Reformideen im Gesundheitswesen/in der Krankenversicherung
Moderatoren: Czauderna, Karsten
@Czauderna
Sorry, hab die letzten Beiträge noch nicht gelesen gehabt.
Aber konkret zu dem von Dir anhand "begrenzter Beitragszahl" skizzierten "Modell Schilbach" (fand ich sehr gut!).
Es zeigt doch GANZ DEUTLICH, dass Du, wissend um die Begrenztheit "Deines Seins", beginnst zu überlegen, was bzw. wie oft Du noch posten darfst.
Somit "zieht" mein Modell doch fantastisch. Und jetzt denke zurück, was ich vor vielen Sonnenuntergängen bereits sagte: "In unserem System ist so viel Geld, dieser Topf wird (WAHRSCHEINLICH) nicht leer. Aber eben nur "WAHRSCHEINLICH". - Und an diesem "WAHRSCHEINLICH" hängt sich unser UNTERbewusstsein auf wie an der CocaCola-Reklame. Der Stachel der Furcht ist gesetzt. So mein Plan.
Sorry, hab die letzten Beiträge noch nicht gelesen gehabt.
Aber konkret zu dem von Dir anhand "begrenzter Beitragszahl" skizzierten "Modell Schilbach" (fand ich sehr gut!).
Es zeigt doch GANZ DEUTLICH, dass Du, wissend um die Begrenztheit "Deines Seins", beginnst zu überlegen, was bzw. wie oft Du noch posten darfst.
Somit "zieht" mein Modell doch fantastisch. Und jetzt denke zurück, was ich vor vielen Sonnenuntergängen bereits sagte: "In unserem System ist so viel Geld, dieser Topf wird (WAHRSCHEINLICH) nicht leer. Aber eben nur "WAHRSCHEINLICH". - Und an diesem "WAHRSCHEINLICH" hängt sich unser UNTERbewusstsein auf wie an der CocaCola-Reklame. Der Stachel der Furcht ist gesetzt. So mein Plan.
Hallo,
du hast leicht schreiben, mit deinen 64 Beiträgen - da hält sich Stachel und Furcht noch in Grenzen - mit mehr als 5000 wird oder ist schon das Leichenhemd angemessen - und genau so muss sich dann ein kranker Mensch fühlen wenn er auf dein bzw., dann auf sein "Gesundheitskonto" schaut - wer ist dann schneller, die Krankheit oder der Suizid ?.
Heute heißt der Slogan "Wenn du arm bist, musst du früher sterben", nach deinem "Modell" "wenn du krank und arm bist, wirst Du mit Sicherheit früher früher sterben".
Gruss
Czauderna
du hast leicht schreiben, mit deinen 64 Beiträgen - da hält sich Stachel und Furcht noch in Grenzen - mit mehr als 5000 wird oder ist schon das Leichenhemd angemessen - und genau so muss sich dann ein kranker Mensch fühlen wenn er auf dein bzw., dann auf sein "Gesundheitskonto" schaut - wer ist dann schneller, die Krankheit oder der Suizid ?.
Heute heißt der Slogan "Wenn du arm bist, musst du früher sterben", nach deinem "Modell" "wenn du krank und arm bist, wirst Du mit Sicherheit früher früher sterben".
Gruss
Czauderna
@Czauderna
Das große "Problem" der Menschheit ..., wenn ich kein GELD mehr habe, Achweh.
Schau Dich auf der Welt um, KEIN Gesundheitssystem, ob mit viel (wie bei uns) oder wenig Geld bewirkt, dass wir länger leben. Aber wir sind so auf Geld stigmatisiert, wie der Asthmatiker auf sein Inhalatorpümpchen. Das nenne ich krank.
Der Spruch heißt in Deutschland übrigens: "Wenn Du alt und krank bist, musst du sterben und wenn du auch noch Geld hast (das System unendlich viel Geld bereit hält), wirst du noch länger zu Tode gequält."
Aber ich kann Dich beruhigen: die Geldmenge im "Sekundärtopf" (ich erwähnte ihn doch schon?) kennt niemand. Es schwebt nur als Damoklesschwert über dir.
Das große "Problem" der Menschheit ..., wenn ich kein GELD mehr habe, Achweh.
Schau Dich auf der Welt um, KEIN Gesundheitssystem, ob mit viel (wie bei uns) oder wenig Geld bewirkt, dass wir länger leben. Aber wir sind so auf Geld stigmatisiert, wie der Asthmatiker auf sein Inhalatorpümpchen. Das nenne ich krank.
Der Spruch heißt in Deutschland übrigens: "Wenn Du alt und krank bist, musst du sterben und wenn du auch noch Geld hast (das System unendlich viel Geld bereit hält), wirst du noch länger zu Tode gequält."
Aber ich kann Dich beruhigen: die Geldmenge im "Sekundärtopf" (ich erwähnte ihn doch schon?) kennt niemand. Es schwebt nur als Damoklesschwert über dir.
Nehmen wir ein Beispiel zur Hand:Schilbach hat geschrieben: @KKAJawohl !Und, wie lautet deine Lösung für die 'nicht im Stich zu lassenden ' Mitbürger? Leistungsentzug, wenn das Budget aufgebraucht ist?
Alter: 64 J.
