MDK und seine fragwürdige Entscheidungen-Einzelfälle?

Fragen zu einzelnen Krankenkassen

Moderator: Czauderna

Poet
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Beitrag von Poet » 07.02.2014, 08:08

@KKA: In Deinem besagten Beispiel wäre das Korrektiv innerhalb der Firma selbst: Die Finanzperspektive des Unternehmens wäre in Gefahr.

@Lady Butterfly: Das mit dem Service gefällt mir, befürchte aber dass eine große und steigende Anzahl von Versicherten bereit ist, diesen gegen höhere Boni einzutauschen. Ohne zu überlegen wer diese Boni eigentlich aufgebracht hat und was ein schwindendes Servicenetz für manch andere Person bedeuten könnte.

GerneKrankenVersichert
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Beitrag von GerneKrankenVersichert » 07.02.2014, 10:33

KKA hat geschrieben: Das ist sicher richtig und daran hege ich auch keine Zweifel. Aber, die von mir farbig herausgestellten Passagen des 282/2 lassen aus meiner und der Sicht eines Außenstehenden einen gewaltigen Interpretationsfreiraum zu. Und um diesen geht es mir (und denen, die z.B. bei psychischen Krankheiten gesetzeswidrig nach Aktenlage gesund geschrieben werden bzw. unangemessene Leistungsverweigerungen mit einem Rattenschwanz an Ärger, Aufwand und finanzieller Benachteiligung unnötig zu ertragen haben).
Statt frei zu interpretieren lohnt es sich, einen Blick in die Richtlinien zu werfen. Sind öffentlich: http://www.mds-ev.de/media/pdf/RL_ZusArb.pdf Und ich kann keinerlei Anhaltspunkt für deine Interpretation finden.
KKA hat geschrieben: Unabhängigkeit bedeutet u.a. autonome Entscheidungsgewalt. Die liegt in der Konstellation des MDK nicht vor. Die Mitwirkung der Kassenvertreter (über den G-BA) untermauert meine und vieler Leute Ansicht. Hand aufs Herz, diesbezüglich mangelt es an öffentlicher Transparenz und das befeuert m.E. die landläufige Meinungsbildung zum Thema MDK und Unabhängigkeit von den Kassen.
Mangelnde Transparenz? Alle Beschlüsse des G-BA sind veröffentlicht, einschließlich Begründung, zuständigem Ausschuss etc.: http://www.g-ba.de/informationen/beschluesse/

Und wie du schreibst - Mitwirkung der Kassenvertreter, sie entscheiden nicht, sondern wirken mit. Was ist denn dagegen zu sagen?

Und ich wollte dich und einige andere mal hören, wenn der MDK tatsächlich eine "autonome Entscheidungsgewalt" hätte. Wie soll die denn aussehen? Autonome Entscheidungen, die nicht anhand von irgendwelchen Richtlinien oder Regeln nachvollziehbar sind?
KKA hat geschrieben: Anhand der gezeigten, oder in den Medien veröffentlichen Fällen lassen sich Einflussnahme und Abhängigkeit nur zu gut illustrieren.
Kann ich nicht nachvollziehen. Wie denn?
KKA hat geschrieben: Nein, genau das tue ich nicht. Das sie in Anbetracht ihrer Position die im Bericht gestellte Frage zwangsläufig (und damit der Logik entsprechend) nicht im Sinne des Fragestellers beantworten wird, liegt auf der Hand. Und eine Behauptung ist noch lange keine Lüge.
Sorry, aber das ist doch Haarspalterei. Dann sagst du halt, dass sie aufgrund ihrer Position nicht die Wahrheit sagen kann und damit die Unwahrheit sagt.
KKA hat geschrieben: Wenn ich bei Edeka ein Kilo Bananen für € 5,-- einkaufen kann und die gleiche Menge bei Lidl für € 3,-- zu haben ist, dann ist das Wettbewerb. Meine Krankenversicherung kostet mich 15,5 % meines Einkommens, egal bei welcher Kasse ich versichert bin.
Wenn das Kilo Bananen bei Edeka 3,-- € kostet und bei Lidl ebenfalls, kaufst du dann die Bio-Bananen bei Edeka um die Ecke oder setzt du dich ins Auto, um bei Lidl konventionelle zu kaufen? Um diese Art des Wettbewerbs geht es zur Zeit noch bei den Krankenkassen.

Und wer nur auf die ökonomische Seite schaut (Bonuszahlung, Schnick-schnack-Leistungen für eigentlich Gesunde) braucht sich nicht zu wundern, wenn er bei einer Kasse landet, die ihn im Krankheitsfall ebenfalls ökonomisch als Kostenfaktor betrachtet.

