Krankenkassenforum

Hallo liebe Experten der gesetzlichen Krankenkasse,

wir befinden uns im Umzug nach Unterfranken und finden keinen Arzt der meine Frau aufnimmt.
Selbst die Kassenärztliche Vereinigung, noch die bestehende Krankenkasse kann uns weiterhelfen.
Alle Hausärzte und auch Fachärzte lehnen meine Frau ab, mit der Begründung, dass sie keine neuen Patienten mehr aufnehmen dürfen.
Bisher war ich immer der Meinung, dass Kassenärzte GKV-Pflichtige Mitglieder aufnehmen müssen.

Meine Ehefrau benötigt nach einer Unterarm-OP im Krankenhaus eine Rezept für eine Physiotherapeutische Behandlung.
Das Krankenhaus das die OP durchführte, stellt ihr auch kein Rezept aus - die Physio-Behandlung ist schnellstens angeraten, aber
man hätte dort keine Zulassung für Rezeptausstellungen für gesetzlich krankenversicherte.

Was kann man tun?

Viele Grüße,

Norbert

Hallo Apolon,

das fangt ja schön an

wir befinden uns im Umzug nach Unterfranken

aber

und finden keinen Arzt der meine Frau aufnimmt. Selbst die Kassenärztliche Vereinigung, noch die bestehende Krankenkasse kann uns weiterhelfen.

findet keine gute Fortsetzung. Kurzfristig wird das Problem nicht zu lösen sein. Wenn KV und Kasse schon nicht helfen können - haben sie wenigstens eine plausible Erklärung?

Alle Hausärzte und auch Fachärzte lehnen meine Frau ab, mit der Begründung, dass sie keine neuen Patienten mehr aufnehmen dürfen.

Dürfen dürften sie schon. Warum sie nicht können oder nicht wollen? Dazu müsste zumindest die KV doch eine Meinung gehabt haben?

Bisher war ich immer der Meinung, dass Kassenärzte GKV-Pflichtige Mitglieder aufnehmen müssen.

War ich auch mal, ist aber schon eine Weile her. Hätte das sogar für Familienversicherte und freiwillige Mitglieder angenommen.

Meine Ehefrau benötigt nach einer Unterarm-OP im Krankenhaus eine Rezept für eine Physiotherapeutische Behandlung. Das Krankenhaus das die OP durchführte, stellt ihr auch kein Rezept aus - die Physio-Behandlung ist schnellstens angeraten, aber man hätte dort keine Zulassung für Rezeptausstellungen für gesetzlich krankenversicherte.

Das wird wohl so sein, denn woran sollte es sonst scheitern, schnell mal ein Stück Papier auszudrucken und zu bekritzeln?

Die Behandlung ist doch sicher das dringendste Problem - der Rest kann warten. Natürlich nicht bis zum St. Nimmerleinstag.

Meiner Frau würde ich raten bzw, sie auch darin zu unterstützen, den Arm nicht warten zu lassen, sondern sich flugs um einen Physio-Termin auf Selbstzahlerbasis zu kümmern. Notfalls auch via Privatrezept, was natürlich eine zweite Rechnung bewirkt.

Vllt. hat sie ja ganz viel Glück, und es hat gerade ein Patient seine Therapie abgesagt. Hats alles schon gegeben.

Grüße
von GS

Hallo und willkommen im Forum
zunächst kann ich das gar nicht so richtig glauben, dass es im Umkreis von zumutbaren 25 km (keine feste Vorgabe) keinen Allgemeinarzt/ärztin geben soll, die Patienten abweist, ohne dass es sich um einen Notfall handelt - darf ich fragen, wo genau der neue Wohnort sein wird ?

wir befinden uns im Umzug nach Unterfranken und finden keinen Arzt der meine Frau aufnimmt.

Wie wäre es mit dem bisherigen Hausarzt/Hausärztin, zumindest für den Übergang?
Gruss
Czauderna

Danke für die Rückmeldung

darf ich fragen, wo genau der neue Wohnort sein wird ?

Sicher - 97616 Bad Neustadt

Wie wäre es mit dem bisherigen Hausarzt/Hausärztin, zumindest für den Übergang?

Den habe ich angeschrieben und er hat mir ein Rezept für 6 Physiotherapeutische Behandlungen zugeschickt.

Nur ist dies ja kein Dauerzustand - meine Ehefrau benötigt ja auch noch weitere ärztliche Betreuung.

Aber auch die orthopädischen Praxen haben sie abgelehnt, weil sich dort kein Arzt befindet der sich mit einem Trümmerbruch rechter Unterarm auskennt.

Fazit: die Fachklinik in Bad Neustadt für Handchirurgie ist Europaweit bekannt und ist Spitze - kann man nur empfehlen.
Aber die Ärzte außerhalb der Klinik kann man in der Pfeife rauchen.

Hallo GS,

Meiner Frau würde ich raten bzw, sie auch darin zu unterstützen, den Arm nicht warten zu lassen, sondern sich flugs um einen Physio-Termin auf Selbstzahlerbasis zu kümmern. Notfalls auch via Privatrezept, was natürlich eine zweite Rechnung bewirkt.

Termine liegen schon vor.

Nur ist dies ja keine Lösung, da meine Ehefrau auch noch weitere Medikamente und ärztliche Betreuung benötigt.

