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Verfasst: 03.06.2010, 19:13
von Czauderna
Hallo,
das liegt wahrscheinlich daran dass der "normale" GKV-Patient nicht genügend informiert ist und deshalb so ziemlich alles mit sich machen lässt.
Wenn ich zum Arzt gehe (mein Hausarzt weiss es ohnehin), dann sage ich schon gleich bei der Anmeldung bzw. bei der Terminvergabe das ich bei einer Krankenkasse beschäftigt bin und siehe da - alle diese "Spielchen" finden einfach nicht statt.
Was mir unsere Kunden aber teilweise berichten, das ist die hier beschriebene Realität.
Paradebeispiel ist die "Sprachlosigkeit" des Arztes bei der Vorsorgeuntersuchung ohne die 10,00 €.
Hier ist Ansprechstelle die KV., aber über die jeweilige Krankenkasse, dann klappt das auch.
Gruss
Czauderna

Verfasst: 07.06.2010, 10:15
von Lohnbuchhalter
da hier in den letzten Tagen jede Menge zahlen hier gefallen sind, möchte ich doch auch welche in den Topf werfen :D
Die Honorarzahlungen der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) an die
niedergelassenen Ärzte sind seit Beginn der 1990er-Jahre bis heute
(2009) um etwa 14 Milliarden Euro beziehungsweise etwa 90 Prozent
gestiegen (KJ1 und eigene Berechnungen). Durchschnittlich steht den
aktuell etwa 137.000 abrechnenden KV-Ärzten rein rechnerisch ein GKVHonorarvolumen
in Höhe von 216.000 Euro zur Verfügung. Bei einem –
von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung angegebenen – Praxiskostenanteil
von etwa 54 Prozent des GKV-Honorars (BMG 2009) ergibt dies
bereits einen durchschnittlichen „GKV-Überschuss“ je Arzt in Höhe von
knapp 99.000 Euro für das Jahr 2009.
Insgesamt erzielen die ambulant tätigen Ärzte neben den GKV-Honoraren
noch zusätzliche Honorareinnahmen, beispielsweise von der PKV,
über Privatliquidationen, von sonstigen Versicherungsträgern, den öffentlichen
Haushalten und den Arbeitgebern. Realistisch liegt die Gesamtsumme
der Einnahmen der Arztpraxen im Jahr 2009 bei weit über
40 Milliarden Euro beziehungsweise bei deutlich über 300.000 Euro je
Arzt. Abzüglich der durchschnittlichen Praxiskosten ergibt sich ein
aktueller Gesamtüberschuss vor Steuern in Höhe von durchschnittlich
über 190.000 Euro je Arzt. Im Vergleich zu den Einkommen aller Arbeitnehmer
in Deutschland liegen die zu versteuernden Einkommen der
niedergelassenen Ärzte im Durchschnitt damit um ungefähr das Siebenfache
höher.
Quelle: barmer-gek.de

Ärztl. Honorarverteilung

Verfasst: 07.06.2010, 19:30
von Kassendino
Hallo Lord Dragon,
nach Studium der Daten RLV finde ich die Fragen 2 und 3 noch nicht beantwortet. Wobei die Frage 2 nicht darauf abzielte, welche Positionen alle darunter fallen, sondern welches finanzielle Volumen sie haben.
Zurück zu den RLV: die Aufstellung zeigt eine große Streubreite zwischen den ärztlichen Fachgruppen und belegen eigentlich die These, dass wir es doch auch mit einem innerärztlichen Problem zu tun haben.
Aber ich will dir nicht vorgreifen, bitte: warum ist die Streubreite so groß? Die "Verlierer" hast du benannt, wer sind die "Gewinner"?
Ich komme nochmal auf die 440 Euro je Versicherter zurück, die die GKV Kassen 2009 für ärztl. Behandlung vergütet haben (abzüglich HzV an HÄVG, die wir m.E. für 2009 aber noch vernachlässigen können). Also, wo in der KV ist das Geld versickert? Warum ist die Verteilung so? Und, soweit auf die Beschlüsse des GemBA Bezug genommen wird, in dem haben die GKV-Kassen keine Mehrheit. Meines Wissens wurden die Beschlüsse zur Umsetzung der "Honorarreform" gegen die Stimmen der Kassen getroffen.