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Neue Infos zur neuen VW BKK
Verfasst: 10.08.2008, 22:09
von Agion
Hallo zusammen,
wir hatten hierzu schon mal einen Thread - den finde ich aber leider nicht mehr.
Deshalb nun hier die Neuigkeiten. Quelle:
http://www.newsclick.de/index.jsp/menui ... id/8893702
VW-Krankenkasse heißt "Auto BKK"
Nach Trennung von der Deutschen BKK steht neuer Name fest – Sieben Filialleiter verlassen Deutsche BKK
Von Andreas Schweiger
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WOLFSBURG. VW treibt den Aufbau einer eigenen Betriebskrankenkasse voran. Nach der Trennung von der Deutschen BKK hat sich die neue Kasse, die ab Montag unter dem Namen Auto BKK firmiert, ehrgeizige Ziele gesteckt.
Die Pläne, dass VW aus der Deutschen BKK aussteigen will, waren im Juni bekannt geworden. Neben VW sind die Post und die Telekom die großen Trägerunternehmen der Deutschen BKK.
VW begründete den Ausstieg damit, dass der Konzern seine Gesundheitsprogramme für die eigene Belegschaft maßschneidern will. "Wir haben nie eine offizielle Begründung bekommen", sagte Lydia Krüger, Sprecherin der Deutschen BKK, unserer Zeitung.
Hinter den Kulissen brodelt es. Für Unmut hat auch gesorgt, dass sieben Filialleiter der Deutschen BKK gekündigt haben, um zur Auto BKK zu wechseln. Betroffen sind alle Filialen an VW-Standorten – mit Ausnahme Salzgitters.
"Uns hat der Zeitpunkt überrascht, wir sind traurig", sagte Krüger. Doch sei der Schritt zu erwarten gewesen. Und es dürften noch mehr Beschäftigte die Deutsche BKK verlassen. "Es wird sich eine ganze Reihe von Mitarbeitern Gedanken darüber machen, wo sie beschäftigt sein wollen", sagte Ralf Sjuts, Chef der neuen Auto BKK.
Aus einem internen Protokoll, das unserer Zeitung vorliegt, geht hervor, dass die Auto BKK bis zum 1. November 89 Beschäftigte sucht. Langfristig sogar 300 bis 400. Auch bei den Mitgliederzahlen ist die Auto BKK laut Protokoll ehrgeizig. Bis 1. Mai nächsten Jahres will die Kasse 150 000 Mitglieder gewinnen. Darunter sind 80 000 VW-Mitarbeiter, die derzeit noch bei der Deutschen BKK versichert sind.
Sjuts sagte, dass die Auto BKK die Leistungen verbessern will. Beispiele nannte er nicht. Es liegt auf der Hand, dass mit diesen Angeboten, die Wechselbereitschaft der Versicherten erhöht werden soll. "Der Mitgliederwechsel ist ein echter Einschnitt für die Deutsche BKK", sagte Lydia Krüger. Durch die Fusion mit der Gothaer Versicherung soll der Mitgliederverlust zumindest zum Teil aufgefangen werden.
Die Kasse prüft noch weitere Fusionen. "Es gibt andere hübsche Söhne und Töchter, wir sind in Gesprächen mit möglichen Partnern", sagte Krüger, ohne Namen zu nennen. Die BKK Salzgitter, die die Arbeitnehmer der Salzgitter AG versichert, schließt eine Fusion mit der Deutschen BKK aus. "Das ist kein Thema, weil die Strukturen nicht zusammenpassen", sagte Werner Weiß, Vorstand der BKK Salzgitter.
Verfasst: 11.08.2008, 09:08
von Lohnbuchhalter
Hallo,
da bin ich ja mal gespannt wie die Auto BKK innerhalb von einen halben Jahr 70.000 neue Mitglieder gewinnen will, nur über die Leistungen werden sie es zumindest nicht schaffen.
Weiß eigentlich schon jemand mit welchen Beitragssatz sie starten wollen?
Der Lohnbuchhalter
Beitragssatz Auto-BKK
Verfasst: 12.08.2008, 14:31
von helferlein
Die Frage des Beitragssatzes dürfte sich die spannenste sein, zumal der Start ja zum 1.1.09 erfolgen soll - also mit gesetzlich fixiertem Beitragssatz.
Und vorher??
BKK FTE = 14,2 v.H. Daraus soll die Auto-BKK ja durch Namensänderung hervorgehen.
Verfasst: 12.08.2008, 15:57
von Agion
@lohnbuchhalter
da bin ich ja mal gespannt wie die Auto BKK innerhalb von einen halben Jahr 70.000 neue Mitglieder gewinnen will, nur über die Leistungen werden sie es zumindest nicht schaffen.
Das ist gar nicht mal so schwer.
Die BKK FTE bringt ja schon ca. 46.000 Mitglieder mit + die geplanten 80.000 VW-Beschäftigten sind wir schon bei 126.000 Mitglieder.
Das bedeutet, dass ein Mitgliederwchstum von "nur" 24.000 Mitgliedern in einem halbem Jahr das sportliche Ziel der neuen Kasse ist.