42 Jahre gesund, dann 2 Jahre wegen 'Burn-Out'/Depressionen krank geschrieben. Jetzt mit Diagnose Krebs konfrontiert. Eine schwierige OP und anschließende AHB steht bevor. Arbeitsaufnahme vor Renteneintritt höchstwahrscheinlich nicht mehr möglich.
Angenommen, das Budget ist nach deinem Modell völlig ausgelutscht. Lässt du diese Person sterben?
Bitte nur ein Ja oder Nein. Danke
Gruß
KKA
Dr Darwin ist bestrebt, die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland mittels natürlicher Auslese drastisch zu reduzieren.Schilbach hat geschrieben:@Czauderna
Sorry, hab die letzten Beiträge noch nicht gelesen gehabt.
Aber konkret zu dem von Dir anhand "begrenzter Beitragszahl" skizzierten "Modell Schilbach" (fand ich sehr gut!).
Es zeigt doch GANZ DEUTLICH, dass Du, wissend um die Begrenztheit "Deines Seins", beginnst zu überlegen, was bzw. wie oft Du noch posten darfst.
Somit "zieht" mein Modell doch fantastisch. Und jetzt denke zurück, was ich vor vielen Sonnenuntergängen bereits sagte: "In unserem System ist so viel Geld, dieser Topf wird (WAHRSCHEINLICH) nicht leer. Aber eben nur "WAHRSCHEINLICH". - Und an diesem "WAHRSCHEINLICH" hängt sich unser UNTERbewusstsein auf wie an der CocaCola-Reklame. Der Stachel der Furcht ist gesetzt. So mein Plan.
Sorry, Sir, aber DAS IST ERNSTHAFT KRANK!
Gruß
KKA
Behauptest du allen Ernstes, dass in Sierra Leone, als ein Vergleichsbeispiel von sehr vielen, die Lebenserwartung auf gleicher Höhe mit der in Deutschland liegt?Schilbach hat geschrieben: Schau Dich auf der Welt um, KEIN Gesundheitssystem, ob mit viel (wie bei uns) oder wenig Geld bewirkt, dass wir länger leben.
Gruß
KKA
@D.Schilbach: Das was Du *Stachel der Furcht* nennst, wäre bei mir das Bewusstsein zum Verhältnis Einzahlungen und Auszahlungen. Ich hantiere nicht gerne mit Ängsten, wenngleich ich natürlich weiß dass diese ein riesiger Treiber sind.
@bully: Die Allgemeinheit denkt meiner Meinung genauso, wenn auch nur versteckt innerlich.
@bully: Die Allgemeinheit denkt meiner Meinung genauso, wenn auch nur versteckt innerlich.
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- Beiträge: 3599
- Registriert: 13.08.2008, 14:12
Mit diesem Beitrag hast du dir deinen Platz auf meiner persönlichen Ignore-Liste redlich verdient. Habe selten soviel selbstfälligen Unsinn bei partieller Ahnungslosigkeit gelesen.Schilbach hat geschrieben:@GerneKV
Hast recht, bin zu faul, hab vor allem aber zu wenig Zeit, um im Forum oder sonstwo im Internet nach "Veröffentlichungen zur Finanzierung im Gesundheitswesen" zu suchen und zu lesen. Aber wie so (unendlich) viele diesbezüglicher Vorschläge, kommen diese meist von BWLern (die ich hier nicht grundsätzlich mit ihren Berechnungen verurteile). Aber es sind eben "nur" Rechenkünstler und oftmals keine Menschenkenner. Menschen tun Dinge immer mit einem Motiv (unbewusst oder bewusst), BWLer errechnen Dinge immer rein rational. Sicher hast Du recht, dass das Ergebnis oft das gleiche ist (nicht immer!), aber wenn man sich nur auf Ergebnisse focussiert und nach diesen dann handelt, kommt in der Regel das heraus, was wir z.B. im Gesundheitssystem erleben (seit 1993 Niederlassungssperren für Ärzte, jetzt wieder Prämien, um neue auf´s Land zu bekommen - rein in die Kartoffeln, raus in die Kartoffeln, immer schön an "Statistiken" orientiert). Kennt man aber die Motive eines Menschen (die man leider NICHT statistisch berechnen kann), könnte man vorausschauender planen. Eine Statistik ist hingegen ein sehr fades Instrument, um Vorgehensweisen von Menschen vorauszusagen. Und das erkenne ich zum Beispiel in den vielen Ungereimtheiten in unserem Gesundheitssystem. Sie zeigen uns leider NICHT den Weg aus der Sackgasse, sondern führen uns nur die wieder anstehenden Probleme auf.
Und noch eins: Dein favorisiertes Modell: "Medical Savings Accounts als Instrument zur Reduktion von moral hazard Verlusten bei der Absicherung des Krankheitsrisikos von Jonas Schreyögg", der übrigens im Juni 2014 erst 38 Jahre alt geworden ist und diese "Untersuchung" im Rahmen seiner Promotion im Alter von gerade mal 26/27 Lebensjahren schrieb - also meinerseits unterstellt mit fast NULL Menschenkenntnis aber sicher mit viel BWL-Lehre im Kopf (er ist ja auch schon früh Theorie-Professor geworden), macht in Singapur, wo dieses "Modell" existiert, nur ca. 8% der Finanzierung des Gesundheitssystems aus, das ist im Vergleich zu hier "nickes". Weiter gebe ich zu bedenken, dass die Demographie in diesem kleinen Insel- u. Stadtstaat überhaupt nicht mit der Deutschlands zu vergleichen ist, da dort wesentlich jüngerer Bevölkerungsdurchschnitt und damit wahrscheinlich biologisch noch "stabiler".
