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Selbstständig - Altersrente - Beitragshöhe ges.Versicherung?
Verfasst: 22.09.2008, 21:52
von Lady Morgaine
Hallo!
Folgendes Problem:
Ich bin seit 10 Jahren selbstständig und seitdem durchgängig in einer gesetzlichen Krankenkasse freiwillig versichert. Vor der Selbstständigkeit habe ich als Arbeitnehmerin gearbeitet und einen kleinen Rentenanspruch erworben (nach heutigem Recht so ca. 200 Euro ab Rentenalter).
Mich interessiert folgendes: Im Alter bin ich auf die kleine Rente und auf meine Ersparnisse (u. Lebensversicherung) angewiesen. Falls ich mit, sagen wir im Alter von 65 , krankheitsbedingt oder altersbedingt oder motivationsbedingt
meine freiberufliche Tätigkeit aufgeben und nur noch von meinen Ersparnissen und der gesetzlichen Minirente leben will, wie berechnet sich dann meine Krankenversicherung? Kann ich über die Krankenversicherung für Rentner versichert werden?
Hintergrund der Frage: Überlege mir zur Zeit, ob ich in eine private Versicherung wechseln soll, habe aber wegen der Beiträge im Alter grosse Bedenken. Im Augenblick könnte ich aber durchaus einige Euro sparen...... Und wenn ich bei der gesetzlichen Versicherung im Alter und mit nur geringem Einkommen auch bluten muss, kann ich genausogut jetzt weniger bezahlen und die gesparten Beiträge zusätzliche auf die Seite legen....
Viele Grüße
Lady Morgaine
Klare Antwort
Verfasst: 06.10.2008, 10:25
von Rockzill
Hallo Lady Morgaine,
1.) In die PKV wechseln ist immer eine schwierige Antwort. Aus meiner persönlichen Erfahrung würde ich Dir folgendes raten:
- Ab dem 45. Lebensjahr macht dies überhaupt keinen Sinn mehr. Da der Beitrag entsprechend hoch ist und die Zeit, mit der Rückstellungen gebildet werden eher knapp ist. Sicherlich kannst du zusätzlich Rückstellungen bilden, diese erhöhen den Beitrag aber natürlich erheblich.
- Vor dem 45. muss man genauer hinschauen und einen Querschnitt aus Leistungen und Beitrag finden.
2.) Zu deiner anderen Frage zur KVDR. Bleibst du in der GKV bis zu deinem Renteneintritt bist zu KVDR-Pflichtversichert. Dadurch musst du nur Beitrag auf deine Rente oder gleichgeordneten Bezügen bezahlen. Alle anderen Einkünfte aus Privatvermögen und Vermietung werden nicht mit Beitrag belegt.
Bei weiteren Fragen stehe ich Dir gerne zur Verfügung
Verfasst: 06.10.2008, 19:23
von Lady Morgaine
Ganz vielen Dank für deine Antwort!
Ich möchte aber jetzt noch einmal nachhaken:
Weißt du, wie sich meine Krankenversicherungsbeiträge im Alter berechnen würden? (Ausgangslage: KEINE berufliche Tätigkeit mehr, kleine Altersrente und Zinseinkommen durch Altersrücklagen) Würden dann meine Einkommen (Zinsen und Minirente) zusammengerechnet und hieraus der KV-Beitrag gebildet? Bzw. würde sich der KV-Beitrag nach der Höhe meiner Altersrente richten? Sprich: Wäre es so, dass, bei kleinem Einkommen im Alter, auch die KV-Beiträge entsprechend gering wären oder würde ich, als ehemalige Selbststände, zumindest nach dem Mindesbeitragssatz für Selbstständige eingestuft werden (ich glaube zur Zeit um die 1800 Euro)
Viele Grüße von
Lady Morgaine
PKV vs. GKV die Frage der Zeit
Verfasst: 08.10.2008, 01:45
von bruno
Sehr geehrte Frau Lady Morgaine,
leider lässt dies nicht direkt beantworten, da die Frage verkehrt gestellt wird.
zu PKV: ein Eintritt ist immer Alters- und Geschlechtsabhändig (Mann osder Frau), ferner vom Leistungsumfang und den Selbstbehalthöhe.
Sicherlich sind private teuer, aber dagibt es viele Vorteile, die zu berücksichtigen sind, wie Chefarzt, Krankengeld u.s.w.
