Mangelhafte Beratung für Familienversicherung bei Kleingewerbe und über 1 Jahr unrechtmäßig versichert
Verfasst: 21.01.2019, 18:17
Meine Mutter (58) hat seit 2013 ein Kleingewerbe mit einem Gartenservice mit saisonalen Arbeiten. Das heißt sie arbeitet im Winter kaum und hat Verluste, arbeitet im Sommer aber teilweise recht viel. Daher ist auch schwer zu sagen, wie viele Stunden sie wöchentlich arbeitet (wahrscheinlich aber doch eher unter 20 Stunden). Durch alle 12 Monate geteilt, verdient sie durchschnittlich 500 Euro monatlich und bekam bis September 2017 zur Aufstockung hauptsächlich wegen der Krankenversicherung ALG II.
Als sie heiratete, erkundigte sie sich vorher telefonisch bei der Krankenversicherung ihres Mannes, ob sie über ihn familienversichert werden könnte. Dies tat sie in seinem und meinem Beisein. Die Familienversicherung wurde ihr zugesagt, ohne sie über die Einkommensgrenze aufzuklären. Sie sagte lediglich, dass sie ein Kleingewerbe hat und damit war alles „geregelt“.
Erst ein Jahr später, also September 2018 bekam sie von der Krankenkasse ein Formular, in dem sie ihr Einkommen seit der Heirat belegen sollte. Ein Steuerbescheid von 2017 bekam sie erst Anfang Januar 2019, daher reichte sie erst einmal den Bescheid von 2016 ein, der ebenfalls ein durchschnittliches Einkommen von 500 Euro belegt. Erst bei einer erneuten telefonischen Nachfrage bei der Krankenkasse wurde ihr mitgeteilt, dass sie nicht mehr als 425 Euro verdienen dürfe, um familienversichert zu sein.
Nachdem ich dann den Steuerbescheid von 2017 sah, bin ich beunruhigt. Ich weiß nicht, an wen wir uns hier wenden können und machte erst einmal einen Termin bei ihrem Steuerberater für diese Woche. Danach wollten wir den Steuerbescheid bei der Krankenkasse einreichen. Am Freitag kam dann auch die Aufforderung, die Unterlagen noch nachzureichen.
Ich mache mir große Sorgen, dass sie alles nachzahlen muss und frage mich wie viel das wäre und wie hoch die zukünftigen Beiträge für sie sein könnten. Überall liest man etwas anderes. Wenn sie sich selbst versichern oder 16 Monate nachzahlen müsste, wäre sie finanziell ruiniert und könnte ihr Kleingewerbe aufgeben.
Wenn ich die ca. 6700 Euro von 2017 bei einem Versicherungsvergleich angebe, kommt dabei ein monatlicher Betrag von 150 – 170 Euro heraus. Könnte sie sich in dieser Höhe versichern und ist das auch der Betrag, den sie jeweils zurückzahlen muss? Oder wäre das doch ein Horrorbetrag von über 300 Euro, der in keinem Verhältnis zu ihrem Einkommen steht? Und muss sie die Beiträge ab Oktober 2017 erstatten?
Ich weiß, Unwissenheit schützt vor Strafe nicht, aber warum hat die Krankenkasse sie nicht korrekt beraten und gleich gefragt, wie viel sie durchschnittlich verdient? Solche Angaben erwartet doch normalerweise jede Versicherung vor Vertragsabschluss oder nicht?
Vielen Dank für hilfreiche Antworten!
Als sie heiratete, erkundigte sie sich vorher telefonisch bei der Krankenversicherung ihres Mannes, ob sie über ihn familienversichert werden könnte. Dies tat sie in seinem und meinem Beisein. Die Familienversicherung wurde ihr zugesagt, ohne sie über die Einkommensgrenze aufzuklären. Sie sagte lediglich, dass sie ein Kleingewerbe hat und damit war alles „geregelt“.
Erst ein Jahr später, also September 2018 bekam sie von der Krankenkasse ein Formular, in dem sie ihr Einkommen seit der Heirat belegen sollte. Ein Steuerbescheid von 2017 bekam sie erst Anfang Januar 2019, daher reichte sie erst einmal den Bescheid von 2016 ein, der ebenfalls ein durchschnittliches Einkommen von 500 Euro belegt. Erst bei einer erneuten telefonischen Nachfrage bei der Krankenkasse wurde ihr mitgeteilt, dass sie nicht mehr als 425 Euro verdienen dürfe, um familienversichert zu sein.
Nachdem ich dann den Steuerbescheid von 2017 sah, bin ich beunruhigt. Ich weiß nicht, an wen wir uns hier wenden können und machte erst einmal einen Termin bei ihrem Steuerberater für diese Woche. Danach wollten wir den Steuerbescheid bei der Krankenkasse einreichen. Am Freitag kam dann auch die Aufforderung, die Unterlagen noch nachzureichen.
Ich mache mir große Sorgen, dass sie alles nachzahlen muss und frage mich wie viel das wäre und wie hoch die zukünftigen Beiträge für sie sein könnten. Überall liest man etwas anderes. Wenn sie sich selbst versichern oder 16 Monate nachzahlen müsste, wäre sie finanziell ruiniert und könnte ihr Kleingewerbe aufgeben.
Wenn ich die ca. 6700 Euro von 2017 bei einem Versicherungsvergleich angebe, kommt dabei ein monatlicher Betrag von 150 – 170 Euro heraus. Könnte sie sich in dieser Höhe versichern und ist das auch der Betrag, den sie jeweils zurückzahlen muss? Oder wäre das doch ein Horrorbetrag von über 300 Euro, der in keinem Verhältnis zu ihrem Einkommen steht? Und muss sie die Beiträge ab Oktober 2017 erstatten?
Ich weiß, Unwissenheit schützt vor Strafe nicht, aber warum hat die Krankenkasse sie nicht korrekt beraten und gleich gefragt, wie viel sie durchschnittlich verdient? Solche Angaben erwartet doch normalerweise jede Versicherung vor Vertragsabschluss oder nicht?
Vielen Dank für hilfreiche Antworten!