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Krankenkassen-Terror

Verfasst: 02.01.2014, 20:46
von Graf Zahl
Hallo zusammen,

ich muss diesen Fall noch einmal aufgreifen und habe noch einmal eine Frage.

Meine Mutter ist nach wie vor krank geschrieben und die AOK versucht weiter mit allen Mitteln, meine Mutter aus dem Krankengeld zu drängen.

Nach unzähligen Anrufen von der AOK ist meine Mutter am Telefon wohl einmal etwas deutlicher geworden. Seitdem gab es zwar keine Anrufe und Einladungen mehr aber prompt wurde sie zum MDK geschickt. Allerdings hat auch dieser eine Krankschreibung weiter befürwortet und somit ist dieser Schuss von der AOK nach hinten losgegangen.

Offensichtlich lässt die AOK wohl aber nicht locker, denn nun werden die behandelnden Ärzte angeschrieben und terrorisiert. Die Hausärztin meiner Mutter hat ihr gesagt, dass sie nun schon mehrfach angeschrieben und bedrängt wurde und diese scheint langsam auch der AOK nachgeben zu wollen.

Nun meine Frage. Ist das rechtens, dass die Kasse so einen Terror veranstaltet? Wie kann man sich dagegen wehren? Es kann doch nicht sein, dass jemand, der in psychologischer Behandlung ist, solchen Machenschaften unterzogen wird.....

Danke und Gruß

Andreas

Verfasst: 02.01.2014, 23:50
von Poet
@Graf Zahl: Eine Bewertung ab wann "Terror" losgeht ist schwer da für uns alle sehr unterschiedlich. Also zum Fachlichen: Eine Krankenkasse darf die Behandler grds. befragen, es gibt dazu einen Rahmen der aber leider nur das Formelle betrifft, nicht die Häufigkeit.

Hier findest Du das (Einleitung und Seite 18):
https://www.aekn.de/assets/downloadcent ... huere2.pdf

Das kennen selbst einige Ärzte nicht, ist aber von der Ärztekammer und der Kassenärztlichen Vereinigung an die Ärzte gegangen.

Der Schilderung nach zu urteilen hat das natürlich "Geschmäckle" und erinnert an ein Nachtreten. Um es aber exakt beurteilen zu können, müssten wir wissen, was die besagte Kasse denn so von der Hausärztin will, jetzt nachdem sogar der MdK die AU bestätigt hat. Ich sage das deshalb weil wir im Forum schon erlebt haben, dass der Arzt nicht mehr krankschreiben wollte und dafür die (böse) Kasse als Vorwand genutzt hat.

Wichtig ist, dass der Arzt der Meinung bleibt, dass Deine Mama arbeitsunfähig ist und dies kundtut.

Noch besser wäre freilich, sie würde gesund...

Verfasst: 03.01.2014, 11:37
von Graf Zahl
Dass es am besten wäre, wenn sie wieder gesund würde, unterschreibe ich sofort.

Leider habe ich wenig Einfluss auf diese ganze Geschichte, da ich 500 km von meinen Eltern entfernt wohne, aber ich versuche meine Mutter immer ein wenig zu unterstützen, sofern es möglich ist und deswegen versuche ich hier immer ein wenig Wissen zu erlangen.

Meine Mutter ist wegen der Mobbing-Geschichte wirklich ziemlich fertig und sie pendelt immer zwischen drei verschiedenen Ärzten: Hausarzt - Neurologe und Psychologe. Beim Psychologen hat sie jedoch jetzt im Februar erst ihren ersten Termin - nach 8 Monaten Krankschreibung! Ich denke, dass meine Mutter das tut, was man ihr zumuten kann - nämlich sich Ärzten zur Behandlung vorzustellen. Dass es Termine für Kassenpatienten erst nach 8 Monaten gibt, ist dabei ja sicher nicht ihr Verschulden und ich bin mir sicher, dass ich als Privatpatient dort wesentlich schneller einen Termin bekommen hätte. Wieso bestraft man hierfür also denjenigen, dem es sowieso schon nicht so gut geht.

Ich kenne die Hausärztin von meiner Mutter von früher selbst recht gut und ich denke nicht, dass das Versagen der weiteren Krankschreibung von ihr initiiert ist. Dass sie immer wieder von der AOK angeschrieben wird und dass die "Druck" machen, hat sie aber schon mehrfach erzählt.

Ich überlege schon, ob man sich nicht einmal über diese Vorgehensweise beschweren sollte - was meint ihr?

Verfasst: 03.01.2014, 11:55
von Poet
@Graf Zahl: Zu Beschwerden und deren Ausgang bei der besagten Kassenart lasse ich mal andere wie Carola antworten.

