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Verfasst: 21.11.2012, 16:50
von KKA
"]@KKA: Versuche bitte wenigstens 1x objektiv an Dinge heranzugehen.
Ich bin weder ein 'gnadenloser' KK Unterstützer, noch bin ich geneigt säumige Zahler in Schutz zunehmen. Sprich, ich verhalte mich wertneutral.
1. Welchen Betrieb kennst Du, wo Vorgaben von oben 1:1 ohne klitzekleine persönliche Note umgesetzt werden? Warum ist corporate diversity ein Armutszeugnis?


Wo soll ich anfangen? 'Klitzekleine persönliche Note', das kann auf den vorliegenden Fall bezogen nicht Dein Ernst sein, oder?
Was präzise hat 'Corporate Diversity' (Unternehmensvielfalt) mit diesem Fall zu tun? Und wie verstehst Du '1:1' Umsetzung? Wortwörtlich? Natürlich nicht. Inhaltliche Umsetzung mit entsprechender Sozialkompetenz? Genau so!
Aus meiner eigenen Erfahrung habe ich natürlich den einen oder anderen Sozialrüpel abmahnen oder entlassen müssen, aber die 'Corporate Identity bzw. Conformity' dem Kunden und den Lieferanten in freundlichen Worten (durch Schulung) zu vermitteln, war immer absolute Priorität (und das bei Betrieben von ommerhin bis zu 700 Mitarbeitern in bis 14 Niederlassungen).
2. Hätte die KKH bei den Säumnis-Telefonaten nach Gesunden/Kranken trennen dürfen? Nein. Hat sie es? Nein. Ist es gerecht, wenn eine Kasse nur die Gesunden an die Beitragszahlung erinnern würde?
Mein lieber Poet, ich kenne Dich nicht, aber Du zwingst mich geradezu aus diesen Zeilen etwas zu mitzunehmen, was nicht unbedingt für Dich spricht. Machen wir es simpel:
Dem gesunden Schuldner wird, nach max. 3facher Mahnzustellung, ein Mahnbescheid in's Haus geschickt. Wird dieser ignoriert, kommt die Klage und nötigenfalls der Gerichtsvollzieher...und die Vertragskündigung.

Die Akte des kranken Schuldners hätte dem Vorgesetzten vorgelegt werden können bzw. müssen (letzteres sofern der SB nicht über die für ein solches Gespräch notwendige Sozialkompetenz verfügt). Der KK Mitarbeiter spricht mit dem Versicherten.

Poet, es macht doch einen gewaltigen Unterschied, ob ich dem kranken Versicherten am Telefon in rüpelhafter Manier mitteile, er sei zu teuer, und da er die ZB bislang nicht bezahlt hätte, solle er doch bitte schön die KK wechseln (wie unzweifelhaft geschehen), oder ich die den Ernst der Situation sachlich, ruhig und besonnen darlege und auf die möglichen Folgen freundlich aufmerksam mache. Befindet sich der (kranke) Versicherte tatsächlich in einer finanziellen Notlage, wäre die )meine) Frage, ob ich ihm in Form von Stundung, Ratenzahlung etc. helfen könne. Die KK als Gläubiger stellt einen Plan zusammen, weisst explizit auf die Folgen für den Versicherten hin, sollte weiterhin nicht bezahlt werden. Scheitert auch dieser Versuch, setzen die juristisch notwendigen Schritte ein.

Wie ich bereits schrieb: Der Ton macht die Musik!

Verfasst: 21.11.2012, 16:58
von Bully
Poet hat geschrieben:
wo Vorgaben von oben 1:1 ohne klitzekleine persönliche Note umgesetzt werden?
Du, nennst es klitzekleine persönliche Note

und wenn Vertriebler sie in dieser Form anwenden würden, jupp denen würden die Verträge nur so um den Ohren gehauen, nennt sich Storno
und wenn die Stornoquote zu hoch ist, zeigt man Dir ganz schnell wo der Maurer das Loch gelassen hat.
Poet hat geschrieben:
Welche zivilisierten Möglichkeiten zum Beitragseinzug gibt es denn? Nicht behaupten: Benenne sie mal und denke an die Auswirkungen.
na z.b Kontopfändung, bis hin zum Insolvenzantrag
wird doch gerne gemacht, warum denn nicht hier ???
Aber warum man sich dann niemandem anvertraut der dies regelt, frage ich mich... sei es Freund, Bekannter, Vorstand, BVA, Polizei, Anwalt und so weiter. Oder auch direkt Bild, frontal21 und Konsorten.
Naja ganz einfach, um hier nachhaltig den MA einen vor dem Bug zu schießen, muß der VS es doch beweisen, wie will er das denn machen
bei solchen Telefonaten, etwa indem er das Gespräch aufzeichnet,
jo das würde aber zum Bumerang.

