prozentualer Zusatzbeitrag

Informationen zu Fusionen, Zusatzbeiträgen und Beitragsausschüttungen der gesetzlichen Krankenkassen

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Poet
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Beitrag von Poet » 08.02.2014, 12:43

@Cicero: Aus Wettbewerbssicht ist man in der GKV z.Zt. ganz froh über jede Kasse die ihre Rücklagen mittels Prämien abschmilzt. Aus politischer Sicht wohl auch, denn das lässt sich gut als Erfolg verkaufen. 2015 werden wohl erneut die Bundeszuschüsse ausgeklammert und damit die Liqui-Reserve des GF reduziert. Dann feiern wir 2015 die Beitragssatzsenkung und führen danach kassenindivuelle Beitragssätze ein, welche lediglich die Versicherten belasten.
Diese merken das aber nur marginal weil die Beitragsabführung über die SV-Beiträge erfolgt. Fein.

Swantje B.
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Zusatzbeitrag auf Basis des durchschnittlichen Grundlohns?

Beitrag von Swantje B. » 08.02.2014, 13:09

Hallo,

irgendwie verstehe ich nicht, wie ein kassenindividueller Zusatzbeitrag auf Basis eines durchschnittlichen Grundlohns funktionieren soll. Kann mir irgendjemand erklären, was das sein soll?

Wenn man die Beiträge nicht am tatsächlich erzielten Einkommen bemisst, sondern an einem festen Durchschnittswert hat man doch wieder einen Pauschalbetrag, der für alle Mitglieder der Kasse gleich ist.

Beispiel:
Durchschnittsentgelt 2014 = 34.857 € / Jahr (2.614,28 / Monat)
Zusatzbeitrag 0,9% x 2.614,28 € = 23,53 €

Wo ist - abgesehen vom Quellenabzugsverfahren - der Unterschied zur bisherigen Situation, in der die Kassen den Zusatzbeitrag als festen Eurobetrag für alle Mitglieder gleich festsetzen können?

Gruß
Swantje

CiceroOWL
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Beitrag von CiceroOWL » 08.02.2014, 15:45

Poet hat geschrieben:@Cicero: Aus Wettbewerbssicht ist man in der GKV z.Zt. ganz froh über jede Kasse die ihre Rücklagen mittels Prämien abschmilzt. Aus politischer Sicht wohl auch, denn das lässt sich gut als Erfolg verkaufen. 2015 werden wohl erneut die Bundeszuschüsse ausgeklammert und damit die Liqui-Reserve des GF reduziert. Dann feiern wir 2015 die Beitragssatzsenkung und führen danach kassenindivuelle Beitragssätze ein, welche lediglich die Versicherten belasten.
Diese merken das aber nur marginal weil die Beitragsabführung über die SV-Beiträge erfolgt. Fein.
Gut erkannt worauf das Ganze hinausläuft....

Lady Butterfly
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Beitrag von Lady Butterfly » 08.02.2014, 16:14

Poet hat geschrieben:@Cicero: Schon wenn ich lese, dass ja der Beitrag von 15,5 auf 14,6 sinkt wird mir übel. Das ist doch Verdummung pur.
das ist keine Volksverdummung - das ist Politik :D
Swantje hat geschrieben:Wo ist - abgesehen vom Quellenabzugsverfahren - der Unterschied zur bisherigen Situation, in der die Kassen den Zusatzbeitrag als festen Eurobetrag für alle Mitglieder gleich festsetzen können?
Poet hat geschrieben:Dann feiern wir 2015 die Beitragssatzsenkung und führen danach kassenindivuelle Beitragssätze ein, welche lediglich die Versicherten belasten.
Diese merken das aber nur marginal weil die Beitragsabführung über die SV-Beiträge erfolgt. Fein.
die Kasse stimmt, min. 75% der Versicherten merken von der Beitragserhöhung nix, weil direkt beim Lohn abgezogen wird - das widerum dürfte im Sinne der Politik und auch der betroffenen Kassen sein....

KKA
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Beitrag von KKA » 08.02.2014, 18:23

Politik IST Volksverdummung!

Da hat die SPD in der GroKo das Thema Gesundheit im Tausch gegen Renten-Nahles aufgegeben!