Aber die wichtigste Bemerkung die ich hier anführen möchte: "WER bestimmt denn, wo der elastische Bereich aufhört und der plastische (unelastische) beginnt? - WER bestimmt, welche medizinische Leistung für wenn notwendig wird????
Das ist übrigens der Hauptbeweggrund, weshalb ich "Jedem sein Budget" geschrieben habe, der §12 SGB V = WANZ. Wer bestimmt, für wen was medizinisch notwendig sein soll? - Gibt man dem Bürger/dem Patienten hier ein Mitspracherecht? - NEIN. Und das, so meine ich, darf nicht sein, da es m.E. auch gegen Grundrechte verstößt.
Tut mir Leid, meine Ansicht ist brutal "sozialdarwinistisch", aber m.E. (bisher) leider der einzig gangbare Weg.
So, so, da wollt ihr, Darwin und Poet (und auf nichts anderes läuft deine Vorstellung hinaus), die Ängste der Menschen schüren, um in Endeffekt Kosten zu sparen. So simpel ist das. Ich weiß nicht mehr, ob diese Diskussion noch zielführend ist, wenn Lebenswertigkeit mit Geld verrechnet wird. Steinzeitphilosophie im Talibangewand. Schrecklich!
Eine Modeerscheinung? Mitnichten, Jung gegen Alt, Reich gegen Arm und nun auch noch Gesund gegen Krank.
Die Welt ist krank.
Gruß
KKA
Eine Modeerscheinung? Mitnichten, Jung gegen Alt, Reich gegen Arm und nun auch noch Gesund gegen Krank.
Die Welt ist krank.
Gruß
KKA
Versucht Euch doch bitteschön mal endlich frei zu machen vom jetzigen System, wo jedem der Arsch nachgetragen wird ohne auch nur im entferntesten Danke dafür zu sagen, sprich, sich im gesundheitlichen Sinn solidarisch zu verhalten.
Ich weiß, dass Ihr mich für sehr brutal in meinen Ansichten haltet, aber ich bin davon überzeugt, dass "Lebewesen", die in einen neuen Käfig gesetzt werden, sich in nullkommanichts neu orientieren und anpassen werden. Sehr wahrscheinlich wird sich auch eine andere demographisch Linie einpendeln. - Findet Ihr die jetzige, wo die Politik händeringend mehr junge Menschen/SV-Beitragszahler herbeiwünscht, gut?
@KKA
JA oder NEIN habe ich hier auch schon mal gefragt und KEINE derart gewünschte Antwort bekommen, aber ich versuche, Dir eine erschöpfende Antwort zu geben:
Stell Dir vor, Du bist "Cliff-Hanger" (Du kennst den Film mit Silvester Stallone?) und an nur noch einem Deiner Finger hängt ein Dir liebenswerter Mensch über dem Abgrund und bettelt, dass Du ihn hochziehst. Deine Kraft geht sekündlich immer mehr zur Neige und schließlich ...
Was ich Dir, KKA, damit versuche, klar zu machen ist, dass wenn im wahrsten Sinne des Wortes "alle Stricke reißen", Du gar keine andere Wahl hast. Leben hat IMMER irgendwann ein Ende.
Du reduzierst hier in Deiner Frage Dein Denken ums Überleben/Weiterleben aber leider nur aufs bezahlen können. Das finde ich sehr traurig.
Man könnte z.B. hingehen und die Krankenkassenbediensteten dazu verdonnern, mit Ärzten, Krankenpflegepersonal, Politikern und Unternehmern dieses Staates solchen, von Dir beschriebenen Personen UNENTGELDLICH beim Über- und Weiterleben solidarisch zu helfen; denn Geld, wie Du sagtest, ist ja GARKEINS mehr da. Würdest Du mitmachen? Ich JA.
Wenn ich Dir auf Deine Frage jetzt die Antwort "JA" gäbe, woran dächtest Du denn alternativ, wenn Du mich schon so provokant fragst, ob ich die von Dir beschriebene Person sterben ließe. Was wäre Deine (sicherlich vorhandene) Alternative? Geld aus der Steuerkasse? (Ist denn da noch was drin? Du sagtest doch ist alle?) Unentgeldliches Arbeiten von Ärzten? (Dieser Weg wird durch die zunehmende Budgetierungspolitik ja schon beschritten - ne, ne, Ärzte nagen nicht am Hungertuch, ich beschreibe nur das tendenzielle Denken). Diese beiden Optionen sind in meinem Modell aber bereits integriert - Buch lesen! Aber ich sags NOCHMAL: Der Pott wird nicht leergehen!!
Also Deine gewünschte Antwort:
Wenn alles Geld weg ist (auch aus der Steuerkasse) und der Finger der solidarischen Menschen erschöpft ist, dann "JA", dann muß dieser von Dir beschriebene Mensch sterben. Punkt.
@KKA nächster Beitrag
Daran, dass Du die Höhe der Lebenserwartung an die Menge vorhandenen Geldes knüpfst, erkenne ich 1., dass Du kein Mediziner bist und 2., dass Du noch kränker bist als ich.
@KKA nächster Beitrag
Vielleicht etwas unverständlich von mir ausgedrückt > Zitat aus meinem ...