Lady Butterfly
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Beitrag von Lady Butterfly » 07.02.2014, 18:41

Poet hat geschrieben:
@Lady Butterfly: Das mit dem Service gefällt mir, befürchte aber dass eine große und steigende Anzahl von Versicherten bereit ist, diesen gegen höhere Boni einzutauschen. Ohne zu überlegen wer diese Boni eigentlich aufgebracht hat und was ein schwindendes Servicenetz für manch andere Person bedeuten könnte.
du solltest dir die Studie mal genau anschauen....
1. Kunden bewerten Kassen nicht systematisch wie in Art der publizierten Tests. Vielmehr haben sie eine eher unterschwellige Wahrnehmung und Einschätzung von Kassen, die sich aus langfristig kumulierten, aber nicht wieder abrufbaren Einzeleindrücken und aus von Mitmenschen transportierten Wahrnehmungen zusammensetzt.
2. Die Wirkung unterschiedlicher Erfolgsfaktoren auf Kunden und Nicht-
Kunden ist zu unterscheiden. Kunden haben eine direkte Erfahrung
von Beratungsqualität oder der Abwicklung von Leistungen. Nicht-Kunden
können nur einzelne herausragende Botschaften wahrnehmen,
wie das Angebot alternativer Medizin oder ein Bonusangebot, das kurzfristig Geld verspricht, ohne dass sie das gesamte Leistungspaket *** würden.
3. Der Leistungsumfang wirkt dagegen eingeschränkt positiv, ein breites Angebot ist aber keine Garantie für Mitgliedergewinne.
4. Die formale Breite des Serviceangebots (Anzahl der Geschäftsstellen
etc.) wirkt bei Kunden nicht. Aber wie der Zusammenhang von Kundenzufriedenheit und Mitgliedergewinnen zeigte, wirkt die Güte der Interaktion und Betreuung, also das tatsächliche Erleben von Service.

5. Dass die Kundenzufriedenheit und die Ärztezufriedenheit einen gewissen Zusammenhang mit dem Mitgliederwachstum haben, scheint darauf hinzuweisen, dass der Transport dieser Eindrücke auf Nichtmitglieder einer Kasse diese beeinflusst. Damit wären dies Felder für ein aktives Marketing.
6. Die Markenführung und die Werbung sind ebenfalls relevant für den Markterfolg. Die Möglichkeiten, mit Werbung wirklich zu potenziellen Kunden vorzudringen, sind begrenzt. Daher kommt es eher darauf an, einmal definierte Markenwerte immer wieder im alltäglichen Außenkontakt
zu leben und so zu vermitteln.

Die Diskussion, wie sie hier geführt wurde, spielt sich auch innerhalb der Kassenorganisationen ab und führt zur Frage, auf welche Parameter ein Gewicht zu legen ist. Die Antwort ist vielschichtiger als häufig angenommen. Ein Aktionismus, der nur auf eine hohe Zahl an Leistungen (Tarife, Verträge etc.) zielt, ist kritisch zu hinterfragen. Insgesamt sollte eine Krankenkasse sehr viel genauer messen, welche Faktoren die Mitgliederentwicklung beeinflussen und wie gut sie diese Faktoren erfüllt.
Viele Krankenkassen haben gegenwärtig Programme ins Leben gerufen, um ihre „Kundenorientierung“ oder ihr „Kanalmanagement“ zu steigern. Denn vielen Entscheidern ist bewusst, dass ein stringentes Kostenmanagement und damit ein günstiger Preis nur die notwendige, aber nicht die hinreichende Bedingung für den Markterfolg ist. Die Überzeugung der Kunden muss dazukommen, und dies ist eine vielschichtige und schwer zu durchdringende Aufgabe, wie die voraus gegangenen Überlegungen zeigen.
ein gut ausgebautes Netz an Servicestellen wird von den Kunden also nicht gleichgesetzt mit gutem Service.... entscheidender sind wohl die Interaktion mit den Kunden und das tatsächliche Erleben von Service (bzw. das, was die kunden darunter verstehen = der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler) - dazu gehört wahrscheinlich auch zuhören, erklären, versuche, Lösungen zu finden...
und wichtig ist für die Bestandskunden wohl auch die Summe von Einzeleindrücken (was hab ich selbst mit der Kasse erlebt, was höre ich ggf. von Freunden, Familie, Bekannten, Ärzten...), die in ihrer Gesamtheit ein Bild ergeben - das positiv oder negativ sein kann

das passt eigentlich zu meiner Meinung - sowohl als Kunde als auch als Kundenberaterin
KKA hat geschrieben:Nein, das wissen wir nicht, aber was wir wissen ist die Tatsache, dass die Kosten für Gesundheit, schon alleine infolge der demografischen und gesellschaftlichen Entwicklung, proportional so steigen werden, dass das jetzige Umlagesystem nicht mehr lebensfähig sein wird.
Nee selbst das wissen wir nicht, wir nehmen es an - aufgrund von Studien und Prognosen, die kluge Leute angestellt haben. Also haben diese Annahmen durchaus eine Berechtigung - aber es sind eben Annahmen und keine Tatsachen
aber auch die kennen die Zukunft nicht :?
zur demografischen Entwicklung: wenn du mal 100 Jahre rückwärts schaust, wirst du erkennen, dass es einige Faktoren gab, die die demografische Entwicklung stark beeinflusst haben und die damals selbst für die klügsten Menschen nicht absehbar waren
- der 1. Weltkrieg 1914-1918
- die Entdeckung und der Durchbruch von Penizillin und Antibiotika in den 30er, 40er und 50er Jahren
- der 2. Weltkrieg 1939-1945
- die Erfindung und Verbreitung der Anti-Baby-Pille seit den 60er Jahren
- die erhebliche Verbesserung der Lebensumstände der Menschen in Deutschland und der westlichen Welt, die dazu geführt haben, dass wir gesünder älter werden

