Ikk lehnt stationäre Behandlung ab
Verfasst: 16.04.2008, 15:52
Hallo Ihr Lieben!
Habe mich schon durch so einige Beiträge "gewühlt", aber zu diesem Thema leider nichts Hilfreiches gefunden.
Bin mittlerweile schier am Verzweifeln und hoffe, Ihr könnt mir evtl. weiterhelfen.
Der Fall:
Es geht um meinen Lebensgefährten, der seit längerer Zeit schon aufgrund der Diagnose Burn-out / Depression krankgeschrieben ist.
Ursache hierfür eindeutig sein Job als Rettungsassistent / Arbeitsumfeld.
Versichert ist er bei der IKK Niedersachsen, mit der er bislang keinerlei Schwierigkeiten hatte.
Er war bereits im letzten Jahr ein paar Wochen arbeitsunfähig und bezieht nun seit Mitte Januar Krankengeld.
Anfang Februar entschied seine Hausärztin, dass 8 Wochen Wartezeit auf einen Termin beim Psychologen und weitere 4 Wochen Wartezeit auf Folgetermine nicht tragbar sind und meldete ihn zu einem stationären Aufenthalt in einer Fachklinik an. Noch am gleichen Tag wurde uns ein Termin mitgeteilt, der 15.04.08.
Gut, auch hier sollten wir 8 Wochen bis zum Antritt des Klinikaufenthaltes warten, jedoch wäre es dann sofort mit umfassenden Therapien losgegangen. Wir waren erleichtert. Endlich tut sich was.
Nach Absprache mit der Ärztin und der IKK wurden uns nun jede Menge Formulare zugeschickt, die alle restlos ausgefüllt und zeitnah wieder abgeschickt wurden.
Unter anderem war dabei auch ein Antrag auf Reha/Kur, der an die Rentenkasse geschickt wurde. Warum auch immer...damals dachten wir noch, das wäre okay, bis dato hatten mein Freund und ich gar keinen Schimmer, dass es sich hier gar nicht um Reha/Kur handelt.
Das erfuhren wir erst, als Ende letzten Monats der Ablehnungsbescheid des Rententrägers ins Haus flatterte.
Abgelehnt, da für die Diagnose Burn-Out/Depression eine regelmäßige ambulante nervenärztliche Mitbehandlung / Richtlinienpsychotherapie erforderlich sei.
Nach dem ersten Schock über diese Ablehnung wurden wir von der Klinik jedoch beruhigt, hat der Rententräger gar nix mit zu tun, lediglich muss der Hausarzt eine Einweisung ausstellen und alles wird gut.
Nach Rückfrage bei der IKK erhielten wir die gleiche Auskunft und waren beruhigt.
Also stellte uns die Hausärztin am 09.04. die Einweisung aus, die wir selbstverständlich sofort an die IKK in Osnabrück weiterleiteten.
Am Montagnachmittag rief uns dann eine Mitarbeiterin der Kasse aus Hannover (?) an und fragte, warum ihr denn noch keine Einweisung vorliege, da mein Freund ja am nächsten Tag schon in die Klinik sollte. Außerdem bat sie um eine Kopie des Ablehnungsbescheides der Rentenkasse. Gott sei Dank hatten wir vorab eine Kopie der Einweisung gemacht und die angeforderten Unterlagen fluggs aufs Fax gelegt.
Dann eine Stunde später kam ein Anruf einer Mitarbeiterin des psychologischen Dienstes der KK, die erklärte, sie könne die Einweisung nicht gestatten, da
1. die Einweisung "nur" vom Hausarzt käme und nicht wie vorgeschrieben von einem Facharzt.
2. die Diagnose "nur" Depression und nicht mal SCHWERE Depression lautet
3. die Einweisung viel zu spät und nur als Kopie vorliege (das Original haben wir per Post an die IKK Osnabrück geschickt und scheint unterwegs hopps gegangen zu sein...oder es liegt aufgrund des Streikes noch bei der Post)
4. schließlich auch die Rentenversicherung eine Kostenübernahme ablehnt und eine ambulante Therapie vorschlägt.
Diese ambulante Therapie würde sie auch befürworten.
Ich hab also die gute Frau an die Ärztin verwiesen, die uns dann gegen Abend telefonisch mitteilte, man habe sich darauf geeinigt, dass mein Freund nicht stationär behandelt wird, sondern in der Tagesklinik. Er solle sich dann am 05.05. in der Klinik zu einem Vorgespräch einfinden.
