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Krankenversicherungspflicht GKV: Schuldenfalle, leise+heftig
Verfasst: 09.06.2007, 11:59
von highperformer
es wurde im anderen Thema schon erörtert: Nichtversicherte verschulden sich über beide Ohren dadurch, dass sich fiktive nachzuzahlende Monatsbeiträge mit einem sollzinssatz von 60% jährlich anhäufen. Diesen fiktiven Monatsbeiträgen steht wohlgemerkt keinerlei Leistungserbringung des angeblichen "Gläubigers" gegenüber.
Vielleicht könnten hier betroffene Personen gelegentlich einstellen, inwiefern diese Regelungen tatsächlich in die Praxis umgesetzt werden.
Für freiwillig Nichtversicherte ist die Nichtversicherung eine bewusste Entscheidung, die mit einer praktischen Verweigerung von Inanspruchnahmen von Leistungen aus der "Gebührenordnung für Ärzte" einhergeht.
Verfasst: 14.06.2007, 12:21
von highperformer
...durch geschikktes "Marketing" und Angsterzeugung wird erreicht, die Leute davon zu überzeugen, dass es ohne westliche Medizin ("Schulmedizin") nicht geht.
bis vor wenigen jahrzehnten gings auch ohne, in vielen teilen der welt auch heute noch. dass man heute eine höhere lebenserwartung hat, liegt am wenigsten an der Medizin als vielmehr dem Fehlen von Kriegen und an besseren Lebensumständen.
ich schätze mal, dass 90% der Kosten im Gesundheitswesen durch 10% "intensivkranke" und Hobbyhypochonder entstehen
Verfasst: 18.06.2007, 10:51
von highperformer
..wird bei Kündigung der "freiwilligen" gesetzlichen Versicherung nicht innerhalb von 14 Tagen eine neue Mitgliedsbescheinigung eingereicht, so ist die Kündigung unwirksam
..so die nette Dame von meiner GKV
..damit ist dann wohl die lückenlose Zwangsbeglückung erreicht
Verfasst: 18.06.2007, 11:17
von highperformer
die Frage bleibt ja noch offen, ob ich jezze in Zukunft zwangsbehandelt werde, wenn nach Gutdünken der Obrigkeit bzw. der Herren Ärzte von diesen eine Krankheit "diagnostiziert" wird ?
oder darf ich etwa das wenigsten noch selber entscheiden ?
im sinne der umsatzmaximierung ist natürlich der Zwangsbehandlung eindeutig Vorrang zu geben...
Verfasst: 18.06.2007, 19:06
von ramirez93
Hallo!
Ich will ja nicht unverschämt sein. Aber merkst Du eigentlich, dass neimand auf deine Beiträge antwortet?
Man kann mit Sicherheit über vieles diskutieren, aber nur durch Sarkasmus wirst Du keine vernünftige Diskussion erreichen.
Ich bin auf jeden Fall froh, dass alle versichert sein müssen. Denn wie es bisher war, dass Jemand ohne Versicherung behandelt wurde, und die Ärzte / Krankenhäuser versuchen mussten, sich das Geld vom Patienten zu holen, war ja wohl nicht besser, oder? Der arme Patient war bei schweren OP´s danach Pleite und die Ärzte / Krankenhäuser hatten ihre Kosten trotzdem nicht gedeckt.
Wofür haben wir denn ein Solidarprinzip? Damit alle für einander zahlen! Also auch der Gesunde, solange er gesund ist. Ich zahl dies bereitwillig, da ich weiß, dass im Notfall auch viele für mich mit einzahlen!
Wünsche Gesundheit und alles Gute...
ramirez93
Verfasst: 19.06.2007, 08:15
von Diesel
highperformer hat geschrieben:die Frage bleibt ja noch offen, ob ich jezze in Zukunft zwangsbehandelt werde, wenn nach Gutdünken der Obrigkeit bzw. der Herren Ärzte von diesen eine Krankheit "diagnostiziert" wird ?
oder darf ich etwa das wenigsten noch selber entscheiden ?
im sinne der umsatzmaximierung ist natürlich der Zwangsbehandlung eindeutig Vorrang zu geben...