auch musst du wissen, dass es zu der Frage, wie sich die Ausgaben im Alter tatsächlich entwickeln, zwei verschiedene Theorien gibt: Die Medikalisierungsthese und die Kompressionsthese. Die Medikalisierungsthese geht davon aus, dass die durch die höhere Lebenserwartung gewonnen Jahre zunehmend mit Krankheit oder Behinderung verbunden sind. Der medizinisch-technische Fortschritt führt dazu, dass Menschen auch bei schweren Erkrankungen vor dem Tod bewahrt werden können oder dass ihr Leben zumindest verlängert wird. Dies führt zum einen dazu, dass im Verlauf des weiteren Lebens weitere Erkrankungen auftreten. Zum anderen führt die bessere Therapierbarkeit von Krankheiten dazu, dass die Menschen im Durchschnitt länger krank sind. Krankheiten, die früher zum Tod führten, können sind heute behandelbar was dazu führt, dass die betroffenen Menschen zu chronisch Kranken werden, die regelmäßig ärztlich und medikamentös behandelt werden müssen. So ist auch laut der Medikalisierungsthese eine dauerhafte Behandlung und Medikation und damit zusätzliche Gesundheitsleistungen und steigende Kosten Voraussetzung für die längere Lebenserwartung. Laut der Kompressionsthese können die Individuen die durch die steigende Lebenserwartung gewonnen Jahre bei guter Gesundheit verbringen. Sie geht von der Annahme aus, dass sich Krankheit und Behinderung auf die Zeit kurz vor dem Tod konzentrieren. Für die Richtigkeit beider Thesen gibt es Hinweise, endgültig erklären kann allerdings keine die Kostensteigerung.
http://www.vdek.com/magazin/ausgaben/20 ... ung/2.html

wenn wir die Kostensteigerung also noch gar nicht erklären können - wie sollen wir dann zutreffende Prognosen für die Zukunft in 30, 40, 50, 60 Jahren abgeben?

@GKV: kannst du wirklich vollkommen ausschließen, dass Kassenvertreter Einfluss auf Entscheidungen des MDK nehmen, z. B. durch Zielvereinbarungen, Arbeitsanweisungen oder ähnliches?
oder dass sich an irgendeinem Ort die Mitarbeiter der Kasse und die Gutachter so gut verstehen, dass sie bei den Beratungsgesprächen auch schnell einig sind? [/i]

GerneKrankenVersichert
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Beitrag von GerneKrankenVersichert » 07.02.2014, 19:26

Lady Butterfly hat geschrieben: @GKV: kannst du wirklich vollkommen ausschließen, dass Kassenvertreter Einfluss auf Entscheidungen des MDK nehmen, z. B. durch Zielvereinbarungen, Arbeitsanweisungen oder ähnliches?
Natürlich nicht, ich kenne weder alle Kassenvertreter noch alle Mitarbeiter des MDK. Ich frage mich jedoch, aus welchem Grund der MDK irgendwelche (geheimen) Zielvereinbarungen mit irgendeinem Kassenvertreter abschließen bzw. warum er Arbeitsanweisungen von diesem entgegen nehmen sollte. Das ist doch bei allen Diskussionen über die angebliche Abhängigkeit des MDK immer wieder die Frage: Was kann eine Kasse ausrichten oder womit kann sie drohen, wenn der MDK plötzlich bei allen Begutachtungen Arbeitunfähigkeit auf Dauer und Rehabedürftigkeit feststellt? Und womit könnte sie locken, damit MDK-Ärzte ausschließlich Arbeitsfähigkeit und gesunde Versicherte konstatieren? Alle mir bekannten MDK-Ärzte legen äußersten Wert auf ihre Unabhängigkeit und ihr Wissen als Fachmann bzw. -frau. Da ist es in einigen Fällen schon für einen AL ein hartes Stück Arbeit, die Ärzte dazu zu bewegen, ein vernünftiges Gutachten statt einiger hingekritzelter Sätze zu erstellen. Was natürlich sein kann, ist
Lady Butterfly hat geschrieben: dass sich an irgendeinem Ort die Mitarbeiter der Kasse und die Gutachter so gut verstehen, dass sie bei den Beratungsgesprächen auch schnell einig sind?
Das hat dann damit zu tun, dass der Kassenmitarbeiter irgendwann genau weiß, welche Unterlagen der MDK benötigt, um schnell eine Entscheidung zu treffen. Aber glaube mir, auch erfahrene Kassenmitarbeiter sind ab und zu überrascht, zu welcher Entscheidung der MDK aufgrund welcher Unterlagen gelangt.

