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Anrufe der KK

Verfasst: 29.07.2010, 00:18
von Ännchen
Hallo Leute,

Ich habe mehrere Anrufe meiner KK bekommenl, die mir sehr merkwürdig und etwas ungereimt erschienen. Ich benötige Tipps wie ich damit umgehen soll.

Ich habe Anspruch auf Krankengeld und diese sog. Auszahlungsscheine bereits erhalten.
Nun kommt ein Anruf der KK der mich sehr verwirrt hat (Habe mit KK und KG nicht viel Erfahrung, habe bislang nur einbezahlt). Gerne möchte ich mich zu dessem Inhalt hier austauschen und ihn darum einigermassen schildern.
-Der MA fragt mich ob ich noch krankgeschrieben sei, eine längere Ausführung erfolgt. Antwort: Ja, was der Grund des Anrufes sei.
-Längere Ausführung....... Man möchte mir gerne helfen. Damit ich KK beziehen könnte benötige ich Auszahlungsscheine, die man mir gerne zusenden würde.
Antwort: Die habe ich doch bereits erhalten.
Ach so, aber mein Arzt sei ja nun in Urlaub... [längere Ausführung]. Ob ich vorhabe, nach dem Urlaub wieder zu ihm zu gehen? Ich zögere mit der Antwort weil ich die nicht kenne..... Mahnung vom Anrufer: Haben sie vor nach Ablauf der Arbeitsunfähigkeit wieder ihren Arzt aufzusuchen?
*Ich bin baff und zweifle an der Seriosität des Anrufers*. Antwort: Das könnte ich doch jetzt noch nicht sagen.
Ob ich vorhabe, einen Facharzt aufzusuchen, damit mir geholfen wird? Meine Krankenkasse wolle mir helfen [....]
Antwort: Ja natürlich hätte ich eine Überweisung und auch einen Termin.
Bei welchem Arzt der sei und wann.
Antwort: Bin wieder baff, nenne Arzt und Termin.
Also, das läge weit zurück und meine KK wolle mir gerne helfen, das ich schnell gesund werde. Sie habe sehr gute, von ihnen geprüfte Ärzte in meiner Region und würden mir einen schnelleren Termin dort vermitteln. Meine Diagnose sei ja eh nicht eindeutig. Ob mein Hausarzt mir diesem FachArzt, bei dem ich einen Termin hätte, empfahl?

So geht das eine halbe Stunde und wird noch arger und ich Schaf antworte.... aber spätestens jetzt merke ich, dass die Fragestellung nicht offensichtlich wird weil viel zu verschachtelt.
Ich nehme an, man hätte mir eben so gut schreiben können, suchen sie bitte am...um unseren medizinischen Dienst (Vertrauensarzt) sowieso auf.
Aber diese Art und Weise..... immer das Helfersyndrom vorschiebend....

Ich weiss nicht, damit habe ich Bauchschmerzen bis jetzt und das heutige Telefonat mit gleichem Sachbearbeiter war noch krasser.....
-Er hätte noch keinen früheren Termin (bei einem Vertragsarzt] für mich finden können. Will nur mitteilen, dass er meinem Wunsch nachgekommen sei (ich hatte diesen Wunsch der Betreuung nie geäussert da ich einen Termin habe und um die örtlichen Gegebenheiten bzgl. der Dauer der Terminvergabe gut informiert bin, da ich alle in Frage kommenden Praxen selbst angerufen hatte).

Auf meine Aussage; ich möchte jetzt mal konkret fragen was der Sachbearbeiter nun eigentlich erreichen will, wurde ich mit einem Wust an Ausführungen bedeckt in denen mir am Schluss erklärt wird, der Sachbearbeiter wisse nun das es keinen Zweifel an meiner Krankheit gäbe und ich dringend Hilfe bräuchte. Er werde sich weiter für mich bemühen.
Das Gespräch würde er nun beenden. Damit legte er auf....

Frage an euch: Hat man mich da ausgehorcht, muss ich mich so etwas stellen? Kennt jemand eine Stelle, an die ich mich ratsuchend wenden kann? Ist das, was ich erlebt habe heute "normal"?