"Es wäre ein Irrglaube anzunehmen, dass es allein den Naturwissenschaften, insbesondere der Medizin zu verdanken ist, dass die Lebenserwartung der Menschen zunehmend anstieg und heutzutage ein Alter von 80, 90 und noch mehr Lebensjahren keine Seltenheit mehr ist. Diese Tatsache verdanken wir vor allem einem großen Siegeszug über unsere „äußeren Feinde“, nicht den medizinisch möglichen Manipulationen am Menschen."
@Poet
Ich weiß, dass Ihr mich für sehr brutal in meinen Ansichten haltet, aber ich bin davon überzeugt, dass "Lebewesen", die in einen neuen Käfig gesetzt werden, sich in nullkommanichts neu orientieren und anpassen werden. Sehr wahrscheinlich wird sich auch eine andere demographisch Linie einpendeln. - Findet Ihr die jetzige, wo die Politik händeringend mehr junge Menschen/SV-Beitragszahler herbeiwünscht, gut?
@KKA
JA oder NEIN habe ich hier auch schon mal gefragt und KEINE derart gewünschte Antwort bekommen, aber ich versuche, Dir eine erschöpfende Antwort zu geben:
Stell Dir vor, Du bist "Cliff-Hanger" (Du kennst den Film mit Silvester Stallone?) und an nur noch einem Deiner Finger hängt ein Dir liebenswerter Mensch über dem Abgrund und bettelt, dass Du ihn hochziehst. Deine Kraft geht sekündlich immer mehr zur Neige und schließlich ...
Was ich Dir, KKA, damit versuche, klar zu machen ist, dass wenn im wahrsten Sinne des Wortes "alle Stricke reißen", Du gar keine andere Wahl hast. Leben hat IMMER irgendwann ein Ende.
Du reduzierst hier in Deiner Frage Dein Denken ums Überleben/Weiterleben aber leider nur aufs bezahlen können. Das finde ich sehr traurig.
Man könnte z.B. hingehen und die Krankenkassenbediensteten dazu verdonnern, mit Ärzten, Krankenpflegepersonal, Politikern und Unternehmern dieses Staates solchen, von Dir beschriebenen Personen UNENTGELDLICH beim Über- und Weiterleben solidarisch zu helfen; denn Geld, wie Du sagtest, ist ja GARKEINS mehr da. Würdest Du mitmachen? Ich JA.
Wenn ich Dir auf Deine Frage jetzt die Antwort "JA" gäbe, woran dächtest Du denn alternativ, wenn Du mich schon so provokant fragst, ob ich die von Dir beschriebene Person sterben ließe. Was wäre Deine (sicherlich vorhandene) Alternative? Geld aus der Steuerkasse? (Ist denn da noch was drin? Du sagtest doch ist alle?) Unentgeldliches Arbeiten von Ärzten? (Dieser Weg wird durch die zunehmende Budgetierungspolitik ja schon beschritten - ne, ne, Ärzte nagen nicht am Hungertuch, ich beschreibe nur das tendenzielle Denken). Diese beiden Optionen sind in meinem Modell aber bereits integriert - Buch lesen! Aber ich sags NOCHMAL: Der Pott wird nicht leergehen!!
Also Deine gewünschte Antwort:
Wenn alles Geld weg ist (auch aus der Steuerkasse) und der Finger der solidarischen Menschen erschöpft ist, dann "JA", dann muß dieser von Dir beschriebene Mensch sterben. Punkt.
@KKA nächster Beitrag
Daran, dass Du die Höhe der Lebenserwartung an die Menge vorhandenen Geldes knüpfst, erkenne ich 1., dass Du kein Mediziner bist und 2., dass Du noch kränker bist als ich.
@KKA nächster Beitrag
Vielleicht etwas unverständlich von mir ausgedrückt > Zitat aus meinem ...
"Es wäre ein Irrglaube anzunehmen, dass es allein den Naturwissenschaften, insbesondere der Medizin zu verdanken ist, dass die Lebenserwartung der Menschen zunehmend anstieg und heutzutage ein Alter von 80, 90 und noch mehr Lebensjahren keine Seltenheit mehr ist. Diese Tatsache verdanken wir vor allem einem großen Siegeszug über unsere „äußeren Feinde“, nicht den medizinisch möglichen Manipulationen am Menschen."
@Poet
Wie bezeichnest Du in diesem Zusammenhang die Werbung (unter anderem der GKVen) für Krebsvorsorgeuntersuchungen?Ich hantiere nicht gerne mit Ängsten, wenngleich ich natürlich weiß dass diese ein riesiger Treiber sind.
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- Beiträge: 3599
- Registriert: 13.08.2008, 14:12
Das ist heute kein Problem mehr. Bei den meisten Kassen kannst du dir eine Patientenquittung anfordern, aus der hervorgeht, in welcher Höhe Leistungen gezahlt wurden. Und die gezahlten Beiträge kann sogar jeder selbst einfach ermitteln.KKA hat geschrieben: Bewusstseinsförderung, wobei dem Versicherten individuell Einnahmen und Ausgaben vorgerechnet werden? Wie, bitte sehr, soll das funktionieren?
Das interessiert mich brennend. Wie denn?KKA hat geschrieben: Missbrauchstendenzen kann auch eine einheitliche Bürgerversicherung mit kollektiv wirksamen Mitteln begegnen, am Rande bemerkt.
