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Besonders an chronisch Kranke: TK und Knappschaft

Verfasst: 24.12.2008, 00:05
von Sweddaniel
Hallo :D

ich weiss dass es schon einen ähnlichen Thread gibt, doch wird darin (wie meist) eher am Verhältnis Beitragssatz-Leistung beurteilt.
Bei mir ist es etwas anders: Ich bin trotz meines Alters schon chronisch erkrankt und erhalte daher auch eine Erwerbsunfähigkeitsrente.
Ich bin zeitlebens in der Techniker Krankenkasse krankenversichert, ärgere mich aber in letzter Zeit doch schon des öfteren über die TK, so habe ich zum Beispiel Ende letzten Jahres in ein BonusProgramm für Asthmakranke einschreiben lassen und wunderte mich nun da das Jahr bereits rum ist, warum die offerierten 100 Euro noch nicht eingegangen sind, auf Anfrage teilte man mir mit, dass das Einschreibeformular nie bei der Kasse eingegangen ist. Obwohl ich seinerzeit ein Willkommensschreiben der TK bekam, in dem man meine Teilnahme bestätigt, beharrt man nun darauf dass ich keinen Anspruch auf Auszahlung der 100 Euro habe.

Nun konkret meine Frage:
Ich bekomme eine Erwerbsunfähigkeitsrente durch die Knappschaft Bahn/See, bei einem Besuch in deren Geschäftsstelle fiel mir ein Flyer der Knappschaft/Seekasse in die Hände, worin detailliert die Leistungen beschrieben sind. Diese sind ja im Grundzug ohnehin identisch, aber hat die Knappschaft ein Bonusprogramm dass besser auf meine Erkrankungen ausgerichtet ist. Da also mein erster Eindruck von der Knappschaft nicht schlecht ist, würde ich nun gerne wissen, ob jemand negative Erfahrungen als chronisch kranker mit dieser Kasse gesammelt hat.

Meine schlimmste Befürchtung ist, dass die Krankenkasse mich laufend zu Begutachtungen zitiert und laufend auf Kostensenkung pocht. Aber auch Einzelfallentscheidungen wie z.B. genehmigungspflichtige Hilfsmittel sollten schnell und kulant bearbeitet werden.
Von einigen BKK´s habe ich schon unangenehme Geschichten gehört.

Die TK hat mich noch nie zu einer Begutachtung bestellt oder Anfragen an den behandelnden Arzt gerichtet, obwohl ich ziemlich viele hochpreisige Arzneimittel einnehmen muss.
An der TK stört mich wie beschrieben, die sich zunehmend verschlechternde Bürokratie. Ich denke dass sich dies nach und gerade während der Vereinigung mit der IKK direkt nicht bessern wird.

Auf Zusatzleistungen wie Akupunktur und Homöopathie kommt es mir weniger an, dahingehend bin ich eher etwas "konservativ".

Ich hoffe dass mir jemand bei der Frage behilflich sein kann, ob man als chronisch Kranker bei der Knappschaft gut aufgehoben ist oder doch lieber bei der TK bleiben sollte.

Gruß
Daniel

Verfasst: 24.12.2008, 10:37
von Krankenkassenfee
Hallo,

ich weiss es nicht, ob die Knappschaft Arztanfragen rausschickt. Aber ich habe in der Vergangenheit gehört, dass viele Leistungserbringer über die Pingeligkeit der Knappschaft nicht gerade erfreut waren.
Vor allem im Bereich der häuslichen Krankenpflege sind sie sehr sparsam und verlangen von Rentnern, dass die das Setzen von Insulinspritzen lernen, damit sie es beim kranken Partner machen können. (sagt meine Freundin, die arbeitet im Pflegedienst und man kann es auch im Internet nachlesen)

Unbürokratisch wäre so ungefähr das letzte Wort, welches ich mit der Knappschaft in Verbindung bringen würde. Mal eben was per Fax oder so ist ein halbes Drama.

Trotzdem kann es dort Programme geben, von denen Du profitieren wirst. Insgesamt ist aber zu sagen, dass Du besser nicht bei der Aufnahme alle Erkrankungen angibst. Obwohl es für Dich aus dem Fonds mehr Geld gibt (EM-Rente + Diagnose), wirst Du eher doch als schlechtes Risiko eingestuft, dem man den roten Teppich nicht ausrollt.

Vielleicht ist hier jemand aus der Knappschaft, der dir mehr dazu sagen kann. Ansonsten probier es aus, nach 1,5 Jahren spätestens kannst Du wieder zurückwechseln, wenn es nicht gefällt. Die Versorgung und Medikamente bekommst Du so oder so.

LG, Fee

Verfasst: 26.12.2008, 11:18
von jens16232
Sicher sind wir als Knappschaft bürokratischer als die TK. Das ist auch eine weit verbreitete Meinung, welche ich auch teile. Ein halbes Drama ist es sicher nicht, mal eben was per Fax zu erledigen.

Was einzelne Bereiche (wie das setzen von Spritzen angeht) wird es bei jeder Kasse Fälle geben, die wir hier als negativ hervorstellen könnten. Und dabei kommt es bei einigen Sachen auch auf das empfinden des einzelnen an.

Was den Bereich Hilfsmittel angeht haben wir, wie alle anderen Kassen, Verträge mit Leistungserbringern geschlossen. Von dort erfolgt die Versorgung nach unserem Auftrag. Nötig ist natürlich eine Verordnung vom Arzt. Liegt diese Verordnung vor, gibt es das Hilfsmittel.

Für Asthmatiker haben wir ein besonderes Programm aufgelegt, wo der eingeschriebene Patient eine "Befreiungskarte" ausgestellt bekommt, wodurch er die Praxisgebühr beim Hausarzt usw. nicht entrichtet muss. Bedingung ist die regelmäßige Kontrolle beim Hausarzt (1x im Quartal).

Und als Risiko wird niemand eingestuft. Es geht einzig darum, ob jemand zu uns wechseln möchte oder nicht. Wenn wir Vorerkrankungen wissen wollten, würden die auf dem Mitgliedschaftsantrag abgefragt.