Danke für jede Antwort

Ännchen

Verfasst: 29.07.2010, 10:53
von Czauderna
Hallo,
so wie das geschildert wird, handelt es sich hier um das übliche "Fallmanagement" einer Krankenkasse bei dem der Mitarbeiter wahrscheinlich noch keine allzugrosse Erfahrung hat.
Im Grundsatz geht es um zwei Ausgangssituationen mit einem gemeinsamen Ziel.
Das Ziel : Möglichst kurze Zeit der Krankengeldzahlung, also schnellstmögliche Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit.
Das wollen beide - die Kasse und der Versicherte (bei letzterem muss man das einfach unterstellen, bei der Kasse ist das zweifelsfrei).
Das Fallmanagement der Krankenkassen ist dazu da um dieses Ziel eben ziemlich kurzfristig zu erreichen und dazu gehört z.B. auch die Vermittlung von Facharztterminen oder die Einleitung von Reha-Massnahmen oder auch eine MDK-Begutachtung zur Unterstützung dieser Ziellerreichung.
Das kann aber nur dann klappen wenn beide Seiten mitziehen und für die erfolgreiche "Fallsteuerung" ist es eben unerlässlich dass die Kasse dem Versicherten gleich zu Beginn eben dieses Fallmanagement unmissverständlich erklärt.
Dies wurde hier offenbar nicht getan.
Mein Rat - zur Kasse hingehen und das persönliche Gespräch suchen - das ist sowieso immer besser als ein Telefonat.
Gruss
Czauderna

Verfasst: 29.07.2010, 11:56
von Bully
Czauderna hat geschrieben:Hallo,
so wie das geschildert wird, handelt es sich hier um das übliche "Fallmanagement" einer Krankenkasse bei dem der Mitarbeiter wahrscheinlich noch keine allzugrosse Erfahrung hat.
jooo, oder aber es steckt Methode dahinter

Anruf durch KK - Danke für die Antworten

Verfasst: 29.07.2010, 19:49
von Ännchen
Hallo @ Czauderna,

es beruhigt mich etwas das mein Eindruck bestätigt wird, der Mitarbeiter sei ungeschickt vorgegangen. So würde ich es in Worte fassen.
Danke auch für den Hinweis auf´s "Fallmanagement".

Ebenso denke ich, das ein persönliches Gespräch oder auch ein Schriftverkehr weit aus mehr zum zur Verbesserung des IST-Standes beiträgt.
Fraglich bleibt für mich ob der Einsatz eines Vertrauensarztes, wohl der von dir genannte MDK (sprich wofür steht dieses Kürzel?), bei Fragen zum Zahnersatz gleichlautend für andere Krankheitsbilder sein kann.

@Bully
Auch du hast meine Fragestellung mit deiner Anmerkung sicher aufgegriffen. Steckt denn da nun Methode dahinter und wem tut eine solche gut?

Besten Dank für die Antworten

Ännchen

Verfasst: 29.07.2010, 19:59
von Czauderna
Hallo,
vielleicht darf ich dazu noch etwas sagen - Ich denke Bully meint, dass diese Vorgehensweise genaus von der oder den kassen so gewollt ist, also den Versicherten mental unter Druck zu setzen damit die Kasse möglichst schnell von der Krankengeldzahlung befreit wird. Das Wohl des Versicherten wird dabei bewusst in den Hintergrund gestellt.
Als Kassenmitasrbeiter, der jahrelang genau dieses Fallmanagement aktiv betrieben hat kann ich dazu nur sagen, dass dem nicht so ist, jedenfalls aus meiner Sicht heraus. Es ist aber zweifelsfrei sehr oft so dass die Mitarbeiter der Kassen bestimmte Vorgaben haben - man nennt das heute Zielvereinbarungen, und wenn die eben nicht erreicht werden dann wird mit vergleichbaren anderen Mitarbeitern eine Gegenüberstellung der Vorgabenerreichung vorgenommen und man kann sich leicht ausrechnen dass dann der Druck auf den Einzelnen verstärkt wird.
Es ist eben die Frage wie man als Mitarbeiter damit umgeht, kann er (sie) das nicht oder nur unzulänglich dann kommen solche Verhaltensweise an den Tag wie sie ggf. dir widerfahren sind.
Ich kann nur erklären dass es keine Methode ist die von "oben" angeordnet wird, sondern dass es ganz einfach an er Umsetzung durch den einzelnen Mitarbeiter liegt. Mangelndes Selbstbewustsein und fehlende Zivilcourage führen zu unzufriedenen Mitarbeitern aber zu unzufriedenen Versicherten.
Es spricht eben auch für die Service-Qualität einer Kasse wenn die ichtigen Mitarbeiter auch am richtigen Platz sitzen.'
Gruss
Czauderna