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deutsche gehen im schnitt 18 mal zum arzt

Verfasst: 02.02.2010, 12:47
von anfaenger
hallo , in einen fernsehbericht wurde das gesagt aber warum ict das so?
sind wir deutsche kränker oder was .

Verfasst: 02.02.2010, 13:24
von Platon67
..die von Ihnen genante Berichterstattung ist das Ergebnis einer Studie der BEK/GEK aufgrund der dort vorliegenden Daten. Die Studie ist auch im Internet zu finden.

Im Prinzip geht man davon aus, das die hohe Kontaktfrequenz der sogenannten angebotsinduzierten Nachfrage geschuldet ist. Vereinfacht bedeutet das, das in Deutschland, im Vergeleich zu anderen europäischen Ländern, eine sehr hohe Arztdichte vorhanden ist. Nachvollziehbar, dass jeder Leistungserbringer sein Einkommen erzielen möchte und sich teilweise seinen Markt hierfür schafft....

Im Österreich z. B. (dort ist man ja auch nicht kränker oder lebt kürzer) ist die Kontaktanzahl wesentlich geringer. Das deutet tatsächlich darauf hin, dass wir in diesem Zusammenhang ein strukturelles Problenm in Deutschland haben, das zu dieser vermehrten Inanspruchnahme von Ärzten führt....

Verfasst: 02.02.2010, 15:20
von Czauderna
Hallo
warum wundert mich dieses Ergebnis nicht - nein, die Deutschen sind nicht kränker als andere Nationen, es wird uns nur wesentlich leichter gemacht zum Arzt zu gehen - schon mal etwas von Arzt-Hopping gehört und davon dass Hausarztverträge an den Forderungen der Ärzte scheitern und vor dem Schiedsgerichten liegen, von der Vielzahl der empfohlenen Vorsorgeunteruntersuchungen usw. usw.
Ob diese Zahl etwas unmittelbar mit den Leistungsausgaben insgesamt zu tun hat, dies kann man nur vermuten - ich vermute ja - denn es gibt keine gesunden Menschen, die sind nur falsch untersucht.
Gruß
Czauderna

Das ist nur Statistik, keine echte Gesundheitsbetrachtung!

Verfasst: 03.02.2010, 14:07
von leoni
Solch eine Statistik gibt nur den Fakt unter den jeweiligen Bedingungen wieder.
Die Zahl der Arztbesuche ließe sich z.B. verändern, wenn viele Arbeitgeber nicht bereits einen AU-Schein ab dem ersten Krankheitstag benötigten.
Dann sind da noch Fragen:
Wie groß ist der Anreiz eines Arztes für bestimmte Leistungen einzelne Termine zu machen?
Wie sehr sind die Patienten in Deutschland aufgrund mancher Schlagzeilen oder Werbung verunsichert und wollen mehrere Meinungen zu ihrem Fall hören?
Werden Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen etc. mitgerechnet? Das sind bei uns ja schon mal ca. drei Termine ohne unbedingt eine Behandlung wegen Krankheit zur Folge zu haben.
Chronisch kranke haben regelmäßige Termine zur Kontrolle bei Ihren Fachärzten.

Außerdem muss man auch sagen, dass solch eine Zahl ohne Vergleichszahlen zu anderen Jahren oder anderen Ländern mit exakt den gleichen Bedingungen wie bei uns, keinen echten Wert hat. Aber die Gesundheitssysteme in Europa sind alle recht unterschiedlich.

Diese Statistik stellt nur eine Zahl der Arztbesuche dar, sagt ohne weitere Betrachtungen nichts über den Gesundheitszustand der deutschen Bevölkerung aus.

Re: deutsche gehen im schnitt 18 mal zum arzt

Verfasst: 03.02.2010, 16:26
von Paule
anfaenger hat geschrieben:sind wir deutsche kränker oder was .
Ne. In Spanien z.B. würde ich, obwohl chronisch krank, sicher seltener gehen. Weil ich da praktisch jedes Medikament, auch wenn "verschreibungspflichtig" draufsteht, auch so in der Apotheke kaufen kann, während ich hier jedes Mal zum Hausarzt muss, auch wenn es nur um neue Magentropfen geht.

Außerdem jedes Mal erst eine Überweisug holen, um zum Facharzt zu gehen, weil der Hausarzt wegen Budgetierung vieles nicht selbst macht, was er sicher könnte. Das bedeutet, dass man als chronisch Kranker die Verordnungen über mehrere Ärzte "verteilen" muss!