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Ich benötige gut geferderten E-Rolli, MdK lehnt ab.

Verfasst: 25.08.2009, 09:41
von Lothar & Sally
Ich habe einen Optimus von Meyra, der hat eine schlechte Federung für meine Gewichtsklasse, deswegen hatte ich starke Probleme am Hinterteil, alles Wund und sogar entzündungen, mehrfach OP`s wurden fällig. Der Sachbearbeiter bei der Barmer gibt sogar zu, das die vom MdK in ihrem Bericht viel Mist geschrieben haben, aber für diese Aussage habe ich keine Zeugen, also nahm er die Empfehlung des MdK und lehnte meinen Antrag ab. Auf meinen Widerspruch habe ich heute mündlich schon einmal vom Sachbearbeiter der Barmer den Bescheid bekommen, das wieder nach Aktenlage entschieden wurde und das es auch diesmal schlecht aussieht, den schriftlichen Bescheid soll ich so in 1-2 Wochen bekommen.
Was kann ich da machen, zumal es schnell gehen muss. Mein jetziger Rolli ist im Werk zur Reparatur und einen Ersatz hat man mir nicht gegeben, das Sanitätshaus hat nur einen kleinen Rolli und das Werk gibt gar keinen erst raus.
Ich bin jetzt schon gut 2 Wochen ans Haus gefesselt und so wie es aussieht werden es noch einige Wochen sein, in denen ich nicht raus komme. :evil:
Liebe Grüße an alle.
Lo.

Verfasst: 25.08.2009, 12:34
von Czauderna
Hallo,

nun, da gibt es nur die Möglichkeit der schriftlichen Beschwerde bei der Kasse. In diese Beschwerde gehören die Aussagen des Kassen-Mitarbeiters mit rein sowie die Aufforderung an die Kasse die Widerspruchsbegutachtung aufgrund Ihrer besoderen Situation nicht nach Aktenlage durchführen zu lassen.
Auf den Rechtsweg hinweisen und vielleicht auch mal mit der Presse
"drohen"

Gruß

Czauderna

Verfasst: 26.08.2009, 10:07
von Platon67
Ich denke hier sollten zunächst die beiden Sachverhalte auseinander gehalten werden:

1. Reparatur des vorhandenen Rollstuhls hat zunächst nichts mit der Neuversorgung zu tun - insoweit wäre die Wartezeit, so ärgerlich das sein mag, wohl auch ohne Neuantrag entstanden . Warum hier aber kein adäquater Ersatz zur Überbrückung möglich ist, erschliesst sich mir nicht wirklich, es sei denn der vorhandene Rollstuhl ist eine Sonderanfertigung.....

2. Neuversorgung:

Wenn die KK eine bestimmte Leistung ablehnt, sollte das auch entsprechend begründet sein. Warum die genannte KK hier 2 Wochen für einen entsprechenden Bescheid benötigt kann ich auch nicht ganz nachvollziehen. Das sollte erheblich schneller gehen.... insbesondere dann wenn die Gefahr einer weiteren Verschlimmerung der Druckgeschwüre besteht.... In diesem Fall hilft vielleicht einmal ein freundliches Gespräch mit dem zuständigen Abteilungsleiter in dem Sie 1. die Gesamtsituation noch einmal sachlich schildern und 2. um einen umgehenden Bescheid bitten, aus dem die Ablehnungsgründe hervorgehen... Erst dann wissen wir eigentlich erst, warum das abgelehnt wurde und wie man dann am Besten weiter vorgeht.


Hallo Herr Czauderna,

ich schätze im allgemeinen Ihre fundierten Antworten in den diversen Foren. Mich würde aber wirklich brennend interessieren, warum Sie nun wiederholt den Tip geben, dass der Versicherte mit der Presse drohen soll...Lassen sie sich davon tatsächlich in Ihrer Praxis beeinflussen, wenn Sie rechtlich und sachlich korrekt gehandelt haben ?? Dann könnten Versicherte bei jedem noch so abwegigen Leistungswunsch damit rechnen, dass die Drohung mit Presse, Rechtsanwalt, VdK und sonstigen zum Erfolg führt.....:?:

Im hier diskutierten Fall sollten wir erstmal die Gründe abwarten, warum die Ablehnung erfolgte....