Also gestern erstmal wieder die Tante vom psychologischen Dienst angerufen, die mir dann fröhlich erklärte, sie habe überhaupt kein Problem damit, wenn der Psychologe dann Anfang Mai eine Einweisung zum stationären Aufenthalt in seiner eigenen Klinik ausstellt. Ihr käme es halt nur darauf an, dass die Einweisung von einem Facharzt käme.
HALLO??? Dafür haben wir Ewigkeiten auf einen Termin gewartet und alle Hoffnungen konzentriert? Dass einen Tag vor der ersehnten Therapie jemand daherkommt und sagt:" Du hättest erst 8 Wochen auf einen Termin bei einem Facharzt warten müssen, damit der dir ne Einweisung ausstellt und dann nach weiteren 8 Wochen darfst du dann evtl. ne Therapie machen (aber nur, wenn ich's mir bis dahin nicht noch mal anders überlege)".
Jetzt meine Frage: Ist das so überhaupt rechtens?
Ich habe irgendwie das Gefühl, dass die gute Frau von der IKK hier irgendetwas nicht peilt.
Kann es denn tatsächlich angehen, dass die KK eine Einweisung vom Hausarzt ablehnt? Hab ich noch nie gehört. Außerdem stellt sie somit doch die Urteilsfähigkeit der Hausärztin in Frage.
Wo kann ich mich schlau machen, bzw. beschweren? Wer kann einem in einem solchen Fall von Willkür - denn nicht anderes scheint hier in Frage zu kommen - helfen?
Ich bin verzweifelt. Mein Freund liegt seit zwei Tagen im abgedunkelten Schlafzimmer und spricht nicht mehr. Das hier hat ihm so richtig den Rest gegeben.
Wäre für jeden Tipp sehr dankbar.
LG
Branda
P.S. Eine ambulante Therapie in Form der Tagesklinik kommt aus meiner Sicht (und eigentlich auch aus Sicht der Hausärztin) nicht in Frage, da mein Freund u.a. auch unter schweren Schlafstörungen leidet, auch sein Essverhalten zu Wünschen übrig lässt und er nebenbei dann mal locker jeden Tag ca. 60km zurücklegen darf.
Habe mich schon durch so einige Beiträge "gewühlt", aber zu diesem Thema leider nichts Hilfreiches gefunden.
Bin mittlerweile schier am Verzweifeln und hoffe, Ihr könnt mir evtl. weiterhelfen.
Der Fall:
Es geht um meinen Lebensgefährten, der seit längerer Zeit schon aufgrund der Diagnose Burn-out / Depression krankgeschrieben ist.
Ursache hierfür eindeutig sein Job als Rettungsassistent / Arbeitsumfeld.
Versichert ist er bei der IKK Niedersachsen, mit der er bislang keinerlei Schwierigkeiten hatte.
Er war bereits im letzten Jahr ein paar Wochen arbeitsunfähig und bezieht nun seit Mitte Januar Krankengeld.
Anfang Februar entschied seine Hausärztin, dass 8 Wochen Wartezeit auf einen Termin beim Psychologen und weitere 4 Wochen Wartezeit auf Folgetermine nicht tragbar sind und meldete ihn zu einem stationären Aufenthalt in einer Fachklinik an. Noch am gleichen Tag wurde uns ein Termin mitgeteilt, der 15.04.08.
Gut, auch hier sollten wir 8 Wochen bis zum Antritt des Klinikaufenthaltes warten, jedoch wäre es dann sofort mit umfassenden Therapien losgegangen. Wir waren erleichtert. Endlich tut sich was.
Nach Absprache mit der Ärztin und der IKK wurden uns nun jede Menge Formulare zugeschickt, die alle restlos ausgefüllt und zeitnah wieder abgeschickt wurden.
Unter anderem war dabei auch ein Antrag auf Reha/Kur, der an die Rentenkasse geschickt wurde. Warum auch immer...damals dachten wir noch, das wäre okay, bis dato hatten mein Freund und ich gar keinen Schimmer, dass es sich hier gar nicht um Reha/Kur handelt.
Das erfuhren wir erst, als Ende letzten Monats der Ablehnungsbescheid des Rententrägers ins Haus flatterte.
Abgelehnt, da für die Diagnose Burn-Out/Depression eine regelmäßige ambulante nervenärztliche Mitbehandlung / Richtlinienpsychotherapie erforderlich sei.
