TK stellt Fallmanagement zum 01.10. ein?

Welche Leistungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt?

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Manu3010
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TK stellt Fallmanagement zum 01.10. ein?

Beitrag von Manu3010 » 20.09.2010, 17:48

Guten Abend zusammen,

heut erfuhr ich von unserem Fallmanager, dass diese (wie sagt man dazu?) Abteilung bei der TK wohl zum 01.10 eingstellt wird.

Ich persönlich bedauere das sehr, da ich mich von unserem Ansprechpartner nie gegängelt oder gar (wie so mancher hier schrieb) gemobbt gefühlt habe, im Gegenteil, auch ICH konnte IHN anrufen, wenn ich Fragen hatte und habe dieses Angebot auch hin und wieder in Anspruch genommen.

Noch dazu hat er sich auch viel Zeit im Telefonat genommen und auch hilfreiche Tips gegeben, die ich als Ottilie-Normal-Verbraucherin so nicht kannte.

Fazit: Ich finde es sehr bedauerlich, dass die Mitarbeiter einfach in andere Abteilungen geschubst werden (ich weiß natürlich nicht, was mit den Mitarbeitern geschieht). :-(

Nicht, dass ich die Aussage anzweifele, aber weiß hier jemand etwas davon und ist das bei anderen KK'en auch abzusehen? Auch wichtig, wo wende ich mich denn nach dem 01.10. hin, wenn ich Fragen habe? Kann mir hierzu jemand eine Antwort geben?

Lieben Dank & nette Grüße

Manu

Fussballer
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Beitrag von Fussballer » 20.09.2010, 18:54

Hi...

meinst du das Fallmanagement das greift wenn du länger als 6 Wochen krankgeschrieben bist und dann Krankengeld bekommst?

Kann ich mir schwer vorstellen dass das eingestellt wird... da geht es um einen großen Batzen Kohle... wenn bei der TK wirklich soviele Gutverdiener sind wie immer behauptet wird, dann werden die das Risko nicht eingehen... und dürfen es wahrscheinlich auch nicht (könnte mir vorstellen dass als verschwenderischer Umgang mit Beitragsgeldern aufgefasst werden kann und Strafen zur Folge hätte).
Damit würden die Betrüger (bzw. Versicherten die 'Urlaub auf gelben Schein' machen wollen) Tür und Tor öffnen...

Denke es wird sich einfach um eine Zentralisierung handeln... das du dann nicht mehr in jeder TK Filliale jemand hast der sich damit auskennt sondern eben erst in der nächsten Großstadt oder so...

Hmmm... aber an irgendwen erinnert mich das ganze... *grübel*... da gabs doch noch jemand der zentralisiert... saind auch blau-weiß... :roll: ... wie hießen die nochmal... :idea: :arrow: na klaaaaaaaar, die KKH-Allianz :wink:

Manu3010
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Beitrag von Manu3010 » 20.09.2010, 19:14

Hmmm, also was das genau für eine Abtlg. ist, weiß ich so nun auch nicht. Mein Mann bezieht seit Febr. KG und der Zahlschein geht immer nach D'dorf. Unser Fallmanager sitzt jedoch in BN. Ich denk schon, dass es sich hierbei um das Fallmanagement handelt, wenn man KG-beziehr ist, da wir die ersten Anrufe erhielten, als mein Mann in den KG-Bezug gekommen ist.

Bin nun aber durch deine Aussage auch etwas verunsichert, weil es eigentlich nicht vorstellbar ist, da - wie du schon richtig sagst - damit jedem Tür und Tor geöffnet ist.