Genau diesen Fragen müssen wir uns heute bereits stellen und sie werden heute beantwortet. Der Gesetzgeber gibt den groben Rahmen vor und die Selbstverwaltung setzt es um. Nehmen wir als Beispiel mal den § 34 SGB V: Nichtverschreibungspflichtige Medikamente dürfen grundsätzlich nicht zu Kassenlasten verordnet werden. In bestimmten Fällen (Stichwort Sozialstaat und Grundgesetz) sind Ausnahmen zulässig. Diese Ausnahmen legt der Gemeinsame Bundesausschuss fest.KKA hat geschrieben: In allen Beispielen wird eine gravierende Komponente vergessen: Die Schwellenfestlegung bei größter Fallbandbreite, d.h. die Frage, wo fängt welche Leistung wann und für wen an und wo wird sie mittels Gesetz nicht gewährleistet, bleibt unbedacht. Ich denke hier werden methodische Grenzen erreicht (wenn wir von der deutschen Bevölkerungsstruktur ausgehen).
Ich denke, das hast du in deinem vorhergehenden Beispiel doch beschrieben. Die Bürger möchten kein in dieser Form staatlich gelenktes Gesundheitswesen, weshalb kein Politiker Änderungen in diese Richtung anstößt. So läuft das nunmal in einer Demokratie. Ob man jetzt der Ansicht ist, die Politiker machen das aufgrund der Wiederwahl und des eigenen Machterhaltes oder weil sie das Volk dann doch als Souverän anerkennen, ändert nichts am Ergebnis.KKA hat geschrieben: Ein Blick über die Grenzen, sofern es des deutschen Michels Stolz zulässt, genügt, um alternative Modelle zumindest im Kern anzudenken. Skandinavische Länder (S, N, SF) fallen mir spontan ein. Warum nicht?
Hallo,
Es macht schon einen Unterschied, ob ich einen Krebs bekomme weil ich rauche oder weil ich keine Vorsorge machen lasse und deshalb Angst vorm Sterben eingeflößt bekomme oder ob ich schon den Krebs habe und deshalb bestimmt sterben muss weil mein Konto leer ist und der Arzt, der mich bisgestern gehandelte, heute zu mir sagt, das war es dann wohl, ohne Geld keine Behandlung, mein "lieber" Schilbach, das ist schon heftig, diese, deiner
These nicht als menschenverachtend zu bezeichnen , aber das wird dir egal sein. Du bist Arzt ?? Wie kannst du bei dieser Gesinnung noch deinem Eid folgen ?
Gruss
Czauderna
Es macht schon einen Unterschied, ob ich einen Krebs bekomme weil ich rauche oder weil ich keine Vorsorge machen lasse und deshalb Angst vorm Sterben eingeflößt bekomme oder ob ich schon den Krebs habe und deshalb bestimmt sterben muss weil mein Konto leer ist und der Arzt, der mich bisgestern gehandelte, heute zu mir sagt, das war es dann wohl, ohne Geld keine Behandlung, mein "lieber" Schilbach, das ist schon heftig, diese, deiner
These nicht als menschenverachtend zu bezeichnen , aber das wird dir egal sein. Du bist Arzt ?? Wie kannst du bei dieser Gesinnung noch deinem Eid folgen ?
Gruss
Czauderna
Falsch, ich stelle die Frage in Bezug auf dein System, sprich dem individuellen Budget und die möglichen Konsequenzen, wenn das persönliche Budget erschöpft ist. Dein System ist traurig, ja krank. Und bitte drehe mir nicht das Wort im Munde um! Danke.Schilbach hat geschrieben: @KKA
Du reduzierst hier in Deiner Frage Dein Denken ums Überleben/Weiterleben aber leider nur aufs bezahlen können. Das finde ich sehr traurig.?
Nein, man könnte das Solidarprinzip in Anspruch nehmen, egal ob heutiges System oder in Form einer einheitlichen Bürgerversicherung. Das persönliche Budget ist es, was eine unentgeldliche Behandlung erst erforderlich macht.Schilbach hat geschrieben: Man könnte z.B. hingehen und die Krankenkassenbediensteten dazu verdonnern, mit Ärzten, Krankenpflegepersonal, Politikern und Unternehmern dieses Staates solchen, von Dir beschriebenen Personen UNENTGELDLICH beim Über- und Weiterleben solidarisch zu helfen; denn Geld, wie Du sagtest, ist ja GARKEINS mehr da. Würdest Du mitmachen? Ich JA.
Schön, damit hast du mich, denn ich bin dieser Fall, regelrecht zum Tode verurteilt, schließlich ist mein persönliches Budget in deinem System erschöpft und kein Geld für eine lebensrettende OP vorhanden.Schilbach hat geschrieben: Also Deine gewünschte Antwort:
Wenn alles Geld weg ist (auch aus der Steuerkasse) und der Finger der solidarischen Menschen erschöpft ist, dann "JA", dann muß dieser von Dir beschriebene Mensch sterben. Punkt.
Hast du den hippokratischen Eid geleistet? Text vergessen?
Schilbach hat geschrieben: @KKA nächster Beitrag
Daran, dass Du die Höhe der Lebenserwartung an die Menge vorhandenen Geldes knüpfst, erkenne ich 1., dass Du kein Mediziner bist und 2., dass Du noch kränker bist als ich..?
Selbstverständlich trägt unser hoher medizinischer Standard zu einer höheren Lebenserwartung in erheblichem Maße bei. Wer sollen die 'äußeren Feinde' sein, der Säbelzahntiger etwa?
