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Wofür die Kassen immer noch Kohle haben

Verfasst: 22.09.2010, 08:25
von Bully
Zitate
Das Gesundheitsministerium wollte solch eine Verschwendung von Beitragsgeldern unterbinden. Drei Jahre später, die Kassenlage der Krankenversicherungen ist miserabel - aber geändert hat sich nichts.

Seinerzeit am 26. Juni 2007 sagte Marion Caspers- Merk, Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium: "Solche Angebote wie der Zuschuss zur Kreuzfahrt sind das Gegenteil von gut. Wir werden darauf achten, dass diese Praxis eingestellt wird “

Die Reisen seien wichtig für den Wettbewerb, erläutert Florian Ganz vom GKV: "Der Wettbewerb zwischen den Krankenkassen ist vom Gesetzgeber gewollt.

Daniel Bahr, Staatssekretär Bundesgesundheitsministerium: "Wir haben uns vorgenommen im nächsten Jahr eine Präventionsstrategie zu entwickeln.

Und das kann dauern. Und das heißt weiterhin entspannen im schönen Thüringer Wald , auf Mallorca und anderswo .Alles mit freundlicher Unterstützung ihrer Krankenkasse.

Verfasst: 23.09.2010, 09:39
von Krankenkassenfee
Hallo,

letztendlich ist es die Anspruchshaltung der Versicherten, die diese Leistungen einfordern. Und stets wird irgendeine Kasse angeführt, die dies oder jenes zahlt und man dann dahin wechseln würde.
Und mal ganz ehrlich: Ob ich 100 € für einen Nordic Walking Kurs im heimischen Stadtgarten bezahle oder ein wenig Aquagymnastik im Hotel an der Adria oder in Bodenmais - wo ist der Unterschied.

Ich orakele mal: Das Stampfen durch den Park ist auch nicht wirklich zielführend. Ich weiß auch nicht, wer wirklich 10 Stunden braucht um zu lernen, wie man Stöcke schwingt? Das hat man in 30 Minuten drin und Trainingspläne kann man sich im Internet runterladen.

Was hat die Krankenkasse damit zu tun, dass man für die Steigerung der eigenen Lebensqualtät den Hintern mal von der Couch hebt und sich zu Fuß bewegt, anstatt immer mit dem Auto zu fahren. Es ist dem eigenen Verantwortungsbewußtsein zuzuordnen auf seinen Körper Acht zu geben. Die Basics einer Ernährungsberatung kann man in 2 Stunden nebst Handout zum Nachlesen lernen. Wer Interesse an gesunder Lebensführung hat, der ist auch bereit Zeit zu investieren - egal ob das einer zahlt oder nicht.

Schöne Grüße,
Fee

SPIEGEL-Artikel von heute

Verfasst: 11.10.2010, 22:19
von Kassendino
Wo bleibt eigentlich der Aufschrei darüber, wofür die BKK securvita Versichertengelder ausgibt?

Verfasst: 12.10.2010, 23:36
von leser
geht es wieder um die Naturheilverfahren?

Verfasst: 13.10.2010, 11:37
von Lord Dragon
Ich habe nichts dagegen, wenn Kassen Zusatzleistungen anbieten. Immerhin gibt es Leute, die genau wegen Zusatzleistungen Kasse wechseln. Wenn es jemandem nicht passt, dann kann er die Kasse wechseln.

Re: SPIEGEL-Artikel

Verfasst: 25.10.2010, 00:04
von leser
Kassendino hat geschrieben:Wo bleibt eigentlich der Aufschrei darüber, wofür die BKK securvita Versichertengelder ausgibt?
Du meintest diesen Artikel http://wissen.spiegel.de/wissen/image/s ... humb=false?