Hier hätte die KKH das Angebot Ihren Kunden ja auch schriftlich unterbreiten können, oder hat man hier schon über den Tellerrand geschaut. ????
wir nehmen die Schmuseleine, ist doch besser.

Gruß Bully

Verfasst: 21.11.2012, 18:17
von GerneKrankenVersichert
Poet hat geschrieben: 2. Hätte die KKH bei den Säumnis-Telefonaten nach Gesunden/Kranken trennen dürfen? Nein. Hat sie es? Nein.
Für mich wäre jetzt die nächste Frage: Waren die 199 Versicherten, denen "auf inakzeptable Art und Weise ein Wechsel der Krankenkasse nahegelegt wurde" allesamt Hochverbraucher bzw. besonders teure Mitglieder? Wenn ja, glaube ich nicht an die Version der "Einzeltäter" mit mangelnder Überwachung und Unkenntnis des Vorstandes.

Verfasst: 21.11.2012, 18:36
von Poet
[quote="GerneKrankenVersichert"]Für mich wäre jetzt die nächste Frage: Waren die 199 Versicherten, denen "auf inakzeptable Art und Weise ein Wechsel der Krankenkasse nahegelegt wurde" allesamt Hochverbraucher bzw. besonders teure Mitglieder? Wenn ja, glaube ich nicht an die Version der "Einzeltäter" mit mangelnder Überwachung und Unkenntnis des Vorstandes.[/quote]

@GerneKrankenVersichert: Wie bereits schon mehrfach geschrieben: Es waren lt. BVA und Kasse Gesunde und Kranke dabei. Das macht die Vorwürfe auch so idiotisch.

Verfasst: 21.11.2012, 18:44
von Poet
[quote="Bully"] na z.b Kontopfändung, bis hin zum Insolvenzantrag
wird doch gerne gemacht, warum denn nicht hier ???

Hier hätte die KKH das Angebot Ihren Kunden ja auch schriftlich unterbreiten können, oder hat man hier schon über den Tellerrand geschaut. ????[/quote]

@Bully: Eine Kontenpfändung ist nur nach Einbeziehung eines Gerichtsvollziehers möglich, eine Beitreibung von offenen Forderungen darüber hinaus erst ab Mindestbeträgen. Dennoch hat der Gesetzgeber den Kassen aufgebrummt, alle Forderungen einzutreiben, egal welche Höhe. Eine Insolvenz von Privatpersonen kann im Gegensatz bei Firmen keine Kasse einleiten. Die Kasse hat die Kunden mehrfach angeschrieben und angeboten, über Lösungen zu reden. Übrigens hätte ich die Story sehen wollen, wenn die Kasse den gesetzlichen Weg gegangen wäre und den Leuten den Gerichtsvollzieher nach Hause schickt.

Soviel zum Tellerrand.

Verfasst: 21.11.2012, 18:46
von GerneKrankenVersichert
Poet hat geschrieben:
@GerneKrankenVersichert: Wie bereits schon mehrfach geschrieben: Es waren lt. BVA und Kasse Gesunde und Kranke dabei. Das macht die Vorwürfe auch so idiotisch.
Darüber habe ich nichts gefunden. Es wurden Gespräche mit Kranken und Gesunden geführt (1100 Telefonate) und 199 die Kündigung nahe gelegt. Aber waren die 199 jetzt die Kranken? DAS ist die Frage, um deren Antwort die KKH sich nach meiner Ansicht drückt. Oder hast du eine andere Quelle als die Pressemitteilung der KKH?