Medizin und Forschung kosten Geld. Stellst du in Abrede, dass gesellschaftlicher Wohlstand (der letztlich die Forschung finanziert) keinen Einfluss auf die Lebenserwartung hat? Du suggerierst, dass die Lebenserwartung weltweit und damit gesellschafsunabhängig gleich ist. Dem ist nachweislich nicht so.
Ich klinke mich hier aus, muss mich auf meine bevorstehende OP vorbereiten. Im Übrigen bin ich wem auch immer dankbar, dass die Schillbachs dieser Welt keinen Einfluss auf meine lebensrettende und sehr teure OP haben.
Gruß
KKA
Was wollt Ihr eigentlich?
Die Menschen zur Solidarität führen oder jeden einzelnen in Watte packen?
Dann springt doch an "Cliffhangers" Stelle hinterher.
Nein, Nein und nochmals Nein. Die meisten von Euch sind einfach nicht offen dafür, unser beklagtes System zu verändern, dass (mitleids- und vor allem gewinnorientiert getrieben) immer mehr Gelenkprothetiker, Krebs- u. Herz-Kreislauferkrankte, Demente usw. hervorbringt, die uns letztendlich - und ich gebe zu, dass das traurig ist - in eine ganz ungesunde, nicht mehr leistungsfähige Population führt. Und Ihr wälzt hier das Problem von links nach rechts, wie Ihr dafür auch noch das notwendige Geld zusammenbekommt. Das halte ich ethisch nicht für vertretbar.
Schaut doch mal auf andere Lebewesen dieses Planeten, die leben es Euch vor. Aus der Natur hat der Mensch doch schon so viel gelernt. Aber hier setzt Euer Verstand aus, bzw. macht Ihr die Augen vor der Realität zu. Nochmal, ich bin mir der Brutalität meiner Äußerungen bewusst. Ich bin Arzt und helfe Menschen gern, auch oft ohne Entgelt (ich gehöre nämlich nicht zu den Reichen unserer Zunft), aber ich sehe - Abseits von meinem Beruf - auch das Verderben in das wir rennen.
Der hippokratische Eid
Ich schwöre bei Appollon dem Arzt und Asklepios und Hygieia und Panakeia und allen Göttern und Göttinnen, indem ich sie zu Zeugen rufe, daß ich nach meinem Vermögen und Urteil diesen Eid und diese Vereinbarung erfüllen werde:
Den, der mich diese Kunst gelehrt hat, gleich zu achten meinen Eltern und ihm an dem Lebensunterhalt Gemeinschaft zu geben und ihn Anteil nehmen zu lassen an dem Lebensnotwendigen, wenn er dessen bedarf, und das Geschlecht, das von ihm stammt, meinen männlichen Geschwistern gleichzustellen und sie diese Kunst zu lehren, wenn es ihr Wunsch ist, sie zu erlernen ohne Entgelt und Vereinbarung und an Rat und Vortrag und jeder sonstigen Belehrung teilnehmen zu lassen meine und meines Lehrers Söhne sowie diejenigen Schüler, die durch Vereinbarung gebunden und vereidigt sind nach ärztlichem Brauch, jedoch keinen anderen.
Die Verordnungen werde ich treffen zum Nutzen der Kranken nach meinem Vermögen und Urteil, mich davon fernhalten, Verordnungen zu treffen zu verderblichem Schaden und Unrecht. Ich werde niemandem, auch auf eine Bitte nicht, ein tödlich wirkendes Gift geben und auch keinen Rat dazu erteilen; gleicherweise werde ich keiner Frau ein fruchtabtreibendes Zäpfchen geben: Heilig und fromm werde ich mein Leben bewahren und meine Kunst.
Ich werde niemals Kranke schneiden, die an Blasenstein leiden, sondern dies den Männern überlassen, die dies Gewerbe versehen.
In welches Haus immer ich eintrete, eintreten werde ich zum Nutzen des Kranken, frei von jedem willkürlichen Unrecht und jeder Schädigung und den Werken der Lust an den Leibern von Frauen und Männern, Freien und Sklaven.
Was immer ich sehe und höre, bei der Behandlung oder außerhalb der Behandlung, im Leben der Menschen, so werde ich von dem, was niemals nach draußen ausgeplaudert werden soll, schweigen, indem ich alles Derartige als solches betrachte, das nicht ausgesprochen werden darf.
Wenn ich nun diesen Eid erfülle und nicht breche, so möge mir im Leben und in der Kunst Erfolg beschieden sein, dazu Ruhm unter allen Menschen für alle Zeit; wenn ich ihn übertrete und meineidig werde, dessen Gegenteil.
In Deutschland muss kein Arzt oder Medizinstudent diesen Eid ablegen! Überdies ist umstritten, ob er überhaupt von Hippokrates (460 bis 370 v. Chr.) stammt.
Darin wird auf die griechischen Götter geschworen, an die heutzutage kaum noch jemand glaubt. Der in Deutschland (noch) verbreitetste Glaube, nämlich der christliche, verbietet sogar, andere Götter anzubeten. Soll allen nichtgriechisch Gottgläubigen der Beruf des Mediziners verwehrt werden? Und wie steht es mit Atheisten?