Die Privatisierung schleicht sich in immer neue Dimensionen. Beitragskürzung, mit in Kassen-Eigenverantwortung zu erhebenden Zusatzbeiträgen ausgleichen..ein Witz, d.h. leider nicht.

Gruss
KKA

roemer70
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Beitrag von roemer70 » 09.02.2014, 15:17

Politik ist keine Volksverdummung, sondern Kompromissumsetzung.
Und daran kann letztlich jeder mitarbeiten. Schimpfen alleine ändert nichts. :wink:

GerneKrankenVersichert
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Beitrag von GerneKrankenVersichert » 09.02.2014, 15:27

KKA hat geschrieben: Die Privatisierung schleicht sich in immer neue Dimensionen. Beitragskürzung, mit in Kassen-Eigenverantwortung zu erhebenden Zusatzbeiträgen ausgleichen..ein Witz, d.h. leider nicht.
Mir erschließt sich nicht, was die Neuregelung mit einer sich einschleichenden Privatisierung zu tun haben soll, eher mit neuem Wein in alten Schläuchen.

Bisher: allgemeiner Beitragssatz 15,5 %, davon trägt der Arbeitgeber 7,3 % und der Arbeitnehmer 8,2 %, Reicht das Geld nicht aus, trägt der Arbeitnehmer weitere Zusatzbeiträge alleine.

Neuregelung: allgemeiner Beitragssatz 14,6 %, davon trägt der Arbeitgeber 7,3 %, der Arbeitnehmer 7,3 % plus die erforderlichen Zusatzbeiträge.

KKA
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Beitrag von KKA » 09.02.2014, 23:45

roemer70 hat geschrieben:Politik ist keine Volksverdummung, sondern Kompromissumsetzung.
Und daran kann letztlich jeder mitarbeiten. Schimpfen alleine ändert nichts. :wink:

Kompromissumsetzung, welch schönes, aber leider nun wahrlich nicht zutreffendes Wort. Hab aber keine Lust darüber zu diskutieren, über die offizielle Lesart des politischen Kuhhandels. Ich geb dir das Resort und du bekommst dafür jenes. So funktioniert Realpolitik.

Mitarbeiten? Na klar, ich stelle mich zur Wahl des nächsten Kanzlers zur Verfügung... :wink:

Wie kann das Leben doch einfach sein...oder einfach gestrickt werden.

Gruss
KKA

KKA
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Beitrag von KKA » 09.02.2014, 23:50

GerneKrankenVersichert hat geschrieben:
Mir erschließt sich nicht, was die Neuregelung mit einer sich einschleichenden Privatisierung zu tun haben soll, eher mit neuem Wein in alten Schläuchen.

Bisher: allgemeiner Beitragssatz 15,5 %, davon trägt der Arbeitgeber 7,3 % und der Arbeitnehmer 8,2 %, Reicht das Geld nicht aus, trägt der Arbeitnehmer weitere Zusatzbeiträge alleine.

Neuregelung: allgemeiner Beitragssatz 14,6 %, davon trägt der Arbeitgeber 7,3 %, der Arbeitnehmer 7,3 % plus die erforderlichen Zusatzbeiträge.
Ganz simpel, GKV. Mit der Neuregelung wird der Versicherte -im Endeffekt durch die frei gestalteten Zusatzbeiträge- höhere Lasten zu tragen haben. Das nenne ich Entsozialisierung, oder eben Privatisierung. Der nächste Schritt wäre Zusatzbeiträge zu individualisieren, wer mehr Leistung benötigt muss auch mehr bezahlen......... :wink:

Gruss
KKA

roemer70
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Beitrag von roemer70 » 10.02.2014, 01:15

KKA hat geschrieben:Wie kann das Leben doch einfach sein...oder einfach gestrickt werden.
Ich persönlich finde es zu einfach, in den Kritiktenor einzufallen und alles mit Prädikat "schlecht" zu versehen.
Ich bleibe ebenfalls bei meiner Ansicht der Kompromissfindung. Sicherlich kann man das auch mal Kuhhandel nennen, aber wie soll es sonst funktionieren? Wichtig ist, was (und dass überhaupt etwas) unterm Strich dabei herauskommt. Und eine Ressortzuteilung sagt erstmal wenig bis gar nichts über kommende Reformen und Gesetze aus.

