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WDR sucht Betroffene von Leistungskürzungen
Verfasst: 29.08.2011, 09:00
von matfuchs
Hallo,
für die Sendung "markt" im WDR Fernsehen recherchieren wir gerade zum Thema "Leistungskürzungen durch gesetzliche Krankenkassen". Dazu suchen wir Patienten, denen bestimmte Therapien nicht mehr bezahlt werden oder andere Auslagen (z.B. Fahrtkosten) nicht mehr erstattet werden. Wenn Ihnen so etwas passiert ist oder Sie über einen solchen Fall berichten können, würden wir uns über eine Meldung freuen, entweder per PN oder an
Matthias.Fuchs1@fm.wdr.de
Viele Grüße,
Matthias Fuchs
WDR Fernsehen
Sendung "markt" im WDR
Verfasst: 30.08.2011, 00:01
von Betty
Hallo,
hier ist Betty.
Ich werde mich bei Ihnen per E-Mail an Sie wenden. Sie können meine Geschichte in diesem Forum schon vorab einlesen.
Gruß
Betty
Verfasst: 30.08.2011, 19:24
von Carola
Macht mal lieber ein Bericht über die Einsparungen die Krankenkassen
durch Ungerechtfertigte Krankengeldeinstellungen, Drohungen, und Lügen
am Telefon erziehlen.
Sie brauchen sich nur ein wenig durchlesen im Forum, ist bestimmt mit sicherheit nur die Spitze des Eisberges.
Jede, bzw. viele Krankenkasse verkaufen ihre Seele um die 8 Euro Zusatzbeitrag mit allen Mitteln zu verhindern.
lg Carola
Verfasst: 30.08.2011, 21:27
von CiceroOWL
wdr.de/themen/ratgeber/krankenkassen100.html
Es gebe einen großen Anteil junger Frauen, deren Schwanger- und Mutterschaft zu hohen Ausgaben führe. "Früher sind Beitragserhöhungen kaum aufgefallen, weil sie automatisch vom Lohn abgezogen wurden", meint der Gesundheitsexperte Wasem. Heute kommt ein Brief von der Kasse, wenn sie einen Zusatzbeitrag will. "Durch solch ein Schreiben fällt die Erhöhung auf. Sie ist extrem merklich. Vor allem junge gesunde Mitglieder, die die Kasse nur als Beitragsstelle erleben, wechseln dann zu einer ohne Zusatzbeitrag."
Man kann es für den Einzelfall natürlich negativ sehen, aber es ist in jedenfall eine Einzelfallentscheidung. Es dürfte ab klar sein das wenn im allgemeinen die Beitragsgrundlagen schwinden, auch darüber nachgedacht werden muss ggf ein stukturriertes Leistungsmanegement durchgeführt werden muss.
tagesspiegel.de/politik/dauerkrank-und-teuer-es-geht-auch-anders/4205442.html
Verfasst: 30.08.2011, 21:47
von Krankenkassenfee
Hallo,
ich würde mich freuen, wenn der WDR die Fälle sauber recherchiert. Denn wer hier quer durchs Forum liest, bekommt leicht den Eindruck, dass es nur ungerechtfertigte Krankengeldbeendigungen gibt.
Es sollte auch in Erwägung gezogen werden, dass es rechtmäßige Krankengeldbeendigungen gibt.
Und die GKV ist keine Vollkaskoversicherung. Die Gesetze, nach denen noch heute gearbeitet wird, die sind mitunter 130 Jahre alt. Und die kennen nur: Es besteht Anpruch oder es besteht kein Anspruch. Wäre günstiger wenn, das gibt es eben nicht.
Ausserdem gibt es das Wirtschaftlichkeitsgebot, welches eben den Spielraum eingrenzt. Nicht jedes z.B. begehrte Hilfsmittel entspricht diesem, auch wenn das schwer nachzuvollziehen ist.
Trotzdem glaube ich auch, dass es bestimmt irgendwo Wllkür oder Grauzonen gibt. Und hier ist den Versicherten es eine Hilfe, wenn sich jemand ihrer annimmt.
Insofern bin ich gespannt auf die Reportage.
LG, Fee
Verfasst: 30.08.2011, 22:26
von Nassauer
Hallo Leute,
besonders interessant wäre vor allem, wenn man einmal genauer unter die Lupe nimmt, welche Argumente teilweise für die Beendigung des KG herhalten müssen.
Und spannend wäre auch die Lektüre von Briefen, die manche KK an ihre Versicherten schickt.
Mancher, der hier schreibt, hätte da sicher einiges in Reserve ...