Verfasst: 21.11.2012, 18:50
von Poet
@GKV: Die Antwort habe ich indirekt schon gegeben...;-)

Verfasst: 21.11.2012, 19:00
von GerneKrankenVersichert
Poet hat geschrieben:@GKV: Die Antwort habe ich indirekt schon gegeben...;-)
Hmm, dann frage ich mich allerdings, warum das nicht klar kommunziert wird. Dieses Geschwurbel in der Presseerklärung macht auf mich den Eindruck, als wolle man viel schreiben, etwas vernebeln und wenig aussagen.

Verfasst: 21.11.2012, 19:05
von Poet
[quote="KKA"]Machen wir es simpel[/quote]

@KKA: Genau das ist das Problem. So simpel wie Du es gerne magst, geht es aber nicht.

Zum Thema Beitreibung von Forderungen lese bitte mein posting an bully. Nur hierzu noch: Eine Kasse kann keinen Vertrag beenden, auch bei offenen Forderungen nicht. Es gibt auch keinen Gläubigerplan bei einer Kasse. Gleichwohl hat die betreffende Kasse nachweislich sowohl mehrfach schriftlich als auch telefonisch Möglichkeiten gesucht (und übrigens in knapp 1000Fällen auch gefunden).

Die Unterscheidung erfolgte nicht nach Kranken oder Gesunden, auch wenn Du es noch 100Mal dahinziehen möchtest.

Corporate Diversity bedeutet auch Vielfalt im Auftreten/im Handeln der Mitarbeiter. Du hast also schon in Firmen mit bis zu 700MA Mitarbeitern Mitarbeiter bzgl. Auftreten geschult und ich denke mal Dein ehrenwerter Ansatz war, dass sich dann auch alle danach stets und gleich kundengerecht verhalten. Jetzt die Frage: Ist es Dir 100% gelungen? Ja? Dann wärst Du ein Held.

Interessant sind auch Deine Bewertungen: Du schreibst etwas von rüpelhafter Manier bei Telefonaten. Warst Du persönlich dabei?

Objektiv bleiben, lieber KKA.

Verfasst: 21.11.2012, 19:06
von Poet
[quote="GerneKrankenVersichert"][quote="Poet"]@GKV: Die Antwort habe ich indirekt schon gegeben...;-)[/quote]

Hmm, dann frage ich mich allerdings, warum das nicht klar kommunziert wird. Dieses Geschwurbel in der Presseerklärung macht auf mich den Eindruck, als wolle man viel schreiben, etwas vernebeln und wenig aussagen.[/quote]

Lass es so stehen, der Imageschaden für die GKV ist sowieso schon da. Jede weitere Erklärung befeuert das Ganze nur nochmal.

Verfasst: 21.11.2012, 19:27
von GerneKrankenVersichert
Poet hat geschrieben:
Lass es so stehen, der Imageschaden für die GKV ist sowieso schon da. Jede weitere Erklärung befeuert das Ganze nur nochmal.
Den Imageschaden hat die KKH, nicht die GKV. Deshalb frage ich mich ja auch, warum nicht klar geschrieben wird: "Bei denjenigen, denen auf inaktzeptable Weise der Kassenwechsel nahegelegt wurde, handelte es sich sowohl um kranke als auch um gesunde Mitglieder, so dass die Spekulationen um eine gezielte Aktion jeglicher Grundlage entbehren". Das Geschwurbel der Presseerklärung führt doch zu Nachfragen. Und das sollte immer noch erlaubt sein.

Verfasst: 21.11.2012, 19:32
von Poet
@GerneKrankenVersichert: Egal, ob es gegen KKH, DAK, Barmer geht...lese Dir die vielen Postings durch. Es geht dann auch immer gegen die GKV. Was denkst Du warum sich das BVA wie schon so oft vorher weitgehend aus der Sache raushält? Die GKV verliert immer...

Verfasst: 21.11.2012, 21:02
von Lady Butterfly
Poet hat geschrieben:
Bully hat geschrieben: na z.b Kontopfändung, bis hin zum Insolvenzantrag
wird doch gerne gemacht, warum denn nicht hier ???

