Röslers Pläne

Informationen zu Fusionen, Zusatzbeiträgen und Beitragsausschüttungen der gesetzlichen Krankenkassen

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Aha
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Röslers Pläne

Beitrag von Aha » 01.06.2010, 17:42

Gerade gelesen, Rösler schreibt Geschichte. Diesmal: "Der große Wurf" 8)

http://www.n-tv.de/politik/30-Euro-pro- ... 00782.html

hier der text:

Die Reform der Krankenkassenfinanzierung von Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) nimmt Gestalt an. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa will Rösler von 2011 an eine vom Einkommen unabhängige Pauschalprämie von 30 Euro monatlich einführen. Die Prämie soll von den 50 Millionen Mitgliedern der Gesetzlichen Krankenkassen erhoben werden und alle Zusatzbeiträge überflüssig machen.

Mit dem Schritt will Rösler das im kommenden Jahr drohende Kassen- Defizit von zehn bis elf Milliarden Euro decken. Auch das Pharma- Sparpaket soll dazu beitragen.

Flankieren will Rösler die Prämie durch einen einkommensabhängig gestaffelten Beitragssatz und durch Steuergelder im Volumen von etwa sechs Milliarden Euro. Damit soll für Bedürftige der angestrebte Sozialausgleich erreicht werden. Das Ministerium wollte sich dazu nicht äußern.

Die Krankenkassenbeiträge sollen den Eckpunkten zufolge von derzeit 14,9 Prozent des Bruttolohns auf 14,6 Prozent sinken. Dabei steigt der Arbeitgeberanteil von 7,0 auf 7,3 Prozent, während Arbeitnehmer und Rentner statt 7,9 Prozent künftig maximal 7,3 Prozent bezahlen. Für Geringverdiener mit einem Einkommen bis 1000 Euro monatlich ist ein ermäßigter Beitragssatz von 5 Prozent vorgesehen. Mit wachsendem Einkommen steigt dieser bis auf 7,3 Prozent.

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Hääää?

CiceroOWL
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Beitrag von CiceroOWL » 01.06.2010, 18:43

aua, Wer hat da denn gerechnet?

Fussballer
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Beitrag von Fussballer » 01.06.2010, 18:50

wow, das ist heftig...

Nr. 1: die Arbeitgeber werden sich bedanken... aber kann mir als Arbeitnehmer ja recht wurscht sein... mal sehen wie sich diese Erhöhung auf die Anzahl der Beschäftigten in den Betrieben auswirkt...

Nr. 2: wenn ich mich nicht verrechnet habe, dann kommt jemand, der ca. 2500 Euro brutto hat und nen Zusatzbeitrag zahlt fast genau Null auf Null raus... verdient man weniger (mehr als 1000 Euro) und/oder zahlt keinen Zusatzbeitrag dann ist man mit dieser 30 Euro-Regelung schlechter gestellt..

liest sich eigentlich ganz toll... 'Mit der Prämie will der Minister alle Zusatzbeiträge sowie den von den Versicherten derzeit allein zu bezahlenden Sonderbeitrag von 0,9 Prozent überflüssig machen'

klar will er das, sind ja schöne Mehreinnahmen... :evil:

Nr. 3: 'Vorgesehen sind fünf bis sechs Beitragssatzstufen, in die die Betroffenen entsprechend ihrer Selbstauskunft eingruppiert werden'

:arrow: sehr gerne lieber Dr. Rösler, wenn das nach Selbstauskunft geht, werden wir gute Freunde ^^

Nr. 4: 30 Euro sind nur der Anfang... da Herr Dr. Rösler dann Zugriff auf die Bankkonten aller gesetzlich Versicherten hat, wird mir bei dem Gedanken etwas mulmig dass diese Pauschale 'nach Bedarf' erhöht werden kann..

Nr. 5: grade aktuell http://www.rp-online.de/politik/deutsch ... 63447.html

da machen sich schon welche die Mühe Verträge zu schliessen und langwierige Verhandlungen zu führen um Mitglieder und das eigene Konto zu entlasten und dann legt man ihnen noch Steine in den Weg...


Sehe ziemlich schwarz für unser System... wenn uns die genannten Punkte bevorstehen, wird es zunehmend teuer, unwirtschaftlich und ziemlich sinnlos...

So jetzt ist mal Dampf abgelassen...

Aha
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Beitrag von Aha » 01.06.2010, 19:06

Ob dem Rösler die Arbeit noch Spaß macht - oder ist er der nächste, der hinschmeißt? :shock:

Wenns nicht so traurig wäre könnt man ja lachen... :P

Platon67
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Beitrag von Platon67 » 01.06.2010, 20:25

Einkommen bis 1000,00 Euro mit 5% verbeitragen ?

Ob dann auch die geringfügigen Beschäftigungen in der bisherigen Form wegfallen??

Meiner Meinung nach wäre das wirklich an der Zeit, nachdem nicht wenig Arbeitsverhältnisse von Vollzeitbeschäftigungen in geringfügige Beschäftigungen umgewandelt wurden. Warum soll nicht jeder mit seinem Einkommen prozentual an der Finanzierung der GKV beteilígt werden..?!

Olli77
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Beitrag von Olli77 » 01.06.2010, 21:02

Laut der Zeitung "Die WELT" sollen die 30 € jedoch nur ein durschnittler Zusatzbeitrag sein. Jede Krankenkasse soll also wieder einen eigenen Beitrag festlegen können.

Wer einen ermäßigten Beitrag zahlen will, muss dies ab 2012 gegenüber seiner Krankenkasse nachweisen. Ob und wie das kontrolliert wird, ist noch unklar.

Allerdings stellt sich bei mir gerade die Frage, ob es dann weiterhin den Gesundheitsfonds gibt?