Auch geht es in diesem über 2000 Jahre alten Eid bereits um Kosten und Geld. Nämlich wer etwas unentgeltlich und damit im Umkehrschluss gegen Bezahlung bekommen soll (Ausbildung, medizinische Versorgung). Dass in diesem Eid die Frau noch diskriminiert wird, möge man auch zur Kenntnis nehmen.
Sterbehilfe und Abtreibung werden untersagt, aktuell wohl mit die beiden heftigst diskutierten Themen.
„Ich werde niemals Kranke schneiden, die an Blasenstein leiden, sondern dies den Männern überlassen, die dies Gewerbe versehen.“ – Ein generelles Verbot der Chirurgie? – Meines Erachtens in vielen Fällen heutzutage sinnvoll!
Ärztinnen und Ärzte in ihrem beruflichen Handeln und ihren Entscheidungen auf diesen „vermeintlich“ abgelegten Eid zu verpflichten, ist also mehr als fraglich.
Derzeit bestimmen weitestgehend Krankenkassen und das „fünfte Sozialbuch“ wem, wie und in welchem Ausmaß gesetzlich Versicherten Bürgern – das sind etwa 90% der bundesrepublikanischen Bevölkerung - medizinische Behandlung zuteil werden darf. - Den §12 Absatz (1) des SGB V möchte ich Ihnen folgend zitieren:
§ 12
Wirtschaftlichkeitsgebot
(1) Die Leistungen müssen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein; sie dürfen das Maß des
Notwendigen nicht überschreiten. Leistungen, die nicht notwendig oder unwirtschaftlich sind, können Versicherte
nicht beanspruchen, dürfen die Leistungserbringer nicht bewirken und die Krankenkassen nicht bewilligen.
Insbesondere dieser Paragraph, den man gedanklich zunächst mit dem vielzitierten und geforderten Hippokratischen Eid in Deckung bringen müsste, inspirierte mich, mein Buch „Jedem sein Budget“ zu schreiben.
Als niedergelassener Anästhesist, schwerpunktmäßig in der Schmerztherapie tätig, beschreibe ich in dem Werk das deutsche Gesundheitssystem vor dem Hintergrund des evolutionär verankerten Strebens der Menschen nach dem „Höher, Besser, Schneller, Weiter und heutzutage vor allem Reicher“. Ich bette darin die medizinische Wirtschaftsmaschine in biokybernetische Zusammenhänge und zeige auf, dass das aktuelle Gesundheitssystem mehr „Störgröße“ als „Regler“ in unserem Ökosystem ist. Meiner Meinung nach legitimieren heutzutage die Begriffe „Sozial“, „Moral“ und „Ethik“ einen ausschweifend geschäftstüchtigen Egoismus sowohl für die Nehmenden als auch Gebenden im deutschen Gesundheits- und Pflegewesen, der uns durch die gleichzeitige Ohnmacht der Legislative eine erstickende Zukunft prophezeit.
Ich präsentiere dem Leser in diesem Buch viele ernüchternde Wahrheiten und stelle peinliche Fragen aus dem Fundus meiner über 30-jährigen Berufslaufbahn, bevor ich ein eigenes Konzept für ein vielleicht besseres Gesundheitssystem in Deutschland unterbreite.
Die Menschen zur Solidarität führen oder jeden einzelnen in Watte packen?
Dann springt doch an "Cliffhangers" Stelle hinterher.
Nein, Nein und nochmals Nein. Die meisten von Euch sind einfach nicht offen dafür, unser beklagtes System zu verändern, dass (mitleids- und vor allem gewinnorientiert getrieben) immer mehr Gelenkprothetiker, Krebs- u. Herz-Kreislauferkrankte, Demente usw. hervorbringt, die uns letztendlich - und ich gebe zu, dass das traurig ist - in eine ganz ungesunde, nicht mehr leistungsfähige Population führt. Und Ihr wälzt hier das Problem von links nach rechts, wie Ihr dafür auch noch das notwendige Geld zusammenbekommt. Das halte ich ethisch nicht für vertretbar.
Schaut doch mal auf andere Lebewesen dieses Planeten, die leben es Euch vor. Aus der Natur hat der Mensch doch schon so viel gelernt. Aber hier setzt Euer Verstand aus, bzw. macht Ihr die Augen vor der Realität zu. Nochmal, ich bin mir der Brutalität meiner Äußerungen bewusst. Ich bin Arzt und helfe Menschen gern, auch oft ohne Entgelt (ich gehöre nämlich nicht zu den Reichen unserer Zunft), aber ich sehe - Abseits von meinem Beruf - auch das Verderben in das wir rennen.
Der hippokratische Eid
Ich schwöre bei Appollon dem Arzt und Asklepios und Hygieia und Panakeia und allen Göttern und Göttinnen, indem ich sie zu Zeugen rufe, daß ich nach meinem Vermögen und Urteil diesen Eid und diese Vereinbarung erfüllen werde:
Den, der mich diese Kunst gelehrt hat, gleich zu achten meinen Eltern und ihm an dem Lebensunterhalt Gemeinschaft zu geben und ihn Anteil nehmen zu lassen an dem Lebensnotwendigen, wenn er dessen bedarf, und das Geschlecht, das von ihm stammt, meinen männlichen Geschwistern gleichzustellen und sie diese Kunst zu lehren, wenn es ihr Wunsch ist, sie zu erlernen ohne Entgelt und Vereinbarung und an Rat und Vortrag und jeder sonstigen Belehrung teilnehmen zu lassen meine und meines Lehrers Söhne sowie diejenigen Schüler, die durch Vereinbarung gebunden und vereidigt sind nach ärztlichem Brauch, jedoch keinen anderen.
