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Mitarbeiter unter Druck
Verfasst: 28.04.2010, 17:54
von Wissensdurst
Bei einer größeren Kasse, die zum 1.3. den Zusatzbeitrag nehmen mußte, sind jetzt die Mitarbeiter dran! Weil die Abgänge der Mitglieder knapp 10 Prozent betragen wird nun Druck gemacht. "Entweder ihr, die Mitarbeiter, telefoniert, macht Mitgliederwerbung, sucht Neuaufnahmen, wo auch immer, oder euer Arbeitsplatz wackelt!"
Die Angst wird, neben der schon vorhandenen, aufgrund von Fusionen/ Gerüchten, nochmals geschürt. Tolle Unternehmensstrategie! Werbe mal einen, wenn du sagen mußt, wir nehmen aber den Zusatzbeitrag!
Wissensdurst
Quelle: Erlebe ich selbst als Mitarbeiter, bin live dabei
Verfasst: 28.04.2010, 19:14
von Hucky
Ich bin zwar kein Vertriebs-MA aber grundsätzlich obliegt ja jedem AM einer KK die Mitgliederwerbung. Dem einem mehhr dem anderen halt weniger.
Die eigenen MA so unter Druck zu setzen fördert wohl kaum die Produktivität. Ich denke wir Am an der Basis wissen selbst was Sache ist ohne jede betriebswirtschaftliche KZ der eigenen Kasse zu kennen. Aber es war zu erwarten, dass es o kommt. OHNE WORTE.
DURCHHALTEN und auf bessere Zeiten hoffen.
VG
hucky
PS: Wir erheben derzeit noch keinen ZB!
Verfasst: 28.04.2010, 20:08
von KassenKenner
Kann da nur den Tipp geben, sich nicht verrückt machen zu lassen und immer daran zu denken, was das Arbeitsrecht zu solchen Drohungen sagt - so leicht kann ein Unternehmen keine Mitarbeiter entlassen. Und fehlende Mitgliederwerbung ist nun wirklich kein Kündigungsgrund.
Ist ja leider anderswo genauso - während der Vorstand (der vermutlich Mist gebaut hat) weiter seine dicke Kohle kassiert, werden die kleinen Mitarbeiter unter Druck gesetzt - einfach arm, unser System...
Verfasst: 28.04.2010, 20:41
von Bully
Hallo,
Das sind Bedingungen wie man Sie nur von D...........en kennt
Bei diesen Vorgaben ist es fast unmöglich erfolreich zu arbeiten
Hut ab, vor den AD`s die sich jeden Tag auf`s neue Motivieren können.
Gruß Bully
Verfasst: 29.04.2010, 11:45
von Hibl
Ich weiß das klingt hart und keiner will das hören. Aber es ist die einzige vernünftige Lösung. Immerhin ist das ehrlich. Ja ich weiß es ist schwer Mitglieder zu werben wenn man den Zusatzbeitrag hat. Zumindest im Moment noch. Aber was soll die Firma anderes machen als den Leuten genau das zu sagen. Ihnen ins Geschicht lächeln, sagen da passiert schon nix und irgendwann die Kündigung still und leise nach hause schicken?
Wie gesagt ich habe Verständnis ich möchte ungern in dieser Situation sein (bin aber ebenfalls Vertriebs MA), dennoch muss man wenn man realistisch ist sagen. Es ist die vernünftigste Lösung.
Vielleicht sind ja auch ein paar schwer verdiener die vor 100 Jahren mal Stellvertretender Geschäftsführer einer 2 Personenkrankenkasse waren bereit für die KollegInnen auf einen teil Ihres völlig überrzogenen Gehaltes zu verzichten.....
Verfasst: 30.04.2010, 08:14
von anfaenger
Das macht doch die AOk schon seit mehreren Jahren so....da bekommt jeder MA klare Vorgaben und wehe die werden nicht erreicht.
Verfasst: 30.04.2010, 10:02
von Fussballer
@ anfaenger: arbeitest du bei der AOK?
