse sich da erst recht ziert, denn würde sie dazu ja sagen, macht die Ablehnung der "Anpassung" erst recht keinen Sinn.
Mein Rat - noch einmal auf dieser Basis mit der Kasse sprechen und ggf. Einsichtnahme in das MDK-Gutachten verlangen. Auch wenn die Kasse entscheidet, wäre es hier meiner Meinung nach völlig daneben wenn die Kasse keinen MDK eingeschaltet und direkt abgelehnt hätte.
Gruss
Czauderna
Verfasst: 22.11.2011, 22:41
von test
Danke! ob es ein MDK-Gutachten gibt, muss ich erstmal in Erfahrung bringen.
Gibt es zur Kostenübernahme irgendwelche Muster, auf die man sich berufen kann oder andere Regeln unterhalb der Gesetzesebene?
******
bei der Gelegenheit: 'n echt cooles Forum!! superschnell brauchbare und qualifizierte Info.
******
Verfasst: 23.11.2011, 19:16
von Krankenkassenfee
Hallo,
warum wird denn kein Brustaufbau angetrebt?
Was die prophylaktische Amputation angeht sehe ich sehr schlechte Chancen. Der MDK bzw. aus ärztlicher Sicht wird argumentiert, dass bei einer derartigen OP nicht sämtliches Brustgewebe entfernt werden kann. Und beim zurückbleibenden Gewebe kann sich genausogut Krebs bilden.
LG, Fee
Brust-OP
Verfasst: 24.11.2011, 09:01
von Betty
Hallo,
hier ist Betty.
Als betroffene Mamma-Ca.-Patientin würde ich deiner Bekannten empfehlen, sich die Meinung von anderen Ärzten einzuholen. Es gibt für solche Sachen spezielle Brustzentren. Ich wurde im Brustzentrum Saar operiert. Diese Fachleute sind auch in solchen KK-Angelegenheiten bestens geschult u. auf dem neuesten Stand. Keine KK wird hurra schreien, wenn ein Patient mit solchen Anfragen kommt.
Ich würde anstatt einer Brustverkleinerung eher zu einem Brustaufbau raten. Bei einer Verkleinerung wird gesundes Gewebe entfernt und vielleicht auch anderes Gewebe, was noch gutartig ist, eventl. beschädigt.
Wurden bei der OP Wächterlymphen entfernt? Hat der Krebs schon weiter gestrahlt?
In diesem Falle ist Beratung durch kompetente Ärzte sehr wichtig, bevor man bei der KK etwas erzwingen möchte. Weiter würde ich Kontakt zu einem Betroffenkreis suchen. Dort erfährt man meistens die besten Ratschläge. Denn diese Frauen haben die Praxis erlebt u. den Kampf mit den KK hinter sich gebracht. Deiner Bekannten alles Gute.
LG
Betty
Verfasst: 24.11.2011, 11:36
von test
Danke für die guten Hinweise,
die KK hat die Übernahme der Kosten telefonisch erklärt. Ob prophylaktische Amputation, Rekonstruktion oder, oder? Es ist halt wesentlich der Angstfaktor, verursacht durch die scheinbar erhebliche genetische Konstellation. Ich denke, die Entscheidung der Patientin entzieht sich dann auch jeder "objektiven" Wertung. Ärzte und Andere können halt nur mehr oder minder qualifizierte Empfehlungen aussprechen. Mit den Entscheidungen umgehen muss nur Eine: die Patientin.
Also danke noch mal an dieser Stelle!
PS: die Hinweise von Betty gebe ich sehr gern weiter!
Verfasst: 05.04.2012, 14:55
von annelens
hallo,
also ich leide auch schon seit jahren an meinen zu großen brüsten. ich hab hab vor allem massive rückenschmerzen. ich hab nächste woche einen beratungstermin bei dr galla. aesthetikum.com kennt ihr den vielleicht? da wird dann auch geklärt ob meine kk die kosten übernimmt. das ganze macht mich echt fertig... lg
Verfasst: 06.04.2012, 09:57
von Krankenkassenfee
Hallo,
es wäre sinnvoll, wenn Du einen eigenen Thread eröffnest, oder der Admin das verschiebt. Das Problem ist nämlich ein ganz anderes.
Die Welt ist leider nicht so einfach, dass Rückenschmerzen nur von zu großen Brüsten kommen. Und sollte eine medizinische Indikation zur Brustverkleinerung gestellt werden, dann wird der Eingriff auch nur in Vertragseinrichtungen bezahlt. z.B. einem Vertragskrankenhaus.
Bei solchen Homepages, wie Dein Link, ist es sehr uneigennützig, dass die Dich unterstützen
Nun mal von Frau zu Frau, Brüste lassen sich oft schon durch Gewichtsreduktion verkleinern. Denn wer übergewichtig ist, hat auch in der Regel größere Brüste -und oft auch Rückenschmerzen. Rückenschmerzen lassen sich also nicht nur durch ein Normalgewicht positiv beeinflußen, sondern auch durch gezielten Muskelaufbau und Training. Wenn das alles erfolgt ist, und die Rückenschmerzen nachweislich durch die ungleiche Gewichtsverteilung bedingt ist, dann stehen die Chancen ganz gut.
Um also Dein Ansinnen erfolgreich durchzusetzen, brauchst Du Atteste eines Orthopäden (nicht eines plastischen Chirurgen), eines Krankengymnasten, Nachweise z.B. vom Rehasport oder med. Fitness-Studios. Zusätzlich Größen-und Gewichtsangaben incl. Fotos.
LG, Fee
Verfasst: 06.04.2012, 10:34
von Czauderna
Hallo,
kann die Ausführungen von der Krankenkassenfee nur unterstreichen, auch, dass es sich hier um ein ganz anderes Problem handelt und deshalb in diesen "Thread"
nicht hinein passt.
Gruss
Czauderna