Hier hätte die KKH das Angebot Ihren Kunden ja auch schriftlich unterbreiten können, oder hat man hier schon über den Tellerrand geschaut. ????
@Bully: Eine Kontenpfändung ist nur nach Einbeziehung eines Gerichtsvollziehers möglich, eine Beitreibung von offenen Forderungen darüber hinaus erst ab Mindestbeträgen. Dennoch hat der Gesetzgeber den Kassen aufgebrummt, alle Forderungen einzutreiben, egal welche Höhe.

du hast recht - die Politik hat den Beitragseinzug den Kassen "aufgebrummt" - allerdings haben die Kassen eine reiche und langjährige Erfahrung damit. Und zwar auch mit dem Eintreiben von Kleinbeträgen wie z. B. Zuzahlungen. Und erinnert sich hier noch jemand an das sog. "Krankenhausnotopfer"?
Poet hat geschrieben:Übrigens hätte ich die Story sehen wollen, wenn die Kasse den gesetzlichen Weg gegangen wäre und den Leuten den Gerichtsvollzieher nach Hause schickt.
dann hätte die KKH Allianz ähnliche Schlagzeilen bekommen wie die DAK:
spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/beitragspreller-mehr-als-150-000-kassenpatienten-droht-pfaendung-a-779824.html

diese Möglichkeit ist mir übrigens wesentlich sympathischer...

und noch was zur Verantwortung oder Nicht-Verantwortung des Vorstands: selbst wenn es sich bei den Vorwürfen um eigenständiges Handeln von einzelnen Mitarbeitern handelte (was ich mir nach wie vor nicht vorstellen kann), ist so etwas doch nur bei einem bestimmten Betriebsklima möglich. Selbst wenn sich die Mitarbeiter alleine so weit aus dem Fenster gelehnt haben, waren sie doch wohl der Überzeugung, dass ihnen dieses Vorgehen Vorteile bringt. Dass ihnen aber zumindest nichts passiert. Das solches Handeln von den Führungskräften gebilligt, vielleicht sogar gefördert wird.

und die Führung einer Krankenkasse ist dafür verantwortlich, dass ein solches Vorgehen nie und nimmer geht. Es sollte weder irgendein Mitarbeiter noch eine Führungskraft auf die Idee kommen, so was zu machen.

Verfasst: 21.11.2012, 21:24
von Poet
[quote="Lady Butterfly"]
und noch was zur Verantwortung oder Nicht-Verantwortung des Vorstands: selbst wenn es sich bei den Vorwürfen um eigenständiges Handeln von einzelnen Mitarbeitern handelte (was ich mir nach wie vor nicht vorstellen kann), ist so etwas doch nur bei einem bestimmten Betriebsklima möglich. Selbst wenn sich die Mitarbeiter alleine so weit aus dem Fenster gelehnt haben, waren sie doch wohl der Überzeugung, dass ihnen dieses Vorgehen Vorteile bringt. Dass ihnen aber zumindest nichts passiert. Das solches Handeln von den Führungskräften gebilligt, vielleicht sogar gefördert wird.

und die Führung einer Krankenkasse ist dafür verantwortlich, dass ein solches Vorgehen nie und nimmer geht. Es sollte weder irgendein Mitarbeiter noch eine Führungskraft auf die Idee kommen, so was zu machen.[/quote]

@LadyButterfly: Deine Vermutung basiert auf der Annahme, das bewusst nur Kranke angerufen und zum Kassenwechsel angehalten wurden. Dem ist nicht so. Bei allen Kassen gibt es Steuerungsgespräche zu Leistungen/Beiträgen, bei denen am Ende als ultima ratio für den Versicherten nur der Kassenwechsel bleibt. Dazu gibt es unzählige Threads, Anfragen, Beschwerden usw.

Übrigens wird ein Vorstand eines Unternehmens mit tausenden Mitarbeitern nicht über operative Dinge entscheiden, z.B. warum mit wem und in welcher Form Gespräche zum Beitragseinzug geführt werden.

Verfasst: 21.11.2012, 21:32
von roemer70
Einen Imageschaden für die GKV kann ich auch nicht feststellen, solange nicht mindestens noch eine weitere Kasse a-nalog verfahren hat und dies in die Medien gelangt. Diese negative Presse muss sich die KKH-Allianz alleine gefallen lassen. Und die Konkurrenz wird das zu ihrem Vorteil zu nutzen wissen - wie unmoralisch oder angebracht auch immer man das Ganze finden mag.