Ist aber nichts ungewöhnliches das man im Außendienst gewisse Ziele hat, das ich bei den Krankenkassen so genauso wie bei Würth (Schrauben), bei den Personalvermittlungen oder bei der Polizei ("wer schreibt der bleibt").
Der Außendienst hat dafür zu Sorgen das die Leute im Innendienst was zu arbeiten haben ^^
In den Arbeitsverträgen steht doch bestimmt auch eine Tätigkeitsbeschreibung drin oder alternativ im Tarifvertrag... und im Außendienst ist es eben die Mitgliedergewinnung / der Verkauf von Schrauben / Vermittlung von Arbeitskräften...
da bekommt jeder MA klare Vorgaben und wehe die werden nicht erreicht.
was soll dann passieren? dann wird eben ein Gespräch geführt wieso und weshalb die Ziele nicht erreicht werden und wie man den Mitarbeiter unterstützen kann. Gefeuert wird deshalb so schnell keiner (vor allem nicht bei den Krankenkassen, bis da mal jemand gehen muss, muss schon wesentlich mehr passieren).
Klar hat man im Außendienst einen gewissen Zahlendruck aber wenn man das nicht verträgt soll man eben nicht in den Außendienst...
Verfasst: 30.04.2010, 10:12
von GerneKrankenVersichert
Ich habe Wissensdurst so verstanden, dass jetzt nicht mehr nur der Außendienst, sondern alle Mitarbeiter telefonieren, Mitgliederwerbung und Neuaufnahmen machen sollen. Was bei anderen Kassen schon lange Standard ist. Ob der Vorstand jedoch so klug beraten ist, das in der jetztigen Situation in dieser Form durchzudrücken, wage ich zu bezweifeln
. Aber dieser Vorstand scheint ja bereits seit einigen Jahren ständig neue Strategien in immer kürzeren Abständen zu entwickeln.
GKV
Verfasst: 30.04.2010, 10:22
von anfaenger
@fussballer.
so wie du schreibst, arbeitest du bei der AOK und wahrscheinlich im Innendienst ( vielleicht noch als Beamter ).
Klar hat ein ADler gewisse Ziele und das ist auch nicht das Problem an der Sache, nur wie das bei der AOK gelebt wird.
nee ich bin kein MA der AOK aber bedingt durch meine AD Tätigkeit kenne ich sehr viele.
Mc Kinsey sei Dank.
Gruß
druck
Verfasst: 30.04.2010, 12:04
von Wissensdurst
Danke für die bisherigen Beiträge.
Richtig, bin im Innendienst beschäftigt. Und nun rennen die Mitglieder davon, der Innendienst hat klare Vorgaben, wieviele Leute so anzusprechen sind und wenn es geht auch in Richtung Neuaufnahme zu bringen. Der Außendienst macht das übrige. Der ist selbst mit Neuaufnahmen völlig überfordert- wie gesagt, die Leistung der Kasse kann noch so gut sein. Die Versicherten sehen nur die 8 Euro und rennen erstmal weg. Ob die neue Kasse da vielleicht in kurzer Zeit auch mit 8 Euro zuschlägt oder sogar 1 % nehmen muß ist vielen egal.
Wer im Innendienst neben der "normalen" Arbeit die Vorgaben nicht schafft bekommt etwas "Psychodruck". In Form von Ansprachen in der Runde, Einzelgesprächen und Androhung von "weiteren Maßnahmen"... Dieses passierte noch nicht, ich denke der Psychodruck wird dann stetig erhöht.
Im Arbeitsvertrag steht übrigens nichts von Mitgliederwerbung...u.s.w. Keine detaillierte Aufstellung der Aufgaben. Es wird aber eben erwartet (um das auszubügeln, was das Management u.U. falsch gemacht hat.....)
Verfasst: 30.04.2010, 12:08
von anfaenger
@wissensdurst
ach arbeitest du auch bei der AOK....ich meinte eigentlich den fussballer
Re: druck
Verfasst: 30.04.2010, 12:13
von Czauderna
Wissensdurst hat geschrieben:Danke für die bisherigen Beiträge.