Poet
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Beitrag von Poet » 07.02.2014, 20:38

@Lady Butterfly: Respekt. Du verblüffst mich.

Das mit dem Servicenetz war doch nur ein Beispiel um zu verdeutlichen wie doch eine größere Anzahl Versicherter tickt. Mir ist klar, dass Service sich nicht über das NL-Netz definiert und dass Serviceerleben natürlich eine Rolle in der Kundenzufriedenheit spielt. Man müsste noch berücksichtigen, welche Kundengruppen besonders attraktiv sind und wie deren Vorstellungen von Service aussehen. Deswegen meine Befürchtung: Die NL hat ausgedient, es lebe die Online-Geschäftsstelle (es ist etwas Bedauern aber auch Ironie dabei).

Ich kenne auch die IGES-Studie sehr gut...:-) :-) :-)

Ich zitiere mal daraus: "Der wichtigste Erfolgsfaktor ist für jedermann
im Umfeld des GKV-Systems offensichtlich:
Es ist der Preis."

Glaube mir: Die in der Studie genannten Kassen, die durch den Preis "Zusatzbeitrag" ca. 15% ihres Mitgliederbestandes verloren haben, können ein Lied davon singen und waren nicht die Kassen mit dem schlechtesten Serviceerleben der Kunden (im übrigen hat der ZB bei deren Kundenbefragungen auch ganz deutlich im Bereich Service die Zahlen nach unten gezogen...die Kunden trennen nicht so ganz haarscharf). Jetzt kann man natürlich argumentieren und sagen: Aber 85% der Mitglieder sind geblieben trotz der 8€, also lag es am Service... Natürlich, das auch.

Ich denke, die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte mit starker Tendenz zum Preis. Deswegen ist jede Kasse gut beraten, neben den Service- und Marketingbemühungen auf jeden Fall einen Zusatzbeitrag zu vermeiden, welcher über dem Niveau der GKV liegt und darüberhinaus idealerweise Prämien ausschütten zu können. Immerhin wirken diese mit 0 bis 10% Mitgliederzuwachs (derartige Zahlen haben die relevanten Kassen zuletzt in den 90iger Jahren erreicht). Die aktuelle gesellschaftliche Entwicklung geht Richtung Individual-Benefits und weg vom Gedanke der solidarischen Absicherung. Ich hoffe natürlich, dass diese sich wieder umkehrt, habe aber Bedenken.

Schlusszitat:
"Denn vielen Entscheidern ist bewusst, dass ein stringentes Kostenmanagement und damit ein günstiger Preis...die notwendige Bedingung für den Markterfolg ist."

Die Folgen kennen wir alle hier.

Lady Butterfly
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Beitrag von Lady Butterfly » 07.02.2014, 22:32

ich hab folgendes Schlusszitat in der Studie gefunden....

Denn vielen Entscheidern ist bewusst, dass ein stringentes Kostenmanagement und damit ein günstiger Preis nur die notwendige, aber nicht die hinreichende Bedingung für den Markterfolg ist. Die Überzeugung der Kunden muss dazukommen, und dies ist eine vielschichtige und schwer zu durchdringende Aufgabe, wie die voraus gegangenen Überlegungen zeigen.
klar ist der Preis ein wesentlicher Faktor für die Kassenwahlentscheidung - aber es gibt momentan mehr als 100 Kassen, die den gleichen Preis/Beitragssatz anbieten.
Wie sollen die sich von anderen Kassen differenzieren?

Poet
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Beitrag von Poet » 08.02.2014, 11:06

@Lady Butterfly: Du bist ein(e) Schlingel(ine), die immer das letzte Wort haben muss. :-)

Schönes WE!

Lady Butterfly
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Beitrag von Lady Butterfly » 08.02.2014, 12:35

@Poet: du hast aber schon den kleinen, aber entscheidenden Unterschied bemerkt?

dir auch ein schönes Wochenende...

Poet
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Beitrag von Poet » 08.02.2014, 12:47

...ich habe sehr wohl bemerkt, dass Du das was ich hin gedreht habe, das es für mich passt, wieder umgedreht hast, dass es für Dich passt. :-)

Lady Butterfly
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Beitrag von Lady Butterfly » 08.02.2014, 16:15

du hast den Satz so gekürzt, dass er zu deiner Meinung passt.....mir gefällt das Original wesentlich besser :)

KKA
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Beitrag von KKA » 08.02.2014, 17:20

GerneKrankenVersichert hat geschrieben:

Lady Butterfly hat geschrieben: @GKV: kannst du wirklich vollkommen ausschließen, dass Kassenvertreter Einfluss auf Entscheidungen des MDK nehmen, z. B. durch Zielvereinbarungen, Arbeitsanweisungen oder ähnliches?
Natürlich nicht, ich kenne weder alle Kassenvertreter noch alle Mitarbeiter des MDK.
...und sicher auch nicht Gesprächsinhalte auf höchster Ebene.
Ich frage mich jedoch, aus welchem Grund der MDK irgendwelche (geheimen) Zielvereinbarungen mit irgendeinem Kassenvertreter abschließen bzw. warum er Arbeitsanweisungen von diesem entgegen nehmen sollte.