Den Aufschrei gab's ja, aber die BKK hatte sich auch schon einmal gegen einen entsprechenden Bescheid des BVA (zum Teil) durchgesetzt. Seit dem lässt man sie wohl unter Beobachtung gewähren, solange das Thema nicht ausufert... Scheinen ja sehr stolz darauf zu sein (naja, bei 160.000 Versicherten). Bei Erhebung eines Zusatzbeitrags könnte das wohl auch schnell über Bord gehen

Welt Online - 11.09.2005:

securvita BKK

Verfasst: 25.10.2010, 07:34
von RevengeofPKV
Also ich finde, es ist unlauterer Wettbewerb, wenn einer einzelnen Kasse die Kostenerstattung von Behandlungsmethoden erlaubt wird, während die anderen der Aufsicht des BVA unterstehenden Kassen, solche Leistungen nicht gewähren dürfen. Wahrscheinlich wollte sich die Aufsicht im Ergebnis nicht mit dem damaligen securvita-Vorstand, Dr. Ellis Huber, öffentlich anlegen, der ja einen gewissen "Promi-Status" innerhalb der GKV genossen hat.

Wettbewerb ist in Ordnung und soll auch sein, aber bitte unter fairen Bedingungen und nicht so.

Verfasst: 25.10.2010, 10:39
von CiceroOWL
Guten Morgen, ähm die genannte BKK untersteht doch dem BVA, da sie ein bundesunmittelbare KK ist. Ich denke das ganze wird sich denn mit dem FinG von selbst erledigen.

Wettbewerbsnachteil, hm, irgendwie habe ich da auch ein mulimiges Gefühl wenn Wellness verordnet wird.

gkv-spitzenverband.de/pm_gba_methodenbewertung_101021.gkvnet

Aber sehen wir mal weiter-

Verfasst: 26.10.2010, 01:07
von leser
Ich hab mal von einem Arzt gehört, wenn man diese Behandlungsmethoden in den Leistungs- und Honorarkatalog der GKV übernehmen würde, 'funktionieren' sie nicht mehr... :lol:

Verfasst: 27.05.2011, 22:07
von annabachleitner
Hey,

Bin gerade über den Thread gestoßen weil ich mich vorkurzem über ein Angebot meiner Krankenkasse doch sehr gefreut habe.
Anscheinend gibt es dass schon länger aber in einem Werbebrief haben sie mir geschrieben ich kann jedes 2te Jahr für ein Wochende in ausgewählte Thermen fahren und die meisten die ich auf -http://www.wellnessium.de gefunden habe wurden von denen auch genehmigt und gezahlt.
Finde es zwar auch etwas suspekt, dass für solche doch eher teure Dinge Geld vorhanden ist und für wichtigere wieder nicht aber freuen tu ich mich trotzdem auf den Urlaub :)

lg Anna[/url]

Verfasst: 28.05.2011, 11:06
von Czauderna
Hallo,
ich habe zwar als Kassenmitarbeiter auch eher eine kritische Meinung zu solchen Abgeboten (egal von welcher Kasse auch immer), aber dieses Beispiel zeigt wes wieder einmal - allen Mneschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.
Auf der einen Seite wird der Wettbewerb unter den Kassen gefordert und gerade die Kassen werden in den Himmel gehoben die eben neben der "Grundversorgung" ihren Versicherten auch solche Sachen bezahlen oder zumindest bezuschussen, auf der anderen Seite herrscht ein Sturm der Entrüstung dass die Kassen für solchen Schnickschnack überhaupt Geld ausgeben und an anderer Stelle bei wesentlichen wichtigeren Dingen den Daumen nach unten zeigen.
Es wird auf ziemlich hohem Niveau "gejammert und geschimpft aber auch gelobt".
Gruss
Czauderna

Verfasst: 29.05.2011, 09:27
von Bully
Hallo,

auf der einen Seite werden 180 Millionen Euro (2,56 Euro pro Versichertem) für Prävention und Selbsthilfe jährlich im Rahmen des § 20 SGB V ausgegeben,

und auf der anderen Seite

Die AOK hat bei Rezepteinreichungen von Krankengymnastikpraxen die Daumenschrauben angezogen – bei Fehlern gibt’s kein Geld.

-http://www.badische-zeitung.de/freiburg ... 14396.html

-http://wichtigeres.blogspot.com/2010/12 ... renge.html


Gruß Bully