Da möchte ich Ramirez vollkommen Recht geben. Auch wenn das mit dieser von Highperformer angedeuteten "Zwangsbehandlung" möglicherweise eine Glaubensfrage in Sachen Medizin ist......ich bin auch froh, dass künftig JEDER versichert sein MUSS. Von einer Zwangsbehandlung kann ja keine Rede sein. NIEMAND, auch nicht die, die sich zukünftig versichern MÜSSEN, werden dadurch gezwungen, sich behandeln zu lassen. Ich sehe diese Pflichtversicherung für alle eher als "Absicherung" z.B. für Unfallbehandlungen oder ähnliches, die hohe bis sehr hohe Krankenhaus- und OP-Kosten nach sich ziehen. Diese Kosten wurden bisher von Allen getragen, nur nicht von den "Nichtversicherten", die zu stolz waren oder sich zu gesund gefühlt haben, um sich krankenzuversichern. Das hat nun ein Ende. Selten habe ich ein neues Gesetz so sehr begrüßt wie dieses!
Verfasst: 19.06.2007, 10:48
von highperformer
ja und alle familienversicherten, also grosse Teile der Bevölkerung, leben diesbezüglich ja parasitär von den Beiträgen der zahlenden Mitglieder, Leistungsinanspruchnahme ohne je einen cent einzuzahlen.
Vermutlich sind es gerade die, die besonders viel leistungen konsumieren und aus Langeweile die praxen bevölkern und am lautesten nach der angeblichen solidarität rufen
ja und wenn die mal auch zahlen müssten, dann gäbe das natürlich einen riesenaufschrei...
Verfasst: 19.06.2007, 11:29
von highperformer
nicht zu vergessen natürlich das Heer der arbeitslosen und sozialhilfeempfänger: die sind natürlich auch alle ganz toll versichert, allerdings zahlt auch hier die Beiträge jemand anderes, nämlich der Steuerzahler.
also die Gleichung versicherte = gut und edel
nichtversicherte = parasitär
ist mal komplett fraglich
nichtversicherte werden alles daran setzen keine Leistungen aus der westlichen Medizin zu erhalten und das System damit nicht belasten
versicherte werden immer versuchen, möglichst viel aus dem System herauszuholen. gerade las ich von einem zahnarzt, der 230.000eur abgezockt hat von seiner PKV für seinen kranken Sohn, der parallel doppelt über die GKV abgerechnet wurde.
Verfasst: 19.06.2007, 12:16
von highperformer
im übrigen habe ich noch nie davon gehört, dass Leistungen an nichtversicherte, die nicht mehr aus deren Privatvermögen bezahlt werden können, eine nennenswerte Grösse erreicht haben für die dann zahlende Allgemeinheit.
im vorigen Beispiel: der zahnarzt wird natürlich versucht haben, seinen an einer hautkrankheit leidenden sohn möglichst vielen Behandlungen zu unterziehen, um auf die 230.000eur auf seinem privatkonto zu kommen...
vielleicht wird er auch versucht haben, in seiner praxis möglichst viele Löcher zu bohren und möglichst viel hochgiftige Schwermetalle (Amalgam) in die Kavitäten zu schmieren, denn nur mit kaputten Gebiss seiner patienten kann er ja wiederum dem privatkonto was gutes tun...
Verfasst: 19.06.2007, 14:30
von Diesel
@highperformer: Ausnahmen bestätigen die Regel, das gilt nicht nur für Deine Ansichten, sondern auch für die schwarzen Schafe, die es sicherlich unter Ärzten, Leistungserbringern UND Versicherten/Patienten gleichermaßen gibt.
Aber trotzdem respektiere ich Deine Meinung, die man schliesslich jedem selbst überlassen sollte!
Verfasst: 21.06.2007, 16:18
von Defender70
Also ich persönlich bin von der generellen Versicherungspflicht wirklich nicht begeistert !! Vielfach handelt es sich doch um Leute, die aus der Krankenkasse ausgeschlossen wurden, weil der Beitrag nicht bezahlt wurde.
Irgendwann war dann Ende und es gab auch keine Behandlung mehr. Nun haftet die Versichertengemeinschaft für Leute, die entweder nicht zahlen wollen oder sich nicht um Absicherung kümmern.
Sorry, aber ich habe kein Verständnis dafür, dass meine Beiträge für Verwaltung ausgegeben wird, nur um die offenen Beiträge zu vollstrecken, wo dann eh nix zu holen ist.
