Krankenkasse fordert Reha und reagiert nicht auf Widerspruch - Wie kann ich mich wehren?
Verfasst: 14.01.2019, 15:00
Hallo liebes Krankenkassen-Forum,
ich bin neu hier und habe ein dringendes Problem, zu dem ich mehrere wichtige Fragen habe und hoffe auf eure Ratschläge, da für mich die Zeit drängt. Es ist ein relativ komplexes Problem, ich bin also gerne für Rückfragen offen.
Meine Situation:
Ich bin 26, zurzeit wegen Depressionen seit 30.05.2018 krankgeschrieben, war auch bereits in einer Tagesklinik und bin in Behandlung bei einem Facharzt. Ebenso bin ich im engmaschigen Kontakt mit meiner Hausärztin und mache regelmäßig Funktionstraining. Ich gebe mir viel Mühe alles zu schaffen, da ich wirklich möchte, dass es mir besser geht. Es wurde bei mir eine schwere depressive Episode und rezidivierende Depressionen festgestellt. U.a rühren meine Depressionen von einer schweren Vergangenheit (Misshandlung im häuslichen Umfeld aber auch u.a in Kur/Reha Einrichtungen(!!)), Adipositas durch schwere Krankheit, mehreren Todesfällen in der Familie in 2017-2018, Mobbing in der Schule und an meinem Arbeitsplatz, welchen ich auch inzwischen (da ich krankgeschrieben bin und mein befristeter Vertrag ausgelaufen ist) verloren habe, wie auch eine gekündigte Wohnung zum Juni 2019 (Vermieterin ist selber krank und benötigt eine Wohnung im EG ohne Treppen und hat daher Eigenbedarf gemeldet).
Daraus resultieren auch finanzielle Probleme, da mein Krankengeld knapp zu hoch ist für Wohngeld etc. und ich keinerlei finanzielle Rücklagen habe. Ich habe bis zum Auslaufen der Verordnungen nach der Tagesklinik, APP (Ambulante Psychiatrische Pflege) bezogen, befinde mich momentan im Übergang zu ABW (Ambulantes Betreuutes Wohnen), welches wohl im Februar eingeleitet werden soll. Ich kann mich aber bei Rückfragen auch an die Betreuung der APP weiterhin wenden.
Mein Problem ist hierbei folgendes:
Meine Krankenkasse (AOK NDS) hat mich Anfang November 18 dazu aufgefordert Reha Antrag als Teilhabe zu stellen, binnen 10 Wochen, die Frist würde rein theoretisch zum 27.01.2019 auslaufen. Zunächst einmal hatte ich nie einen Termin mit dem MDK, es wurde ohne das ich jemals mit denen Kontakt hatte nur nach Aktenlage entschieden und das entsprechende Gutachten habe ich nie gesehen und bezieht sich nur auf den Abschlussbericht der Tagesklinik. Ebenso wurde ich nicht wie gesetzlich vorgegeben zu einer Anhörung eingeladen. Somit hat die AOK den Antrag von Anfang an widerrechtlich gestellt.
Ich habe mit meiner Betreuung fristgerecht, mit gestempelter Kopie bei der AOK etwa eine Woche später einen Widerspruch persönlich bei meiner Sachbearbeiterin eingereicht, da der Antrag nicht korrekt gestellt wurde und da ich mich im Augenblick noch auf Wohnungssuche befinde und daher kein stabiles Wohnumfeld habe. Bereits im Abschlussbericht der Tagesklinik wurde darauf hingewiesen, dass sie von eine Reha abraten solange mein Wohnumfeld nicht gesichert ist. DIESEN FAKT HAT DER MDK IN SEINER BEGUTACHTUNG DER AKTEN IGNORIERT. Ebenso habe ich mittlerweile 3 weitere Gutachten, die alle gegen die Entscheidung des MDKs sprechen (Facharzt, Hausarzt und meine Betreuung durch die APP haben alle bestätigt, dass ich solange das Wohnumfeld nicht gesichert ist zu instabil bin).
Besonders erschwerend kommt noch hinzu, dass ich stationäre und rehabilitative Aufenthalte nicht gut verkrafte, jedoch wäre ich mit einem stabilen Wohnumfeld dazu bereit, ich möchte ja auch, dass es mir besser geht und ich mein Leben wieder in den Griff bekomme. Dazu kommt noch, dass ich solange ich im Übergangsgeld wäre, was ja passiert, wenn ich die Reha mache, NOCH weniger Geld habe, was die ohnehin schwere Wohnungssuche noch weiter verschlimmert.