Wir haben/hatten nie etwas zu verbergen und ich war wirklich froh, dass ich bei diesem Mitarbeiter auch anrufen konnte, wenn ich mal etwas auf dem Herzen hatte, weil mir alles zu langsam ging (Fragen in Sachen Reha über den RV, Fragen zu Antrag auf Schwerbehinderung, eben all der Kram, der bei uns aktuell ist, mit dem man sich aber nicht zwingend auskennt)

Aber vielleicht habe ich es wirklich missverstanden und es wird "nur" zentralisiert, wobei mir das auch nicht hilft, da ich ja nicht weiß, an wen ich mich dann mit Fragen wenden kann. Alles irgendwie doof....

LG Manu

sunshiner81
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Beitrag von sunshiner81 » 20.09.2010, 20:23

So wie ich mitbekommen habe, fallen bei der TK die so genannten Rehaberater weg. Diese Berater betreuen Krankengeldbezieher mit bestimmen Diagnosen (Psycho usw.) gezielt vor Ort (sitzen also in den TK-Geschäftsstellen). Das Krankengeldfallmanagement läuft natürlich weiter - in den Krankengeldzentren (Münster, Düsseldorf usw). Inwieweit man dort einen festen Ansprechpartner hat weiß ich nicht.

Manu3010
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Beitrag von Manu3010 » 21.09.2010, 10:09

Hmmm, mein Mann hat aber nix mit Psycho, sondern aktivierte Spondylarthrose. War zwar im Juli auch in einer Reha, aber dieser nette Mensch von der KK hat uns ja vroher schon angerufen und beraten.

Wie dem aus sein, ich werde nicht umhin kommen und mich ab 01.10. durchwursteln müssen.

Trotzdem Danke

Manu

leser
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Beitrag von leser » 24.09.2010, 00:03

Fussballer hat geschrieben:...könnte mir vorstellen dass als verschwenderischer Umgang mit Beitragsgeldern aufgefasst werden kann und Strafen zur Folge hätte
Wer sollte denn da wen bestrafen? Das macht doch jede Kasse aus eigenem Interesse und zur wirtschaftlichen Verwaltung der Gelder der Versicherten. (Kostensteigerung in der GKV Krankengeld 1. Halbjahr 2010 zu 1. Hj 2009 je Versicherten +10%, das Krankengeld-Fallmanagement werden die sicher nicht schließen) PS: Macht sich die AOK wieder Sorgen wegen einer Fusion...? :wink:

@Manu3010
Hat er denn gesagt, dass er dort gar nicht mehr erreichbar ist? Ansonsten wirst Du ihn sicher weiter anrufen dürfen. Notfalls vermittelt er Dich bei speziellen Themen ggf. an einen Kollegen. Die einzelnen Fachbereiche sind meistens spezialisiert, einen festen Ansprechpartner findest Du dann sicher eher in der Geschäftsstelle vor Ort.

Machts Sinn

Vom Berater zum Manager und zurück

Beitrag von Machts Sinn » 25.09.2010, 14:58

Dieser Text wurde auf Wunsch des Nutzers entfernt.

Czauderna
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Re: Vom Berater zum Manager und zurück

Beitrag von Czauderna » 25.09.2010, 19:25

Machts Sinn hat geschrieben:Fallmanagement ist ein relativ neuer Begriff aus dem Sozialversicherungswesen – eben seit die Kunden nicht mehr Kunden sind, sondern nur noch Fälle, die im Interesse der Mitteleinsparung gemanagt werden. So gesehen ist die Bezeichnung überwiegend negativ besetzt und wird im SGB I, V und X nicht verwendet. Das haben inzwischen wohl auch die Kassen gemerkt. Mit der Bezeichnung „Leistungsberater“ sind sie besser bedient, obwohl diese letztlich dasselbe tun.