GKV, du unterliegst m.A.n. an dieser Stelle einem fehlgeleiteten Denkmuster, indem du kritische Anmerkungen zum Verhältnis MDK/KK auf einen Punkt negierst, der 'geheime' Zielvereinbarungen, Verschwörungs-schwangere Zusatzvereinbarungen KK/MDK suggeriert und der MDK ohne Richtlinien/Gesetze auskommen würde, wenn er denn autonom wäre. Entschuldige bitte, aber das meine (und anderer Leute) Kritik an der nach offizieller Lesart natürlich existenten Unabhängigkeit, von dir, als intelligenten Mitstreiter hier, schwarz/weiß mit §§ und Richtlinien begegnest, kann ich nicht verstehen. Das ist nicht böse gemeint!
Warum schreibe ich das:

Zum einen: Der MDK-Sprecherin unterstelle ich weder eine Lüge, noch behaupte ich, dass sie die Unwahrheit sagt. Sie hat das gesagt, was in ihrer Funktion verlangt wird. Hätte sie z.B. eingeräumt, dass es verbesserter Öffentlichkeitsarbeit bedarf, um (aus Ihrer bzw. des MDK Sicht) die von der Mehrheit der Bevölkerung (und nicht nur vom Prekariat!!!) gefühlte (oder tatsächliche) Abhängigkeit zu den Kassen zu widerlegen, hätte ich das nachvollziehen und sogar begrüßen können. Ich habe mal die Frage nach Abhängigkeit MDK/Kasse im weiteren Umfeld von Freunden, Verwandten und Bekannten gestellt (ca. 60 Personen). Keiner hat an der Abhängigkeit des MDK von den Kassen gezweifelt. Freilich, das ist nicht representativ, reflektiert aber viele hier eingestellte Beiträge und sich zum Thema häufende Medienaufmerksamkeit.
Da müss(t)en Kasse und MDK endlich mal den Mut aufbringen, sich diesbezüglich nicht nur hinter §§ und Richtlinien zu verstecken und Fehler zuzugeben bzw. diese auszuräumen. Imageförderung, 'Perceptual Reasoning' sind überfällig.

Zum anderen-

Beispiele
Das ist doch bei allen Diskussionen über die angebliche Abhängigkeit des MDK immer wieder die Frage: Was kann eine Kasse ausrichten oder womit kann sie drohen, wenn der MDK plötzlich bei allen Begutachtungen Arbeitunfähigkeit auf Dauer und Rehabedürftigkeit feststellt? Und womit könnte sie locken, damit MDK-Ärzte ausschließlich Arbeitsfähigkeit und gesunde Versicherte konstatieren?
'Womit kann sie drohen'.....wer behauptet denn, dass die KK drohen kann?
Ich schrieb bereits: Natürlich wird kein Kassenmitarbeiter den MDK auffordern, Meier-Müller-Schulze ab Datum so und so wieder arbeitsfähig zu schreiben. Die 'Abhängigkeitsfäden' und Richtlinieninterpretationen werden an anderen Stellen (subtil) gesponnen. Oder glaubst du im Ernst, dass Richtlinien/Gesetze/Regeln immer interpretationsfrei sind? Wenn dem so wäre, bräuchten wir keine Rechtsanwälte
Lady Butterfly hat geschrieben: dass sich an irgendeinem Ort die Mitarbeiter der Kasse und die Gutachter so gut verstehen, dass sie bei den Beratungsgesprächen auch schnell einig sind?
Das hat dann damit zu tun, dass der Kassenmitarbeiter irgendwann genau weiß, welche Unterlagen der MDK benötigt, um schnell eine Entscheidung zu treffen. Aber glaube mir, auch erfahrene Kassenmitarbeiter sind ab und zu überrascht, zu welcher Entscheidung der MDK aufgrund welcher Unterlagen gelangt.
Letzten Satz kann ich -aus eigener Erfahrung- nachvollziehen. :wink:
Allerdings beantwortest du m.E. Lady Butterflys Frage nicht; es geht nicht um Unterlagen, im Mittelpunkt steht eine 'schnelle Einigkeit bei Beratungsgesprächen, ich vermute sie meint damit, voreilige Einigkeit (zum Nachteil der Kunden)

Bananen beiseite, ich kann mich mit Lady Butterflys eingestellter Studie (tatsächlich eine realitätsnahe und in allen Punkten nachvollziehbare Studie!!!!) identifizieren. Kundenzufriedenheit und Service sind m.E., zumindest in der Mittelschicht, primäre Faktoren und dem Preis in der Entscheidungsfindung für eine Kasse bzw. Beurteilung einer Kasse übergeordnet. Und natürlich hast du Recht mit:
Zitat: Und wer nur auf die ökonomische Seite schaut (Bonuszahlung, Schnick-schnack-Leistungen für eigentlich Gesunde) braucht sich nicht zu wundern, wenn er bei einer Kasse landet, die ihn im Krankheitsfall ebenfalls ökonomisch als Kostenfaktor betrachtet.