Gruß, Agion
Gibt's die BKK FTE schon jetzt nicht mehr??
Verfasst: 14.08.2008, 11:03
von helferlein
Zumindest scheint deren Website
www.bkkfte.de vom Netz genommen zu sein.
Spannende Geschichte.
Und wer garantiert denn der Auto-BKK die vielen freiwilligen Wechsler weg von der Deutschen BKK?
Noch spannendere Geschichte?
AUTO-BKK=Teuerste BKK
Verfasst: 14.08.2008, 22:51
von Fulfillment
Bei der Auto BKK geht es aber ab! Die stellen fast jede Führungskraft der Deutschen BKK ein. Ganz sicher ist das jetzt die teuerste (Verwaltungs)kasse in der Repuplik. Das versprochene Leistungsfeuerwerk verkümmert derweil in peinlichen Überlegungen zu Bonuspunkten um interessierte VWler zu locken. Hoffentlich achten die auf Preis/Leistung.
Aber der Vorstand Sjuts ist auch bekannt dafür, dass er Geld gerne im ganz großen Stil einsetzt. Erreicht hat er aber noch nie etwas. Die von ihm versprochene Spitzenposition konnte die Deutsche BKK nie erreichen, weil Sjuts immer mehr die Bodenhaftung verloren hat.
Das aber jetzt eine Kasse mit gerade knapp 50.000 Versicherten und mit 4 Mio Euro Schulden über 60 MA von der bisherigen Partnerkasse abwirbt, ist grotesk. Scheinbar glauben die Abgeworbenen das es sich um einen VW-Arbeitsvertrag handelt- ist es aber nicht!!
Die VW-Beschäftigten sollten sehr genau sehen, was ihnen da angedreht werden wird. Wer will schon eine aufgeblasene Verwaltung finanzieren?
Grotesk ist auch, dass Sjuts mehr Kundennähe bei der Auto-BKK duchsetzten will. Auf Mitarbeiterversammlungen der Deutschen BKK hat Sjuts den Personalrat lächerlich gemacht, weil der sich über mangelnde Kundenorientierung beklagt hat.
Heute sind die ersten Spitzenkräfte wieder reumütig zur alten Kasse zurückgekehrt. Das Konzept von Sjuts ist ihnen zu unrealistisch. Bleibt die Frage, warum macht das VW-Management und der Betriebsrat so eine gute Miene zum desaströsen Spiel?
Auto-BKK
Verfasst: 15.08.2008, 12:22
von helferlein
..und seit heute ist die Auto | BKK mit ihrer - und der ehemaligen Webadresse von BKK FTE - im Web zu finden.
Interessante Entwicklung, wenn man die Einstellung des CEO kennt.
Plötzlich spielt der persönliche Ansprechpartner eine Rolle. Wenig glaubhaft.
Man munkelt, dass die Deutsche BKK bereits jetzt den Beitragssatz um etwa 1 Prozent senken könnte, weil die meisten Geldfresser der oberen Etage das Lager gewechselt haben. Wer weis.
Verfasst: 15.08.2008, 15:25
von Agion
Naja, also 1% ist sicherlich ganz stark übertrieben. Ich habe mal einen Bericht gelesen, der sich mit der Frage beschäftigte, wie weit man die Beitragssätze senken können, wenn man kein Vorstandsgehalt hätte. Ergebnis lag unter 0,01% Beitragssatzpunkten.
Die Vorstände verdienen zwar viel (das soll keine Wertung sein ob zu viel oder zu wenig!), diese Ausgaben beeinflussen die Beitragssätze jedoch überhaupt nicht - sofern es sich um eine Großkasse handelt!
Außerdem gilt es zu bedenken, dass der Deutschen BKK ja nicht nur Ausgaben verloren gehen (in Form von ausgeschiedenen Mitarbeitern) sondern auch Einnahmen verloren gehen (in Form von ausscheidenden Mitgliedern).
Grüße, Agion
Personalkarussell
Verfasst: 16.08.2008, 11:08
von helferlein
Schon richtig: Personalkosten können sich nur hinter dem Komma auswirken - aber da wechseln gerade einige Tausend Monatseuro gemeinsam das Lager. Zu einer Kleinkasse.
Vielleicht hat diese Personalgeschichte auch ihre gute Seite - wenn die Teuren gehen und die Guten bleiben...
Eine Ausdünnung des Wasserkopfs kann allerdings ja auch richtig gut tun. Den Verantwortlichen ist bei der abwanderungsbedingten Neuausrichtung ihrer Organisation deshalb jedenfalls ein geschicktes Händchen zu wünschen.
Verfasst: 16.08.2008, 11:16
von Agion
Wobei noch zu beachten ist, dass in Zeiten in denen Personal geht als Erstes immer die Guten gehen. Die, die woanders für sich eine gute Perspektive sehen und es sich zutrauen, aus einer ungekündigten Position heraus zu wechseln.
