Wo sind die Einzelfälle?

Informationen und Fragen zum Krankengeld

Moderator: Czauderna

GerneKrankenVersichert
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Beitrag von GerneKrankenVersichert » 24.02.2013, 15:10

laluna hat geschrieben:
Mir geht es darum auf Aussagen zu reagieren, dass es dem BMG oder dem BVA oder dem GKV-Spitzenverband an Erkenntnissen über Unrechtmäßigkeiten im Umgang mit Versicherten fehlt.
Wenn ich mich an die Aussage von Frau Flach richtig erinnere, geht es nicht darum, dass keine Erkenntnisse über solche Fälle vorliegen, sondern dass es sich - um mal wieder das böse Wort zu bemühen - um Einzelfälle handelt und kein organisiertes, flächendeckendes, allgemeines Vorgehen zu erkennen ist, das irgendwelche Maßnahmen erforderlich macht. Ganz klar ist jeder Einzelfall einer zu viel, aber überall dort, wo Menschen arbeiten, passieren Fehler und nicht alle Kassenmitarbeiter sind die Re-Inkarnation von Mutter Teresa.

Schau dir doch mal die von mir eingestellten Zahlen an. Was denkst du denn, wieviele Krankengeld"fälle" sich bei den entsprechenden Stellen melden müssten, damit diese eingreifen?

Und noch was zur freien Meinungsäußerung, mit der immer wieder gerne offene oder versteckte Beleidigungen verteidigt werden. Auch die hat ihre Grenzen, nämlich wenn es um die persönliche Ehre und/oder übermäßige Kritik an höchsten Staatsvertretern wie Staatsoberhaupt, Gerichten oder manchmal selbst einfachen Beamten geht. Diese Grenze wird im Forum oft überschritten, ohne dass die Betroffenen sich noch groß beschweren. Aber sobald es um NS-Vergleiche geht, sollte jeder mal selbst hinterfragen, ob da nicht eine Grenze überschritten wurde. Und da du anscheinend immer noch nicht verstanden hast, warum dein Vergleich so sauer aufstößt: Es ist ein riesengroßer Unterschied, ob die Gesetze in einem Rechtsstaat mit funktionierender Gewaltenteilung befolgt werden oder in einem diktatorischen Unrechtsstaat. Und ich bin mir sicher, dass du dich massiv beschweren würdest, wenn die Kassen plötzlich anfingen, Gesetze nicht mehr zu befolgen und jeder Mitarbeiter entsprechend seiner individuellen Moral entscheiden würde.

Poet
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Beitrag von Poet » 24.02.2013, 15:39

laluna hat geschrieben:Mir geht es darum auf Aussagen zu reagieren, dass es dem BMG oder dem BVA oder dem GKV-Spitzenverband an Erkenntnissen über Unrechtmäßigkeiten im Umgang mit Versicherten fehlt.
@laluna: Weder dem BMG, dem BVA, noch dem GKV-Spitzenverband fehlt es an Kenntnissen hierzu. Nur: Nicht alle lassen sich beheben oder nicht so einfach und schnell, dass wirklich auch jede Seite glücklich ist. Allesamt werden bestehendes Recht nicht verbiegen und rechtliche Lücken nicht mit Deutungen schließen, denn schließlich sind die es, die die Gesetze und Durchführungs-VO aufgestellt haben. Dabei müssen diese im Gegensatz zu den einzelnen Betroffenen Dinge und Auswirkungen für sehr viele Menschen und für die Solidargemeinschaft abwägen.

Die "Politik" muss darüberhinaus noch abwägen, ob das Aufgreifen eines Themas ein Tritt in den Hintern oder ein Pferdefuß wird für die jeweilige Partei. Von daher habe ich nicht so hohe Ewartungen dorthin.

Auch ich bin dafür, dass die unterschiedliche KRG-Handhabung klar verankert wird. Aber dies heisst dann jedoch nicht, dass es für die Betroffenen automatisch eine gute Lösung wäre.

P.S.: Nicht jeder - der Dir nicht gleich verständnisvoll an die Seite springt - ist Dein Feind.

reallyangry
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Beitrag von reallyangry » 24.02.2013, 16:05

Zum Ende der Solidarität und den "Einzelfällen" wurde in einem anderen Forum in Bezug auf Kranksein und unendlich lange Sozialgerichtsverfahren / EM Renten Verfahren die Frage gestellt:
Hat das mal ein Ende???