Kollegiale Grüße !

Danke für die Antworten.

Verfasst: 26.08.2009, 11:54
von Lothar & Sally
Hallo & guten Tag,
vorerst einmal zu dem ersten Gutachten des MdK;
die Damen & Herren zweifelten meine Fähigkeit einen Rolli zu fahren an und wollten jetzt das ich überhaupt keinen Rolli mehr fahren darf, weil ich unter Narkolepsie leide. KfZ darf man aber fahren, auch wenn es beruflich ist, wenn man med. gut eingestellt ist. Das war dann erledigt, dann meinten die, das mein nCPAP Gerät nicht richtig eingestellt ist und ich aus diesem Grund nicht in der Lage bin einen Rolli zu fahren, das war nichts, weil ich regelmäßig im Schlaflabor bin und die besten Werte habe, vom zuständigen Prof. bestätigt. Und außerdem muß ich ja nicht ständig raus fahren, ich bin ja angeblich krank und da muss ich mit solchen einschneidenden Maßnahmen leben.
Meine Antwort fiel entsprechend aus.
Dann wollten Sie von meinem Hausarzt eine 100% Bestätigung haben, das mit einem gut gefedertem Rolli nie wieder etwas mit meinem Hinterteil passiert, was der ja nicht bestätigen kann.
Der ganze Fall ist jetzt schon fast 9 Monate beim MdK Hannover, der MdK mag mich auch schon besonders, denn die haben schon einige Probleme mit mir gehabt, wie z.B. die Stellungnahme für den Umbau der Badezimmertür, die alte Türbreite war 70cm, ich habe beantragt 100cm, weil ich vorher nicht mit meinem Rolli durchkam, das hat knapp 1 Jahr gedauert, dann kam eine Dame und schaute erst bei mir in der Wohnung um was es überhaupt ging, dann sagte Sie, na dafür muss ich zum Hausbesuch, so ein Mist, das weiss doch jeder das bei 70cm kein Rolli durchkommt. 2 Monate später kam dann die Bestätigung das es gemacht werden muß.
Und noch andere Sachen, einmal kam eine Dame zu einem Termin der um 8 Uhr morgens sein sollte, Sie kam viel zu früh und sagte zu meiner Haushaltshilfe, na wo ist er denn, ich habe nicht viel Zeit, in 10 Minuten muss ich fertig sein mit dem Gutachten, habe schließlich viel zu tun.

Eben habe ich mit dem Abteilungsleiter der Barmer gesprochen und es soll jetztz mit dem Gutachten sehr schnell gehen und die haben jetzt die ganzen Reparaturkosten des Rollis schon zusammengerechnet und auch das was noch kommt in diesem Jahr, wie Reifen, Akkus, Inspektion und wenn das Gutachten da ist wollen die sich einmal zusammen setzen und über alles reden und zu einem Entschluß kommen. Denn man muss dabei ja auch an die Probleme der Federung denken, denn die Fa. Meyra hat mir durch das Sanitätshaus sagen lassen, das ein solcher Rollstuhl ja auch nicht für Kantsteine gedacht ist, auch wenn diese schon runtergesetzt sind und größere Strecken soll man damit auch nicht fahren, mein Hausarzt wohnt aber 14km weit weg, eine Tour, also macht ein Hausarztbesuch schon mal mindestens 28km.
Ich soll 2 x die Woche kommen, das sind dann schon einmal knapp 3000 km im Jahr, Einkaufen und sonstige fahrten soll ich stark einschränken.
Lebensfreude gleich Null ?
Der neue Rolli hat eine Hindernisüberwindung von 150mm und eine Reichweite von 60 Km, Einzelradfederung und Aufhängung, größere Räder für das Fahren mit der S Bahn sind auch von Vorteil.
Ich hoffe das ich hiermit einige Fragen Beantwortet habe und wünsche noch einen schönen Tag und alles Gute. :D
Lo.