Für mich ist das alles völlig kompliziert! Da blickt doch niemand mehr durch ...

Was haltet ihr von der ganzen Sache?

KassenKenner
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Beitrag von KassenKenner » 01.06.2010, 21:45

Fussballer hat geschrieben: Nr. 2: wenn ich mich nicht verrechnet habe, dann kommt jemand, der ca. 2500 Euro brutto hat und nen Zusatzbeitrag zahlt fast genau Null auf Null raus... verdient man weniger (mehr als 1000 Euro) und/oder zahlt keinen Zusatzbeitrag dann ist man mit dieser 30 Euro-Regelung schlechter gestellt..
Anscheinend hast du dich verrechnet.
Bei 2500 Euro brutto zahlt man (wenn man statt 7,9% nur noch 7,3% zahlt) 15 Euro weniger. Bei einem Zusatzbeitrag von 30 Euro ergibt sich also eine zusätzliche Belastung für die Arbeitnehmer von 15 Euro. Nebenbei dürfen die Arbeitgeber auch noch 0,3% mehr zahlen.

Also der Sinn dieser "Reform" scheint einzig und allein der zu sein, mehr Geld ins System zu holen, weil Herr Rösler vollkommen unfähig ist, vernünftige Sparmaßnahmen einzuleiten.

Sehr schön übrigens der Kommentar der CSU, der heute in der Tagesschau zitiert wurde: dieser Vorschlag sei an Kompliziertheit kaum zu überbieten.

Also - mal wieder: Klein Philipp - Note 6 - setzen!

Lord Dragon
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Beitrag von Lord Dragon » 01.06.2010, 22:19

@KassenKenner
Wo soll man den sparen? An den Vergütungen der Ärzte? Einsparungen bei Arzneien sind ja schon geplant, aber diese werden vielleicht 1-2 Mrd. EUR bringen. Ein Tropfen auf dem heißen Stein! Alleine in diesem Jahr wird es ein Defizit von ca. 3 Mrd. EUR geben. 2011 noch mehr.

Was soll man machen? Jemand muss doch für die Versorgung zahlen.

pompidou
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Beitrag von pompidou » 01.06.2010, 22:27

Ich sehe das auch so. Das Geld muss irgendwo her kommen. Eingespart kann das in dieser Höhe nicht mehr!

Was mich nur so aufregt, dass wir nur noch eine Gesundheitspolitik der Kompromisse haben. Der Gesundheitsfond war ein Kompromis aus den Vorschlägen der CDU/CSU und der SPD und die jetzt diskutierte "kleine "Kopfpauschale ist ebenfalls wieder ein Kompromis der regierenden Parteien.


:?

Das hat weder was mit Ula noch mit Phillip zu tun. Beides nur Marionetten!

Kassendino
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Woher soll das Geld kommen?

Beitrag von Kassendino » 02.06.2010, 09:39

Woher soll das Geld kommen?

Ich sags Euch: von uns GKV-Versicherten. Wie (fast) immer.

Lohnbuchhalter
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Beitrag von Lohnbuchhalter » 02.06.2010, 10:13

unter folgenden Link kann man ganz gut erkennen wieviel Versicherte dann mehr zahlen müssen.
http://krankenkassen-blogger.de/?p=331

So zahlt ein Versicherter mit einem mtl. Einkommen von 2500 Euro jährlich 180 € mehr ( der AG 90€).
Versicherte welche über der BBG liegen müssen auch mehr zahlen, jedoch kommen sie ein wenig günstiger weg, sie haben lediglich eine Mehrbelastung von 90 € jährlich ( der AG 135 €).
Ob das wirklich so gewollt ist?

Hibl
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Beitrag von Hibl » 02.06.2010, 10:14

Es gibt doch noch genug Möglichkeiten zu sparen:

Härtefallsätze auf 4 bzw 8 % erhöhen
Zahnersatz komplett streichen
Fahrtkosten nur noch mit dem pkw zahlen
Gesundheitskurse abschaffen
künstliche Befruchtung abschaffen
Krankengeld auf kürzen
Kuren streichen....


Ironie aus....


aber mal im ernst, ist es richtig immer mehr und mehr beiträge zuverlangen?! Mir persönlich wärs lieber ich hätte nen grundtarif von
7 % meinetwegen (der einen so absichert, dass keiner stirbt) und könnte mir vom rest des geldes noch das dazu buchen auf was ich wert lege...

Und wenn dann halt nun mal nicht jeder noch so versichert sein könnte wie jetzt (Hartz IV oder Geringverdiener) dann muss das auch ok sein,
denn das Schiff ist eh schon am sinken.

Meine persönliche subjektive meinung.

Lord Dragon
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Beitrag von Lord Dragon » 02.06.2010, 11:13

Zahnersatz, Kuren, Gesundheitskurse, Fahrkosten sind je kleine Kosten. Natürlich kann man das auch streichen, aber damit wird man wenig lösen.

Hauptkosten sind nun Mal ambulante Behandlungen, stationäre Behandlungen, Arzneimittel, Heilmittel und Hilfsmittel. Diese Bereiche muss man reformieren.

Lohnbuchhalter
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Beitrag von Lohnbuchhalter » 02.06.2010, 13:58

so wie es ausschaut macht die CSU Herrn Rösler einen Strich durch die Rechnung.
Stellt sich dann bloss die Frage woher die benötigten Mehreinnahmen für das Gesundheitssystem kommen sollen.

Lord Dragon
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Beitrag von Lord Dragon » 02.06.2010, 14:31

CSU macht es sich sehr leicht. Sie sagen, dass Pläne von Herrn Rösler Mist sind (vielleicht sind die Pläne auch Mist), aber machen selbst keine vernünftigen Vorschläge.

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