Ja...es kommt der Punkt, und zwar an dem Tag, an dem alle Kranken und Sozialschmarotzer (die "Einzelfälle") auf allen Vieren durch die Straße ins Arbeislager kriechen, wo sie sich dann noch ein wenig nützlich machen können und unter Beweis stellen dürfen, dass nur Ertüchtigung aus Kranken anständige Menschen macht. Dabei werden sie angespornt durch all die Gesunden, die aufgereiht ein Spalier der Demut und Reue bilden. Die Kranken dürfen beschimpft und gedemütig werden.

Im Lager werden sie dann denen zugeteilt, die sie zuvor begutachtet haben. Die dürfen dort ihre Machtspielchen weiterführen, denn sie hatten ja all diese kranken Wesen für arbeitsfähig eingestuft.

Am Ende des Tages geht es zurück, allerdings diesmal durch leere Gassen, denn die anderen dürfen den Trek des Elends nicht sehen. Die sitzen zu Hause und verfolgen gebannt im Fernsehprogramm Fallstudien über Kranke und Sozialschmarotzer (Reality TV) damit sie am nächsten Morgen wieder genug Ideen für Beschimpfungen und Demütigungen haben. Den Gesunden darf ja auf keinen Fall der ach so gesunde Nachtschlaf geraubt werden.

Denn in dieser Gesellschaft kann es nur eine Maxime geben:

Wer zweifelt, fragt.
Wer fragt, denkt.
Wer denkt, stört.

GerneKrankenVersichert
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Beitrag von GerneKrankenVersichert » 24.02.2013, 17:00

reallyangry hat geschrieben:Zum Ende der Solidarität und den "Einzelfällen" wurde in einem anderen Forum in Bezug auf Kranksein und unendlich lange Sozialgerichtsverfahren / EM Renten Verfahren die Frage gestellt:
Hat das mal ein Ende???

Ja...es kommt der Punkt, und zwar an dem Tag, an dem alle Kranken und Sozialschmarotzer (die "Einzelfälle") auf allen Vieren durch die Straße ins Arbeislager kriechen, wo sie sich dann noch ein wenig nützlich machen können und unter Beweis stellen dürfen, dass nur Ertüchtigung aus Kranken anständige Menschen macht. Dabei werden sie angespornt durch all die Gesunden, die aufgereiht ein Spalier der Demut und Reue bilden. Die Kranken dürfen beschimpft und gedemütig werden.

Im Lager werden sie dann denen zugeteilt, die sie zuvor begutachtet haben. Die dürfen dort ihre Machtspielchen weiterführen, denn sie hatten ja all diese kranken Wesen für arbeitsfähig eingestuft.

Am Ende des Tages geht es zurück, allerdings diesmal durch leere Gassen, denn die anderen dürfen den Trek des Elends nicht sehen. Die sitzen zu Hause und verfolgen gebannt im Fernsehprogramm Fallstudien über Kranke und Sozialschmarotzer (Reality TV) damit sie am nächsten Morgen wieder genug Ideen für Beschimpfungen und Demütigungen haben. Den Gesunden darf ja auf keinen Fall der ach so gesunde Nachtschlaf geraubt werden.

Denn in dieser Gesellschaft kann es nur eine Maxime geben:

Wer zweifelt, fragt.
Wer fragt, denkt.
Wer denkt, stört.
Niemand außer dir hat bisher die Einzelfälle mit Sozialschmarotzern in Verbindung gebracht. Ziemlich krankes Menschenbild, das du dir da zurechtdenkst, denke ich.

Poet
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Beitrag von Poet » 24.02.2013, 19:24

@reallyangry: Das ist DEINE und zwar ziemlich düstere Vision, sicher stark prägt von eigener Erfahrung und Belastung.

Zum Glück entspricht dies aktuell nicht im Geringsten der Realität in D.

Ich wünsche Dir wirklich (ganz ehrlich gemeint!!!), dass wieder bessere Zeiten für Dich kommen...kämpfen ist generell super...aber nicht bis zur Selbstaufgabe und man kein Licht mehr sieht.

