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Widerspruch zu MDK-gutachten
Verfasst: 01.07.2011, 10:58
von fiorentina63
Hallo,
bin seit ca. 4 Wochen wegen Eisenanämie AU mit lohnfortzahlung durch AG.
Beschwerden sind Schwindelgefühle, starke Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, trockene Haut und Haarausfall.
Beruflich bearbeite ich täglich 8 Stunden Kundenanfragen schriftlich und muss zu 100 % konzentriert arbeiten können.
Zum kurzfristigen Termin (2 Tage vorher kam Schreiben der KK) konnte ich keine Unterlagen mitnehmen, da meine Ärztin im Urlaub. Arzt des MDK stellte beiläufige Fragen, keine Fragen zum Eisenwert ( der liegt bei 3 trotz 2x1 Ferrosanol), keine Blutwerte etc. Bin bis zum 05.07. AU und habe am gleichen Tag endlich Termin beim Hämatologen.
MDK sagt ich bin ab 06.07. arbeitsfähig.
Dies sehe ich ganz anders, da Beschwerden nach wie vor vorhanden und ich eine Eiseninfusion möchte, damit es mir wieder besser geht.
Warum schreibt MDK arbeitsfähig, ohne Untersuchung, Ohne Ergebnisse etc.?
Freue mich, über kompotente Beratung,
Danke
Verfasst: 01.07.2011, 13:50
von Czauderna
Hallo,
der MDK. mach meines Wissens nach selbst keine Laboruntersuchungen
sondern "nur" körperlichen Untersuchungen, d.h. für den Rest ist er auf das
angewiesen was ihm in Form von Befundberichten seitens der behandelnden
Ärzte und Krankenhäusern vorgelegt wird. Hat er diese Unterlagen nicht zur Verfügung, dann hat er zwei Möglichkeiten - sich so ein Bild zu machen
oder den Versicherten wieder nach hause zu schicken.
Dieser hier hat sich anscheinend für die erste Variante entschieden.
Was man da tun kann - Widerspruch einlegen, und zwar schriftlich, und das bei der Kasse, denn die hat entschieden, nicht der MDK. - bitte nicht glauben, das ein Widerspruch des Betroffenen alleine hier genügt, nein, ohne entsprechende, medizinische Unterstützung seitens des behandelnden Arztes (aktuelle Befundberichte), geht grundsätzlich nix.
Gruss
Czauderna
Verfasst: 01.07.2011, 21:33
von Franki 01
Hallo,
der MDK erstellt ein ,,Gutachten" , und teilt seine Meinung der Krankenkasse und Deinem Arzt mit. Die Krankenkasse wird Deinen Arzt überzeugen wollen Dich gesund zu schreiben.
Ob Du AU bist, entscheidet Dein Arzt!
Und nicht der MDk und schon garnicht ein kleiner Kassenangestellter!
Echt übel was in Deutschland los ist, bin selbst schon drauf reingefallen.
Nimm Dir einen Anwalt!
Verfasst: 01.07.2011, 22:02
von Agion
Franki 01 hat geschrieben:Hallo,
der MDK erstellt ein ,,Gutachten" , und teilt seine Meinung der Krankenkasse und Deinem Arzt mit. Die Krankenkasse wird Deinen Arzt überzeugen wollen Dich gesund zu schreiben.
Ob Du AU bist, entscheidet Dein Arzt!
Und nicht der MDk und schon garnicht ein kleiner Kassenangestellter!
Echt übel was in Deutschland los ist, bin selbst schon drauf reingefallen.
Nimm Dir einen Anwalt!
Bei allem Respekt aber hier muss ich mal wieder mein Veto einlegen.
Zunächst erfolgt eine so kurzfristige Vorstellung meist nur bei konkreten Zweifeln an der Dauer der Arbeitsunfähigkeit. Ich bin kein Arzt, habe aber durchaus größere Erfahrungswerte bei der groben Einschätzung von Arbeitsunfähigkeiten. Eine Eisenanämie ist eine Erkankung - ja. Die geschilderten Symptome passen zum Krankheitsbild. Ob diese jedoch (mit Ausnahme der Schwindelgefühle) eine 4-wöchige und noch länger dauernde Arbeitsunfähigkeit begründen müssen ist auf jeden Fall eine Überprüfung wert. Denn mit den restlichen Beschwerden spricht doch wohl nichts gegen eine Bürotätigkeit!?
Zum MDK. Hier sind Ärzte angestellt, die - auch wenn dies keiner glauben möchte - eine neutrale Einschätzung abgeben. Diese Einschätzung passt natürlich niemanden, wenn sie für den betroffenen Negativ ist. Auch klar. Wenn der MDK keine detaillierte Untersuchung gemacht hat dann nicht, weil er keine Lust hatte oder das Ergebnis schon vorher feststand sondern weil für ihn die Sachlage so eindeutig ist, dass weitere Maßnahmen nicht erforderlich erschienen.
Grüße, Agion
Verfasst: 02.07.2011, 08:28
von Czauderna
Hallo Franki01,
trotz deiner eigenen, negativen Erfahrung und deshlab auch deines berechtigten Ärgers - sachlich korrekt sollte es hier schon zugehen - das, was Agion geschrieben hat, kann ich voll unterschreiben.
Wenn die Kassen nicht den MDK hätten, müssten alle Kassen mindestens das Doppelte
an Leistungen erbringen, geschuldet der Tatsache, dass es eben keine "Kontrolle" für Ärzte und Krankenhäuser gäbe und die Kassen alles, aber auch alles bezahlen müssten was sich ein Arzt, aber auch auf Zuruf, ein Patient so ausdenkt, was man mal machen könnte - der MDK hilft den medizinischen Laien bei der Entscheidung ob eine Leistung auch medizinisch sinnvoll bzw. notwendig ist -
ich habe jetzt mal, genau wie du, meine persönliche Erfahrungen dargelegt.
Im übrigen - ich bin 1,76 m gross - bin ich da noch ein "kleine Kassenangestellter"
oder gehöre ich schon zu den "Grossen".
Gruss
Czauderna