Acht Euro - oder doch bald mehr?
Moderatoren: Czauderna, Karsten
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Acht Euro - oder doch bald mehr?
Ein Zusatzbeitrag ist seit einigen Wochen nichts neues. Auf der vielgeschundenen gemeinsamen Pressekonferenz in Berlin haben die anwesenden Herren im gleichschritt einen Zusatzbeitrag von 8 Euro in die Runde geworfen. Natürlich gab es einen Ausreißer mit der BKK Westfalen-Lippe. Ansonsten ist dieses Verhalten doch Auffällig. Haben die Krankenkassen mit einem ähnlichen Defizit pro Versicherten zu kämpfen, betonen aber gleichzeitig die so unterschiedliche Versicertenstruktur?
Ich bin mir durchaus bewusst, dass 8 Euro eine magische Grenze (Verwaltung, EInzug, Auskunft etc) sind. Dennoch: Einige Kassen, wie z.B. die GBK haben nachgezogen und bereits eine Erhöhung des ehemaligen Zusatzbeitrags durchgesetzt. Wird das Beispiel Schule machen?
Daher meine eigentlich Frage: Werden die Krankenkassen, die erstmal gemeinsam von 8 Euro gesprochen haben, diesen Zusatzbeitrag bald deutlich anheben?
Mir scheint, als seien die 8 Euro eine tolle PR-Idee um auf einem Level zu starten und den Wettbewerb zu nevillieren, bis sich der Mantel des Schweigens über das Thema gelegt hat. Das sowas funktioniert, haben andere Kassen bereits erwiesen. Zudem scheinen einige Kassen mit einer deutlichen Austrittswelle zu rechnen. Zu lesen sind u.a. 50.000 Mitglieder laut interner Schätzung. Dies führt ja auch zu erheblichen Ausnahmeausfällen - zum einen durch den fehlenden Zusatzbeitrag und zum anderen einfach durch die fehlenden Zuweisungen.
Darüber hinaus kann ich die Beteuerungen einiger Vorstände nicht mehr hören, hier ein Zitat:
Eine Alternative wäre (zu dem Zusatzbeitrag), die Leistungen zu kürzen, das kommt für uns aber nicht in Frage" sagt z.B. die Deutsche BKK. deutschebkk.de/ueber-uns/presse/pressemitteilungen/einzelansicht/artikel/deutsche-bkk-verwaltungsrat-hat-zusatzbeitrag-beschlossen.html
Wer sich ein wenig auskennt weiß aber, dass bereits im August 2009 deutlich Leistungen bei der Deutschen BKK gestrichen wurden. Kommt nun der nächste Schlag mit einem höheren Zusatzbeitrag?
Weiß eventuell jemand schon mehr?
Ich bin mir durchaus bewusst, dass 8 Euro eine magische Grenze (Verwaltung, EInzug, Auskunft etc) sind. Dennoch: Einige Kassen, wie z.B. die GBK haben nachgezogen und bereits eine Erhöhung des ehemaligen Zusatzbeitrags durchgesetzt. Wird das Beispiel Schule machen?
Daher meine eigentlich Frage: Werden die Krankenkassen, die erstmal gemeinsam von 8 Euro gesprochen haben, diesen Zusatzbeitrag bald deutlich anheben?
Mir scheint, als seien die 8 Euro eine tolle PR-Idee um auf einem Level zu starten und den Wettbewerb zu nevillieren, bis sich der Mantel des Schweigens über das Thema gelegt hat. Das sowas funktioniert, haben andere Kassen bereits erwiesen. Zudem scheinen einige Kassen mit einer deutlichen Austrittswelle zu rechnen. Zu lesen sind u.a. 50.000 Mitglieder laut interner Schätzung. Dies führt ja auch zu erheblichen Ausnahmeausfällen - zum einen durch den fehlenden Zusatzbeitrag und zum anderen einfach durch die fehlenden Zuweisungen.
Darüber hinaus kann ich die Beteuerungen einiger Vorstände nicht mehr hören, hier ein Zitat:
Eine Alternative wäre (zu dem Zusatzbeitrag), die Leistungen zu kürzen, das kommt für uns aber nicht in Frage" sagt z.B. die Deutsche BKK. deutschebkk.de/ueber-uns/presse/pressemitteilungen/einzelansicht/artikel/deutsche-bkk-verwaltungsrat-hat-zusatzbeitrag-beschlossen.html
Wer sich ein wenig auskennt weiß aber, dass bereits im August 2009 deutlich Leistungen bei der Deutschen BKK gestrichen wurden. Kommt nun der nächste Schlag mit einem höheren Zusatzbeitrag?
Weiß eventuell jemand schon mehr?
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Re: Acht Euro - oder doch bald mehr?
