GKV Versicherte sind Menschen III. Klasse

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Joebo
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Beitrag von Joebo » 25.10.2016, 21:04

Lighthouse hat geschrieben:Moin, Moin Jobo,

wen will man den schützen? Zumindest nicht die unter 450 € verdienenden,
denn der Arbeitgeber führt die Beiträge für seine Beschäftigten ab, diese kommen aber nicht in den Genuß der Beiträge.

Dann stellt sich die Frage, warum die über der Beitragsbemessungsgrenze Verdienenden geschützt werden sollen, da sie bereits durch das hohe Einkommen nicht geschützt werden müssen.

Das bitte ich Dich mir zu erklären.

Liebe Grüße
Rolf


Ps: Bin schon ganz gespannt auf Deine Ausführungen. Nimm bitte als Beispiel Herrn Winterkorn. Welchen Schutz brauchte Herr Winterkorn?
Einkommen > BBG = nicht schutzbedürftig, deswegen die Möglichkeit sich privat zu versichern. Also auch Herr Winterkorn :-)

Einkommen <= 450 EUR andere Schutzmechanismen greifen. z.B. Fami oder ergänzende Leistungen. Das Thema Minijob würde ich aber eh etwas ausklammern. Der Gesetzgeber hat doch hier bewusst für AG Beiträge entschieden um den Anreiz zu minimieren nur Minijobber einzustellen.

Das war/ist die Intension des Gesetzgebers. Deswegen sind bestimmte Personenkreise pflichtig und andere nicht... Ohne Wertung meinerseits.

Du betrachtest das Thema aus einem anderen Blickwinkel. Warum müssen Besserverdiener nicht in die Solidargemeinschaft einzahlen. Eben weil der Gesetzgeber keine Schutzbedürftigkeit sah. Weswegen wurde die KV denn überhaupt eingeführt? Weil bestimmte Personenkreise einen bestimmten Schutz erhalten sollen. Wer sich selbst absichern kann, soll sich aussuchen, ob er der Solidargemeinschaft angehören möchte oder das Risiko einer PKV tragen möchte.

Dass das System nicht ganz fehlerfrei und auch deutlich komplexer ist, da sind wir und -denke ich- alle einig.

Lighthouse
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Beitrag von Lighthouse » 26.10.2016, 05:52

Moin, Moin joebo,


das alles ist für mich natürlich nachvollziehbar. Würden wir diese Gesetzmäßigkeit akzeptieren, dann müssen wir uns in der Tat keine Gedanken mehr um die Zukunft machen.

Würden wir bundesweit den Satz akzeptieren:

ES IST, WIE ES IST,

dann wäre alles in bester Ordnung. Lach! Aber so funktioniert nun mal menschliches Leben nicht. Nimm das Beispiel der Emanzipation der Frau. Frauen kämpften sich seit dem 18. Jahrhundert immer mehr in den Blickwinkel der Emanzipation und schafften es letztendlich 1978 alle Hürden zu durchbrechen. Sie durften von diesem Augenblick an Konten eröffnen, selber entscheiden ob, wann, wo und wie lange sie arbeiten wollen. Bis zu diesem Zeitpunkt brauchte die Frau die Zustimmung ihres Ehemannes.

Und so sieht es auch mit den geschaffenen System im sozialen Bereich aus.
Wozu brauchen wir Aufstockung durch Wohngeld, ALG II, Krankenhilfe usw. Wir beschäftigen ein ganzes Herr von "Verwaltern" anstatt eine Mindestrente einzuführen, beispielsweise 1250 €, einen Mindestlohn von 11,60 € staatlich "verordnen" usw. Das ist alles nur eine Frage der Umsetzung im Bundestag.

Wir müssen als Bevölkerung politisch engagierter und organisierter werden.

Liebe Grüße
Rolf

Nur passt das nicht in das Konzept des Graf Lambsdorff Papiers aus dem Jahr 1982, dass diesen Neoliberalismus ermöglichte.