Grundsätzlich sind die Leistungen der PKV vertraglich garantiert , bei der GKV nicht. Hier wird die Leistung einfach abgesenkt und der Beitrag erhöht. (ab 01.01.2009 für alle)
Die Möglichkeit für unentschlossende ist ein Anwartschaft im Jahr 2008 abzuschliessen für 5 € pro Monat und dann ein Verittler aufsuchen der sie richtig berät. Sie müssen rechnen dass Sie Zahlen für seine Leistungen. Dies geht nicht in 5 Minuten hin sondern rechnen Sie mal mit 4 Stunden oder gar länger.
Bereiten Sie sich darauf gründlich vor z. B. festlegen was Sie wollen:
Versicherungsunterlagen (unten die alten Unterlagen) zusammen stellen,
Das Finanzproblem ist bei den meisten jetzt richtig erdrücken, Sie müssen daher mir einer langen Wartezeit rechnen.
Nach meiner Meinung kommt bei ihnen nur noch ein richtiger kostenpflichtgiger Makler helfen, da sie verzeifelt sind. Nur diese Personenkreis sind überbeschäftig und nehmen keine weiteren Kunden auf.
Leider weiss ich nicht in welchen PLZ Gebiet Sie leben. Eine Hilfe über Internet ist nach der EU Vermittlerrichtlinie nicht zulässig.
MfG Bruno
Verfasst: 08.10.2008, 11:19
von Bine
Hallo Bruno,
wenn ich Ihre Beiträge so lese, kommt es mir so vor, als ob Sie einer der Komparsen des Herrn Mehmet G. aus Kassel sind
Fakt ist, dass heute niemand sagen kann, wo der Weg der Privatversicherung hinführt. Es ist auch nicht auszuschließen, dass diese von staatlicher Seite her irgendwann einmal mit ins Boot der GKV gezwungen wird.
All dies ist eine Rechnung mit vielen Unbekannten.
Eine Anwartschaft kann man abschließen....aber wer muss dafür 5€ zahlen? Das wäre mir völlig neu. Im Gegenteil, die meisten privaten Versicherungen machen diese Anwartschaften gern....wg der Kundengewinnung
Liebe Lady Morgaine,
es gibt eine Menge guter Versicherer. Und diese haben selbstverständlich genug Zeit, sie gut zu beraten.
Ein Tip: Lassen sie sich von der privaten LV einen Beitragsverlauf eines Versicherten von mindestens 10 Jahren zeigen. Besser noch von 20 Jahren.
Versicherungen die seriös sind machen das. Versicherungen die dies nicht erbringen wollen, sollten Sie ausschließen.
Außerdem sprechen Sie das Thema Rücklagen offen an. Wieviel % des monatlichen Beitrags gehen in die Rücklage. Hier nur Versicherungen wählen, die mindestens 10% schriftlich garantieren.
Im Alter wird bei der GKV Dein Beitrag aus deinem Einkommen (Rente) berechnet.
Bei der privaten zahlst Du keinen beitragabhängigen Satz, sondern behälst Deinen monatlichen Beitrag bei...egal ob Du es Dir leisten kannst oder nicht.
Dann bleibt nur die "Abspeckung" der Verträge. zB keine Chefarztbehandlung mehr etc..
Der Schritt private KV oder gesetzliche KV sollte nicht überstürzt geschehen. Beide Seiten haben Vor- und Nachteile.
Von daher ruhig angehen und genau abwägen
LG Bine
Verfasst: 08.10.2008, 14:54
von Rockzill
Ob Herr Gök...., Der Pohl-Clan oder Herr Maschm...
ist ja relativ egal.
Es ist klar eines zu sagen, dass diese PKV geschachere keinem etwas dient. Erstens nicht dem Kunden, zweitens nicht dem Vertrieb und auch schon mal gar nicht dem Versicherer.
Ich melde mich mal ganz offen als einer dieser vielbeschäftigen Fachläute, die keine Zeit für die Wehwehchen der kleinen Leute haben. Wir sind nämlich damit beschäftigt dauernd den Mist die irgendwelche gescheiterten Existenzen, die es weder in der Schule noch in einer Ausbildung zu was gebracht haben, verzapfen wieder auszubügeln. Ich würde liebend gern auf das daraus resultierenden Honorar dieser "Mistausbügel"-Beratungen verzichten. Insbesondere wenn es kurz vor GAU ist, hat man es mit entäuschten und zum Teil finanziell ruinierten Menschen zu tun.