Wettbewerb wird (auch) auf Serviceebene ausgetragen, und da der Preis weitesgehend einheitlich ist, kann sich das Wettbewerbsverhalten bei den Kassen nur auf den Faktor Service einrichten. Schnick.schnack-Leistungen sind aus meiner Sicht nur ein (teures) Instrument zum Zwecke der Neukundenwerbung. Von wichtigen Vorsorgeuntersuchungen abgesehen, braucht die kein Mensch.

Gruss
KKA

KKA
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Beitrag von KKA » 08.02.2014, 17:28

Poet hat geschrieben:@KKA: In Deinem besagten Beispiel wäre das Korrektiv innerhalb der Firma selbst: Die Finanzperspektive des Unternehmens wäre in Gefahr.

@Lady Butterfly: Das mit dem Service gefällt mir, befürchte aber dass eine große und steigende Anzahl von Versicherten bereit ist, diesen gegen höhere Boni einzutauschen. Ohne zu überlegen wer diese Boni eigentlich aufgebracht hat und was ein schwindendes Servicenetz für manch andere Person bedeuten könnte.
Poet, du hast im 1. BWL-Semester geschwänzt, du Schlingel :wink:

Was, bitte sehr, ist eine 'Finanzperspektive' :roll: ?? Wenn, wie in meinem Beispiel dargestellt, Edeka den Preis für Nanas auf € 2,--/kilo reduziert, hat das strategische Gründe (um z.B. Lidl Kunden zu bewegen bei Edeka einzukaufen) und die kaufen ja nicht nur Bananen!!! Wie du das nun mit dem SED Einheitspreis von 15,5% vom Einkommen für unsere GKV in Einklang zu bringen versuchst, ist mir schleierhaft. Ich bin mir aber sicher, dass du auch darauf eine Antwort hast.... :wink:

Gruss

KKA

KKA
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Beitrag von KKA » 08.02.2014, 18:08

Lady Butterfly hat geschrieben:
Poet hat geschrieben:
@Lady Butterfly: Das mit dem Service gefällt mir, befürchte aber dass eine große und steigende Anzahl von Versicherten bereit ist, diesen gegen höhere Boni einzutauschen. Ohne zu überlegen wer diese Boni eigentlich aufgebracht hat und was ein schwindendes Servicenetz für manch andere Person bedeuten könnte.
Ist zwar nett und für zwei oder drei Extra-Restaurantbesuche geeignet, der Boni, aber anzunehmen, dass eine große Zahl von Versicherten aufgrunddessen wechseln würde, halte ich für übertrieben. Mag sein, dass der eine oder andere finanzschwache Mitbürger die Prozedur eines Wechsels auf sich nimmt, aber 'große Anzahl'......halte ich für eine sehr gewagte These bzw. Vermutung (oder gibt es dazu Statistiken?).
Service ist in der Tat das A und O eines jeden Betriebes, egal ob öR oder privat.
du solltest dir die Studie mal genau anschauen....
1. Kunden bewerten Kassen nicht systematisch wie in Art der publizierten Tests. Vielmehr haben sie eine eher unterschwellige Wahrnehmung und Einschätzung von Kassen, die sich aus langfristig kumulierten, aber nicht wieder abrufbaren Einzeleindrücken und aus von Mitmenschen transportierten Wahrnehmungen zusammensetzt....wie wahr!!!!!!b]
2. Die Wirkung unterschiedlicher Erfolgsfaktoren auf Kunden und Nicht-
Kunden ist zu unterscheiden. Kunden haben eine direkte Erfahrung
von Beratungsqualität oder der Abwicklung von Leistungen. Nicht-Kunden
können nur einzelne herausragende Botschaften wahrnehmen,
wie das Angebot alternativer Medizin oder ein Bonusangebot, das kurzfristig Geld verspricht, ohne dass sie das gesamte Leistungspaket *** würden.
3. Der Leistungsumfang wirkt dagegen eingeschränkt positiv, ein breites Angebot ist aber keine Garantie für Mitgliedergewinne.
4. Die formale Breite des Serviceangebots (Anzahl der Geschäftsstellen
etc.) wirkt bei Kunden nicht. Aber wie der Zusammenhang von Kundenzufriedenheit und Mitgliedergewinnen zeigte, wirkt die Güte der Interaktion und Betreuung, also das tatsächliche Erleben von Service[/color..genau so ist es!!!.

5. Dass die Kundenzufriedenheit und die Ärztezufriedenheit einen gewissen Zusammenhang mit dem Mitgliederwachstum haben, scheint darauf hinzuweisen, dass der Transport dieser Eindrücke auf Nichtmitglieder einer Kasse diese beeinflusst. Damit wären dies Felder für ein aktives Marketing...korrekt!!6. Die Markenführung und die Werbung sind ebenfalls relevant für den Markterfolg. Die Möglichkeiten, mit Werbung wirklich zu potenziellen Kunden vorzudringen, sind begrenzt. Daher kommt es eher darauf an, einmal definierte Markenwerte immer wieder im alltäglichen Außenkontakt
zu leben und so zu vermitteln.