Beschwerdeführer müsste Deine Mutter sein wenn es um den Umgang mit ihr geht oder die Hausärztin wenn es um den Druck auf die Ärztin geht.

Wenn, dann macht es aus meiner Sicht Sinn, sich bei der Dienstaufsicht zu beschweren. Das ist bei der AOK immer das jeweilige Gesundheitsministerium des Bundeslandes. Bitte erwarte davon und von denen nicht zuviel...

Verfasst: 03.01.2014, 12:42
von Bully
Graf Zahl hat geschrieben:

Ich persönlich wäre da wohl etwas kaltschnäuziger und würde mir das nicht so einfach gefallen lassen, aber sie ist da anders.
Hallo,

jo, man muß sich nicht alles gefallen lassen :)

aber dann muß man damit rechnen, das die AOK die Muskeln spielen läßt, sie sitzt momentan nun mal am längeren Hebel,
und zwar so lange bis ein SG oder LSG dieses Spiel beendet.

und wenn Ihr dieses Spiel nicht mitmachen wollt / Könnt,
tja, dann muß man schon mal in den sauren Apfel beißen.
Graf Zahl hat geschrieben: Leider habe ich wenig Einfluss auf diese ganze Geschichte, da ich 500 km von meinen Eltern entfernt wohne, aber ich versuche meine Mutter immer ein wenig zu unterstützen,
na, Du könntest z.b. Dir eine Vollmacht von Deiner Mama geben lassen,
das jeglicher Schriftverkehr nur über Deine Person läuft,

um damit z.b. im 500 KM entfernten XY Akteneinsicht zu nehmen,
das muß ja nicht unbedingt im AOK Gebäude sein,
kann auch in der Stadt / Gemeindeverwaltung stattfinden

ich wünsche Euch viel Erfolg

Gruß Bully

Verfasst: 03.01.2014, 13:56
von Czauderna
Hallo,
sicher, das Agieren der Kasse sieht nach "Nachtreten" aus, aber ich sehe hier eher das Problem bei der Ärztin - sie ist hier aufgefordert sich gegen die Kasse zur Wehr zu setzen und ich persönlich halte es bei bestimmten Fallkonstellationen auch für grundverkehrt wenn die Ärzte ihre Probleme mit einer Kasse versuchen mit den betroffenen Versicherten zu "teilen" - um es klar auszudrücken, warum erzählt das die Ärztin in diesem Fall der Patientin ??. Dass die sich darüber (zu Recht) aufregt ist doch klar, aber es betrifft sie in diesem Fall doch nur mittelbar - meine Meinung.
Gruss
Czauderna

Verfasst: 03.01.2014, 16:33
von Netti
ein kleiner Tipp am Rande...

falls deine Mutter noch im Beschäftigungsverhältnis steht, dann auf gar keinen Fall selber kündigen...

manche KK versuchen Druck auf den Versicherten auszuüben und nötigen ihn dann, das Beschäftigungsverhältnis zu kündigen...

sobald dann die Kündigung wirksam war, hat dann die gleiche KK den Versicherten aufgefordert, ALG I zu beantragen, da der "Mobbing-grund" , nämlich der bisherige Arbeitgeber und seine Bedingungen, nicht mehr vorhanden wäre und sie nun durchaus wieder arbeitsfähig sei und sich nunmehr um eine andere Arbeitsstelle bemühen müsse...

sie soll sich auf derartige Spielchen und Forderungen nicht einlassen...

außerdem kann sie bei der KK schriftlich der Speicherung der Telefonnummer widersprechen..so das niemand mehr sie ungebeten anrufen kann...wenn die KK was will, dann muß sie schreiben und die Forderungen mit Rechtsgrundlagen untermauern...

trotz allem: Gute Besserung für die Mutter

Verfasst: 04.01.2014, 01:13
von roemer70
Ich kann Czaudernas letztem Beitrag nur zustimmen.

Entweder erachtet die Ärztin Deine Mutter als arbeitsunfähig und attestiert das entsprechend, Graf Zahl, oder sie tut beides nicht. Aber als Grund ein Generve der Kasse anzuführen ist Quatsch. Wenn ein Behandler seine Meinung ändert, weil die Kasse Arbeit verursacht,... naja... meine Kinderstube lässt mich den Satz nicht ausformulieren.

Dies ist aber in erster Linie ein Problem der Ärztin - dass sie es zu einem Deiner Mutter macht, irritiert mich sehr (vornehm ausgedrückt).

Verfasst: 04.01.2014, 10:01
von broemmel
Das alte Leid. Die Arztanfragen sind ja sooooo aufwändig auszufüllen. Falls die Ärzte das auch mal machen.

Und durch solche Anfragen werden sie daran gehindert die Patienten zu heilen...

Kennt man alles schon.