Nach dem ersten Schock über diese Ablehnung wurden wir von der Klinik jedoch beruhigt, hat der Rententräger gar nix mit zu tun, lediglich muss der Hausarzt eine Einweisung ausstellen und alles wird gut.
Nach Rückfrage bei der IKK erhielten wir die gleiche Auskunft und waren beruhigt.
Also stellte uns die Hausärztin am 09.04. die Einweisung aus, die wir selbstverständlich sofort an die IKK in Osnabrück weiterleiteten.
Am Montagnachmittag rief uns dann eine Mitarbeiterin der Kasse aus Hannover (?) an und fragte, warum ihr denn noch keine Einweisung vorliege, da mein Freund ja am nächsten Tag schon in die Klinik sollte. Außerdem bat sie um eine Kopie des Ablehnungsbescheides der Rentenkasse. Gott sei Dank hatten wir vorab eine Kopie der Einweisung gemacht und die angeforderten Unterlagen fluggs aufs Fax gelegt.
Dann eine Stunde später kam ein Anruf einer Mitarbeiterin des psychologischen Dienstes der KK, die erklärte, sie könne die Einweisung nicht gestatten, da
1. die Einweisung "nur" vom Hausarzt käme und nicht wie vorgeschrieben von einem Facharzt.
2. die Diagnose "nur" Depression und nicht mal SCHWERE Depression lautet
3. die Einweisung viel zu spät und nur als Kopie vorliege (das Original haben wir per Post an die IKK Osnabrück geschickt und scheint unterwegs hopps gegangen zu sein...oder es liegt aufgrund des Streikes noch bei der Post)
4. schließlich auch die Rentenversicherung eine Kostenübernahme ablehnt und eine ambulante Therapie vorschlägt.
Diese ambulante Therapie würde sie auch befürworten.
Ich hab also die gute Frau an die Ärztin verwiesen, die uns dann gegen Abend telefonisch mitteilte, man habe sich darauf geeinigt, dass mein Freund nicht stationär behandelt wird, sondern in der Tagesklinik. Er solle sich dann am 05.05. in der Klinik zu einem Vorgespräch einfinden.
Also gestern erstmal wieder die Tante vom psychologischen Dienst angerufen, die mir dann fröhlich erklärte, sie habe überhaupt kein Problem damit, wenn der Psychologe dann Anfang Mai eine Einweisung zum stationären Aufenthalt in seiner eigenen Klinik ausstellt. Ihr käme es halt nur darauf an, dass die Einweisung von einem Facharzt käme.
HALLO??? Dafür haben wir Ewigkeiten auf einen Termin gewartet und alle Hoffnungen konzentriert? Dass einen Tag vor der ersehnten Therapie jemand daherkommt und sagt:" Du hättest erst 8 Wochen auf einen Termin bei einem Facharzt warten müssen, damit der dir ne Einweisung ausstellt und dann nach weiteren 8 Wochen darfst du dann evtl. ne Therapie machen (aber nur, wenn ich's mir bis dahin nicht noch mal anders überlege)".
Jetzt meine Frage: Ist das so überhaupt rechtens?
Ich habe irgendwie das Gefühl, dass die gute Frau von der IKK hier irgendetwas nicht peilt.
Kann es denn tatsächlich angehen, dass die KK eine Einweisung vom Hausarzt ablehnt? Hab ich noch nie gehört. Außerdem stellt sie somit doch die Urteilsfähigkeit der Hausärztin in Frage.
Wo kann ich mich schlau machen, bzw. beschweren? Wer kann einem in einem solchen Fall von Willkür - denn nicht anderes scheint hier in Frage zu kommen - helfen?
Ich bin verzweifelt. Mein Freund liegt seit zwei Tagen im abgedunkelten Schlafzimmer und spricht nicht mehr. Das hier hat ihm so richtig den Rest gegeben.
Wäre für jeden Tipp sehr dankbar.
LG
Branda
P.S. Eine ambulante Therapie in Form der Tagesklinik kommt aus meiner Sicht (und eigentlich auch aus Sicht der Hausärztin) nicht in Frage, da mein Freund u.a. auch unter schweren Schlafstörungen leidet, auch sein Essverhalten zu Wünschen übrig lässt und er nebenbei dann mal locker jeden Tag ca. 60km zurücklegen darf.