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Finanzielle Hilfe bei Therapiekosten?

Verfasst: 09.12.2022, 19:06
von Silent-Hunter
Hallo an alle hier,

folgender Sachverhalt.
Ich bilde mit meiner Frau eine BG. Meine Frau arbeitet (TZ) und ich pflege meine Mutter (PG4). Nun wurde bei meiner Frau ein Bandscheibenvorfall festgestellt. In 2 Wochen geht meine Frau ins Krankengeld über.
Der Orthopäde meinte, dass eine OP momentan sehr kritisch zu sehen ist. Auch ein 2. Orthopäde ist der selben Meinung.
Nun gibt es ja alternative Behandlungsmethoden. Diese haben bereits angefangen und tun meiner Frau auch wirklich gut. Nun kommt der unangenehme Teil.
1 Sitzung kostet 54,99€. Dazu kommt noch die Neuraltherapie mit 50€ pro Sitzung. Immer im Wechsel 3x wöchentlich.
Und diese Therapie geht 10 Wochen. Eine Befreiung durch die KK gibt es nicht, weil die KK dieses Verfahren nicht bezahlt und es nicht auf Rezept gibt.
Da diese Summen nun bei uns reinhauen wie sonst was, fragen wir uns, ob es vllt. irgendwo finanzielle Hilfe gibt. Wo man wenigstens einen kleinen Teil dazubekommt?

Wer hat da vllt. Erfahrung wohin wir uns wenden könnten?

Vielen Dank an alle dir uns hier helfen können.

Re: Finanzielle Hilfe bei Therapiekosten?

Verfasst: 09.12.2022, 20:33
von Czauderna
Hallo,
Das sieht nicht gut aus. Ist denn bei der Krankenkasse der Fall schon abgeschlossen?
Antragstellung,Ablehnung,Widerspruchsverfahren und klagefähiger Ablehnungsbescheid ?
Gruß
Czauderna

Re: Finanzielle Hilfe bei Therapiekosten?

Verfasst: 09.12.2022, 21:52
von Silent-Hunter
Czauderna hat geschrieben:
09.12.2022, 20:33
Hallo,
Das sieht nicht gut aus. Ist denn bei der Krankenkasse der Fall schon abgeschlossen?
Antragstellung,Ablehnung,Widerspruchsverfahren und klagefähiger Ablehnungsbescheid ?
Gruß
Czauderna
Hallo Czauderna,

vielen Dank für deine Antwort.
Die Ablehnung habe ich telefonisch erhalten. Ich habe halt mal nur angefragt ob es möglich ist.
Die Dame sagte, hier kommt die 2% Regel zum Zug. Und da zählen alle Einkommen. Also das Gehalt meiner Frau und meine Grundsicherung. Und die Kosten übersteigen nicht die Grenze. Meinst Du ich sollte es mal schriftlich probieren?

LG

Re: Finanzielle Hilfe bei Therapiekosten?

Verfasst: 12.12.2022, 19:26
von Czauderna
Hallo,
Da scheint ein Missverständnis vorzuliegen- das, was die Krankenkasse da ausführte, das betrifft die Befreiung von der Verordnungsblattgebühr. Hier gibt es eine Belastungsgrenze von 2% des Jahreseinkommens und das Einkommen des Ehegatten wird mit angerechnet.
Das, was aber geschrieben hast, betrifft eine Leistung, die nicht im Leistungskatalog der GKV aufgeführt ist, also auch nicht von der Kasse bezahlt wird. Es sei denn, es gibt dazu keine Alternativbehandlung zu Lasten der Kasse.
Deshalb meine Nachfrage.
Gruß
Czauderna

Re: Finanzielle Hilfe bei Therapiekosten?

Verfasst: 17.12.2022, 19:08
von RHW
Hallo,

die Chance, dass die Krankenkasse die Neuraltherapie übernimmt oder bezuschusst, geht gegen Null.

Realistischer sind:
- die Befreiung von der gesetzlichen Zuzahlung. Wenn seit mindestens 12 Monaten eine chronische Erkrankung vorliegt, kann man sich eine Bescheinigung vom Arzt holen und die Zuzahlungsgrenze wird auf 1% der Familien-Bruttoeinnahmen gesenkt. Wenn die geleisteten Zuzahlungen diesen Wert übersteigen, wird man für den Rest des Kalenderjahres von Zuzahlungen befreit. Wenn man Grundsicherung oder Arbeitslosengeld II bezieht (Höhe egal!), gilt ein Pauschalwert von etwa 110 Euro als Zuzahlungsgrenze (bei chronisch Kranken die Hälfte!).

- wenn man Steuern zahlt und hohe Krankheitskosten hat (z.B. Neuraltherapie, Zuzahlungen, Fahrkosten, Zahnersatz, Brille ...), kann dies bei der Einkommensteuererklärung zu einer Steuererstattung führen.

Gruß
RHW