Verfasst: 23.02.2018, 16:20
Ich bin auch der Meinung, dass Schlüsselpositionen bzw. Gebiete wie z.B. Energie, Telekommunikation, Infrastruktur, Mietwohnungen, Kitas, Gesundheitswesen usw. der Staat in der Hand halten muss damit kein Monopoly entsteht. Private Apotheken jedoch über üppige Preisbindungen zu finanzieren halte ich aber für falsch. Apotheker sind nichts weiter als Zwischenhändler die Produkte an Endverbraucher weiterverkaufen. Das hier dringend über Zulassungen reguliert werden muss -zeigen auch die Arztpraxen. In einer Stadt findet man an jeder Ecke eine Arztpraxis, aber auf dem Land weit und breit keine. Und was sagt uns das? Dass es sich einfach an jeder Ecke in einer Stadt lohnt eine Praxis zu eröffnen denn sie bringt offenbar so viel Geld -dass selbst mit Minimalpatienten der "Unterhalt" gesichert ist.Christo hat geschrieben: Es ist das Merkmal der sozialen Marktwirtschaft, dass bestimmte Dinge gesetzlich geregelt sind und nicht der Preisbildung am Markt unterliegen.
Schützenswert Ja, jedoch nicht zu Höchstpreisen. Denn genau das macht man damit: Man schützt die Höchstpreise. Ähnlich verhält es sich bei den Taxen: Einheitliche Tarife schön und gut, aber warum müssen es gleich Höchstpreise sein? Das nimmt dann solche Auswüchse, dass in einer Stadt wie Berlin über 7.000 Taxen zugelassen sind -obwohl lediglich 4.000 benötigt werden. Was ich damit sagen will ist: Wenn man die Latte bewußt so hoch setzt (alias Preise) dass jeder Anbieter bereits mit wenigen Aufträgen "ausgesorgt" hat, dann dürfen wir uns nicht wundern wenn jeder ein Stück vom Kuchen haben will und letztendlich wir Verbraucher das alles finanzieren.Christo hat geschrieben: Es gibt Bereiche, die der Staat als schützenswert sieht, und dazu gehört - meiner Meinung nach zurecht - die Versorgung mit Medikamenten.
Nein, das habe ich nicht verstanden. Warum sollte die Zuzahlung für die KK sein? Das würde auch von der geplanten Gesetzesinitiative keinen Sinn ergeben, denn wenn das reine "Kassenleistungen" wären -könnte doch jede deutsche KK jeden Apotheker im EU-Ausland verklagen und sich das Geld zurückholen. Versandhandelverbot macht doch nur Sinn wenn man gezwungen wird seine Medikamente ausschließlich in Apotheken um die Ecke zu kaufen.Christo hat geschrieben: Du hast schon verstanden, dass die Zuzahlung für die Krankenkasse ist und nicht für den Apotheker?
Wenn das von der Politik gewollt wäre -hätte man das längst gemacht. Nein, vielmehr wehrt sich hier eine sehr starke Lobby dagegen, die eine bestimmte Lebensqualität- bzw. Erwartung nicht aufgeben willChristo hat geschrieben: Das wäre durchaus eine Möglichkeit. Da aber bereits Strukturen bestehen, die die Versorgung sicher stellen, wieso sollte man alles umschmeißen?
Apotheken sind zwar nicht der Auslöser, aber der Brandbeschleuniger. Wie kann es sonst sein, dass z.B. Nasentropfen online 1€ kosten aber die gleichen in der Apotheke 5€? Überträg du das mal im Einzelhandel: Eine Waschmaschine online 1.000€, im Laden 5.000€. Worüber reden wir also..?Christo hat geschrieben: Ich persönlich finde, dass das Problem der hohen Arzneimittelkosten (darüber reden wir ja eigentlich) bei den Pharmakonzernen liegt. Ich finde es auch nicht gut, dass hier Medikamente so viel teurer sind als im Ausland. Die Apotheken sehe ich da nicht als Auslöser für die hohen Medikamentenkosten.