Die Diskussion, wie sie hier geführt wurde, spielt sich auch innerhalb der Kassenorganisationen ab und führt zur Frage, auf welche Parameter ein Gewicht zu legen ist. Die Antwort ist vielschichtiger als häufig angenommen. Ein Aktionismus, der nur auf eine hohe Zahl an Leistungen (Tarife, Verträge etc.) zielt, ist kritisch zu hinterfragen. Insgesamt sollte eine Krankenkasse sehr viel genauer messen, welche Faktoren die Mitgliederentwicklung beeinflussen und wie gut sie diese Faktoren erfüllt.
Viele Krankenkassen haben gegenwärtig Programme ins Leben gerufen, um ihre „Kundenorientierung“ oder ihr „Kanalmanagement“ zu steigern. Denn vielen Entscheidern ist bewusst, dass ein stringentes Kostenmanagement und damit ein günstiger Preis nur die notwendige, aber nicht die hinreichende Bedingung für den Markterfolg ist. Die Überzeugung der Kunden muss dazukommen, und dies ist eine vielschichtige und schwer zu durchdringende Aufgabe, wie die voraus gegangenen Überlegungen zeigen.

ein gut ausgebautes Netz an Servicestellen wird von den Kunden also nicht gleichgesetzt mit gutem Service.... entscheidender sind wohl die Interaktion mit den Kunden und das tatsächliche Erleben von Service (bzw. das, was die kunden darunter verstehen = der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler) - dazu gehört wahrscheinlich auch zuhören, erklären, versuche, Lösungen zu finden...
und wichtig ist für die Bestandskunden wohl auch die Summe von Einzeleindrücken (was hab ich selbst mit der Kasse erlebt, was höre ich ggf. von Freunden, Familie, Bekannten, Ärzten...), die in ihrer Gesamtheit ein Bild ergeben - das positiv oder negativ sein kann

das passt eigentlich zu meiner Meinung - sowohl als Kunde als auch als Kundenberaterin


Bravo!!

KKA hat geschrieben:Nein, das wissen wir nicht, aber was wir wissen ist die Tatsache, dass die Kosten für Gesundheit, schon alleine infolge der demografischen und gesellschaftlichen Entwicklung, proportional so steigen werden, dass das jetzige Umlagesystem nicht mehr lebensfähig sein wird.

Nee selbst das wissen wir nicht, wir nehmen es an - aufgrund von Studien und Prognosen, die kluge Leute angestellt haben. Also haben diese Annahmen durchaus eine Berechtigung - aber es sind eben Annahmen und keine Tatsachen


Es bedarf keiner 'klugen' Leute um die demografische Entwicklung und deren Folgen für das Gesundheitssystem zu definieren. Die Annahme wird zur Tatsache, es sei denn, die BRD wird eine dem Trend entgegenstehende Politik initiieren, z.B. weitreichende Einwanderungspolitik (oder Verbot von Verhütungsmitteln. :D :D ..nee, ist ein Scherz) :lol:

zur demografischen Entwicklung: wenn du mal 100 Jahre rückwärts schaust, wirst du erkennen, dass es einige Faktoren gab, die die demografische Entwicklung stark beeinflusst haben und die damals selbst für die klügsten Menschen nicht absehbar waren
- der 1. Weltkrieg 1914-1918
- die Entdeckung und der Durchbruch von Penizillin und Antibiotika in den 30er, 40er und 50er Jahren
- der 2. Weltkrieg 1939-1945
- die Erfindung und Verbreitung der Anti-Baby-Pille seit den 60er Jahren
- die erhebliche Verbesserung der Lebensumstände der Menschen in Deutschland und der westlichen Welt, die dazu geführt haben, dass wir gesünder älter werden


Das hast du gut (und natürlich zutreffend) formuliert!!!

Die Medikalisierungsthese und die Kompressionsthese. Die Medikalisierungsthese geht davon aus, dass die durch die höhere Lebenserwartung gewonnen Jahre zunehmend mit Krankheit oder Behinderung verbunden sind. Der medizinisch-technische Fortschritt führt dazu, dass Menschen auch bei schweren Erkrankungen vor dem Tod bewahrt werden können oder dass ihr Leben zumindest verlängert wird. Dies führt zum einen dazu, dass im Verlauf des weiteren Lebens weitere Erkrankungen auftreten. Zum anderen führt die bessere Therapierbarkeit von Krankheiten dazu, dass die Menschen im Durchschnitt länger krank sind.


Ich tendiere dazu dieser These zu folgen!

Krankheiten, die früher zum Tod führten, können sind heute behandelbar was dazu führt, dass die betroffenen Menschen zu chronisch Kranken werden, die regelmäßig ärztlich und medikamentös behandelt werden müssen. So ist auch laut der Medikalisierungsthese eine dauerhafte Behandlung und Medikation und damit zusätzliche Gesundheitsleistungen und steigende Kosten Voraussetzung für die längere Lebenserwartung.