Gruß!
Machts Sinn
Hallo,
das "Fallmanagement" gibt es schon seit mehreren Jahren, um nicht zu sagen seit Jahrzehnten, allerdings ist das wirklich kein begriff der von der Kassen nach aussen getragen wurde. Nahezu jede Kasse hat schon immer Wert darauf gelegt Leistungen so zu steuern, damit die Kasse nicht unnötig mit Ausgaben belastet wird. Schwerpunkt war in der Vergangenheit sicherlich der Bereich Krankengeld, erst in der neueren zeit kamen andere Bereiche hinzu, wie z.B. der Krankenhausbereich oder die Reha-Leistungen.
Der Kunde/Versicherte an sich hat das nicht unbedingt so direkt mitbekommen, es sei denn, er hat sich darüber gefreut das er immer den gleichen Ansprechpartner bei seiner Kasse hatte.
Heute wird das Ganze wesentlich "agressiver" von der Kasen gehandhabt.
Ob nun der Mitarbeiter sich Fallmanager oder Leistungsbereater oder Reha-Berater nennt - das ist grundsätzlich für den einzelnen Versicherten konkret kein Thema - erst durch Foren wir dieses hier wurde das Vorhandensein des Fallmanagements bei den Kassen erst so richtig belannt.
Gruss
Czauderna

Machts Sinn

Hallo Czauderna,

Beitrag von Machts Sinn » 25.09.2010, 20:21

Dieser Text wurde auf Wunsch des Nutzers entfernt.

leser
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Beitrag von leser » 26.09.2010, 18:40

so pauschal würde ich das mit "aggressiv" auch nicht unterschreiben. Wenn die Fallbeurteilungen letztlich rechtlich nicht haltbar sind, hat die Kasse auch relativ wenig davon.

Kollege Czauderna hat völlig recht, dass Fallmanagement gibt es schon seit Jahrzehnten. Der Begriff ist m.E. erst durch das Fallmanagement in den Arbeitsagenturen jetzt wesentlich mehr in der Öffentlichkeit aufgetaucht. Ob positiv oder negativ besetzt und welcher Begriff "besser klingt", mag für die Außendarstellung wichtig sein, inhaltlich ist es irrelevant. Die Streitfälle liegen - verständlicherweise - meist bei der Versagung von Krankengeldansprüchen, die anderen Aspekte (frühzeitige Einleitung von Reha-Maßnahmen, Einfordern fachärztlicher Behandlung, Verbesserungen durch adäquate Hilfsmittelversorgung) um wieder schneller am Arbeitsplatz zu sein, kommen in der Betrachtung meist zu kurz.

Sei's drum. Für ein Non-Profit-Unternehmen wird es immer eine Gratwanderung bleiben. Bei einer Kostensteigerung von +10% im Krankengeldbereich können wir uns optional auch gerne über eine entsprechende Beitragserhöhung unterhalten. Ob sich das bei den Versicherten größerer Beliebtheit erfreut darf der geneigte Leser selbst entscheiden... :wink:

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 26.09.2010, 18:55

Hallo,
ich habe "agressiv" bewusst in "" gesetzt weil ich mir bewusst bin, dass dies eher doch das falsche Wort dafür ist. Sagen wir mal so, es wird mehr darauf geachtet und das Fallmanagement hat auch zwei Seiten - zum Einen dem Versicherten jegliche Hilfe angedeihen zu lassen damit er die beste Versorgung möglichst schnell erhält und auch schneller wieder genesen ist - so gesehen ist ein richtiges Fallmanagement für den Versicherten sehr positiv zu bewerten.
Auf der anderen Seit steht natürlich auch der Druck auf die Kasse und damit auch auf die Fallmanager, die Kosten für einen solchen Fall im Griff zu haben
und nach dem Motto "so wenig als möglich und/oder nich tmehr als nötig" zu handeln bzw. den Fall zu steuern (managen) - eine schwierige Aufgabe, das Eine zu tun ohne das andere zu lassen. Ja, und da passiert es eben leider dass die betroffenen Versicherten dieses Fallmangement eben nicht mehr so positiv für sich sehen, auch deshalb weil teilweise erst danach geschaut wird was abgelehnt werden kann, statt erst zu schauen was bewilligt werden kann.
Gruss
Czauderna

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