Verfasst: 27.08.2009, 07:58
von Platon67
Offensichtlich wird hier dann jetzt geprüft, ob die weitere Reparatur noch wirtschaftlich ist oder evtl. die Neuanschaffung die günstigere Variante ist.

Ohne Ihnen zu Nahe treten zu wollen, scheinen Sie den Rollstuhl doch ziemlich zu strapazieren. Ob das noch der vertragsgemäßen Nutzung entspricht, sei einmal dahin gestellt. Natürlich will Sie auch Ihrer KK nicht einsperren oder vorschreiben wann und wohin Sie sich mit dem Rolli bewegen. Wenn aber überdurchschnittlich viele Reparaturkosten anfallen, die i. d. R. nicht billig sind, wirft das irgendwann Fragen auf....
Abgesehen von den Kosten, haben Sie ja dann immer das Problem, das Ihnen in der Zeit der Reparatur kein adäquater Ersatz zur Verfügung steht.

Sind den die Fahrten mit dem Rolli zum Arzt tatsächlich erforderlich ?
Sind evtl. Hausbesuche durch den Arzt möglich oder besteht alternativ die Möglichkeit hierfür einen Behindertenfahrdienst in Anspruch zu nehmen... Dann wäre zumindest ein großer Batzen von der Laufleistung anderweitig abgedeckt. Klären Sie das doch mit Ihrer KK ab, ob bei Ihnen die Anspruchsvoraussetzungen hierfür vorliegen.

Verfasst: 27.08.2009, 09:38
von Lothar & Sally
Hallo Platon67,
was ist denn eine Vertragsmässige Nutzung?
Das DRK hat einen Wagen für die Größe des Optimus, der allerdings 2 x die Woche für andere Transporte genutzt wird und dann auf keinen Fall zur Verfügung steht. :evil:
Natürlich macht der Hausarzt auch Hausbesuche wenn es nicht anders geht, aber das ist für ihn ein Aufwand der nicht ständig machbar ist. Denn die Praxis ist ständig voll und die Hausbesuche fallen dann auf 21 Uhr und später. Die Vorraussetzungen für Krankentransporte liegen von, / aG ist vorhanden und noch mehr.
so, reicht für heute morgen, habe starke ges. Probleme und kann heute nicht mehr.
Liebe Grüße & tschüß
Lo.

Verfasst: 27.08.2009, 11:01
von Czauderna
Hallo Platon 67

Hallo Herr Czauderna,

ich schätze im allgemeinen Ihre fundierten Antworten in den diversen Foren. Mich würde aber wirklich brennend interessieren, warum Sie nun wiederholt den Tip geben, dass der Versicherte mit der Presse drohen soll...Lassen sie sich davon tatsächlich in Ihrer Praxis beeinflussen, wenn Sie rechtlich und sachlich korrekt gehandelt haben ?? Dann könnten Versicherte bei jedem noch so abwegigen Leistungswunsch damit rechnen, dass die Drohung mit Presse, Rechtsanwalt, VdK und sonstigen zum Erfolg führt.....

zunächst einmal vielen Dank für Ihr Kompliment.

Sicher haben Sie recht - das mit der Presse war etwas überzogen - klar,
ich habe mich nie von so etwas beeinflussen lassen und habe es auch in Zukunft nicht vor.

Ich weiss allerdings von mehreren Fällen dass zumindest nach Presseveröffentlichungen Vorgänge beschleunigt wurden oder zumindest einer erneuten Prüfung unterzogen wurden und alle Fälle betrafen verschiedene Krankenkassen.

Sicher war der "Wink" mit der Presse hier nicht angebracht -
ziehe ihn deshalb auch hiermit zurück !!

Gruß

Czauderna

Verfasst: 27.08.2009, 11:17
von Platon67
Hallo Herr Czauderna,

danke für die Klarstellung....

Ich gebe Ihnen in soweit recht, das das in manchen Fällen tatsächlich hilfreich war. Die waren aber in der Regel so von der Kk verkorkst, dass der Versicherte wirklich keine andere Möglichkeit hatte sich zu wehren.....

In diesem Sinne freue ich mich auf weitere interessante Diskussionen !!

Grüße aus Bayern