Es fehlt nun jeglöiches Druckmittel, das einzig positive in meinen Augen ist, dass es keine Klare Definition einer Notfallbehandlung gibt, da bleibt den Kassen wenigstens noch ein Spielraum - auch wenn das mancher als Erpressung sehen wird....
Verfasst: 21.06.2007, 20:50
von Krankenkassenfee
Hallo,
zuerst einmal möchte ich sagen, dass viele ja gar nicht versichert werden wollen. Aber wenn sie vor dem 1.4. versichert waren, müssen sie ja bleiben. Und das kostet Geld.
Dann sind da die, die wieder möchten, aber die Kohle nicht haben, oder Altschulden. Ich schliße mich da meinem Vorredner an: Wir GKV-Versicherten sind ja solidarisch - aber wir sind nicht die Heilsarmee. Man kann doch nicht allen ernstes glauben, dass man für umsonst versichert wird.
In der Realität sieht es leider so aus, dass man die Kohle wohl nie bekommen wird - bis 2009. Dann ist es ja wohl wurscht.
LG, Fee (wenn man die armen geschiedenen Exfrauen hätte in der GKV auffangen wollen, hätte es andere Möglichkeiten als das WSG gegeben)
Verfasst: 22.06.2007, 12:39
von ramirez93
Hallo,
versteht mich nicht falsch. Ich finanzier auch nur ungern andere Leute, die nicht zahlen wollen. Aber es gibt leider auch Fälle, in denen jemand das ziemlich unverschuldet trifft / getroffen hat.
Und diese Leistungsausgaben haben wir eh schon immer mit finanziert.
Außerdem musste doch mal einer was zu den Äußerungen von highperformer sagen. Denn so, wie besonders im 3. und 4. Thread argumentiert wird, hat es meiner Meinung nach keinen Sinn!
Greetz,
ramirez93
Verfasst: 23.06.2007, 15:26
von highperformer
Leider ist es so, dass man immer die falschen Auskünfte kriegt.
Hier im Forum oder bei den Hotlines der Krankenkassen.
Die Leute erzählen einfach die Unwahrheit, vermutlich aus irgendwelchem Geschäftsinteresse.
Im folgenden steht klipp und klar, dass eine allgemeine Verrsicherungspflicht erst ab dem Jahr 2009 besteht, und Beiträge auch nur unter bestimmten Umständen nachzuentrichten sind:
Der Versicherungsschutz für alle wird stufenweise eingeführt: Seit 1. April 2007 gilt der umfassende Versicherungsschutz in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Die gesetzlichen Krankenkassen müssen die Nichtversicherten aufnehmen und dürfen keinem ihrer Mitglieder mehr kündigen. Ab dem 1. Juli 2007 können Nichtversicherte sich in der privaten Krankenversicherung (PKV) versichern, wenn sie dieser zuzuordnen sind. Und ab dem 1. Januar 2009 gilt für alle Nichtversicherten, auch wenn sie der PKV zuzuordnen sind, die Pflicht, sich zu versichern. Um die Versichertengemeinschaften der GKV und der PKV zu schützen, müssen "Nachzügler" Beiträge nachentrichten oder mit Prämienzuschlägen rechnen. Wer Beiträge nicht zahlt, obwohl er dazu wirtschaftlich in der Lage wäre, bekommt nur eine Notbehandlung.
Der Versicherungsschutz für alle wird stufenweise eingeführt: Seit 1. April 2007 gilt der umfassende Versicherungsschutz in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Die gesetzlichen Krankenkassen müssen die Nichtversicherten aufnehmen und dürfen keinem ihrer Mitglieder mehr kündigen. Ab dem 1. Juli 2007 können Nichtversicherte sich in der privaten Krankenversicherung (PKV) versichern, wenn sie dieser zuzuordnen sind. Und ab dem 1. Januar 2009 gilt für alle Nichtversicherten, auch wenn sie der PKV zuzuordnen sind, die Pflicht, sich zu versichern. Um die Versichertengemeinschaften der GKV und der PKV zu schützen, müssen "Nachzügler" Beiträge nachentrichten oder mit Prämienzuschlägen rechnen. Wer Beiträge nicht zahlt, obwohl er dazu wirtschaftlich in der Lage wäre, bekommt nur eine Notbehandlung.
http://www.die-gesundheitsreform.de/ges ... chutz.html
Verfasst: 23.06.2007, 16:06
von ramirez93
Hallo!
Und was ändert dies an der eigentlichen Diskussion?