LG N.
kein Reservist
Verfasst: 31.08.2011, 10:04
von kronk
Mal abgesehen von den Einzelschicksalen, über die wir hier nachlesen können, kann es keine Kasse allen recht machen.
Wird ein Zusatzbeitrag erhoben, wird geschimpft, und siehe da, wird ein Zusatzbeitrag vernmieden, wird auch geschimpft.
Es wird nun mal leider nie eine KK "Wünsch-dir-was" geben...so schön das auch wäre.
Daran wird auch kein TV-Bericht etwas ändern.
Davon abgesehen wünsche ich mir auch, dass vernünftig recherchiert wird, denn bei allem Respekt...bei den meisten Berichten wird einem als Kassenmitarbeiter übel. Es werden Tatsachen falsch ausgelegt, halbe Wahrheiten erzählt, Hintergrundinfos gar nicht erläutert und immer auf die bösen Kassen geschimpft. Dass man als Versicherter auch eine Mitwirkungspflicht hat, die man auch auf die eigene Gesundheit beziehen kann und dass man nun mal auch eine gewissen Eigenverantwortung hat, wird heute gerne vergessen...das Anspruchsdenken so einiger Leute lässt zumindest darauf schliessen.
Mir sind die meisten Berichte viel zu einseitig. Mißstände aufzudecken ist ja gerechtfertigt und "Bürokratie-Opfer" sind wirklich bedauernswert und bedürfen wirklich Hilfe, aber ...um es mal übertrieben zu formulieren....wenn ich mir einen Porsche zulegen will, kann ich auch nicht erwarten, dass mir andere Leute den bezahlen.
Ich hoffe, ich habe damit keinem auf die Füße getreten und bin sehr gespannt und wünsche all denjenigen, die tasächlich mit unrechtmässigen Leistungskürzungen/-verweigerungen zu kämpfen haben und darüber hinaus auch noch mit unverschämten Sachbearbeitern zu kämpfen haben, dass ihnen geholfen wird. Heutzutage muß man leider hart kämpfen und ich wünsche allen Betroffenen die Stärke dazu.
Verfasst: 31.08.2011, 10:07
von CiceroOWL
Dem kann ich nur zustimmen.
Deutschland lebt in vielen Bereichen über seine Verhältnisse. Dies wird inzwischen von führenden Politikern mit der Forderung anerkannt, dass in Zukunft in den öffentlichen Haushalten die Einnahmen die Ausgaben bestimmen sollen. Gleiches wird in Zukunft auch für Sozialsysteme gelten und damit auch für die Gesetzliche Krankenversicherung“, so Prof. Fritz Beske, Leiter des IGSF Kiel, bei der Vorstellung von zwei neuen Studien des Instituts.
„Die Medizin kann mehr leisten als eine solidarische Krankenversicherung bei begrenzten Mitteln finanzieren kann. Bisher waren Einnahmen und Ausgaben der GKV am Bedarf orientiert. Es ist jedoch nicht mehr alles für alle finanzierbar. Priorisierung und Rationierung werden Methoden der Wahl.“
Der demografische Wandel, bei dem in Zukunft immer weniger Jüngere für immer mehr Ältere arbeiten und zahlen, sowie der medizinische Fortschritt werden nach den Berechnungen des Instituts dazu führen, dass die finanzielle Belastung derer, die arbeiten, zunehmen wird. Der Beitragsatz von heute 14,9 Prozent könnte auf mehr als das Dreifache steigen.
„Von entscheidender Bedeutung für Reformen ist als erster Schritt die öffentliche Anerkennung der auf die Gesundheitsversorgung zukommenden Probleme durch die Politik. Der mündige Bürger will die Wahrheit kennen, denn letztlich muss die Gesellschaft entscheiden, wie viel an Gesundheitsversorgung sie sich solidarisch leisten kann und leisten will, wie dies finanziert werden soll und was der Einzelne darüber hinaus selber leisten kann und will. Solidarität erfordert Realismus.“
igsf.de/html/pm98-100.HTM
15. September 2010
Neugestaltung der Gesetzlichen Krankenversicherung:
Solidarität erfordert Realismus
Verfasst: 31.08.2011, 10:25
von kronk
"Solidarität erfordert Realismus". Welch wahre Aussage!!! Mit diesen Worten würden sich so viele anstrengende Gespräche abkürzen
Das gefällt mir !!!
Verfasst: 31.08.2011, 10:37
von CiceroOWL
Stammt nicht von mir, aber trifft den Nagel auf den Kopf.
Blut Schweiß Tränen Mühsal das sind die Aussichten. alles andere ist Augenwischerei.