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 24.02.2013, 19:52

Hallo,
wenn ich ir dieses düstere Menschenbild zu eigen machen würde, wäre ich schon längst irgendwo, aber nicht mehr im Arbeitsleben. Ich habe tagtäglich mir kranken und hilfebedürftigen Menschen zu tun, die alles eines gemeinsam haben - sie wollen Hilfe in ihrer Situation und sie wollen Antworten auf Fragen. Sicher gibt es solche Leute, die hier als "Sozialschmarotzer" bezeichnet werden, mir sind solche Formulierungen aber fremd und wenn es Menschen gibt, die zu ihrem eigenen Vorteil und zum Schaden aller anderen Versicherten agieren, dann handelt es sich um über 90% um Fragen der Beitrags- und Versicherungsrechtes, nicht ums Leistungsrecht - jemand, der um seine Leistung, also z.B. um sein Pflegegeld oder sein Krankengeld kämpft, der tut dies nicht um irgendeines Vorteils wegen sondern weil er es für sein Recht ansieht und auch für sich die Notwendigkeit sieht, und diese "Kämpfe", die Versicherten mit Ihrer Krankenkasse führen sind nicht dazu geeignet solche Menschen als "Schmarotzer" oder sonst mit irgendwelchen Schimpfworten zu belegen.
Ich weiß aus den bisherigen Beiträgen, das reallyangry diesen Beitrag doch mehr ironisch gemeint hat oder vielleicht auch aud der Verbitterung über das eigene Schicksal.
Gruss
Czauderna

Franki 01
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Beitrag von Franki 01 » 25.02.2013, 15:02

Tja, wenn ich das hier so lese, fällt mir das dazu ein:

Bild

Machts Sinn

Beitrag von Machts Sinn » 25.02.2013, 18:20

Dieser Text wurde auf Wunsch des Nutzers entfernt.

GerneKrankenVersichert
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Beitrag von GerneKrankenVersichert » 25.02.2013, 19:03

Interessant. Aber was hat es mit dem Thema zu tun? Beim Schnellgoogeln habe ich keinen einzigen Vorwurf von Uwe Dolata gegen Krankenkassen gefunden. Auf seiner Website stehen Handy-Nummer und E-Mail-Adresse. Nur zu, schickt ihm eure Fälle!

röschen
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Beitrag von röschen » 25.02.2013, 22:45

Ja...es kommt der Punkt, und zwar an dem Tag, an dem alle Kranken und Sozialschmarotzer (die "Einzelfälle") auf allen Vieren durch die Straße ins Arbeislager kriechen, wo sie sich dann noch ein wenig nützlich machen können und unter Beweis stellen dürfen, dass nur Ertüchtigung aus Kranken anständige Menschen macht. Dabei werden sie angespornt durch all die Gesunden, die aufgereiht ein Spalier der Demut und Reue bilden. Die Kranken dürfen beschimpft und gedemütig werden.
Wie bist du denn drauf?
Ich bin nach schwerer plötzlicher Erkrankung seit ein paar Jahrenerwerbsunfähig und ständig in Behandlung. Was der (vermutlich) Fallmanager der TK im ersten halben Jahr veranstaltete, fand ich ziemlich übel. Aber von dem abgesehen, fühlte und fühle ich mich durchaus gut behandelt, ob von sonstigen Kassenmitarbeitern, DRV und Rentengutachter oder meinan Ärzten.

leser
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Beitrag von leser » 26.02.2013, 02:02

roemer70 hat geschrieben:Denn Dir scheint es ja nicht um falsche Gesetze zu gehen, sondern um die falsche Anwendung, oder?

Entgegen Lesers Signatur gibt es einen Leitsatz zur Kommunikation:
Kommunikation ist Wirkung, nicht Absicht.
Worauf ich immer sage, man sollte auch keine Absicht unterstellen. Zur Vermeidung von Missverständnissen (oder gewolltem Nichtverstehen), weise ich (für den Quark den ich verzapfe), daher lieber immer gleich darauf hin, dass Missverständnisse möglich sind. Wenn Du verstehst was ich meine :D

Um den Beitrag von röschen gleich mit einzubeziehen, könnte ich mir vorstellen, dass (als Vergleich) das 'erste halbe Jahr' bei dem ein oder anderen leider doch die Wirkung hinterlässt, "die Kassen" sind böse. Ich bin mir nicht sicher, ob man dem mit Beteuerungen immer entgegen wirken kann, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Man sollte dann vielleicht auch nicht jede Kritik persönlich nehmen und kommentieren (insbesondere gleich mehrfach), sondern schauen, wie bekommt man das Kind wieder raus. Mal ehrlich, wie oft sagen wir "die Ärzte"? (wenn auch nicht hier im Forum) :lol:

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