Genau deswegen!


Laut der Kompressionsthese können die Individuen die durch die steigende Lebenserwartung gewonnen Jahre bei guter Gesundheit verbringen. Sie geht von der Annahme aus, dass sich Krankheit und Behinderung auf die Zeit kurz vor dem Tod konzentrieren


Ich denke eher nicht zutreffend. Aber, wer weiß schon, ob nicht eines Tages die 'Wunderpille' entwickelt wird... :wink:

wenn wir die Kostensteigerung also noch gar nicht erklären können - wie sollen wir dann zutreffende Prognosen für die Zukunft in 30, 40, 50, 60 Jahren abgeben


Können wir nicht, aber DAS die Kosten steigen werden, ist Fakt. In welchem Ausmaß?....abwarten!

PS. Danke für die Einstellung der Studie! Sehr interessanter Beitrag!

Gruss
KKA

Lady Butterfly
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Beitrag von Lady Butterfly » 08.02.2014, 18:51

WOW KKA, du hast ja richtig viel geschrieben, heute nachmittag....
Poet, du hast im 1. BWL-Semester geschwänzt, du Schlingel
neee, nicht im ersten, sondern wahrscheinlich eher später....im ersten war er noch motiviert, daher weiß er, was Kosten sind - aber sieht eben nur die Kosten, nicht die Investition in z. B. Image und Ruf sprich: die Marke
KKA hat geschrieben: Zitat:
Die Medikalisierungsthese und die Kompressionsthese. Die Medikalisierungsthese geht davon aus, dass die durch die höhere Lebenserwartung gewonnen Jahre zunehmend mit Krankheit oder Behinderung verbunden sind. Der medizinisch-technische Fortschritt führt dazu, dass Menschen auch bei schweren Erkrankungen vor dem Tod bewahrt werden können oder dass ihr Leben zumindest verlängert wird. Dies führt zum einen dazu, dass im Verlauf des weiteren Lebens weitere Erkrankungen auftreten. Zum anderen führt die bessere Therapierbarkeit von Krankheiten dazu, dass die Menschen im Durchschnitt länger krank sind.


Ich tendiere dazu dieser These zu folgen!
ja, auf den ersten Blick ist das schlüssig - aber es gibt etwas, was dagegen spricht: die höchsten Kosten fallen in den letzten Lebensjahren an, unabhängig davon, wie alt die Menschen sind. Das kann man recht gut messen - und es passt eben besser zur Kompressionsthese.

wie gesagt: es kann derzeit niemand sagen, welche dieser beiden Theorien korrekt ist.

GerneKrankenVersichert
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Beitrag von GerneKrankenVersichert » 08.02.2014, 19:17

KKA hat geschrieben: GKV, du unterliegst m.A.n. an dieser Stelle einem fehlgeleiteten Denkmuster, indem du kritische Anmerkungen zum Verhältnis MDK/KK auf einen Punkt negierst, der 'geheime' Zielvereinbarungen, Verschwörungs-schwangere Zusatzvereinbarungen KK/MDK suggeriert und der MDK ohne Richtlinien/Gesetze auskommen würde, wenn er denn autonom wäre.
Vielleicht definieren wir auch Abhängigkeit einfach anders. Ich bezog mich bei dieser Diskussion auf die Bedeutung von Abhängigkeit in dem Sinne, dass der MDK aus irgendwelchen Gründen entgegen der offiziellen Vorgaben in einer Grau- bis Dunkelzone im Sinne der Kassen (wobei dabei immer wieder unterstellt wird, der einzige Sinn sei eine Leistungsablehnung) entscheiden würde, da er irgendwie nebulös von ihnen abhängig ist. Deshalb meine Verweise auf §§ und Richtlinien, um zu illustrieren, dass diese nebulöse Abhängigkeit - die m. E. in Fernsehbeiträgen wie report suggeriert wird - nicht besteht.

Wenn natürlich mit Abhängigkeit Interdependenzen gemeint sind, bestehen ganz klar Abhängigkeiten zwischen MDK und Kasse. Allerdings wechselseitig, nicht mit dem machtvollen Akteur Kasse auf der einen und dem schwachen MDK auf der anderen Seite. Abhängigkeiten bestehen in dieser Form aber genauso zwischen Versichertem und Kasse, Leistungserbringern und Patienten etc. pp, Wie die Diskussion um Kundenzufriedenheit gezeigt hat, ist keine Kasse gut beraten, nur auf die ökonomische Seite zu schauen und die Kundenzufriedenheit zu ignorieren. Ist nämlich das Vertrauen der Kunden erstmal verspielt, braucht es viel viel Zeit und Kraft, dieses wieder aufzubauen.

Also, von welcher Form der Abhängigkeit sprechen du und deine Bekannten, wenn sie zu dem Schluss gelangen, dass der MDK von den Kassen abhängig ist? Wenn es geht mit Beispiel, damit wir nicht wieder aneinander vorbei schrieben.

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