Ich habe prinzipiell nichts gegen rehabilitative Maßnahmen, auch wenn das schwer für mich ist. Ich möchte lediglich, dass dieses ausgesetzt wird, bis ich ein neues Dach überm Kopf habe und mich vielleicht etwas eingelebt habe. Es wurde sogar mit meinen behandelnden Ärzten besprochen, dass ich dieses in Angriff nehme, WENN ich wieder ein sicheres Wohnumfeld habe! Das Problem ist aber, wenn ich jetzt den Reha Antrag einreichen würde, wie die AOK es verlangt und ich im März – Mai Zeitraum in eine entsprechende Klinik müsste, kann es sein, dass ich, wenn ich wiederkomme keine Wohnung mehr finde, bis ich aus der jetzigen raus muss.
Ich habe seit dieses im Raum steht außerdem diverse Rückfälle trotz Antidepressiva gehabt, da der Druck für mich zu viel wird und ich einfach instabil im Raum hänge. Ich habe, Panik- und Angstattacken, Heulanfälle, diverse psychosomatische Probleme, Schlafstörungen, Katastrophisieren etc. seit ich dieses Damoklesschwert über mir habe noch häufiger.
Ich kann außerdem nicht verstehen, wie eine Krankenkasse Leute besonders mit psychischen Krankheiten bewusst unter Druck setzt und die Krankheit dadurch verschlimmert und die Genesung aufs Spiel setzt, nur um des schnöden Mammons willen. Ich bin dankbar, dass ich bis auf zwei Anrufe (einen bevor der Brief kam und ein Anruf kurz nachdem der Brief kam wo ich schon direkt zur Handlung aufgefordert wurde, trotz der 10 Wochen Frist) keinen Telefonterror habe, weil ich jede Krankmeldung persönlich abgebe (jedes Mal mit Panikattacken davor und danach). Bei Recherchen zu diesem Thema (die leider erfolglos waren, weil mein Fall einfach “zu speziell ist“) habe ich da so einiges gelesen.
Die AOK hat jedoch bis heute nicht auf meinen Widerspruch reagiert, ich habe lediglich eine Bescheinigung erhalten, dass der Widerspruch eingegangen ist und sich in Bearbeitung befindet. Seit der Bescheinigung habe ich selbst nichts mehr gehört. Aber ich weiß, dass meine Betreuung von der APP um ein Gutachten gebeten wurde, die sich ebenfalls noch vehementer als meine Hausärztin gegen eine Reha ausgesprochen hat. Ebenso wurde meine Fachärztin informiert, bevor sie von der Krankenkasse gefragt wurde und hat bereits ein Gutachten erstellt, welches der Krankenkasse inzwischen auch vorliegen sollte (das war Ende November 18 bei meinem letzten Termin). Dieses ist ebenfalls gegen die Entscheidung des MDK gerichtet, da meine FA mich für zu instabil hält.
Ich habe außerdem nächste Woche einen weiteren Termin bei meiner Sachbearbeiterin, um hierzu auch noch einige Sachverhalte zu klären. Ich bin auch sehr froh, dass ich hierfür vom noch verbleibenden Rest meiner Familie und in meinem Umfeld viel Unterstützung bekomme.
Hier kommen jetzt meine Fragen:
Ist mein Widerspruch fristverlängernd, da die AOK sich nicht bei mir meldet und die Frist bald ausläuft oder werde ich zum 28.01.2019 aus dem Krankengeld fallen? - diese Frage ist mir sehr wichtig, da es sich hierbei um mein gesamtes Einkommen handelt und ich sonst Anfang Februar komplett ohne Geld da stehe. Ich finde es außerdem dreist, dass die AOK dieses scheinbar “aussitzt“. Ich habe schon viel über solche Praktiken gelesen, furchtbar sowas.
Wie kann ich, wenn es nicht fristverlängernd ist, eine Fristverlängerung erwirken?
Wie kann ich erwirken, dass mein Widerspruch endlich bearbeitet wird? Kann ich die AOK zu einer Entscheidung "zwingen" oder eine Frist für die Antwort "erzwingen"? - klingt böser als es gemeint ist. Ich möchte nur, dass die mich nicht mehr auf heißen Kohlen sitzen lassen.
Wie muss ich vorgehen, wenn die AOK meinen Widerspruch, trotz beweisbarer Fehler und 4 Gutachten (Tagesklinik, Hausarzt, Facharzt und meine APP Betreuung) gegen eine Reha dennoch ablehnt? Wo bekomme, ich, wenn es Geld kostet hierfür finanzielle Unterstützung? - Ich habe auch mit meiner Betreuung abgesprochen, dass ich mich dann auch bei meiner FA und bei ihr melden soll, aber wüsste halt gerne vorher, was mich erwartet und vielleicht kennt hier jemand noch andere Möglichkeiten.
Kann ich etwas dagegen tun, dass die AOK meine Symptomatik verschlimmert und mich noch weiter in die Depression getrieben hat?