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 26.10.2016, 12:07

Hallo,
ich meine, wenn man wirklich etwas zur Veränderung im System beitragen will, dann muss man sich auch dafür engagieren und in einer Demokratie kann zwar der Protest ein Mittel sein aber ein besseres ist das persönliche Engagement in der Politik selbst, d.h. wenn ich mit der Politik wie sie in Deutschland gemacht wird nicht einverstanden bin, dann suche ich mir eine Partei aus, die mir am nächsten steht trete dort ein und versuche über mein Engagement dort entweder auf Lokalebene oder auch höher meine Vorstellungen aus meiner Theorie in die Praxis umzusetzen - gut, das kann man auch als parteiloser, aber da ist es ungleich schwerer. Voraussetzung dafür ist allerdings in jedem Fall - ich gehe auch zu den diversen Wahlen.
Dies gilt natürlich auch für den Bereich der Sozialgesetzgebung. Wenn etwas verändert werden soll, was durch BSG. höchstrichterlich manifestiert ist, dann geht das nur auf der politischen Schiene und nur da.
Gruss
Czauderna

Anton Butz
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Beitrag von Anton Butz » 26.10.2016, 14:58

.
Czauderna hat geschrieben: Dies gilt natürlich auch für den Bereich der Sozialgesetzgebung. Wenn etwas verändert
werden soll, was durch BSG höchstrichterlich manifestiert ist, dann geht das nur auf der
politischen Schiene und nur da.
Wenn das was das BSG manifestiert hat aber Unrecht ist, zumindest aber nicht nachvollzieh-
bar, dann gibt es auch andere Wege. Beispielsweise einzelne Gerichte überzeugen, die Medien,
Abgeordnete ...

Dies ist zwar auch nicht einfach, der Versuch aber auch vom Sofa aus möglich ...

.

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 26.10.2016, 15:41

Anton Butz hat geschrieben:.
Czauderna hat geschrieben: Dies gilt natürlich auch für den Bereich der Sozialgesetzgebung. Wenn etwas verändert
werden soll, was durch BSG höchstrichterlich manifestiert ist, dann geht das nur auf der
politischen Schiene und nur da.
Wenn das was das BSG manifestiert hat aber Unrecht ist, zumindest aber nicht nachvollzieh-
bar, dann gibt es auch andere Wege. Beispielsweise einzelne Gerichte überzeugen, die Medien,
Abgeordnete ...

Dies ist zwar auch nicht einfach, der Versuch aber auch vom Sofa aus möglich ...

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Hallo Anton,
na ja, versuchen kann man es - aber dann bitte nicht unter einem Pseudonym - denn es macht schon einen Unterschied ob ich mit meinem richtigen Namen auftrete oder als "Micky Mouse". Vielleicht bin ich da etwas konservativ, aber wenn ich so die diversen Meinungen in den verschiedenen Foren oder auch in den Bereichen von Internetseiten, bei denen man zu aktuellen Themen seine Meinung schreiben kann, lese, dann lese ich die Kommentare, die mit einem richtigen Namen (ich weiß, der muss nun nicht auch dem wirklichen Namen entsprechen) mit wesentlich mehr Interesse als solche Beiträge, welche beispielsweise mit
"Wutbürger" oder "Fuzzy999" usw. verfasst wurden - und siehe da, überwiegend sind die Beiträge mit richtigem Namen auch in einem Stil verfasst den man als sachlich bezeichnen kann. Auch hier gilt - Ausnahmen bestätigen die Regel -natürlich gibt es auch Beiträge von Fuzzy & Co., die sachlich sind.
Okay, ich will nicht vom eigentlichen Thema abschweifen - das war nur so ein grundsätzlicher Gedanke von mir.
Gruss
Czauderna

Anton Butz
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Beitrag von Anton Butz » 26.10.2016, 16:37

Ja Czauderna,

sehe ich auch so - trotz der höchst kontroversen Diskussion.

Es ist wie in jedem Lebensbereich: wer will schon öffentlich gegen
den Strom schwimmen, wenn sich namhafte Personen und Organi-
sationen drücken.

Schönen Gruß
Anton

Lighthouse
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Beitrag von Lighthouse » 27.10.2016, 03:36

Moin, Moin Czauderna,
Moin, Moin Anton Butz,

welche der wählbaren Parteien tritt für eine Änderung der Sozialpolitik ein?
Nicht eine einzige Partei. Das lässt sich einfach feststellen, wenn die Parteiprogramme gelesen werden. DIE LINKE ist derzeit eine Partei, die sich Sozialpolitik auf die Fahnen geschrieben hat aber auch dort wird damit nicht
"geworben".

Unsre Politiker schaffen es eine große Rentenreform für 82 Millionen Menschen innerhalb eines halben Jahres umzusetzen( Große Rentenreform 2002) sind aber seit 1998 nicht in der Lage die Renten für 631 Abgeordnete des Bundestags zu reformieren.

LG Rolf

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