Wenn mir die Resultate dann nicht passen, muss ich aktiv werden. Das tun leider nur die wenigsten. Dir traue ich das zu, KKA. Aber ob es gleich der Bundeskanzler sein muss... :wink:

derKVProfi

Beitrag von derKVProfi » 10.02.2014, 02:19

GerneKrankenVersichert hat geschrieben: Mir erschließt sich nicht, was die Neuregelung mit einer sich einschleichenden Privatisierung zu tun haben soll, eher mit neuem Wein in alten Schläuchen.

Bisher: allgemeiner Beitragssatz 15,5 %, davon trägt der Arbeitgeber 7,3 % und der Arbeitnehmer 8,2 %, Reicht das Geld nicht aus, trägt der Arbeitnehmer weitere Zusatzbeiträge alleine.

Neuregelung: allgemeiner Beitragssatz 14,6 %, davon trägt der Arbeitgeber 7,3 %, der Arbeitnehmer 7,3 % plus die erforderlichen Zusatzbeiträge.
Applaus!

So ist es!

Das Beitragsaufkommen, also der Bedarf, hat etwas mit den Leistungsausgaben zu tun. Da wird nicht willkürlich an den Beitragssatzschrauben gedreht!

Das ist die Regelung alt und die gelben Streifen wurden rot umlackiert!

Czauderna
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Beitrag von Czauderna » 10.02.2014, 04:59

Hallo ,
Wenn Politik, insbesondere die Sozialpolitik "Volksverdummung" ist, dann bitte ein Rezept dagegen auf den Tisch. Von allen schlechten Regierungssystemen ist die Demokratie immer noch das beste.
Zurück zum Thema - der Beitragssatz wird künftig (erst mal) 14,6% betragen,
Alles, was eine Kasse darüber hinaus von den Mitgliedern verlangt nennt sich künftig wie gehabt, Zusatzbeitrag. Gegenüber den bisher erhobenen Zusatzbeiträgen wird dieser, neue Zusatzbeitrag sehr wahrscheinlich nur noch von den Selbstzahlern direkt erhoben, bei allen anderen (Arbeitnehmer , Rentner USW.) behält die zur Beitragsabführung verpflichtete Stelle diese Beiträge ein und führt diese an die Kasse ab. "Völkerwanderungen" sollen ausbleiben, das bleibt allerdings die Frage. Die größte deutsche Krankenkasse, die TK. Hat bereits mitgeteilt, dass auch sie einen Zusatzbeitrag erheben wird, einen sehr geringen, aber immerhin. wie es bei den anderen aussieht dürfte dann wohl klar sein wenn der Branchenführer vorausgeht.
Gruss
Czauderna

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Beitrag von GerneKrankenVersichert » 10.02.2014, 07:32

KKA hat geschrieben:Ganz simpel, GKV. Mit der Neuregelung wird der Versicherte -im Endeffekt durch die frei gestalteten Zusatzbeiträge- höhere Lasten zu tragen haben. Das nenne ich Entsozialisierung, oder eben Privatisierung. Der nächste Schritt wäre Zusatzbeiträge zu individualisieren, wer mehr Leistung benötigt muss auch mehr bezahlen......... :wink:

Gruss
KKA
Ohne die Neuregelung hätte er das doch auch. Und wie du an anderer Stelle kritisch anmerkst, werden die Kassen alles versuchen, diesen Zusatzbeitrag so niedrig wie möglich zu halten.

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Beitrag von GerneKrankenVersichert » 10.02.2014, 07:37

KKA hat geschrieben: Mitarbeiten? Na klar, ich stelle mich zur Wahl des nächsten Kanzlers zur Verfügung... :wink:

Wie kann das Leben doch einfach sein...oder einfach gestrickt werden.

Gruss
KKA
In unserer Verhandlungsdemokratie gibt es viele Möglichkeiten der Mitarbeit, da muss es nicht unbedingt das Kanzleramt sein.

Poet
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Beitrag von Poet » 10.02.2014, 11:13

@Swantje: Das mit dem Grundeinkommen kann ich mir nur so vorstellen dass der Gesetzgeber die Kassen zu einem Sockel-ZB verpflichtet,der um einen Betrag X aufgestockt werden kann, welcher in € aber eine Höchstgrenze ausgehend vom durchschn. Einkommen nicht überschreiten darf. Ich kann noch nicht glauben, dass die 0,9% ab 2015 nicht mehr dem GF zur Verfügung stehen sollen.

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