Tut mir leid, dass ich hier eine solche Wall of Text loslasse. Ich danke im Voraus für alle Ratschläge und wünsche euch einen angenehmen Tag.
ich bin neu hier und habe ein dringendes Problem, zu dem ich mehrere wichtige Fragen habe und hoffe auf eure Ratschläge, da für mich die Zeit drängt. Es ist ein relativ komplexes Problem, ich bin also gerne für Rückfragen offen.
Meine Situation:
Ich bin 26, zurzeit wegen Depressionen seit 30.05.2018 krankgeschrieben, war auch bereits in einer Tagesklinik und bin in Behandlung bei einem Facharzt. Ebenso bin ich im engmaschigen Kontakt mit meiner Hausärztin und mache regelmäßig Funktionstraining. Ich gebe mir viel Mühe alles zu schaffen, da ich wirklich möchte, dass es mir besser geht. Es wurde bei mir eine schwere depressive Episode und rezidivierende Depressionen festgestellt. U.a rühren meine Depressionen von einer schweren Vergangenheit (Misshandlung im häuslichen Umfeld aber auch u.a in Kur/Reha Einrichtungen(!!)), Adipositas durch schwere Krankheit, mehreren Todesfällen in der Familie in 2017-2018, Mobbing in der Schule und an meinem Arbeitsplatz, welchen ich auch inzwischen (da ich krankgeschrieben bin und mein befristeter Vertrag ausgelaufen ist) verloren habe, wie auch eine gekündigte Wohnung zum Juni 2019 (Vermieterin ist selber krank und benötigt eine Wohnung im EG ohne Treppen und hat daher Eigenbedarf gemeldet).
Daraus resultieren auch finanzielle Probleme, da mein Krankengeld knapp zu hoch ist für Wohngeld etc. und ich keinerlei finanzielle Rücklagen habe. Ich habe bis zum Auslaufen der Verordnungen nach der Tagesklinik, APP (Ambulante Psychiatrische Pflege) bezogen, befinde mich momentan im Übergang zu ABW (Ambulantes Betreuutes Wohnen), welches wohl im Februar eingeleitet werden soll. Ich kann mich aber bei Rückfragen auch an die Betreuung der APP weiterhin wenden.
Mein Problem ist hierbei folgendes:
Meine Krankenkasse (AOK NDS) hat mich Anfang November 18 dazu aufgefordert Reha Antrag als Teilhabe zu stellen, binnen 10 Wochen, die Frist würde rein theoretisch zum 27.01.2019 auslaufen. Zunächst einmal hatte ich nie einen Termin mit dem MDK, es wurde ohne das ich jemals mit denen Kontakt hatte nur nach Aktenlage entschieden und das entsprechende Gutachten habe ich nie gesehen und bezieht sich nur auf den Abschlussbericht der Tagesklinik. Ebenso wurde ich nicht wie gesetzlich vorgegeben zu einer Anhörung eingeladen. Somit hat die AOK den Antrag von Anfang an widerrechtlich gestellt.
Ich habe mit meiner Betreuung fristgerecht, mit gestempelter Kopie bei der AOK etwa eine Woche später einen Widerspruch persönlich bei meiner Sachbearbeiterin eingereicht, da der Antrag nicht korrekt gestellt wurde und da ich mich im Augenblick noch auf Wohnungssuche befinde und daher kein stabiles Wohnumfeld habe. Bereits im Abschlussbericht der Tagesklinik wurde darauf hingewiesen, dass sie von eine Reha abraten solange mein Wohnumfeld nicht gesichert ist. DIESEN FAKT HAT DER MDK IN SEINER BEGUTACHTUNG DER AKTEN IGNORIERT. Ebenso habe ich mittlerweile 3 weitere Gutachten, die alle gegen die Entscheidung des MDKs sprechen (Facharzt, Hausarzt und meine Betreuung durch die APP haben alle bestätigt, dass ich solange das Wohnumfeld nicht gesichert ist zu instabil bin).
Besonders erschwerend kommt noch hinzu, dass ich stationäre und rehabilitative Aufenthalte nicht gut verkrafte, jedoch wäre ich mit einem stabilen Wohnumfeld dazu bereit, ich möchte ja auch, dass es mir besser geht und ich mein Leben wieder in den Griff bekomme. Dazu kommt noch, dass ich solange ich im Übergangsgeld wäre, was ja passiert, wenn ich die Reha mache, NOCH weniger Geld habe, was die ohnehin schwere Wohnungssuche noch weiter verschlimmert.