Alle medizinischen Versorgungsbereiche, gleichgültig ob in der Zuständigkeit der GKV, der Pflegeversicherung oder der Rentenversicherung, sind Konkurrenten um finanzielle Mittel und um Fachkräfte. Dies ist heute schon so. Es wird sich weiter verschärfen
24. Februar 2011
Wer wird in Zukunft pflegen und zahlen?
igsf.de/html/pm98-100.HTM
Verfasst: 03.09.2011, 13:33
von hammer62
Ich würde gerne auch mal einen Bericht über "Kassenmarder, Abzocker, Betrüger, Drückeberger" usw. sehen. Das geht nämlich auch alles zu Lasten der Versichertengemeinschaft.
Und nun gerne Feuer frei.... ich kann es ertragen
Verfasst: 03.09.2011, 13:37
von Carola
Kannste jeden Tag auf RTL, Sat, oder so sehen, nennt sich mittlerweile
Harz4 TV.
PS: wessen geistes Kind du bist erkennt jeder der sich die Mühe macht
deine Beiträge mal alle kurz nachzulesen. Das sage ich nur weil mein SB genauso drauf ist, jeder, wirklich jeder ist ein Betrüger in seinen Augen.
Ich hoffe das du mein SB bist, dann wüsste ich das deine Art nicht zu sehr verbreitet ist.
Gegen richtiges, gesteuertes, Faire Fallsteuerung hat auch ein wirklich kranker
nichts dagegen einzuwenden.
PPS: ich glaube sicher das es leute gibt die versuchen die KK irgendwo
auszunutzen, Aber, da gibt es sicher Milliarden Euro die verschwinden durch irgendwelche tricks, und ich meine nicht den Patient der versucht eine woche
länger krankengeld rauszuschinden.
Verfasst: 03.09.2011, 19:26
von roemer70
Jedes System, das große Geldmengen umschichtet, lockt Betrüger an - die Krankenversicherung ist da nicht anders.
Dank einschlägiger Foren (damit ist ausdrücklich NICHT dieses hier gemeint) und der Hilfe von Suchmaschinen können sich Betrugswillige auch gleich ganze Anleitungen für maximalen Profit zusammenstellen.
Insofern ist die Fallsteuerung in einem System, dessen Wettbewerb seit längerem schon größtenteils über den Preis abgebildet wird, eine logische Schlussfolgerung. Wie Carola schon schrieb, wird ein Kranker auch nichts gegen eine faire Fallsteuerung haben - da sie häufig auch eine Hilfestellung ist und zudem ungerechtfertigte Forderungen abwehrt. Die so eingesparten Beträge kommen wiederum den Kranken zugute (oder halt dank Vermeidung von Zusatzbeiträgen allen Versicherten) - und werden nicht zu Provisionen (dieses Vorurteil fällt ja auch gelegentlich).
Ergo: Lasst uns weiterhin jeden Fall in Alleinstellung betrachten und nicht auf alle Versicherten oder Kassen schließen.
Verfasst: 03.09.2011, 19:46
von Lady Butterfly
das Problem wurde auch durch den Gesundheitsfonds verstärkt: hier bekommen die Kassen für jeden Versicherten einen bestimmten Geldbetrag, der für die gesundheitsliche Betreuung ausreichen muss. Wenn die Versorgung günstiger ist, als die Einnahmen aus dem Gesundheitsfonds entsteht ein positiver Deckungsbeitrag. Wenn sie teurer ist, als die Einnahmen, entsteht ein negativer Deckungsbeitrag.
Krankenkassen, die zuviele Versicherte mit einem negativen Deckungsbteitrag haben, müssen Zusatzbeiträge erheben. Dies wiederum hat zur Folge, dass ihnen die Versicherten in Scharen davonlaufen. Also müssen sie dafür sorgen, dass die Deckungsbeiträge irgendwie positiv werden oder zumindest eine schwarze Null enthalten, wenn sie wettbewerbsfähig bleiben wollen. Und dazu gibt's verschiedene Möglichkeiten....
Gruß
Lady Butterfly
Verfasst: 03.09.2011, 22:36
von Krankenkassenfee
Hallo,
Krankenkassen, die zuviele Versicherte mit einem negativen Deckungsbteitrag haben, müssen Zusatzbeiträge erheben
Das ist ein wenig einfach. Bei der DAK waren es massive Managementfehler in den letzten Jahren, die jetzt alle ausbaden dürfen.
Aber auch das wäre vielleicht mal nett vom WDR zu durchleuchten. Die Entscheidungen und das Tun der Herren Rebscher und Moldenhauer - mal ganz privat
Da würden sicher auch einige DAK-Mitarbeiter (anonym) was zu sagen können. Öffentlich natürlich nicht, denn sie hängen ja an ihrem Job.
LG, Fee