Eine gewisse Nachhaltigkeit wäre wirklich zu wünschen. Damit in diesem Thread auch jemand weiteres dazu lernt schildere ich gerne kurz den Sachverhalt:
Bei einer zu erwartenden DRV-Rente von 200, müsste man aus heutiger sicht den Mindestkrankenversicherungsbeitrag für die KVDR bezahlen.
Wenn jemand in der zweiten Hälfte seiner Erwerbsfähigkeit nicht zu 90% in der GKV versichert ist, gilt er nicht mehr als pflichtig.
Wenn derjenige nicht mehr pflichtig ist, muss er auf fast alle Einkünfte diese KV-Beitrag abführen.
Wenn eine Person also vollkommen privat vorsorgt (also ganz klassisch spart), was in bestimmten Altersschichten ganz normal ist. Ist grundsätzlich eine Mitgliedschaft in der GKV zu empfehlen.
Ich glaube keine PKV, mit moderaten Selbstbehalt, mit noch so viel Entlastungsbausteinen kann einen Beitrag von unter 100 EUR im Monat generieren.
Eine PKV in diesem Alter müsste mit zusätzlichen Beiträgen unterfüttert werden um mehr Rückstellungen bis 65 zu bilden. Wobei man ab Mitte 40 schnell im Bereich von 400 oder 500 Euro ist.
Also bitte professionell mit Fragen umgehen - ordentliche und auch individuelle Antworten geben. Ich denke, wer dieses Forum dazu benutzt sich seinen Kundenstamm auszubauen, kann mit seiner reellen Beratungsleistung wohl am Kunden nicht überzeugen.
PKV vs. GKV die Frage der Zeit 2
Verfasst: 08.10.2008, 16:04
von bruno
Meine Disputenen,
ihre Meinungen sind zu Teil richtig, ich arbeite bei einen Vermittler. Wir haben auch gesetzliche KK, aber um eins vorne weg zu sagen, diese sind nur für wirkliche Sozialfälle gedacht.
Die Kunden die wir betreuen, gehen grundsätzlich in die PKV, da sie sonst pleite gehen müssten. Die PKV zahlt als Gegenstück zur GKV nicht Almosen aus, sondern deckt auch noch die laufenden Kosten des Betriebs ab. Diese Personengruppe besteht im Regelfall aus Beamten (Richter, Anwälte, Abgeordnete, also Leute die über die GKV entscheiden), die anderen sind Ärzte, Apoteker und weitere mit einen Einkommen über 50.000 € pro Jahr.
Für die letztete Gruppe ist es entscheiden ordentlich von einen Facharzt behandelt zu werden, und nicht von einen Kesselflicker der grade von der Uni kommt.
Jeder Fehler führt bei ihnen in den Banktrott bzw. sofort lebenslänglich in Hartz IV.
Warum sich Beamte, insbesondere die sich so um die GKV bemühen, sich nicht selbst in der GKV versichern liegt klar auf der Hand.
Die wollen sich nicht mit der Drecksbehandlung eines Pflichtversichern abspeisen lassen.
Frag mal den Herrn Lautenschläger, warum er Privat versichert ist, oder die Frau Ulla Schmidt, auch mal Joska Fischer fragen warum er in Amerika arbeitet und die Deutschland ein Private KV hat.
Wenn eine Antwort kommt, wird es nur ein Gemurkse sein. Die Wahrheit ist und bleibt einzig keiner von den will Hartz IV bekommen. Weil dies bei einer Krankheit automatisch in Deutschland eintritt, wenn mehr als 50.000 € verdient.
Bei einen selbstständigen Freiberufler können sich aufgrund der hohen Zahllast von Versicherung im Monat auf keine andere Art Versichern, da die GKV auf 70 % des Netto bei einen Höchstbetrag von ca. 49.000 € begrenzt ist.
Im übrigen ist es ab 01.01.2009 keine Frage mehr ob ich als Selbständiger PKV oder GKV versichert bin, da das Krankengeld entfällt.
Es bleibt nur noch die PKV über.
