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Zeitsoldat, nach Dienstzeitende in die GKV

Verfasst: 23.06.2011, 10:29
von unbedarft_im_ÖD
Hallo,

ich habe bei einem Kollegen, dessen Dienstzeit diesen Monat endet, ein ziemliches Drama erlebt. Er wollte in die GKV gehen, dieses wurde aber von allen Kassen, bei denen er war, abgelehnt.

Ich habe für mich bereits entschieden, dass die GKV auf jeden Fall die bessere Wahl wäre und mache mir jetzt natürlich einige Gedanken, wie ich das für mich möglich machen kann. Ein paar Hintergrundinfos über mich:

- geboren 1981, verheiratet, Frau ist Beamtin
- nach der Schule direkt zur Bundeswehr, Ende Juli 2013
- vorher familienversichert
- ich habe eine Risikoanwartschaft wegen Heilfürsorge bei der Allianz
- momentan A11, ich plane, bei einem zukünftigen Arbeitgeber ein Gehalt zu verhandeln, das über der JAEG liegt

Ich muss vorweg eines zugeben: als Schüler war mir dieses ganze "Versicherungszeug" relativ egal, meine Familie kennt einen Vertreter der Allianz, bei dem meine Versicherungen abgeschlossen wurden. Ich habe mich darum nie gekümmert und mich bis vor Kurzem auch nicht damit beschäftigt. Von daher stehe ich jetzt vor einem großen Wust an Gesetzen und Vorschriften und finde mich nur langsam darin zurecht, also verzeiht bitte allzu dumme Fragen :-)

Ich habe $5 (1) SGB zumindest mal soweit durchschaut, dass ich nicht in der GKV pflichtversichert bin. Sofern ich $9 SGB richtig deute, kann ich mich aber auch nicht freiwillig versichern.
Mir ist dieses ganze System ziemlich unverständlich. Um bei dem Beispiel meines Kollegen zu bleiben: jung, gesund, verdient deutlich über der JAEG, wäre gerne in der GKV, die GKV hätte ihn gerne (immerhin würde er einen recht ordentlichen Beitrag zahlen) - aber keine GKV kann (darf?) ihn aufnehmen? Ich finde das sehr paradox. Mir wird es in zwei Jahren ganz ähnlich gehen. Momentan sehe ich keinen Weg vorbei an der PKV, obwohl das die für mich und meine Familie vermutlich schlechtere, weil langfristig teurere Lösung wäre.

Ich hoffe, dass mir jemand hier erläutern kann, aus welchen Gründen die GKV meinen Kollegen nicht aufnehmen durften, obwohl beide Seiten sehr wohl gewollt hätten. Zudem noch ein paar Fragen: Würde ich bei meiner ersten Arbeitsstelle nach dem Bund unter der JAEG bleiben, wäre ich dann pflichtversichert in der GKV? Was passiert, wenn ich ein Jahr später dann wieder >JAEG verdiene? Kann ich in der GKV bleiben, oder muss ich dann in die PKV wechseln?

Vielen Dank schonmal, und wie gesagt, ich bitte um Nachsicht :-D Ich musste mich noch nie mit dieser Thematik auseinandersetzen. Ich habe Elektrotechnik studiert, aber Krankenversicherung? DAS ist mal kompliziert ;-)

Verfasst: 24.06.2011, 12:08
von nabo1979
Wahrscheinlich hat sich der kollege von der Versicherungspflicht befreien lassen und dann gibt es tatsächlich keinen Weg zurück in die GKV.
Hast du ein entsprechendes Formular unterschrieben?

Verfasst: 24.06.2011, 13:27
von unbedarft_im_ÖD
Hallo, danke für die Antwort.

Nein, ich habe ein solches Formular nicht unterschrieben, und aus den Gesprächen mit meinem Kollegen ging auch nicht hervor, dass er irgendwas in der Richtung unterschrieben hat.
Auch vor meiner Zeit bei der Bundeswehr habe ich so ein Formular nicht unterschrieben, soweit ich das verstehe hätte ich mich ja als Schüler auch nicht befreien lassen können, gerüchteweise reichen 100 Mark Taschengeld im Monat nicht für die Befreiung ;-)

Ich gebe hier jetzt aus dem Gedächtnis eine Aussage der Kassen wieder: Soweit ich mich erinnere und das verstanden habe war die Argumentation, dass die Zeit bei der Bundeswehr, da direkt nach der Schule begonnen, als erste Beschäftigung dient. In dieser war er (und ich daher auch) nicht versicherungspflichtig, so dass jetzt auch kein Weg in die GKV führt.

Hmmm, ich finde das ein Wenig frustrierend, wenn ich ehrlich bin, da sich mir die Logik bzw. der Sinn hinter diesen Vorschriften überhaupt nicht zeigt.

Verfasst: 27.06.2011, 16:58
von unbedarft_im_ÖD
Ich habe mich im Gespräch mit ehemaligen Kollegen und Soldaten noch ein Wenig informiert. So, wie es sich mir darstellt, scheitert es also an der JAEG. Solange ich als Angestellter darunter bleibe, bin ich in der GKV, komme was wolle. Überschreite ich die JAEG, dann KANN ich in die PKV, wenn ich das möchte (und natürlich eine Versicherung finde). Soweit korekt?

Immer noch nicht klar ist mir allerdings, warum die von ihm gefragten GKV meinen Kollegen nicht aufnehmen durften. Ist es denn plausibel, dass das in irgendeiner Weise mit der freien Heilfürsorge zusammenhängt und damit, dass er, wie ich, nach der Schule sofort zum Bund ist, ohne vorher pflichtversichert gewesen zu sein?