Das könnte durchaus sein. Ist aber alles Spekulation.gkv_insider hat geschrieben: Daher meine eigentlich Frage: Werden die Krankenkassen, die erstmal gemeinsam von 8 Euro gesprochen haben, diesen Zusatzbeitrag bald deutlich anheben?
Interessant wird es erstmal sein, zu sehen, wie viele Leute bei den jeweiligen Kassen kündigen und wie viele den Zusatzbeitrag überhaupt bezahlen. Eine Kasse von der Größe der DAK würde bei einer Ausfallquote von 30-40% mit Sicherheit ernsthafte Schwierigkeiten bekommen. Dies würde dann zunächst eine weitere Anhebung des Zusatzbeitrages bedeuten - auf Dauer aber wohl eher die Insolvenz.
Und die Insolvenz einer Kasse der Größenordnung der DAK würde letztendlich das gesamte GKV-System in einer Kettenreaktion zum Einsturz bringen.
Theoretisch müsste dann der VdEK in die Bresche springen - aber ob diese Kassen das alleine schultern könnten, wage ich zu bezweifeln. In den anderen Kassenlagern (abgesehen von den AOKs) sieht es aber auch nicht viel besser aus.
Also hilft sowohl bei der DAK als auch bei der Politik nur: Beten, dass genug Leute den Zusatzbeitrag zahlen.
Oder im Umkehrschluss: Wer unsere Regierung und besonders Herrn Rösler mal richtig ins schwitzen bringen will, der sollte bei seiner (Zusatzbeitrag-erhebenden) Kasse entweder kündigen oder die Zahlung verweigern.
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Ziehen andere Kassen nach? Ja. Werden es mehr als 8 Euro? Ja
Zunächst vermute ich, dass die betreffenden Kassen diese öffentliche Ankündigung weniger aus Gründen des Wettbewerbs (bzw. mit der Absicht, die wettbewerbliche Wirkung zu neutralisieren), sondern aus Gründen der Öffentlichkeitswirksamkeit gemeinsam gemacht haben. Mit der Intention: wenn wir schon aus der Deckung müssen, lasst uns die Prügel gemeinsam beziehen. Kein Kartell, sondern sozusagen kassenartenübergreifende Solidarität.
Ich meine, dass weitere Kassen rasch nachziehen (müssen!) und die 8 Euro sind in der Tat nur der Anfang. Wer jetzt Prämie ausschüttet, wird zuerst die Ausschüttung beenden und kann dann noch ein paar Monate durchstehen; ebenso diejenigen, die noch Rücklagen aufzehren können. Und das ist angesichts folgender Daten zwangsläufig: im Jahr 2010 beträgt die Deckungslücke der GKV 3,6 + x Mrd. Euro, im Jahr 2011 werden es 10 + x Mrd. sein (kürzlich sprach ein Sachverständiger von 11,4 Mrd.). Zum Thema Einsparungen: letzteres entspricht überschlägig sämtlichen Verwaltungskosten und allen Satzungsleistungen der GKV.
Ich traue es Herrn Rösler nicht zu, dass er ausgabenbegrenzende Maßnahmen auf den Weg bringt. Von daher fürchte ich, dass der Zug so weiter fährt. Und glaubt mir: ich freu mich nicht darauf, mir graut vor der Durchführung des Zusatzbeitrages.
Ich meine, dass weitere Kassen rasch nachziehen (müssen!) und die 8 Euro sind in der Tat nur der Anfang. Wer jetzt Prämie ausschüttet, wird zuerst die Ausschüttung beenden und kann dann noch ein paar Monate durchstehen; ebenso diejenigen, die noch Rücklagen aufzehren können. Und das ist angesichts folgender Daten zwangsläufig: im Jahr 2010 beträgt die Deckungslücke der GKV 3,6 + x Mrd. Euro, im Jahr 2011 werden es 10 + x Mrd. sein (kürzlich sprach ein Sachverständiger von 11,4 Mrd.). Zum Thema Einsparungen: letzteres entspricht überschlägig sämtlichen Verwaltungskosten und allen Satzungsleistungen der GKV.
Ich traue es Herrn Rösler nicht zu, dass er ausgabenbegrenzende Maßnahmen auf den Weg bringt. Von daher fürchte ich, dass der Zug so weiter fährt. Und glaubt mir: ich freu mich nicht darauf, mir graut vor der Durchführung des Zusatzbeitrages.
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Die KKH Allianz hat ja bereits auf der besagten Pressekonferenz zugegeben, dass sie einen Zusatzbeitrag erheben werden. Die Frage ist nur wann und in welcher Höhe.
Auch die Barmer lies sich nur mit den Worten zitieren: "Wir starten in dieses Jahr ohne Zusatzbeitrag". Auch da war und ist sicher, dass ein ZB erhoben wird.
Auch die Barmer lies sich nur mit den Worten zitieren: "Wir starten in dieses Jahr ohne Zusatzbeitrag". Auch da war und ist sicher, dass ein ZB erhoben wird.