Richtig, bin im Innendienst beschäftigt. Und nun rennen die Mitglieder davon, der Innendienst hat klare Vorgaben, wieviele Leute so anzusprechen sind und wenn es geht auch in Richtung Neuaufnahme zu bringen. Der Außendienst macht das übrige. Der ist selbst mit Neuaufnahmen völlig überfordert- wie gesagt, die Leistung der Kasse kann noch so gut sein. Die Versicherten sehen nur die 8 Euro und rennen erstmal weg. Ob die neue Kasse da vielleicht in kurzer Zeit auch mit 8 Euro zuschlägt oder sogar 1 % nehmen muß ist vielen egal.
Wer im Innendienst neben der "normalen" Arbeit die Vorgaben nicht schafft bekommt etwas "Psychodruck". In Form von Ansprachen in der Runde, Einzelgesprächen und Androhung von "weiteren Maßnahmen"... Dieses passierte noch nicht, ich denke der Psychodruck wird dann stetig erhöht.
Im Arbeitsvertrag steht übrigens nichts von Mitgliederwerbung...u.s.w. Keine detaillierte Aufstellung der Aufgaben. Es wird aber eben erwartet (um das auszubügeln, was das Management u.U. falsch gemacht hat.....)
8)
Hallo,
kommt mir irgendwie bekannt vor !!!
Aber machen wir uns doch nichts vor - ohne diese "Psychospielchen" würde doch auch nix richtig funktionieren. Der Druck in solchen Situationen lastet doch auf allen - das fängt ganz oben an hinsichtlich der politischen Verantwortung und wird dann nach unten gereicht denn die Arbeit (auch die Haltegespräche und die Rückwerbung) muss ja auch von irgend jemanden gemacht werden. Das Blöde an der Sache ist, dass wir an der Basis, also diejenigen mit dem direkten Kundenkontakt nix mehr weitergeben können - wir haben nur den "Druck" auszuhalten.
Das ist in (fast) jedem grösseren Unternehmen so.
Entscheidend ist doch wie man miteinander umgeht - Druck erzeugt Gegendruck - und ein kluger Vorgesetzter arbeitet mit seinen Mitarbeitern und nicht gegen sie - deshalb bin ich auch ein Freund der Teamarbeit, diese funktioniert aber ganz bestimmt nicht wenn man innerhalb der Führungsebenen eines Unternehmens für eine solche Teamarbeit nicht bereit ist bzw. nicht einmal weiss wie das geht.
Gruß
Czauderna
Verfasst: 30.04.2010, 12:27
von Wissensdurst
@Czauderna: Ich gebe dir recht. Schade, wenn es dann Führungskräfte gibt, die den Druck ungefiltert weitergeben..
Und es führt, wie man sieht, zu keinen nenenswerten Ergebnissen.
Verfasst: 30.04.2010, 13:04
von Fussballer
@ anfaenger
woraus schließt du das ich
1. bei der AOK arbeite?
2. im Innendienst bin?
3. Beamter bin?
bin weder bei der AOK beschäftigt noch Beamter...
bin aber Aussendienstmitarbeiter in nem anderen Bereich und bei uns werden Zielvereinbarungen geschlossen die auch unterjährig abgeglichen werden... bei Zielabweichung wird gegengesteuert... ganz normaler Vorgang.
Verfasst: 30.04.2010, 17:13
von anfaenger
nee passt schon...
Bin selber seit 1987 im AD und habe schon viel erlebt aber was bei den so abgeht kannst du mit nichts anderen vergleichen...
So wie der Czauderna schon geschrieben hat, sollte es sein. Teamwork.
Nur mal ein paar Beispiele:
wöchentl. Kontrolle der Zahlen ( Besuche mind.5 pro Tag, tel Kontakte mindest 10 pro Tag und mind. 6 Unterschriften pro Woche )
ADler bekommen max. 2 Wochen Urlaub am Stück.
Aber jetzt genug.