Hinzu kommt der steuerliche Asspekt, niemand will seine Zahlen im Jahr den Finanzamt vorlegen, ausser er ist GKV versichert, da bekommt das Finanzamt die Mitteilung der Krankenkasse unaufgefordert zugeschickt, eine schöne Bescherung mal zwischendurch ein paar zusätzliche tausender Euro abzudrücken, ohne Rücksicht auf die Familien die bei einer Pleite der Firma abrutschen.
MfG Bruno
Verfasst: 08.10.2008, 18:59
von Dr. eisenbarth
@bruno: Also wirklich keine Fragen mehr. Sie haben gefährliches Halbwissen welches dadurch problematisch wird, dass Sie die andere Hälfte mit eigenen Ideen füllen und dann anderen dieses als Wahrheit hinstellen.
rag mal den Herrn Lautenschläger, warum er Privat versichert ist, oder die Frau Ulla Schmidt, auch mal Joska Fischer fragen warum er in Amerika arbeitet und die Deutschland ein Private KV hat.
Herr Fischer ist GKV-versichert, Herrn Lautenschläger kenne ich nicht, Sie meinen vermutlich Herrn Karl Lauterbach. Dieser war im Vorfeld Professor und somit Beamter mit Beihilfeanspruch. Keine Frage, dass er sich PKV versichert.
m übrigen ist es ab 01.01.2009 keine Frage mehr ob ich als Selbständiger PKV oder GKV versichert bin, da das Krankengeld entfällt.
Schon mal was von Wahltarifen gehört oder private Krankentagegeldversicherungen?
Hinzu kommt der steuerliche Asspekt, niemand will seine Zahlen im Jahr den Finanzamt vorlegen, ausser er ist GKV versichert, da bekommt das Finanzamt die Mitteilung der Krankenkasse unaufgefordert zugeschickt, eine schöne Bescherung mal zwischendurch ein paar zusätzliche tausender Euro abzudrücken, ohne Rücksicht auf die Familien die bei einer Pleite der Firma abrutschen.
Seit wann meldet die KK dem Finanzamt? Bitte Quelle angeben.
Wenn Sie mit diesem Wissen Kunden beraten und Ihre Kollegen auf dem gleichen Staynd sind, dann brauchen Ihre Kunden keine Bankenpleiten um ihr Geld los zu werden, das läuft ganz automatisch
Verfasst: 08.10.2008, 20:07
von Rockzill
Richtig es gibt Zusätze, die sind auch für alle empfehlenswert, die Ihre medizinische Versorgung aufpeppen wollen.
Das es einen Austausch zwischen Finanzamt und Krankenkasse gibt, kann ich bestätigen. Dies betrifft speziell Selbständige und Studenten (wegen Bafög und Familienversicherung).
Verfasst: 08.10.2008, 20:30
von Dr. eisenbarth
Das es einen Austausch zwischen Finanzamt und Krankenkasse gibt, kann ich bestätigen. Dies betrifft speziell Selbständige und Studenten (wegen Bafög und Familienversicherung).
Ohne Wissen bzw. Genehmigung des Versicherten? Meines Wissens nein. Nach welcher Rechtsquelle? Sozialdaten sind schutzbedürftig, gerade bei KK werden enge Maßstäbe angelegt. Vielleicht kann ja jemand einer KK-Beitragsabteilung etwas dazu sagen.
Verfasst: 09.10.2008, 11:08
von Rockzill
Ich bin eigentlich keiner der gerne in den Töpfen der Gerüchteküche rumrührt.
Allerdings habe in meinem näheren Umkreis einen Bundespolitiker, der Staatssekretär im BM für Finanzen sitzt. Solche Austäusche zwischen den Sozialversicherungsträgern und den Finanzämter sind vollkommen normal geworden. Die Daten gehen nicht nur zur KK sondern auch zur DRV.
Um das ganze ja irgendwann "legal" zu machen war ja der erste Step die Einführung einer neuer Steuernummer. Nach und nach soll man ja in allem nur eine Nummer bekommen ergo neue Steuernummer = Mitgliedsnummer KK, Sozialversicherungsnummer bei der DRV, Kundennummer bei der AA.
Jetzt ist das ganze noch nicht offiziell, aber es wird schon "erprobt". Oder wieso meldet sich deine Krankenkasse so schnell bei Dir und will viel Geld haben, wenn deine Steuererklärung sagt, dass du mal wieder ein richtig gutes Jahr gehabt hast.