Die Verordnungen werde ich treffen zum Nutzen der Kranken nach meinem Vermögen und Urteil, mich davon fernhalten, Verordnungen zu treffen zu verderblichem Schaden und Unrecht. Ich werde niemandem, auch auf eine Bitte nicht, ein tödlich wirkendes Gift geben und auch keinen Rat dazu erteilen; gleicherweise werde ich keiner Frau ein fruchtabtreibendes Zäpfchen geben: Heilig und fromm werde ich mein Leben bewahren und meine Kunst.
Ich werde niemals Kranke schneiden, die an Blasenstein leiden, sondern dies den Männern überlassen, die dies Gewerbe versehen.
In welches Haus immer ich eintrete, eintreten werde ich zum Nutzen des Kranken, frei von jedem willkürlichen Unrecht und jeder Schädigung und den Werken der Lust an den Leibern von Frauen und Männern, Freien und Sklaven.
Was immer ich sehe und höre, bei der Behandlung oder außerhalb der Behandlung, im Leben der Menschen, so werde ich von dem, was niemals nach draußen ausgeplaudert werden soll, schweigen, indem ich alles Derartige als solches betrachte, das nicht ausgesprochen werden darf.
Wenn ich nun diesen Eid erfülle und nicht breche, so möge mir im Leben und in der Kunst Erfolg beschieden sein, dazu Ruhm unter allen Menschen für alle Zeit; wenn ich ihn übertrete und meineidig werde, dessen Gegenteil.
In Deutschland muss kein Arzt oder Medizinstudent diesen Eid ablegen! Überdies ist umstritten, ob er überhaupt von Hippokrates (460 bis 370 v. Chr.) stammt.
Darin wird auf die griechischen Götter geschworen, an die heutzutage kaum noch jemand glaubt. Der in Deutschland (noch) verbreitetste Glaube, nämlich der christliche, verbietet sogar, andere Götter anzubeten. Soll allen nichtgriechisch Gottgläubigen der Beruf des Mediziners verwehrt werden? Und wie steht es mit Atheisten?
Auch geht es in diesem über 2000 Jahre alten Eid bereits um Kosten und Geld. Nämlich wer etwas unentgeltlich und damit im Umkehrschluss gegen Bezahlung bekommen soll (Ausbildung, medizinische Versorgung). Dass in diesem Eid die Frau noch diskriminiert wird, möge man auch zur Kenntnis nehmen.
Sterbehilfe und Abtreibung werden untersagt, aktuell wohl mit die beiden heftigst diskutierten Themen.
„Ich werde niemals Kranke schneiden, die an Blasenstein leiden, sondern dies den Männern überlassen, die dies Gewerbe versehen.“ – Ein generelles Verbot der Chirurgie? – Meines Erachtens in vielen Fällen heutzutage sinnvoll!
Ärztinnen und Ärzte in ihrem beruflichen Handeln und ihren Entscheidungen auf diesen „vermeintlich“ abgelegten Eid zu verpflichten, ist also mehr als fraglich.
Derzeit bestimmen weitestgehend Krankenkassen und das „fünfte Sozialbuch“ wem, wie und in welchem Ausmaß gesetzlich Versicherten Bürgern – das sind etwa 90% der bundesrepublikanischen Bevölkerung - medizinische Behandlung zuteil werden darf. - Den §12 Absatz (1) des SGB V möchte ich Ihnen folgend zitieren:
§ 12
Wirtschaftlichkeitsgebot
(1) Die Leistungen müssen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein; sie dürfen das Maß des
Notwendigen nicht überschreiten. Leistungen, die nicht notwendig oder unwirtschaftlich sind, können Versicherte
nicht beanspruchen, dürfen die Leistungserbringer nicht bewirken und die Krankenkassen nicht bewilligen.
Insbesondere dieser Paragraph, den man gedanklich zunächst mit dem vielzitierten und geforderten Hippokratischen Eid in Deckung bringen müsste, inspirierte mich, mein Buch „Jedem sein Budget“ zu schreiben.
Als niedergelassener Anästhesist, schwerpunktmäßig in der Schmerztherapie tätig, beschreibe ich in dem Werk das deutsche Gesundheitssystem vor dem Hintergrund des evolutionär verankerten Strebens der Menschen nach dem „Höher, Besser, Schneller, Weiter und heutzutage vor allem Reicher“. Ich bette darin die medizinische Wirtschaftsmaschine in biokybernetische Zusammenhänge und zeige auf, dass das aktuelle Gesundheitssystem mehr „Störgröße“ als „Regler“ in unserem Ökosystem ist. Meiner Meinung nach legitimieren heutzutage die Begriffe „Sozial“, „Moral“ und „Ethik“ einen ausschweifend geschäftstüchtigen Egoismus sowohl für die Nehmenden als auch Gebenden im deutschen Gesundheits- und Pflegewesen, der uns durch die gleichzeitige Ohnmacht der Legislative eine erstickende Zukunft prophezeit.
Ich präsentiere dem Leser in diesem Buch viele ernüchternde Wahrheiten und stelle peinliche Fragen aus dem Fundus meiner über 30-jährigen Berufslaufbahn, bevor ich ein eigenes Konzept für ein vielleicht besseres Gesundheitssystem in Deutschland unterbreite.