Alle anderen werden bleiben. Die, die nicht gerade die "Höchstleister" sind und diejeniegen, die der Deutschen BKK so verbunden sind, dass sie nie wechseln würden (hohe Identifikation mit dem Unternehmen).
Ich kenne so eine Situation nur zu gut von meinem Arbeitgeber!
Führungskräfte
Verfasst: 17.08.2008, 08:52
von Fulfillment
Der Wechsel zur autoBKK scheint für viele vollkommen ohne Risiko zu sein!
Offensichtlich ist die Sicherheit, dass VW dabei ist ausreichend, um jede Kritikfähigkeit auszublenden. VW soll ja auch für die ersten Führungskräfte eine Entgeltsicherheit bis 2013 abgegeben haben. Zusätzlich wird im "Flurfunk" mitgeteilt, dass VW Millionen bereitstellt, um die Kasse zum Laufen zu bringen.
Darüber hinaus erlebt man den Betriebsrat und die IG-Metall als "Sjuts-Gläubige", die nicht erkennen (können), welche Gefahren vorhanden sind und Standortangst entstehen lassen, indem sich die IG-Metall nicht entblödet zu behaupten, dass der Standort Wolfsburg von der Deutschen BKK aufgegeben würde.
Wenn dann noch der Eindruck entsteht, dass man nur einmal zum Arbeitswechsel aufgefordert wird..... geht man lieber.....
Personalkarussell
Verfasst: 17.08.2008, 09:03
von helferlein
Anscheinend gibt es aber auch einen Gegentrend - weg von "his masters voice" / FTE und lieber (zurück) zur Deutschen BKK. Standortabhängig.
Einigen ehemaligen VW-BKK-Mitarbeitern darf man m.E. allerdings auch nicht verdenken, wenn sie den verlockenden Angeboten von "his masters voice" folgen. Sie sind ja schliesslich schon zu VW-BKK-Zeiten nicht schlecht von ihrem Chef bedient worden.
Und so geht wohl seiner Wege, was evtl. auch nie so 100%ig zusammengewachsen wäre. Strukturen von Fusionskassen sollten einfach homogen sein. Nicht nur, aber auch von der Entgeltstruktur her.
Ende der Diskussion?
Verfasst: 21.08.2008, 20:02
von helferlein
Dieser Meinungsaustausch war wohl nicht allerorts so wirklich willkommen?
R.S., das war wohl ein Schuss in den Ofen. Wir werden sehen.
Mal sehen, ob sich die VW-Beschäftigten wirklich von der IGM geiseln lassen. Vielleicht besinnen sie sich aber auch auf die Vorgänge der letzten Jahre. Und wechseln dann konsequenterweise nicht.
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd.
(Chinesisches Sprichwort).
es geht weiter...
Verfasst: 24.08.2008, 21:47
von Fulfillment
Urlaub muss ja auch mal sein….
Es bleibt ein Rätsel, warum VW sich so engagiert. Da wird sinnlos Geld in ein Projekt geschoben, das überhaupt nicht zeigt, was eine betriebsnahe BKK ist! Ein völlig überteuerter Einzug in den alten Laden von Saturn, Aufbau einer kompletten Verwaltungsstruktur der Kasse, Anschaffungen für Möbel. Telefonie, Marketing und EDV, exorbitanter Anstieg der Vorstandsgehälter, Verzicht auf Zahlungen aus dem Morbi-RSA etc, etc.….. Allein mit dem Gehalt des Vorstandes könnten 2 ärztliche Planstellen im Wolfsburger KH finanziert werden. Damit wäre den VW-Versicherten und ihren Angehörigen mehr geholfen.
Was soll das! Warum springt hier nicht die IG Metall im Kreis über soviel Verschwendung? Warum unterstützt die IG-Metall Ralf Sjuts, den Schönredner des Gesundheitsfonds? Die Forderung der Gewerkschaften geht doch in Richtung Bürgerversicherung!? Es scheint, die Arbeitnehmervertreter wurden nicht umfangreich über die Risiken informiert. Wie kann es sein, das Wehlauer behauptet, der BR hätte alles eingehend geprüft, wenn so viel Fragen vorhanden sind. Autos und Gesundheitswesen verlangen eben unterschiedliche Kenntnisse.
Verfasst: 25.08.2008, 10:57
von Bine
Hallo,
wie der Presse zu entnehmen ist, ist noch nicht alles in trockenen Tüchern.
Guckstu hier:
http://www.newsclick.de/index.jsp/menui ... id/8986524
Fakt ist. Zu BKK VW Zeiten war es nicht unüblich, dass nicht nur Krankheitszeiten, sondern auch Diagnoseschlüssel von der Kasse zum Arbbeitgeber gingen. Bweisfähig war dies allerdings nicht. Dazu war die Mauer des Schweigens zu dick.
Vielleicht erhofft sich der Arbeitgeber VW durch die Neugründung den gläsernen Mitareiter
.
In den Pausenräumen wird jedenfalls mächtig für die neue Auto BKK geworben und viele Mitarbeiter werden den Neuantrag auch brav unterschreiben.
LG Bine