Ich habe prinzipiell nichts gegen rehabilitative Maßnahmen, auch wenn das schwer für mich ist. Ich möchte lediglich, dass dieses ausgesetzt wird, bis ich ein neues Dach überm Kopf habe und mich vielleicht etwas eingelebt habe. Es wurde sogar mit meinen behandelnden Ärzten besprochen, dass ich dieses in Angriff nehme, WENN ich wieder ein sicheres Wohnumfeld habe! Das Problem ist aber, wenn ich jetzt den Reha Antrag einreichen würde, wie die AOK es verlangt und ich im März – Mai Zeitraum in eine entsprechende Klinik müsste, kann es sein, dass ich, wenn ich wiederkomme keine Wohnung mehr finde, bis ich aus der jetzigen raus muss.
Ich habe seit dieses im Raum steht außerdem diverse Rückfälle trotz Antidepressiva gehabt, da der Druck für mich zu viel wird und ich einfach instabil im Raum hänge. Ich habe, Panik- und Angstattacken, Heulanfälle, diverse psychosomatische Probleme, Schlafstörungen, Katastrophisieren etc. seit ich dieses Damoklesschwert über mir habe noch häufiger.
Ich kann außerdem nicht verstehen, wie eine Krankenkasse Leute besonders mit psychischen Krankheiten bewusst unter Druck setzt und die Krankheit dadurch verschlimmert und die Genesung aufs Spiel setzt, nur um des schnöden Mammons willen. Ich bin dankbar, dass ich bis auf zwei Anrufe (einen bevor der Brief kam und ein Anruf kurz nachdem der Brief kam wo ich schon direkt zur Handlung aufgefordert wurde, trotz der 10 Wochen Frist) keinen Telefonterror habe, weil ich jede Krankmeldung persönlich abgebe (jedes Mal mit Panikattacken davor und danach). Bei Recherchen zu diesem Thema (die leider erfolglos waren, weil mein Fall einfach “zu speziell ist“) habe ich da so einiges gelesen.
Die AOK hat jedoch bis heute nicht auf meinen Widerspruch reagiert, ich habe lediglich eine Bescheinigung erhalten, dass der Widerspruch eingegangen ist und sich in Bearbeitung befindet. Seit der Bescheinigung habe ich selbst nichts mehr gehört. Aber ich weiß, dass meine Betreuung von der APP um ein Gutachten gebeten wurde, die sich ebenfalls noch vehementer als meine Hausärztin gegen eine Reha ausgesprochen hat. Ebenso wurde meine Fachärztin informiert, bevor sie von der Krankenkasse gefragt wurde und hat bereits ein Gutachten erstellt, welches der Krankenkasse inzwischen auch vorliegen sollte (das war Ende November 18 bei meinem letzten Termin). Dieses ist ebenfalls gegen die Entscheidung des MDK gerichtet, da meine FA mich für zu instabil hält.
Ich habe außerdem nächste Woche einen weiteren Termin bei meiner Sachbearbeiterin, um hierzu auch noch einige Sachverhalte zu klären. Ich bin auch sehr froh, dass ich hierfür vom noch verbleibenden Rest meiner Familie und in meinem Umfeld viel Unterstützung bekomme.
Hier kommen jetzt meine Fragen:
Ist mein Widerspruch fristverlängernd, da die AOK sich nicht bei mir meldet und die Frist bald ausläuft oder werde ich zum 28.01.2019 aus dem Krankengeld fallen? - diese Frage ist mir sehr wichtig, da es sich hierbei um mein gesamtes Einkommen handelt und ich sonst Anfang Februar komplett ohne Geld da stehe. Ich finde es außerdem dreist, dass die AOK dieses scheinbar “aussitzt“. Ich habe schon viel über solche Praktiken gelesen, furchtbar sowas.
Wie kann ich, wenn es nicht fristverlängernd ist, eine Fristverlängerung erwirken?
Wie kann ich erwirken, dass mein Widerspruch endlich bearbeitet wird? Kann ich die AOK zu einer Entscheidung "zwingen" oder eine Frist für die Antwort "erzwingen"? - klingt böser als es gemeint ist. Ich möchte nur, dass die mich nicht mehr auf heißen Kohlen sitzen lassen.
Wie muss ich vorgehen, wenn die AOK meinen Widerspruch, trotz beweisbarer Fehler und 4 Gutachten (Tagesklinik, Hausarzt, Facharzt und meine APP Betreuung) gegen eine Reha dennoch ablehnt? Wo bekomme, ich, wenn es Geld kostet hierfür finanzielle Unterstützung? - Ich habe auch mit meiner Betreuung abgesprochen, dass ich mich dann auch bei meiner FA und bei ihr melden soll, aber wüsste halt gerne vorher, was mich erwartet und vielleicht kennt hier jemand noch andere Möglichkeiten.
Kann ich etwas dagegen tun, dass die AOK meine Symptomatik verschlimmert und mich noch weiter in die Depression getrieben hat?
Tut mir leid, dass ich hier eine solche Wall of Text loslasse. Ich danke im Voraus für alle Ratschläge und wünsche euch einen angenehmen Tag.