Bedeutet dann wohl auch, dass die Krankenkasse keine weiteren Kosten mehr für die Behandlung meiner Ehefrau zahlt,
da wir keinen Arzt finden, der sie behandelt, bzw. Rezepte ausstellt.

Hallo,
das ist natürlich schon ein Hammer, da gibt es in dieser Stadt allein 43 Arztpraxen und natürlich sind fachlich nicht alle geeignet als Hausarztpraxis, aber von den geeigneten nimmt niemand mehr neue Patienten auf - ein Skandal.
Ich habe auf der Seite der Stadt gerade gelesen, dass dort eine Befragung zur Stadt im Gange ist - vielleicht wäre das ein Mittel, sich zu äußern oder einfach mal einen Leserbrief schreiben - das lässt die Ärzteschaft sicher nicht auf sich sitzen.
Übrigens, wir haben als Krankenkasse im Rahmen des Kundenservice uns auch bei der Suche nach behandlungsbereiten Ärzten/Therapeuten eingeschaltet.

Bedeutet dann wohl auch, dass die Krankenkasse keine weiteren Kosten mehr für die Behandlung meiner Ehefrau zahlt,
da wir keinen Arzt finden, der sie behandelt, bzw. Rezepte ausstellt.
Die Krankenkasse übernimmt grundsätzlich nur das, was per "Kassenverordnung" abgegeben und auch abgerechnet wird - ohne Rezept (auch Privatrezept, welches ja auch von einem Arzt ausgestellt werden müsste) auch keine Leistung.
Gruss
Czauderna

Hallo Norbert,

Hallo GS,

Meiner Frau würde ich raten bzw, sie auch darin zu unterstützen, den Arm nicht warten zu lassen, sondern sich flugs um einen Physio-Termin auf Selbstzahlerbasis zu kümmern. Notfalls auch via Privatrezept, was natürlich eine zweite Rechnung bewirkt.

Termine liegen schon vor.

Gut, und hoffentlich kann es bald losgehen.
Hättest aber eingangs schon erwähnen können, dass ihr letzter Hausarzt noch ein Rezept zugeschickt hat, das sie nun nutzen kann.

Mit dem Therapeuten solltet Ihr dann abklären, ob es nach der 6. Runde auf Selbstzahlerbasis weitergehen kann, wenn bis dahin kein neues Kassenrezept besorgt werden konnte.

Nur ist dies ja keine Lösung, da meine Ehefrau auch noch weitere Medikamente und ärztliche Betreuung benötigt.

Nö, der Vorschlag war ja auch nur zur Sicherung der akut vorliegenden Geschichte gedacht. Alles andere bedarf einer grundsätzlichen Lösung, also dem Finden einer neuen haus- und fachärztlichen Betreuung überhaupt.
Btw - wie sieht es denn in Deinem eigenen Fall aus? Hättest Du die gleichen Probleme oder hattest Du noch keine Zeit, das herauszufinden?

Bedeutet dann wohl auch, dass die KrankenkassPhysio- keine weiteren Kosten mehr für die Behandlung meiner Ehefrau zahlt,
da wir keinen Arzt finden, der sie behandelt, bzw. Rezepte ausstellt.

Ergänzend zu dem, was Czauderna bereits dazu geschrieben hat: Seid Ihr beide ganz fremd am neuen Ort oder gibt es alte oder bereits neue Bekannte? Wenn letzteres, dann könnten die doch mal bei ihren Ärzten ein gutes Wort einlegen? (Okay, habt Ihr dann bestimmt auch schon durchexerziert?)

Hallo Czauderna,
unsere Hausärztin die unter ihrem Klarnamen twittert, schrieb kürzlich, dass sie einen Patienten aufgenommen hat, der aufgrund seines Umzugs nach München (!) 7 Wochen nach einer Arztpraxis suchte, die ihn aufgenommen hätte. Er hatte es bei an die 10 Ärzten versucht, keine Chance. Die Praxen nehmen keine neuen Patienten mehr auf.
Der Patient leidet an Diabetes und hatte somit während der Zeit auch kein Insulin verfügbar.
Man konnte unter dem Thread noch andere Döntjes lesen. "Frau Doktor, wenn der nächste Patient stirbt, dann steht aber mein Helmut auf der Matte", schrieb eine andere Ärztin. Ein Elend.

Hallo,
ich muss zugeben, dass es zu meiner aktiven Zeit noch nicht gar so schlimm war. wenn sich ein/e Versicherter/e an uns gewandt hatte, weil kein Hausarzt gefunden wurde, dann haben wir von uns aus mal die am Wohnort oder in der Nähe tätigen Praxen kontaktiert und quasi eine Vermittlerrolle übernommen. Da wir vor Ort waren, kannten man uns und wir die Praxen persönlich. Ich selbst habe vor etlichen Jahren auch meinen Hausarzt "bekniet", der dann ein Rentnerehepaar seinem Patientenstamm zugefügt hat. Heute ginge das wahrscheinlich nicht mehr so, aus verschiedenen Gründen. gerade in ländlichen Gebieten sollte es auch heute noch möglich sein, handlungsbereite Hausarztpraxen zu finden, sollte doch die Fluktuationsrate aufgrund der Altersrate dies zulassen.
Der Satz mit dem Helmut trifft da genau ins Schwarze
Gruss
Czauderna